Goldkolben, sibirischer

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Sibirischer Goldkolben Ligularia sibirica ist eine auffällige, gelb blühende Wildstaude aus der Familie der Korbblütler. Sie wächst vor allem in feuchten Wiesen, Mooren und an Ufern in Nord- und Osteuropa und ist dort eine seltene und geschützte Art. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Ligularia sibirica
Synonyme: Sibirischer Greiskraut-Goldkolben, engl. Siberian Groundsel.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Rosopsida syn. Dicotyledonae
  • Ordnung: Asternartige Asterales
  • Familie: Korbblütler Asteraceae
  • Unterfamilie: Cichorioideae
  • Gattung: Goldkolben Ligularia
  • Art: Sibirischer Goldkolben

Die Gattung Ligularia umfasst etwa 120 Arten, die überwiegend in Asien vorkommen und für ihre großen Blätter und auffälligen gelben Blüten bekannt sind.

Sibirischer Goldkolben, Habitus
Sibirischer Goldkolben, Blütenstand
Sibirischer Goldkolben, Blatt

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Ursprünglich in Sibirien und dem östlichen Europa verbreitet. In Mitteleuropa selten und stark gefährdet, da seine Lebensräume (feuchte Wiesen, Moore, Flussauen) zunehmend entwässert werden.
  • Kennzeichen: Mehrjährige, bis 150 Zentimeter hohe Staude mit kräftigem, aufrechtem Stängel. Blätter groß, herzförmig bis rundlich, grob gezähnt. Die gelben Blüten sind in Trauben angeordnet und erinnern an kleine Sonnenblumen oder Greiskräuter. Blütezeit: Juli bis September.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Die jungen Blätter sind essbar, besitzen jedoch einen bitteren, an Löwenzahn erinnernden Geschmack. Sie können in kleinen Mengen roh probiert werden, sind jedoch aufgrund der Bitterstoffe nicht jedermanns Sache. Die Blütenblätter sind dekorativ und mild im Geschmack.

Saison: Blätter im Frühjahr bis Sommer; Blüten im Hochsommer.

Lagerung/Haltbarkeit: Frisch nur wenige Tage haltbar, besser sofort nach der Ernte verzehren.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100 g essbarem Anteil (geschätzt)
Wasser 85,0
Kohlenhydrate 5,0
Eiweiße 2,0
Fette 0,4
Rohfasern 6,0
Mineralstoffe 1,0
Vitamin C 20 mg

Besondere Inhaltsstoffe

  • Bitterstoffe: regen Verdauung und Gallenfluss an.
  • Inulin: als Ballaststoff für die Darmflora wertvoll.
  • Flavonoide: antioxidativ und entzündungshemmend.
  • Kalium und Magnesium: wichtig für Kreislauf und Muskelfunktion.

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Gattungsname Ligularia leitet sich vom lateinischen ligula (= Zünglein, kleiner Löffel) ab und verweist auf die zungenförmigen Blütenblätter. Das Artepitheton sibirica bezieht sich auf das ursprüngliche Hauptverbreitungsgebiet Sibirien.
  • Heilkunde: In der Volksmedizin wurden Aufgüsse aus den Blättern bei Magen- und Verdauungsproblemen verwendet. Die Bitterstoffe sollen Leber und Galle unterstützen. Wissenschaftliche Untersuchungen zur medizinischen Wirkung sind bislang rar.
  • Nutzpflanze: Aufgrund ihrer imposanten Erscheinung wird die Art in Gärten als Zierpflanze kultiviert, bevorzugt an Teichrändern oder feuchten Standorten.
  • Mythos und Geschichte: In ihrer Heimat Sibirien galt die Pflanze als „Kraut der Ausdauer“ und wurde von Hirten und Sammlern zur Stärkung gekaut. In Europa ist sie historisch eher als Heil- und Zierpflanze bekannt geworden.
  • Magie und Brauchtum: Wegen ihrer sonnengelben Blüten wurde die Pflanze in osteuropäischen Volksbräuchen als Symbol für Licht und Schutz angesehen. Getrocknete Blätter wurden in Häusern aufgehängt, um Krankheiten fernzuhalten.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Der Sibirische Goldkolben, der bevorzugt in Feuchtgebieten wächst, wird dem Solarplexus-Chakra (Manipura) zugeordnet: Er steht für Lebenskraft, Vitalität und Reinigung. Seine kräftige Wuchsform und leuchtend gelben Blüten symbolisieren Hoffnung, Energie und Licht in dunklen Zeiten.


→ Siehe auch: Korbblütler in der Rohkost, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre