Robinie

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Robinie Robinia pseudoacacia ist ein sommergrüner Laubbaum aus der Familie der Hülsenfrüchtler, der ursprünglich aus Nordamerika stammt. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost und Naturkunde.

Wissenschaftliche Namen: Robinia pseudoacacia
Synonyme: Falsche Akazie, Gewöhnliche Robinie, Scheinakazie, Silberregen, Weiße Robinie, Wunderbaum.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Schmetterlingsblütenartige Fabales
  • Familie: Hülsenfrüchtler Fabaceae
  • Gattung: Robinien Robinia
  • Art: Robinie

Die Gattung Robinia umfasst zwanzig in Nordamerika vorkommende Arten.

Robinie
Robinie, Blüte

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Die Robinie ist in den südöstlichen USA beheimatet und wurde im 17. Jahrhundert als Zier- und Forstbaum nach Europa eingeführt. Sie hat sich vor allem in Mittel- und Südeuropa stark ausgebreitet und ist heute auch in vielen Teilen Asiens und Südamerikas eingebürgert. In Mitteleuropa gilt sie teilweise als invasive Art.
  • Kennzeichen: Zehn bis zwanzig Meter hoher sommergrüner Baum oder mehrstämmiger Strauch; Krone rundlich oder locker; Borke tiefrissig, graubraun oder dunkelbraun; Zweige grünlich bis dunkel rotbraun; stark dornig; Blätter wechselständig, unpaarig gefiedert mit vier bis zehn Blattpaaren, insgesamt fünfzehn bis dreißig Zentimeter lang, Teilblättchen zwei bis fünf Zentimeter lang und ein bis zweieinhalb Zentimeter breit, eiförmig, auf der Oberseite grasgrün, auf der Unterseite graugrün, Nebenblätter als Dornen ausgebildet; fünfzehn bis dreißig Schmetterlingsblüten in einer lockeren Blütentraube, zehn bis zwanzig Zentimeter lang, Einzelblüte eineinhalb bis zwei Zentimeter lang, weiß, Fahne in der Mitte ein meist deutlich gelbes, seltener elfenbeinfarbenes Saftmal, stark duftend; Frucht eine Hülse, fünf bis zehn Zentimeter lang und ein bis zwei Zentimeter breit, kahl, glatt, braun.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Blüten und Blütenknospen im Frühjahr, Blätter von April bis Juni, Samenschoten ab Anfang Juli, Samen ab August.

Die frischen Blüten der Robinie sind essbar und haben einen süßlichen, leicht erbsigen Geschmack.

Alle anderen Pflanzenteile (Rinde, Blätter, Samen, Wurzeln, unreife Hülsen) enthalten toxische Lektine wie Robin und Phasin und gelten als giftig.

Kultur im eigenen Garten: Die Robinie ist ein anspruchsloser Baum, der selbst auf Sandböden wächst, auf denen sonst nur Kiefern gedeihen. Die Robinie eignet sich als Bodenverbesserer, da die Knöllchenbakterien in ihren Wurzeln den Boden mit Stickstoffsalzen anreichern.

Besondere Inhaltsstoffe

Die Blüten enthalten geringe Mengen an ätherischen Ölen, Flavonoiden (z. B. Kaempferol, Quercetin) und Saponinen, die antioxidativ und antimikrobiell wirken. Die übrigen Pflanzenteile enthalten toxische Proteine wie Robinin und Lectine, die zu Magen-Darm-Beschwerden führen können.

  • Flavonoide: entzündungshemmend, zellschützend
  • Saponine (in Blüten): immunmodulierend
  • Giftstoffe (in Holz, Samen, Rinde): potenziell gefährlich, besonders für Kinder und Tiere

Wissenswertes

  • Namensgebung: Die Art wurde 1601 durch Jean Robin, einem französischen Hofgärtner nach Paris eingeführt. Ihm zu Ehren schuf Linné den Gattungsnamen Robinia. Der Artname pseudoacacia weist auf die Ähnlichkeit mit den Akazien Acacia hin. Die beiden Gattungen sind jedoch nicht näher miteinander verwandt.
  • Heilkunde: Die Wirkung wird als abführend, antiviral, erweichend, gallentreibend, harntreibend, krampflösend, narkotisierend und tonisch beschrieben.
    In der Volksmedizin wurde die getrocknete Rinde früher in kleinen Mengen gegen Magenübersäuerung, Verdauungsstörungen und Husten eingesetzt – heute wird davon aufgrund der Giftigkeit abgeraten.
    Die Blüten gelten hingegen als leicht beruhigend und krampflösend und kommen in der Naturheilkunde bei Erkältungen und nervöser Unruhe zur Anwendung, z. B. als Tee.
  • Nutzpflanze: Die Robinie liefert wird wegen des hohen Zuckergehaltes ihrer Blüten gerne als Bienenweide angepflanzt. Der Honig kommt unter der Bezeichnung "Akazienhonig" in den Handel und hat eine helle, schwach gelbliche Farbe. Er ist sehr flüssig und kandiert wegen seines hohen Anteils an Fruktose nur sehr langsam aus.
    Das Holz der Robinie wurde im Bergbau zum Stützen der Stollen verwendet. Es findet außerdem Verwendung als Bauholz und zur Herstellung von Werkzeugen.
  • Mythos und Geschichte: Die Robinie gilt in Europa als Symbol für Unverwüstlichkeit und Überlebenskraft. In den USA wurde sie bereits von den Ureinwohnern geschätzt, unter anderem zur Herstellung von Werkzeugstielen und als Nutzholz. Die rasche Ausbreitung der Robinie nach ihrer Einführung führte in manchen Regionen zu Konflikten mit heimischen Ökosystemen.
  • Magie und Brauchtum: In manchen Gegenden wurde die Robinie wegen ihrer Dornen (an jungen Zweigen) als Schutzbaum gegen böse Geister angesehen. Das harte Holz galt als besonders dauerhaft und wurde bei der Errichtung von Schutzpfählen oder Begrenzungen verwendet.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Die Robinie vereint Gegensätze – sie blüht in üppiger Schönheit, enthält aber in vielen Teilen Gift. Dies macht sie zu einem Symbol für Transformation, Schutz und Klarheit. Sie wird häufig dem Herzchakra zugeordnet, insbesondere in ihrer Blütezeit, in der sie mit Duft und Anmut viele Lebewesen anzieht und nährt. Ihre tiefe Verwurzelung und Fähigkeit, kargen Boden zu erschließen, erinnert an das Potenzial innerer Erneuerung auch in schwierigen Lebenslagen.


→ Siehe auch: Hülsenfrüchte in der Rohkost, Alphabetische Liste der im Rohkost-Wiki aufgeführten Hülsenfrüchtler, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre