Schalotte

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Schalotte Allium ascalonium ist eine milde, feinaromatische Lauchpflanze, die wie eine kleine, längliche Zwiebel aussieht und vor allem für ihre kulinarischen und heilkundlichen Eigenschaften geschätzt wird. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Allium ascalonium
Synonyme: Askalonzwiebel, Aschlauch, Edelzwiebel, Eschalotte, Eschlauch, Graue Schalotte, Französische Zwiebel.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Einkeimblättrige Monocotyledoneae
  • Unterklasse: Lilienähnliche Liliidae
  • Ordnung: Spargelartige Asparagales
  • Familie: Amaryllisgewächse Amaryllidaceae
  • Gattung: Lauch Allium
  • Art: Schalotte

Zur Gattung Allium gehören zahlreiche weitere Arten, die alle ähnlich verwendet werden können. Eine kleine Auswahl:

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Die Schalotte stammt ursprünglich aus Westasien oder dem östlichen Mittelmeerraum. Sie ist vermutlich eine uralte Kulturform, die bereits von den Babyloniern und Ägyptern genutzt wurde. Heute wird sie in Europa, Asien und Nordafrika angebaut, insbesondere in Frankreich, Italien und dem Iran.
  • Kennzeichen: Bis fünfzig Zentimeter hohe, zweijährige Pflanze; Stängel aufrecht, glatt; Blätter hohl; Blüten rund, mit Brutzwiebeln; Blütezeit: Juli, August; um die Hauptzwiebel entwickeln sich fünf bis sieben kleine, länglich-eiförmige, rote oder gelbbraune Tochterzwiebeln, die am Grunde miteinander verwachsen sind.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Schalotten haben ein würziges, für eine Lauchart sehr mildes Aroma. Man unterscheidet drei Typen:

  • Schalotte von Jersey: Zwiebel mehr oder weniger länglich, kupfern bis rosa gefärbt, der am meisten kultivierte Typ.
  • Graue Schalotte: Zwiebel leicht grau, klein, länglich mit starkem Aroma.
  • Gelbe Schalotte oder Schalotte von Holland: Zwiebel rundlich und sehr kurz, dem Aussehen nach der Zwiebel Allium cepa sehr ähnlich.

Saison: Frisch geerntet im Sommer und Herbst; gelagert ganzjährig erhältlich

Lagerung/Haltbarkeit: Kühl, trocken und luftig gelagert mehrere Monate haltbar. Nach dem Anschneiden rasch verbrauchen.

Kultur im eigenen Garten: Schalotten bevorzugen einen sonnigen und warmen Standort, der Boden sollte locker und humos sein. Ab April, in milden Gegenden auch im Herbst, werden die Vermehrungszwiebeln im Abstand von fünfzehn bis zwanzig Zentimeter in den Boden gesteckt. Geerntet werden kann ab Juli/August.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100 g essbarem Anteil
Wasser 79,8
Kohlenhydrate 16,8
Eiweiße 2,5
Fette 0,1
Rohfasern 2,1
Mineralstoffe 1,2
Vitamin C 8–12 mg

Besondere Inhaltsstoffe

Die Schalotte enthält eine Reihe gesundheitsrelevanter Stoffe, die ihr milderes Aroma und ihre bekömmliche Wirkung ausmachen.

  • Alliin und verwandte Schwefelverbindungen: Wirken antibakteriell, antimikrobiell und verdauungsfördernd
  • Quercetin: Ein starkes Antioxidans mit antientzündlicher Wirkung
  • Kalium, Mangan, Kupfer: Unterstützen Nerven, Leber und Stoffwechsel
  • Saponine und Fruktane: Präbiotisch, immunmodulierend

