Traubenfeige
Traubenfeige Ficus racemosa ist ein tropischer Feigenbaum mit traubenartig an Stamm und starken Ästen sitzenden Fruchtständen (Cauliflorie). Die saftigen Scheinfrüchte sind in vielen Reifestadien nutzbar; vollreif schmecken sie mild-süß bis aromatisch. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftlicher Name: Ficus racemosa
Synonyme: Cluster fig (engl.), Indische Feige, Umbar, Audumbar (Sanskrit "Udumbara"), Ficus glomerata
.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Angiospermae
- Klasse: Zweikeimblättrige Magnoliopsida
- Ordnung: Rosenartige Rosales
- Familie: Maulbeergewächse Moraceae
- Gattung: Ficus
- Art: Traubenfeige
Die Gattung Ficus umfasst über 800 Arten weltweit, darunter viele essbare und heilkundlich genutzte Arten unter anderem die Echte Feige Ficus carica, die Maulbeerfeige Ficus sycomorus und die Philippinische Feige.
Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Ficus racemosa stammt ursprünglich aus Südasien und Südostasien und ist heute in Indien, Sri Lanka, Nepal, Indonesien, Australien und Nordafrika verbreitet. Sie wächst bevorzugt an feuchten Flussläufen, in Monsunwäldern und Siedlungsnähe.
- Kennzeichen: Mittelgroßer Baum bis fünfzehn Meter hoch, mit auffallender Kauliflorie – die Feigenfrüchte wachsen traubenartig direkt am Stamm und an dickeren Ästen. Die Blätter sind wechselständig, elliptisch, oft leicht ledrig. Die Feigen sind grün bis rötlich, eiförmig, etwa drei bis fünf Zentimeter groß und enthalten zahlreiche Samen.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Die frischen Früchte sind im reifen Zustand süß-säuerlich, manchmal leicht harzig oder astringierend. Instinktiv werden meist nur vollreife, weiche Früchte mit angenehmem Duft akzeptiert. In Indien werden sie oft roh direkt vom Baum gegessen oder als Bestandteil von Obstsalaten verwendet.
Saison: Je nach Region ein- bis zweimal jährlich Fruchttragend; in tropischen Klimata oft ganzjährig mit Schwerpunkt nach Regenzeit
Lagerung/Haltbarkeit: Frische Früchte sind nur wenige Tage haltbar, besonders empfindlich gegen Druck. Am besten direkt nach der Ernte genießen. Getrocknet sind sie in Asien als Tee- oder Pulverware erhältlich, roh jedoch nicht mehr instinktiv interessant.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100 g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 80,0 |
Kohlenhydrate | 17,0 |
Eiweiße | 0,8 |
Fette | 0,3 |
Rohfasern | 3,0 |
Mineralstoffe | 0,7 |
Vitamin C | 2–4 mg |
Besondere Inhaltsstoffe
Ficus racemosa ist reich an bioaktiven Verbindungen und spielt eine wichtige Rolle in Ayurveda und Siddha-Medizin:
- Triterpene (u. a. lupeol): Entzündungshemmend, antioxidativ, gewebeheilend
- Polyphenole (v. a. Catechine, Gallic acid): Zellschützend, antimikrobiell, adstringierend
- Sterole (β-Sitosterol): Cholesterinsenkend, hormonmodulierend
- Gerbstoffe (Tannine): Wirken blutstillend, verdauungsfördernd, antibakteriell
- Vitamin C: Immunstärkend, zellschützend
Wissenswertes
Namensgebung: Der Gattungsname Ficus bedeutet Feige; der Artname racemosa („traubenartig“) bezieht sich auf die kauliflore Fruchtanordnung. Die Sanskritbezeichnung „Udumbara“ hat tief mythologische Bedeutung und taucht in buddhistischen und vedischen Texten auf.
Heilkunde: In Ayurveda gilt Ficus racemosa als Rasayana – regenerierendes Mittel. Verwendung finden Früchte, Rinde, Blätter, Milchsaft und Wurzeln. Einsatzgebiete: Diabetes, Durchfall, Hämorrhoiden, Entzündungen, Hautprobleme, Wundheilung. Die Frucht wird als tonisierend und stoffwechselregulierend geschätzt.
Nutzpflanze: Die Traubenfeige dient in vielen Regionen als Nahrungs- und Arzneibaum. Ihre dichte Krone bietet Schatten, ihre Wurzeln stabilisieren feuchte Ufer. Der Baum ist ökologisch wertvoll, da er zahlreiche Vogel- und Insektenarten ernährt. Als spiritueller und sozialer Versammlungsbaum wird er häufig bei Tempeln oder Brunnen gepflanzt.
Mythos und Geschichte: 'Udumbara wird in vedischen und buddhistischen Texten erwähnt; die Traubenfeige gilt in Teilen Indiens und Nepals als glücks- und fruchtbarkeitsbringend. In der buddhistischen Symbolik steht die selten gesehene „Udumbara-Blüte“ für besondere, seltene Ereignisse – ein Bild, das aus der verborgenen Blütenstruktur des Syconiums (die „Blüte“ sitzt innen) erwächst. Historisch diente der Baum als Dorftreffpunkt und Rechtsprechungsort im Schatten seiner Krone. Wichtig: Nicht zu verwechseln mit dem Bodhi-Baum (Ficus religiosa), unter dem Buddha erwachte – beide Arten sind jedoch kulturell hochgeschätzt.
Magie und Brauchtum: Zweige/Blätter werden in regionalen Ritualen für Schutz, Fruchtbarkeit und Haussegen verwendet; an Dorfheiligtümern finden sich häufig Opfergaben am Stamm. In manchen Regionen werden Fäden/Bänder um junge Stämme gelegt, um „Wachstum und Wohlergehen“ zu bitten – die traubigen Fruchtstände gelten als Sinnbild üppiger Fülle.
Der Milchsaft wurde in Ritualen zur Abwehr von Geistern genutzt. Frucht- und Wurzelextrakte galten als Schutz für Schwangere. In manchen Regionen pflanzt man den Baum als Glücksbringer für Land und Familie.
Symbolik und spirituelle Deutung: Ficus racemosa steht für kollektive Fruchtbarkeit, zyklische Erneuerung und spirituelle Klarheit. Der Baum verbindet Wurzelchakra (Erdung) mit dem Stirnchakra (Weitsicht, Erkenntnis) – ein Symbol für die Verbindung von Gemeinschaft und geistiger Führung.
→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre