Salzkraut

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Salzkraut Salsola kali ist eine salzliebende Wildpflanze aus der Familie der Fuchsschwanzgewächse mit fleischigen, stacheligen Blättern und kugeliger Wuchsform. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Salsola kali
Synonyme: Kali, Strand-Salzmelde, Rollende Distel, Saltwort (engl.).

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Nelkenartige Caryophyllidae
  • Ordnung: Nelkenartige Caryophyllales
  • Familie: Fuchsschwanzgewächse Amaranthaceae
  • Gattung: Salsola
  • Art: Salzkraut

Die Gattung Salsola umfasst auch andere salztolerante Arten wie Salsola soda oder Salsola tragus.

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Das Salzkraut stammt aus Europa und Westasien und ist entlang salzhaltiger Küsten, Strände und Ruderalflächen weit verbreitet. Es gedeiht besonders gut auf sandigen, trockenen Böden mit hoher Salzkonzentration.
  • Kennzeichen: Typisch sind die aufrechte, später kugelförmige Wuchsform (bis fünfzig Zentimeter), fleischige, nadelartige Laubblätter mit leichtem Stich, rötliche Stängel und unscheinbare, grünliche Blüten. Bei Trockenheit rollen sich die Pflanzen ab und werden durch Wind über offene Flächen getrieben (Tumbleweed-Effekt).

Rohkosttipps und Erfahrungen

Die jungen Triebspitzen können roh gegessen werden und schmecken deutlich salzig mit einem leicht metallischen Unterton. Die stacheligen Blätter erfordern vorsichtiges Kauen. Aufgrund des hohen Mineralstoffgehalts tritt oft rasch eine Sperre ein.

Saison: Hochsommer bis Herbst (Juli–Oktober)

Lagerung/Haltbarkeit: Frisch geerntet ein bis zwei Tage haltbar, verliert schnell Feuchtigkeit und Geschmack

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100 g essbarem Anteil
Wasser etwa 85–90
Kohlenhydrate ca. 2,5
Eiweiße 1,5–2,0
Fette <0,5
Rohfasern 2,0–3,5
Mineralstoffe hoch (v. a. Natrium, Kalium)
Vitamin C 15–25 mg

Besondere Inhaltsstoffe

  • Natrium, Kalium, Magnesium: hohe Gehalte durch Standortanpassung an salzhaltige Böden
  • Oxalsäure: in geringen Mengen enthalten
  • Saponine: potenziell schleimhautreizend in hoher Dosierung, durch Sperre reguliert
  • Chloridverbindungen: tragen zum salzigen Geschmack bei

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Gattungsname Salsola stammt vom lateinischen „salsus“ (salzig) – ein direkter Hinweis auf den Salzgehalt. Kali verweist auf den hohen Kaliumanteil und die historische Nutzung zur Pottaschegewinnung.
  • Heilkunde: Traditionell wurde Salzkraut zur Förderung der Verdauung, als harntreibendes Mittel und bei Hauterkrankungen äußerlich verwendet. In der Volksmedizin galt es als reinigend und austrocknend.
  • Nutzpflanze: Im 18. und 19. Jahrhundert war Salsola kali eine wichtige Pottaschelieferantin zur Seifen- und Glasherstellung. In der Permakultur ist sie als robustes Bodenverbesserungselement auf kargen Böden interessant.
  • Mythos und Geschichte: In salzarmen Regionen des Altertums wurde Salzkraut als Quelle für natürliche Mineralien geschätzt. Im Mittelmeerraum galt es als „Pflanze der Flachländer“, deren kugelige Bewegung auf trockenen Feldern ein Symbol für Wandel und Vergänglichkeit war.
  • Magie und Brauchtum: Die kugeligen „Rollpflanzen“ wurden als Windboten betrachtet und dienten mancherorts als Orakel. In Südeuropa verbrannte man Salzkraut zur Reinigung von Haus und Stall.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Salsola kali steht für Reinheit, Entgiftung und den Übergang von Starre zu Bewegung. Energetisch wirkt die Pflanze anregend auf das Wurzelchakra (Muladhara), insbesondere bei Mangel an Erdung, Salz und Kraft. Die kugelige Form spiegelt zyklische Prozesse und dynamischen Ausgleich.


→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre, Salz- und Mineralpflanzen in der Rohkost