Schaumkraut, Spring-

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Spring-Schaumkraut Cardamine impatiens ist ein essbares Wildkraut aus der Familie der Kreuzblütler, das feuchte, schattige Waldstandorte bevorzugt und sich durch eine explosive Samenausbreitung auszeichnet. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Cardamine impatiens
Synonyme: Ungeduldiges Schaumkraut, Wald-Schaumkraut (nicht zu verwechseln mit Impatiens-Arten).

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Kreuzblütlerartige Brassicales
  • Familie: Kreuzblütengewächse Brassicaceae
  • Gattung: Schaumkräuter Cardamine
  • Art: Spring-Schaumkraut

Zur Gattung Cardamine gehören 150 bis 200 Arten, darunter folgende:

Spring-Schaumkraut
Spring-Schaumkraut, Blatt
Spring-Schaumkraut, Blüte

Beschreibung

  • Vorkommen: Europa, Asien.
  • Standorte: Buchenwälder, Laubmischwälder, Schluchtwälder; braucht nährstoffreichen, lockeren, sandigen, feuchten Lehmboden.
  • Kennzeichen: Zehn bis achtzig Zentimeter hohe, einjährige Pflanze; Stängel aufrecht, oben zuweilen verzweigt, kantig, kahl; Grundblätter rosettig, gestielt, gefiedert, mit zehn bis sechzehn seitlichen Teilblättchen und einem etwa gleich großen Endblättchen, Stängelblätter unpaarig gefiedert, Teilblättchen grob gezähnt, Blattstielbasis umfasst den Stängel mit zwei schmalen Zipfeln; Blüten in unscheinbarer Traube, Einzelblüten kaum zwei Millimeter im Durchmesser, weiß, vier Blütenblätter; Blütezeit: Mai bis Juli; Frucht eine Schote, zwei bis drei Zentimeter lang und ein Millimeter dick.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Die ganze Pflanze während der Vegetationsperiode.

Alle Pflanzenteile schmecken kresseähnlich.

Lagerung/Haltbarkeit: Nur kurz haltbar – ideal frisch verzehren. Kühl gelagert maximal ein bis zwei Tage.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100 g essbarem Anteil
Wasser 90,5
Kohlenhydrate 2,1
Eiweiße 2,4
Fette 0,3
Rohfasern 1,8
Mineralstoffe 1,3
Vitamin C 150–200 mg

Besondere Inhaltsstoffe

  • Senfölglykoside: Antibakteriell, stoffwechselaktivierend
  • Ascorbinsäure (Vitamin C): Immunsystem, Antioxidans
  • Kalium, Magnesium, Eisen: Mineralstoffversorgung, Blutbildung, Muskelfunktion
  • Bitterstoffe: Verdauungsanregung

Wissenswertes

  • Namensgebung: Beim Spring-Schaumkraut reißen bei Berührung die Klappen der Frucht von dem stark verdickten Rahmen der Scheidewand und die Samen werden rund um die Pflanze verstreut. Daher der Name Spring-Schaumkraut. Diese Eigenschaft ist auch bei der namensähnlichen, jedoch nicht verwandten Gattung Impatiens (Springkräuter) bekannt. Der Gattungsname Cardamine stammt vom altgriechischen Wort kardamon = Kresse ab.
  • Heilkunde: Cardamine impatiens wurde in der Volksheilkunde weniger verwendet als andere Arten der Gattung, doch wurde es gelegentlich als mildes Reinigungs- und Frühjahrsgrün genutzt. Die enthaltenen Senfölglykoside wirken mild antimikrobiell und können die Schleimhäute der Verdauungs- und Atemwege aktivieren.
    In Frischpflanzenmischungen wurde es unterstützend bei Frühjahrsmüdigkeit und leichter Stoffwechselträgheit eingesetzt. Seine anregenden Inhaltsstoffe regen Galle und Verdauung an und können die Ausleitung über Nieren und Lymphe unterstützen.
  • Nutzpflanze: Cardamine impatiens ist ein willkommenes Wildkraut für Frühjahrssalate. Im ökologischen Garten kann es – sofern der Standort feucht und halbschattig ist – toleriert oder bewusst gefördert werden. Es dient als Frühjahrsbedecker und Bodenlockerungspflanze mit kleinem Wurzelwerk. Auch Insekten profitieren von den früh erscheinenden Blüten.
  • Mythos und Geschichte: Es gibt kaum überlieferte Mythen zum Ungeduldigen Schaumkraut. In einigen Regionen wurde es jedoch symbolisch als „Kraut der Impulse“ bezeichnet – wohl in Anspielung auf seine ungestüme Art, Samen zu verbreiten. In früheren Zeiten sah man in der sprunghaften Ausbreitung auch ein Zeichen von „neuer Energie“, vergleichbar mit einem Frühlingsfunken.
    Vereinzelt wurde es in traditionellen Bräuchen im Mai verwendet – als Teil von Wildkräutersträußen oder zum Auslegen in Ställen, um Fruchtbarkeit und Wachheit zu fördern.
  • Magie und Brauchtum: In der volkstümlichen Pflanzenmagie galt das Schaumkraut mit seiner sprungartigen Vermehrung als Symbol für plötzliche Erkenntnis, rasche Veränderung und Loslassen. Es wurde getrocknet in kleine Stoffbeutel eingenäht, die man beim Verlassen alter Lebensumstände mit sich trug – als Zeichen für das „Abwerfen alter Schoten“.
    Ein alter Brauch bestand darin, das erste gefundene Spring-Schaumkraut auf eine Wasseroberfläche zu legen: Trieb es ruhig davon, sollte der Sommer friedlich werden – sprang es wild, war mit Unruhe oder großen Veränderungen zu rechnen.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Das Spring-Schaumkraut steht symbolisch für plötzliche Wandlung, innere Bewegung und den Mut, Impulsen zu folgen. Es spricht besonders das Solarplexus-Chakra (Manipura) und das Herzchakra (Anahata) an – es stärkt den inneren Entschluss, lässt Altes los und bringt uns mit dem frischen Fluss des Lebens in Verbindung. Die subtile Schärfe macht es zum pflanzlichen Weckruf, ohne zu überfordern.


→ Siehe auch: Kreuzblütler in der Rohkost, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre