Ehrenpreis, großer
Großer Ehrenpreis Veronica teucrium ist eine ausdauernde Wildpflanze mit kräftig blauen Blüten und länglich-gezähnten Blättern, die trockenwarme Standorte bevorzugt und gelegentlich als Wildkraut genutzt wird. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Veronica teucrium
Synonyme: Veronika.
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
- Ordnung: Lippenblütlerartige Lamiales
- Familie: Wegerichgewächse Plantaginaceae
- Gattung: Ehrenpreis Veronica
- Art: Großer Ehrenpreis
Zur Gattung Veronica gehören über vierhundertfünfzig Arten, eine Übersicht über die wichtigsten findet man auf folgender Seite: Ehrenpreis
Beschreibung
- Vorkommen: Europa; Gebüsche, Waldränder, lichte Wälder, Halbtrockenrasen.
- Standorte: braucht trockene, kalkhaltige Lehmböden; wärmeliebend.
- Kennzeichen: Zwanzig bis vierzig Zentimeter hohe, mehrjährige krautige Pflanze; Stängel aufsteigend oder aufrecht; Blätter gegenständig, sitzend, zwei bis sieben Zentimeter lang und bis drei Zentimeter breit, schmal-eiförmig, am Rand grob gezähnt, auf der Oberseite oft kahl, auf der Unterseite schütter oder kurz behaart; zehn bis vierzig Blüten in drei bis sieben Zentimeter langen Trauben am Ende des Stängels und der Zweige, Kelch um fünf Millimeter lang, Krone kurzröhrig, vierzipflig, himmelblau, dunkel geadert; Blütezeit: Mai bis Juli; behaarte Kapselfrucht.
- Verwechslung: Ist mit anderen Ehrenpreis-Arten möglich, die aber genauso zu verwenden sind.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Sammelgut und Sammelzeit: Mai bis Juli (Triebe und Blätter), Blütezeit meist Juni.
Der Große Ehrenpreis fällt durch seine kräftigen, blauvioletten Blüten und seinen aufrechten, buschigen Wuchs auf. Die Blätter sind lanzettlich, leicht behaart und haben einen herben bis leicht bitteren Geschmack. Instinktiv wird er nur selten als appetitanregend erlebt, kann aber als gelegentliche, frische Ergänzung bei Wildkräuterwanderungen Anwendung finden.
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Gattungsname geht wahrscheinlich auf die lateinische Bezeichnung vera unica = "das einzig wahre Heilmittel" zurück und bezieht sich auf die Heilkraft des Echten Ehrenpreis. Die Artbezeichnung teucrium bezieht sich auf die Ähnlichkeit der Blätter mit jenen des Gamanders (Teucrium chamaedrys). Der Name „Großer Ehrenpreis“ unterscheidet ihn von den zierlicheren Vertretern der Gattung Veronica.
- Heilkunde: In der Volksheilkunde wurde der Große Ehrenpreis seltener verwendet als Veronica officinalis, jedoch ähnlich eingesetzt: bei Hautleiden, Leber- und Gallenbeschwerden sowie als Bittermittel zur Stärkung des Appetits. Er wurde gelegentlich Bestandteil von Kräutermischungen zur Frühjahrskur.
- Nutzpflanze: Zierwert im Naturgarten: Als robuste Staude wird er gerne in Wildpflanzenecken oder sonnigen Staudenbeeten gehalten. Nektarspender für Wildbienen. Keine kulinarische oder wirtschaftliche Nutzung im engeren Sinne.
- Mythos und Geschichte: In älteren Kräuterbüchern wird er teilweise mit ähnlicher Wertschätzung wie der Echte Ehrenpreis beschrieben, wenngleich ohne dieselbe historische Bedeutung. In Mitteleuropa wurde er gelegentlich als Heilpflanze in Bauerngärten gehalten.
- Magie und Brauchtum: Der Große Ehrenpreis galt als kräftigender Frühjahrsbote. Ihm wurde nachgesagt, „den Lebensfluss zu befreien“ – also bei seelischer und körperlicher Trägheit zu helfen. In manchen Gegenden wurde er in Kräutersträuße eingebunden, die Haus und Stall reinigen sollten.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Der Große Ehrenpreis symbolisiert Kraft, Erneuerung und Selbstdisziplin. Er wird dem Solarplexus-Chakra zugeordnet, wo er innere Klarheit und Selbstwirksamkeit stärken soll. Menschen mit dem Wunsch nach neuer Ordnung oder Struktur können sich von seiner aufrechten Erscheinung angesprochen fühlen.
→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre