Johannisbrotbaum

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Johannisbrotbaum Ceratonia siliqua ist ein immergrüner Baum aus der Familie der Hülsenfrüchtler mit nahrhaften, süßlich schmeckenden Fruchtschoten. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Ceratonia siliqua
Synonyme: Bockshörnlein, Heuschreckenbaum, Karubenbaum, Karobbaum, Karneb, Schotenbaum.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Schmetterlingsblütenartige Fabales
  • Familie: Hülsenfrüchtler Fabaceae
  • Gattung: Ceratonia
  • Art: Johannisbrotbaum
Johannisbrot, getrocknet

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Der Johannisbrotbaum stammt aus dem Mittelmeerraum und Westasien. Er wächst bevorzugt in trockenen, kalkhaltigen Regionen und ist sehr dürretolerant. Heute ist er in vielen Teilen der Welt verbreitet, darunter Kalifornien, Australien und Südafrika.
  • Kennzeichen: Immergrüner, zehn bis zwanzig Meter hoher Baum mit breiter Krone auf gedrungenem, wulstigem Stamm; Borke glatt, grau; Blätter wechselständig, bis fünf Zentimeter lang gestielt, paarig gefiedert, Fiedern sechs bis acht, im Umriss rundlich-rechteckig, vorne stumpf oder leicht ausgerandet, auf der Oberseite glänzend dunkelgrün, auf der Unterseite graugrün; Blüten unscheinbar, ohne Kronblätter, in kätzchenartigen, abstehenden Trauben direkt an größeren Ästen; Hülsen bis zwanzig Zentimeter lang und drei Zentimeter breit, sichelförmig, dunkelrotbraun, oft zusammen mit den Blüten im Gezweig.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Die schokoladebraunen Hülsen des Johannisbrotbaumes enthalten ein essbares, angenehm süß schmeckendes Fruchtfleisch, das zu Beginn noch weich, später dann hart ist. Im Inneren sind mehrere sehr harte Samen enthalten, die nicht mitgegessen werden.

Saison: Johannisbrot (Karob) ist das ganz Jahr über erhältlich.

Lagerung/Haltbarkeit: Die Früchte trocknen mit der Zeit selbständig aus und sind bis zu einem Jahr haltbar.

Anzucht: Samen zwei bis drei Millimeter unter die Erde legen. Der Johannisbrotbaum bevorzugt nährstoffarme Erde und ist resistent gegen Trockenheit. Er ist nicht winterhart.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 11,2
Kohlenhydrate 75,0
Eiweiße 4,5
Fette 1,4
Rohfasern 3,2
Mineralstoffe 2,2

Hinweis: Die Angaben beziehen sich auf das getrocknete Produkt.

Besondere Inhaltsstoffe

Die Schoten enthalten eine Vielzahl gesundheitsfördernder Pflanzenstoffe:

  • Polyphenole (v. a. Tannine): Antioxidativ, antibakteriell, magenberuhigend
  • Pektin (Ballaststoff): Verdauungsfördernd, darmregulierend
  • Galaktomannane (Samen): Stabilisieren Blutzucker und wirken sättigend

Wissenswertes

  • Namensgebung: Johannes der Täufer soll sich von den Früchten des Johannisbrotbaumes während seines Aufenthaltes in der Wüste ernährt haben. Der Gattungsname Ceratonia leitet sich vom altgriechischen to keràtion = Horn ab. Dies bezieht sich auf die hornförmigen Früchte. Der Artname siliqua kommt aus dem Lateinischen und bedeutet "Hülse".
  • Heilkunde: Traditionell wird Johannisbrot bei Durchfall, Reizmagen und zur allgemeinen Kräftigung eingesetzt. Die Samen sind Grundlage für Carobpulver (als Kakaoersatz). Die Wirkung gilt als adstringierend und auswärtig heilend.
  • Nutzpflanze: Die Samen bildeten früher die Gewichtseinheit "Karat" (0,2g) des Juwelenhandels, der Begriff "Karat" wurde von dem Gattunsgnamen Ceratonia abgeleitet.
    Die Fruchthülsen werden hauptsächlich als Viehfutter genutzt.
    Das Holz wird für den Bau von Zäunen, Parkett und Türen verwendet
  • Mythos und Geschichte: In der Antike war Johannisbrot eine geschätzte Reise- und Notnahrung. Auch in ägyptischen Grabfunden wurden Schoten entdeckt. Der Baum galt als Symbol für Genügsamkeit und inneren Reichtum.
  • Magie und Brauchtum: In mediterranen Regionen galten die Schoten als Glücksbringer, etwa für eine gute Ernte. In manchen Gegenden wurden die Samen für Schutzamulette genutzt.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Der Johannisbrotbaum steht symbolisch für Erdung, Nahrung aus dem Wesentlichen und Überfluss durch Einfachheit. Die Frucht unterstützt energetisch das Wurzelchakra und fördert Stabilität, Vertrauen und Selbstgenügsamkeit.


→ Siehe auch: Trockenprodukte in der Rohkost