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Gattungsname Allium ist lateinisch für „Knoblauch“ oder „Lauchgewächs“. Der Artname ascalonium bezieht sich auf die antike Stadt Askalon (heute Ashkelon in Israel), von der man lange annahm, dass sie Ursprungsort der Pflanze sei. Der deutsche Name „Schalotte“ leitet sich vermutlich aus dem französischen échalote ab, einer Verkleinerungsform des lateinischen ascalonia. Auch Begriffe wie Edelzwiebel oder Feinzwiebel verdeutlichen den kulinarischen Stellenwert der Pflanze.
  • Heilkunde: Schalotten haben ähnliche Heilwirkungen wie Küchenzwiebeln, gelten jedoch als sanfter. Sie fördern die Verdauung, regen die Gallensekretion an und wirken schleimlösend, antibakteriell und entzündungshemmend. In der Volksmedizin wurden sie roh bei Erkältungen, Husten und Heiserkeit gegessen – oft in Honig oder Essig eingelegt.
    Aufgrund ihrer antibakteriellen Wirkung wurden sie auch äußerlich bei Hautproblemen, Insektenstichen und Warzen verwendet. Innerlich helfen sie, den Cholesterinspiegel zu senken, die Durchblutung zu fördern und die Leber zu entlasten. In der TCM (Traditionellen Chinesischen Medizin) gelten sie als erwärmend und mobilisierend – besonders bei Kältegefühl, Stagnation oder Energiemangel in Magen und Milz.
  • Nutzpflanze: Schalotten sind ein fester Bestandteil der klassischen Küche – besonders in Frankreich, Italien, Persien und Südostasien. Ihr Aroma passt hervorragend zu Salaten, Dressings, Marinaden, Pasten und Wildkräuterpestos. In der Rohkostküche lassen sie sich fein gehobelt mit Wildkräutern, Nüssen oder fermentierten Gemüsezubereitungen kombinieren. Getrocknet und pulverisiert werden sie gelegentlich als natürliches Würzmittel verwendet.
    Angebaut werden verschiedene Sorten: graue (griselle), rote, violette und gelbe Schalotten. Einige werden durch Teilung vermehrt, andere aus Samen gezogen. Als Pflanze ist die Schalotte relativ anspruchslos, bevorzugt aber lockere, humose Böden und sonnige Standorte.
  • Mythos und Geschichte: Schalotten wurden bereits im Altertum als Speise- und Heilpflanze genutzt. Die Ägypter verehrten Zwiebelgewächse wegen ihrer kugeligen Form als Symbol der Ewigkeit. In der persischen Küche galten Schalotten als Kraftnahrung für Soldaten und als Aphrodisiakum. Auch im Mittelalter schätzte man sie – weniger wegen ihres intensiven Geruchs (wie bei Küchenzwiebeln), sondern wegen ihrer Eleganz und Bekömmlichkeit. In alten Klosterrezepturen finden sich Zubereitungen mit Schalotten, Wein und Honig als Herz- und Magenstärkung.
    In Frankreich ist die Schalotte bis heute ein Kulturgut – besonders in der Bretagne, wo sie liebevoll „l’âme de la cuisine“ (die Seele der Küche) genannt wird. In der gehobenen Küche wird sie geschätzt, weil sie beim Braten nicht bitter wird und eine zarte Süße entfaltet.
  • Magie und Brauchtum: Zwiebelgewächse galten in der Volksmagie als Schutzpflanzen – auch die Schalotte wurde in Amuletten gegen „schlechte Energien“ getragen oder auf dem Herd als Segen gehütet. In alten Rezepturen zum Haussegen oder zum Schutz gegen Hexerei durfte ein Lauchgewächs nie fehlen. Die Mehrkammer-Struktur der Schalotte wurde als Symbol für Verborgenes, Geschichtetes und die „innere Mitte“ gedeutet.
    In der Liebesmagie galt eine Schalotte, die man mit dem Namen eines Geliebten beschriftete und unter das Kopfkissen legte, als Zauber für Klarheit und Verbindung. Auch in Räucherungen wurde sie verwendet – z. B. zusammen mit Lorbeer und Thymian, um alte Bindungen zu lösen oder Räume zu reinigen.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Energetisch spricht die Schalotte vor allem das Solarplexus-Chakra (Manipura) an – sie bringt Klarheit, Wärme und Entscheidungskraft. Ihre schichtweise Struktur erinnert daran, dass Selbsterkenntnis ein Prozess des Abhäutens ist: Schicht für Schicht zur Essenz. In der instinktiven Ernährung erscheint sie oft in Phasen von Neuanfang, Klarwerdung oder der Notwendigkeit, sich von belastenden Einflüssen abzugrenzen.


→ Siehe auch: Lauch (Gattung), Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre