Berufkraut, kanadisches

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Wissenschaftliche Namen: Erigeron canadensis syn. Conyza canadensis
Synonyme: Kanadischer Katzenschweif, Waldgreis, Hexenbesen, Dürrwurz, Scharfkraut, Widerruf, Wilder Hanf, Feinstrahl.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Asternartige Asterales
  • Familie: Korbblütengewächse Asteraceae
  • Unterfamilie: Asteroideae
  • Gattung: Berufkräuter Conyza
  • Art: Kanadisches Berufkraut

Die Gattung Berufkräuter umfasst weltweit zwischen 200 und 400 Arten. Vorwiegend sind diese in den gemäßigten Zonen der nördlichen Hemisphäre, vor allem in Nordamerika zu finden. Neun Arten sind in Mitteleuropa heimisch. Weitere Arten:

Beschreibung

Blütezeit: Juni bis Oktober

Vorkommen: Ursprünglich Nordamerika, Europa, bis über 1200 Meter; Unkrautbestände an Bahngleisen, Wege, Mauern, Schuttplätze, Kahlschlägen, seltener auf Äckern; auf unterschiedlichen Böden; stickstoff- und wärmeliebend; sehr häufig.

Kennzeichen: Dreißig Zentimeter bis ein Meter hohe, ein- bis zweijährige Pflanze; Stängel aufrecht, bis zum Blütenstand einfach, oben stark verzweigt und beblättert, borstig bewimpert; Blätter länglich, locker behaart; Blütenköpfe gelblichweiß, zahlreich, klein, gedrängt, in langer, endständiger Rispe, im Inneren des Köpfchens Röhrenblüten, am Rande kurze Zungenblüten; Frucht (Achäne) mit schmutzig weißer Haarkrone; Wurzel bis in ein Meter Tiefe vordringend.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Blätter Mai bis September.

Die Pflanze schmeckt leicht bitter, aromatisch, zusammenziehend.

Kultur im eigenen Garten: Wächst auf leicht sandigem Boden in der Sonne. Die Vermehrung kann durch Aussaat im Frühjahr erfolgen.

Wissenswertes

Die Pflanze wurde erst Mitte des 17. Jahrhunderts aus Nordamerika in Europa eingeschleppt. Ende des 18. Jahrhunderts war sie schon über ganz Mitteleuropa verbreitet.

Namensgebung: Der wissenschaftliche Gattungsname kommt von den griechischen Wörtern eri = früh sowie geron = Greis und bezieht sich auf die bald nach der Blüte erscheinenden Haare der Früchte. Berufkraut heißt die Pflanze, weil man im Mittelalter glaubte, sie schütze gegen zauberisches "Berufen".

Heilkunde: Die Wirkung wird als blutstillend, wirksam gegen Durchfall, entzündungshemmend, harntreibend und wurmtreibend beschrieben. Die Pflanze soll gegen Erkältungskrankheiten helfen. Das ätherische Öl wirkt auf das Gefäßsystem. In der Homöopathie wird sie gegen Blutungen, vor allem der Blase und der Gebärmutter eingesetzt.

Nutzpflanze: Das Berufkraut wurde früher zum Vertreiben von Flöhen eingesetzt.

Magie/Brauchtum: Das Berufkraut wurde zur Überwindung von Hindernissen in der Magie verwendet.
Ein Bad mit Berufkraut sollte Säuglinge vor bösen Mächten schützen.