Spargel

Spargel Asparagus officinalis ist eine mehrjährige Staude aus der Familie der Spargelgewächse, deren junge Sprossen als zartes Frühlingsgemüse geschätzt werden. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Asparagus officinalis
Synonyme: Gemeiner Spargel, Echter Spargel, Gartenspargel, Gemüsespargel.

Systematik

• Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
• Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
• Klasse: Einkeimblättrige Liliopsida
• Unterklasse: Lilienähnliche Liliidae
• Ordnung: Spargelartige Asparagales
• Familie: Spargelgewächse Asparagaceae
• Gattung: Spargel Asparagus
• Art: Spargel

In Europa gibt es neben der kultivierten Art Asparagus officinales einige wildwachsende Arten. Die bekannteste ist der Spitzblättrige Spargel Asparagus acutifolius, ein immergrüner, nur im Mittelmeerraum vorkommender Halbstrauch.

Spargel, ganze Pflanze	Spargel, Scheinblätter
Grüner Spargel	Grüner Spargel, wild

Beschreibung

• Vorkommen: Mittel- und Südeuropa, Vorderasien, Nordafrika.

• Standorte: Dämme, Wegränder, Trockenrasen; braucht sandigen, nährstoffreichen, kalkarmen, sommerwarmen und trockenen Boden.

• Kennzeichen: Mehrjährige, sechzig bis einhundertzwanzig Zentimeter hohe, krautige Pflanze; Stängel aufrecht, kahl, glatt, oft an der Spitze schlaff und gebogen; nadelförmige Scheinblätter, ein bis zwei Zentimeter lang; Blüten einzeln oder zu zweit in den Achseln der Scheinblätter, Blütenblätter zu einer walzenförmigen Glocke verwachsen, ca. fünf Millimeter lang, weiß, weißgelb oder grünweiß; Blütezeit: Juni bis Juli; Beeren ein Zentimeter im Durchmesser, rot; Wurzelstock dick, holzig.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Beim Spargel werden weißer und grüner Spargel unterschieden: Grüner Spargel ist der oberirdisch wachsende Spross der Spargelpflanze. Er wird dem Sonnenlicht ausgesetzt, so dass die Sprossachse Chlorophyll bilden kann. Weißer Spargel wird hingegen mit einer Sandschicht bedeckt und gestochen, bevor er den Boden durchbricht.

Saison: April bis Ende Juni.

Lagerung/Haltbarkeit: Spargel lagert man besten in ein feuchtes Handtuch geschlagen im Kühlschrank, dann ist er einige Tage lang haltbar.

Kultur im eigenen Garten: Spargel wächst in jedem normalen Gartenboden, der Boden sollte allerdings nicht zu feucht sein.

Nährstoffe

Weißer Spargel (roh) Nährstoff Gehalt in Gramm pro 100 g essbarem Anteil Wasser 93,0 Kohlenhydrate 3,7 Eiweiße 2,2 Fette 0,2 Rohfasern 1,5 Mineralstoffe 1,2 Vitamin C 20–25 mg

Grüner Spargel (roh) Nährstoff Gehalt in Gramm pro 100 g essbarem Anteil Wasser 92,0 Kohlenhydrate 3,9 Eiweiße 2,4 Fette 0,3 Rohfasern 1,6 Mineralstoffe 1,4 Vitamin C 25–30 mg

Besondere Inhaltsstoffe

• Asparaginsäure: spielt eine Rolle im Stickstoffstoffwechsel, wirkt leicht harntreibend
• Saponine: antimikrobiell und immunstimulierend, in höherer Dosierung leicht reizend
• Folsäure: wichtig für Zellteilung und Schwangerschaft
• Vitamin K, B-Vitamine, Kalium: unterstützen Blutbildung, Nervenfunktion und Wasserhaushalt

Wissenswertes

• Namensgebung: Der Name „Spargel“ stammt vom lateinischen „asparagus“, das wiederum vom griechischen „aspharagos“ abgeleitet ist und so viel wie „junger Trieb“ bedeutet. Das Artepitheton „officinalis“ weist auf die Verwendung als Arzneipflanze hin.

• Heilkunde: Die Wirkung wird als blutreinigend und harntreibend beschrieben.
  Spargel wurde in der Volksheilkunde bei folgenden Symptomen angewendet: Steinleiden, Herzklopfen, Husten mit blutigem Auswurf, Rheumatismus, Gicht, Milz- und Leberleiden, Gelbsucht, Hämorrhoiden, Ruhr, Magenschwäche, Milchschorf, Lungenleiden. Er galt als aphrodisisch, empfängnisverhütend und sollte die Monatsblutung fördern.

• Nutzpflanze: Spargel wird seit mehr als 2000 Jahren kultiviert. Besonders in Europa entwickelte sich eine vielfältige Spargelkultur. Weißer Spargel wird unter Erdwall gezogen (gebleicht), grüner Spargel wächst oberirdisch und enthält mehr Chlorophyll. Auch Wildformen wie der Wald-Spargel (Ornithogalum pyrenaicum) und andere Asparagus-Arten sind essbar. Spargel ist anspruchsvoll im Anbau, benötigt sandige Böden und mehrjährige Pflege.

• Mythos und Geschichte: Im alten Ägypten, Griechenland und Rom wurde Spargel als Götterspeise verehrt. Er galt als edel, heilkräftig und luststeigernd. In Klostergärten des Mittelalters wurde er als Arzneipflanze geführt. Im Barock war Spargel ein Statussymbol des Adels. Die „Spargelzeit“ wurde zum Symbol für Frühling, Frische und Erneuerung. In vielen Regionen ist Spargel mit kulinarischen Festtraditionen verbunden.

• Magie und Brauchtum: Spargel wurde im Volksglauben als Reinigungspflanze verwendet – zur Ausleitung von „Wintermüdigkeit“ und trüben Gedanken. In Liebesritualen symbolisierte der aufrechte Wuchs des Spargels Fruchtbarkeit, Kraft und Männlichkeit. In manchen Gegenden legte man Spargelschalen unter das Kopfkissen, um Klarheit in Beziehungsthemen zu erlangen. Der aufsteigende Wuchs wurde auch mit geistiger Öffnung und Neuanfang assoziiert.

• Symbolik und spirituelle Deutung: Asparagus officinalis wirkt auf das Sakral- und Stirnchakra. Die Pflanze steht für Reinigung, Öffnung, Frische und Fruchtbarkeit. In der instinktiven Wahrnehmung gilt Spargel als Bote des Frühlings, der uns mit Licht, Klarheit und neuer Energie versorgt. Sein subtiler Geschmack ruft nach Achtsamkeit und feiner Abstimmung.

→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre