Labkraut, echtes

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Echtes Labkraut Galium verum ist eine feinblättrige Wildpflanze mit leuchtend gelben Blüten aus der Familie der Rötegewächse. Es wächst auf trockenen Wiesen und wurde früher zum Gerinnen von Milch verwendet. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Galium verum
Synonyme: Gliedkraut, Maria Bettstroh, Sternkraut.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Enzianartige Gentianales
  • Familie: Rötegewächse Rubiaceae
  • Gattung: Labkräuter Galium
  • Art: Echtes Labkraut

Zur Gattung der Labkräuter gehören 250 bis 400 Arten.

Echtes Labkraut
Echtes Labkraut, Blüte und Blatt

Beschreibung

  • Vorkommen: Europa, Sibirien, bis 1750 Meter.
  • Standorte: Sonnige und trockene Plätze, Wegränder, lichte Wälder, Trockenwiesen, Dünen; auf nährstoffarmen Böden; häufig.
  • Kennzeichen: Ausdauernde, fünfzehn bis sechzig Zentimeter hohe Pflanze; Stängel aufrecht oder aufsteigend, rundlich mit vier hervortretenden Linien; Blätter nadelförmig, bis ein Millimeter breit, glänzend grün, in Wirteln, am Rande eingerollt; Blüten klein, zitronengelb, honigartig riechend, Blütenstände rispenartig, Blütenkrone am Grunde verwachsen, ausgebreitet, mit vier spitzen Zipfeln; Blütezeit: Juni bis Oktober.
  • Verwechslung: Ist mit anderen Labkräutern möglich, die ebenso zu verwenden sind.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Blätter April bis Juni, Blüten von Juni bis September, Samen von September bis Oktober.

Der Geschmack des Labkrautes ist mild bis leicht bitter.

Kultur im eigenen Garten: Die Vermehrung kann durch im Herbst ausgesäte Samen erfolgen, der Boden muss trocken und eher mager sein. Auf normaler Gartenerde wird das Echte Labkraut meist vom Wiesen-Labkraut verdrängt.

Besondere Inhaltsstoffe

  • Labenzymartige Stoffe (Asperulosid, Enzyme): Früher zur Milchgerinnung genutzt
  • Iridoide (z. B. Asperulosid, Deacetylasperulosid): Entzündungshemmend, harnfördernd
  • Gerbstoffe und Flavonoide: Adstringierend, antioxidativ
  • Kalium, Eisen, Kieselsäure (Spuren): Stoffwechselunterstützend, hautpflegend

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der wissenschaftliche Name Galium kommt aus dem Griechischen: gala = Milch. Die Labkräuter sollen ein Enzym enthalten, das wie das Labferment aus dem Kälbermagen die Milch gerinnen lässt. Bisher ist es aber nicht gelungen, das Ausflocken der Milch mit Labkraut nachzuvollziehen. Eine andere Deutung ist, dass vor allem das Kletten-Labkraut zu einem Sieb verflochten wurde, mit dem man die Milch abseihte.
  • Heilkunde: Traditionell als harntreibendes und reinigendes Kraut verwendet, z. B. bei Hautausschlägen, Drüsenschwellungen und Harnwegserkrankungen. Tee aus Blüten und Kraut galt als „Lymphreiniger“. Außerdem bei Magendarmkatarrhen, äußerlich bei Hautleiden und Wunden.
  • Nutzpflanze: Labkräuter sind Färbepflanzen, ihre Wurzeln färben mit der entsprechenden Beize Wolle rot. Diese Eigenschaft kommt in dem Familiennamen "Rötegewächse" zum Ausdruck. Der im Mittelmeergebiet heimische Krapp Galium tinctorum war schon im Altertum bekannt und wurde von Karl dem Großen im europäischen Raum verbreitet. Die nordeuropäischen Arten Wiesenlabkraut und Klettenlabkraut färben nicht ganz so intensiv wie der Krapp.
    Die Labkräuter wurden auch als Füllung für Matratzen verwendet.
  • Mythos und Geschichte: Der Legende nach hat Maria die Krippe mit "Liebfrauenbettstroh" ausgepolstert, das seitdem goldgelbe duftende Blüten hat. Auf dem Tafelbild "Madonna alba" des italienischen Malers Raffael (1483-1520) ist Maria das Echte Labkraut beigestellt.
  • Magie und Brauchtum: Geschlecht: feminin; Planet: Erde; Element: Wasser; Magische Kräfte: Liebe.
    In heidnischen Zeiten bettete man die Frauen im Kindbett auf die duftenden Kräuter. Diese dienten dem Wohlgefühl und sollten neidische Dämonen fernhalten. Die Bettstrohkräuter waren der Liebes- und Muttergöttin Freyja verbunden, später der Gottesmutter Maria.


→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre