Labkraut, Wiesen-

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Wiesen-Labkraut Galium mollugo ist eine heimische Wildpflanze mit zarten weißen Blüten und mildem Aroma. Es wächst häufig auf nährstoffreichen Wiesen. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Galium mollugo
Synonyme: Weißes Labkraut, Glattes Labkraut, Maria Bettstroh, Milchkraut.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Enzianartige Gentianales
  • Familie: Rötegewächse Rubiaceae
  • Gattung: Labkräuter Galium
  • Art: Wiesen-Labkraut

Zur Gattung der Labkräuter gehören 250 bis 400 Arten.

Wiesen-Labkraut, blühend
Wiesen-Labkraut, Stängel und Blatt
Wiesen-Labkraut, Blüte

Beschreibung

  • Vorkommen: In ganz Europa, Teilen Nordafrikas und Westasiens heimisch.
  • Standorte: Fettwiesen, Wegraine, Gebüsche, Waldränder, Auwälder; häufig.
  • Kennzeichen: Dreißig bis sechzig Zentimeter hohe Staude, niederliegend, aufsteigend oder kletternd; Stängel vierkantig; Blätter zu sechs bis neun quirlständig, länglich, zwei bis acht Millimeter breit; Blüten mit vierzähliger, flach radförmiger Krone, Durchmesser zwei bis drei Millimeter, Kronzipfel grannenartig zugespitzt, in einem Pyramiden- und rispenartigem Blütenstand, Blütenstiele etwas länger als die Blüte, meist drei bis vier Millimeter lang; vier Staubblätter; Blütezeit: Mai bis Juli; trocken-ledrige, zweizählige Spaltfrucht, zerfällt bei der Reife in zwei einsamige, eiförmige Teilfrüchte; Pfahlwurzel.
  • Verwechslung: Mit anderen Labkräutern, die ebenso zu verwenden sind.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Oberirdische Teile der Pflanze von April bis Oktober.

Vor der Blüte schmecken die Blätter des Wiesen-Labkrautes mild, kopfsalatähnlich, später haben sie eine würzigen, leicht zusammenziehenden Beigeschmack.

Kultur im eigenen Garten: Wiesen-Labkraut lässt sich sehr leicht aus Samen ziehen, die man im Spätsommer von Wildpflanzen ernten kann und direkt wieder aussät.

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der wissenschaftliche Name Galium kommt aus dem Griechischen: gala = Milch. Die Labkräuter sollen ein Enzym enthalten, das wie das Labferment aus dem Kälbermagen die Milch gerinnen lässt. Nach einigen Quellen ist es aber nicht gelungen, das Ausflocken der Milch mit Labkraut nachzuvollziehen. Eine andere Deutung ist daher, dass vor allem das Kletten-Labkraut zu einem Sieb verflochten wurde, mit dem man die Milch abseihte.
    Der Artname mollugo bedeutet „weich“ oder „mild“ und bezieht sich auf die feine Textur.
  • Heilkunde: In der Volksheilkunde wurde Wiesen-Labkraut als harntreibend, entgiftend und stoffwechselanregend geschätzt. Es galt als sanftes Reinigungs- und Frühjahrskraut. Anwendung bei Hautproblemen, geschwollenen Drüsen und als leberunterstützendes Mittel.
  • Nutzpflanze: Labkräuter sind Färbepflanzen, ihre Wurzeln färben mit der entsprechenden Beize Wolle rot. Diese Eigenschaft kommt in dem Familiennamen Rötegewächse zum Ausdruck. Der im Mittelmeergebiet heimische Krapp Galium tinctorum war schon im Altertum bekannt und wurde von Karl dem Großen im europäischen Raum verbreitet. Die nordeuropäischen Arten Wiesen- und Kletten-Labkraut färben nicht ganz so intensiv wie der Krapp.
    Labkräuter wurden auch als Füllung für Matratzen verwendet.
  • Mythos und Geschichte: Galt in manchen Regionen als „Jungfernkraut“ – Symbol für Reinheit, Milde und stille Schönheit. Es wurde in Kränze geflochten und zu rituellen Festen verwendet.
  • Magie und Brauchtum: War Bestandteil traditioneller Kräuterbuschen (v. a. Mariä Himmelfahrt). Sollte Fruchtbarkeit und Schutz im Haushalt fördern. Getrocknet auch als Füllung für Kinderwiegen genutzt.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Galium mollugo steht für Stille Kraft, feine Wahrnehmung und innere Reinigung. Aufgrund seiner zarten Erscheinung und klärenden Wirkung wird es dem Herzchakra zugeordnet – als Pflanze für Sanftmut und feinstoffliches Gleichgewicht.


→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre