Melde, Garten-

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Garten-Melde Atriplex hortensis ist eine essbare, ursprünglich kultivierte Pflanze aus der Gattung Melde innerhalb der Fuchsschwanzgewächse. Sie wurde in Europa jahrhundertelang als Blattgemüse genutzt und wird heute zunehmend als Wild- oder Permakulturpflanze wiederentdeckt. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Atriplex hortensis
Synonyme: Gartenmelde, Rote Melde, Samischer Salat, Spanischer Spinat, „Wilder Spinat“, Orache, Saltbush (engl.).

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida
  • Unterklasse: Nelkenartige Caryophyllidae
  • Ordnung: Nelkenartige Caryophyllales
  • Familie: Fuchsschwanzgewächse Amaranthaceae
  • Gattung: Atriplex
  • Art: Garten-Melde

Die Gattung Atriplex umfasst zahlreiche salztolerante Arten. Siehe auch: Melde (Gattung).

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Die Garten-Melde stammt ursprünglich aus Zentralasien und wurde bereits in der Antike als Kulturpflanze in Europa angebaut. Heute findet man sie wild verwildert auf nährstoffreichen Böden, in Gärten, an Wegen oder als Wildgemüse in Permakulturprojekten.
  • Kennzeichen: Einjährig wachsende, bis zu zwei Meter hohe Pflanze mit großen, spießförmigen, leicht fleischigen Blättern, die grün, rötlich oder violett überlaufen sein können. Die Blütenstände sind grünlich und unscheinbar. Die Pflanze ist mehlbestäubt und wächst buschig aufrecht.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Die jungen Blätter sind zart, mild und leicht salzig – instinktiv anziehend bei Bedarf an Mineralstoffen. Bei Überverzehr tritt eine Sperre durch Oxalsäure oder Saponine ein.

Saison: Spätfrühling bis Herbst.

Lagerung/Haltbarkeit: Frisch geerntet einige Tage haltbar, schnell welkend.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100 g essbarem Anteil
Wasser ca. 90
Kohlenhydrate 2,5
Eiweiße 2,0–2,5
Fette <0,5
Rohfasern ca. 2,0
Mineralstoffe hoch (Kalium, Magnesium, Kalzium)
Vitamin C 20–35 mg

Besondere Inhaltsstoffe

  • Kalium, Magnesium, Kalzium: wichtig für Nerven, Muskeln und Elektrolythaushalt
  • Betalaine (v. a. bei roten Sorten): antioxidativ, zellschützend
  • Oxalsäure und Saponine: in moderaten Mengen gut verträglich
  • Chlorophyll, Vitamin C: fördern Entgiftung und Immunfunktion

Wissenswertes

  • Namensgebung: „Melde“ leitet sich vom althochdeutschen „melda“ ab. Der botanische Name hortensis bedeutet „zum Garten gehörig“ und weist auf ihre traditionelle Kultivierung als Nutzpflanze hin.
  • Heilkunde: In der Volksmedizin wurde die Melde bei Verstopfung, Blutreinigung und Hautbeschwerden genutzt. Sie galt als leicht harntreibend und mineralisierend.
  • Nutzpflanze: Vor Einführung des Spinats war die Garten-Melde eines der wichtigsten Blattgemüse in Europa. Heute erlebt sie eine Renaissance in der Permakultur und Wildkräuterküche.
  • Mythos und Geschichte: Schon bei den Römern wurde die Melde angebaut und geschätzt. Im Mittelalter war sie in Klostergärten verbreitet. In Notzeiten diente sie als wichtiger Vitamin- und Mineralstofflieferant.
  • Magie und Brauchtum: In bäuerlichen Gegenden galt die rote Gartenmelde als Schutzpflanze gegen „Blutmangel“ und wurde Frauen nach der Geburt gegeben. Auch als Färberpflanze wurde sie gelegentlich genutzt.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Die Garten-Melde symbolisiert Fülle, Erdverbundenheit und Nahrung aus der Natur. Ihre rötlich-violetten Sorten stärken das Wurzelchakra und vermitteln energetische Vitalität. Sie steht für Selbstversorgung und die Wiederentdeckung alter Nahrungsquellen.


→ Siehe auch: Melde, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre, Salz- und Mineralpflanzen in der Rohkost