Weißkohl
Weißkohl Brassica oleracea convar. capitata var. capitata f. alba ist eine Kulturform des Gemüsekohls, die dichte, feste Köpfe mit hellgrünen bis weißen Blättern bildet. Er zählt zu den ältesten und wichtigsten Blattgemüsen Europas. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Brassica oleracea convar. capitata var. capitata f. alba
Synonyme: Gemüsekohl, Kappes, Kaps, Kabis (CH), Kraut, Weißkraut.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
- Ordnung: Kreuzblütlerartige Brassicales
- Familie: Kreuzblütengewächse Brassicaceae
- Gattung: Kohl Brassica
- Art: Gemüsekohl Brassica oleracea
- Convarietät: capitata
- Varietät: capitata
- Form: alba
Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Stammt von der wildwachsenden Urform des Kohls (vermutlich aus Küstenregionen Westeuropas und des Mittelmeers) ab. Heute weltweit kultiviert, besonders in gemäßigten Klimazonen.
- Kennzeichen: Weißkohl ist ein Spross mit gestauchter Sprossachse. Die Blätter wachsen nach und nach so dicht zusammen, dass sich ein fester Kopf bildet. Die weiß-grünen Blätter sind mit einer feinen Wachsschicht überzogen, wodurch sie leicht glänzen. Die Blätter bilden Kopfformen, die plattrund, flachrund, rund, hochrund, ballonförmig oder eierförmig sein können. Man unterscheidet verschiedene Weißkohlsorten: Frühkohl, Mittelfrühkohl, Herbstkohl, Dauerkohl, Winterkohl.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Frische Blätter sind knackig und mild bis leicht süßlich, je nach Sorte auch etwas herb. Junge, innere Blätter sind besonders zart. Herbstkohl ist in der Regel aromatischer, aber auch fester und härter als die frühen Sorten.
Saison: Weißkohl gibt es das ganze Jahr über zu kaufen: Der frühe Kohl kommt im Mai, der späte im Dezember in den Handel.
Lagerung/Haltbarkeit: Weißkohl ist bei kühlen Temperaturen einige Wochen lang haltbar.
Anzucht: Weißkohl wird von Februar bis April unter Glas vorgezogen. Ins Freiland sät man ihn von April bis Juni und gepflanzt wird er von Mai bis Juli. Die Kulturdauer beträgt, je nach Sorte zehn bis zweiundzwanzig Wochen. Der Weißkohl wird dann vom Herbst bis in den Spätherbst hinein geerntet.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 90,4 |
Kohlenhydrate | 4,1 |
Eiweiße | 1,4 |
Fette | 0,2 |
Rohfasern | 2,9 |
Mineralstoffe | 0,6 |
Besondere Inhaltsstoffe
- Glucosinolate (Senfölglykoside): können antimikrobiell wirken.
- Vitamin K: wichtig für Blutgerinnung und Knochengesundheit.
- Folsäure: bedeutend für Zellteilung und Blutbildung.
- Mineralstoffe (Kalium, Calcium, Magnesium): essenziell für Stoffwechsel und Nervenfunktionen.
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Name "Kappes" ist aus dem Lateinischen von caput = Kopf entstanden, genau wie capitata, ein Bestandteil des Artnamens. Der Name „Weißkohl“ bezieht sich auf die hellen, weißlich-grünen Blätter im Inneren des Kopfes. „Kohl“ stammt aus dem Lateinischen „caulis“ (Stängel, Stiel). Regionale Bezeichnungen wie „Kappes“ (Rheinland) oder „Kabis“ (Schweiz) sind weit verbreitet.
- Heilkunde: Weißkohl wirkt antikanzerogen vor allem im Magen-Darm-Bereich, gegen Magengeschwüre und virale Erkrankungen. Aufgelegte, gequetschte Blätter lösen im Brustbereich Schleim aus den Atemwegen und lindern Blutergüsse, Quetschungen, Geschwüre und offene Wunden.
- Nutzpflanze: Weißkohl ist eine der Kulturformen des wilden Meerkohls, der an vielen Küsten der Erde (China, Atlantik, Mittelmeer) vorkommt.
- Mythos und Geschichte: Kohl war schon in der Antike bekannt und wurde von den Griechen und Römern geschätzt. In Mitteleuropa wurde Weißkohl im Mittelalter zu einem wichtigen Wintergemüse. Sauerkraut spielte in der Schifffahrt des 18.–19. Jahrhunderts eine bedeutende Rolle zur Vorbeugung von Skorbut.
- Magie und Brauchtum: In manchen Regionen galt Kohl als Symbol für Fruchtbarkeit. Es gibt Bräuche, bei denen frisch verheiratete Paare symbolisch Kohl pflanzen sollten, um Wohlstand und Nachwuchs zu fördern.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Weißkohl steht für Erdverbundenheit, Ausdauer und Schutz. Seine dichten Blattschichten werden als Sinnbild für inneres Wachstum und Selbstbehütung gedeutet. Energetisch wird er oft dem Wurzelchakra zugeordnet, da er stärkend und erdend wirken soll.
→ Siehe auch: Kreuzblütler in der Rohkost, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre