Schierling, gefleckter: Unterschied zwischen den Versionen
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Wissenschaftliche Namen: ''Conium maculatum''<br> | '''Gefleckter Schierling''' ''Conium maculatum'' ist eine stark giftige Wildpflanze aus der Familie der Doldenblütler, bekannt für ihren charakteristischen Mäusegeruch und die rötlich gefleckten Stängel. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost. | ||
Synonyme: Bangenkraut, Blutpetersilie, Blutschierling, Dollkraut, Erdschierling, Fleckenschierling, Mäuseschierling, Schwindelkraut, Stinkender Schierling, Tollkerbe, Vogeltod, Würgling, Wüterich. | |||
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'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Conium maculatum''<br> | |||
'''Synonyme:''' Bangenkraut, Blutpetersilie, Blutschierling, Dollkraut, Erdschierling, Fleckenschierling, Mäuseschierling, Narrenpetersilie, Schwindelkraut, Stinkender Schierling, Tollkerbe, Vogeltod, Würgling, Wüterich. | |||
===Systematik=== | ===Systematik=== | ||
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*Gattung: Schierlinge ''Conium'' | *Gattung: Schierlinge ''Conium'' | ||
*Art: Gefleckter Schierling | *Art: Gefleckter Schierling | ||
Die Gattung ''Conium'' umfasst nur wenige Arten, ''C. maculatum'' ist die bekannteste und in Europa weit verbreitet. | |||
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===Beschreibung=== | ===Beschreibung=== | ||
*'''Herkunft und Verbreitung:''' Der Gefleckte Schierling stammt aus Europa, Westasien und Nordafrika. Heute ist er weltweit eingebürgert, besonders in Nordamerika, Neuseeland und Australien. | |||
*'''Standorte:''' Brachland, Hecken, Uferböschungen, Wegränder, Gräben, Schuttplätze; braucht stickstoffsalzreichen, feuchten Lehm- oder Tonboden. | |||
Kennzeichen: Ein bis zwei Meter hohe, zweijährige Pflanze; Stängel verzweigt, röhrig, fein gerillt, kahl, blaubereift und rotbraun gefleckt; Blätter wechselständig, zwei- bis dreifach gefiedert, die unteren bis fünfzig Zentimeter lang und bis vierzig Zentimeter breit, mit rundem, hohlem Stiel, dunkelgrün, kahl; Blüten unscheinbar, weiß, in zehn- bis fünfzehnstrahligen Dolden; Frucht eiförmig, drei Millimeter im Durchmesser, mit wellig-gekerbten Rippen; spindelartige Pfahlwurzel. | *'''Kennzeichen:''' Ein bis zwei Meter hohe, zweijährige Pflanze; Stängel verzweigt, röhrig, fein gerillt, kahl, blaubereift und rotbraun gefleckt; Blätter wechselständig, zwei- bis dreifach gefiedert, die unteren bis fünfzig Zentimeter lang und bis vierzig Zentimeter breit, mit rundem, hohlem Stiel, dunkelgrün, kahl; Blüten unscheinbar, weiß, in zehn- bis fünfzehnstrahligen Dolden; Blütezeit: Juni bis September; Frucht eiförmig, drei Millimeter im Durchmesser, mit wellig-gekerbten Rippen; spindelartige Pfahlwurzel. | ||
===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ||
Der gefleckte Schierling ist eine Giftpflanze, die mit essbaren Arten aus der Familie der Doldenblütler verwechselt werden kann. Geruch und Geschmack warnen meist allerdings recht deutlich vor einem Verzehr: Alle Pflanzenteile verströmen einen unangenehmen Geruch nach Mäusen und bei Kontakt mit Haut oder Schleimhaut tritt ein Brennen auf. Werden diese Warnungen übergangen, kommt es zuerst zu einer Lähmung der Zunge sowie Erbrechen, so dass ein weiteres Schlucken unmöglich wird bzw. aufgenommene Giftstoffe wieder ausgeschieden werden. Werden durch Manipulationen (Verarbeitung zu Säften, Smoothies usw.) größere Mengen an Gift aufgenommen, tritt bei vollem Bewusstsein eine Lähmung der Skelettmuskulatur und letztlich eine Atemlähmung und der Tod ein. | Der gefleckte Schierling ist eine Giftpflanze, die mit essbaren Arten aus der Familie der Doldenblütler verwechselt werden kann. Geruch und Geschmack warnen meist allerdings recht deutlich vor einem Verzehr: Alle Pflanzenteile verströmen einen unangenehmen Geruch nach Mäusen und bei Kontakt mit Haut oder Schleimhaut tritt ein Brennen auf. | ||
Werden diese Warnungen übergangen, kommt es zuerst zu einer Lähmung der Zunge sowie Erbrechen, so dass ein weiteres Schlucken unmöglich wird bzw. aufgenommene Giftstoffe wieder ausgeschieden werden. Werden durch Manipulationen (Verarbeitung zu Säften, Smoothies usw.) größere Mengen an Gift aufgenommen, tritt bei vollem Bewusstsein eine Lähmung der Skelettmuskulatur und letztlich eine Atemlähmung und der Tod ein. | |||
Als erste Hilfe bei Vergiftungen dienen Maßnahmen, die eine Resorption der giftigen Stoffe verhindern. Dazu gehören die Gabe von Kohlepulver, Erbrechen lassen und Magenspülungen. | Als erste Hilfe bei Vergiftungen dienen Maßnahmen, die eine Resorption der giftigen Stoffe verhindern. Dazu gehören die Gabe von Kohlepulver, Erbrechen lassen und Magenspülungen. | ||
Die Pflanze wurde von instinktiven Rohköstlern, die keinerlei abstoßenden Geruch feststellen konnten, probiert. Es wurden beim Zerkauen eines kleines Blattstückes kein Brennen oder sonstige Symptome festgestellt. Dieses Ergebnis ist individuell und daher nicht auf andere Menschen übertragbar. | Die Pflanze wurde von instinktiven Rohköstlern, die keinerlei abstoßenden Geruch feststellen konnten, probiert. Es wurden beim Zerkauen eines kleines Blattstückes kein Brennen oder sonstige Symptome festgestellt. Dieses Ergebnis ist individuell und daher nicht auf andere Menschen übertragbar. | ||
===Besondere Inhaltsstoffe=== | |||
*'''Coniin (Hauptalkaloid):''' Stark neurotoxisch, hemmt das zentrale Nervensystem | |||
*'''γ-Conicein, Pseudoconhydrin, Conhydrinon:''' Weitere Alkaloide mit lähmender Wirkung | |||
*'''Ätherische Öle und Flavonoide:''' Nur in Spuren, ohne ernährungsrelevante Bedeutung | |||
===Wissenswertes=== | ===Wissenswertes=== | ||
Namensgebung: ''Conium'' ist der | *'''Namensgebung:''' Der Name „Conium“ stammt vom griechischen „kṓneion“, was ursprünglich „Schierling“ bedeutete, aber auch mit „Taumel“ oder „Drehung“ in Verbindung gebracht wird – eine Anspielung auf die typische Wirkung des Gifts: Taumel, Koordinationsverlust, Lähmung. Das Artepitheton „maculatum“ bedeutet „gefleckt“ und verweist auf die charakteristischen rotvioletten Flecken am Stängel.<br>Im Volksmund hieß die Pflanze auch „Narrenpetersilie“, was auf die Verwechslungsgefahr mit essbaren Doldenblütlern hinweist. "Schierling" ist ein germanisches Wort. | ||
*'''Heilkunde:''' Schon in der Antike war der Schierling für seine tödliche Wirkung bekannt – er galt aber auch als Arzneipflanze mit stark dämpfender Wirkung auf das Nervensystem. Hippokrates setzte ihn äußerlich gegen Tumore ein, Dioskurides erwähnte ihn als Schmerzmittel.<br>In der Homöopathie wird ''Conium maculatum'' in Hochpotenzen gegen nervöse Störungen und Drüsenerkrankungen verwendet. In der modernen Pflanzenheilkunde wird er jedoch wegen seiner extremen Toxizität nicht mehr verwendet. | |||
*'''Nutzpflanze:''' Der Gefleckte Schierling gilt als Unkraut mit höchstem Gefahrenpotenzial. Auf Viehweiden kann er ganze Tierbestände gefährden. Früher wurde er gelegentlich in Gärten angepflanzt – heute ist der Anbau verboten oder streng reguliert. | |||
*'''Mythos und Geschichte:''' Der Gefleckte Schierling ist berüchtigt als Hinrichtungspflanze der Antike. Der griechische Philosoph Sokrates wurde im Jahr 399 v. Chr. durch einen Schierlingsbecher hingerichtet. Die Wirkung beginnt mit Taubheitsgefühl, dann aufsteigender Lähmung und letztlich Atemstillstand bei klarem Bewusstsein – eine grausame Todesart.<br>Im Mittelalter war Schierling Bestandteil mancher Hexensalben, vermutlich wegen seiner halluzinogenen Effekte in Kombination mit anderen Pflanzen. Er wurde aber auch mit dem Teufel in Verbindung gebracht und galt als „verfluchte Pflanze“.<br>In der Literatur erscheint er als Symbol für „den bitteren Tod“, „die kalte Wahrheit“ oder „die letzte Konsequenz“. In Goethes „Faust“ wird er neben anderen Giftpflanzen im Hexenkessel erwähnt. | |||
*'''Magie und Brauchtum:''' Geschlecht: feminin; Planet: Saturn; Element: Wasser; Gottheit: Hekate.<br>In der Volksmagie wurde Schierling eher gefürchtet als verwendet. Man glaubte, dass sein bloßes Berühren „die Lebensgeister verdrängt“. Trotzdem gab es Legenden über Hexen, die sich mithilfe des Krauts „aus dem Leib lösten“. Auch wurde es manchmal – gemeinsam mit Tollkirsche und Bilsenkraut – in kultischen Räucherungen zur Totenkommunikation verwendet.<br>In alten Ritualen wurde die Pflanze gemieden, weil sie den Zugang zur Unterwelt symbolisierte. In manchen keltischen Quellen galt sie als Schwellenpflanze zwischen Diesseits und Jenseits – eine, die man nur auf dem Weg zur Anderswelt betreten dürfe.<br>Der Pflanzensaft wurde auf magische Messer und Schwerter gerieben, um diese vor Gebrauch zu reinigen und ihre Kraft zu verstärken. | |||
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Der Gefleckte Schierling steht symbolisch für Trennung, Endgültigkeit, Auflösung. Er wirkt auf das Kronenchakra in seiner Schattenform – nicht als Öffnung, sondern als scharfer Schnitt. Der Schierling erinnert daran, dass Klarheit über Leben und Tod nicht intellektuell, sondern sinnlich erfahrbar ist. | |||
→ Siehe auch: [[Doldenblütler in der Rohkost]], [[Petersilie, echte|Petersilie]], [[Hundspetersilie]], [[Vorsichtsmaßnahmen bei unbekannten rohen Lebensmitteln]], [[Die instinktive Sperre]] | |||
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[[Kategorie:Pflanzen]] | |||
[[Kategorie:Nicht essbare Pflanzen]] | |||
[[Kategorie:Giftpflanzen]] | |||
[[Kategorie:Wildpflanzen]] | |||
[[Kategorie:Doldenblütler]] |
Aktuelle Version vom 27. Juli 2025, 09:41 Uhr
Gefleckter Schierling Conium maculatum ist eine stark giftige Wildpflanze aus der Familie der Doldenblütler, bekannt für ihren charakteristischen Mäusegeruch und die rötlich gefleckten Stängel. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Conium maculatum
Synonyme: Bangenkraut, Blutpetersilie, Blutschierling, Dollkraut, Erdschierling, Fleckenschierling, Mäuseschierling, Narrenpetersilie, Schwindelkraut, Stinkender Schierling, Tollkerbe, Vogeltod, Würgling, Wüterich.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
- Ordnung: Doldenblütlerartige Apiales
- Familie: Doldenblütler Apiaceae
- Unterfamilie: Apioideae
- Gattung: Schierlinge Conium
- Art: Gefleckter Schierling
Die Gattung Conium umfasst nur wenige Arten, C. maculatum ist die bekannteste und in Europa weit verbreitet.
Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Der Gefleckte Schierling stammt aus Europa, Westasien und Nordafrika. Heute ist er weltweit eingebürgert, besonders in Nordamerika, Neuseeland und Australien.
- Standorte: Brachland, Hecken, Uferböschungen, Wegränder, Gräben, Schuttplätze; braucht stickstoffsalzreichen, feuchten Lehm- oder Tonboden.
- Kennzeichen: Ein bis zwei Meter hohe, zweijährige Pflanze; Stängel verzweigt, röhrig, fein gerillt, kahl, blaubereift und rotbraun gefleckt; Blätter wechselständig, zwei- bis dreifach gefiedert, die unteren bis fünfzig Zentimeter lang und bis vierzig Zentimeter breit, mit rundem, hohlem Stiel, dunkelgrün, kahl; Blüten unscheinbar, weiß, in zehn- bis fünfzehnstrahligen Dolden; Blütezeit: Juni bis September; Frucht eiförmig, drei Millimeter im Durchmesser, mit wellig-gekerbten Rippen; spindelartige Pfahlwurzel.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Der gefleckte Schierling ist eine Giftpflanze, die mit essbaren Arten aus der Familie der Doldenblütler verwechselt werden kann. Geruch und Geschmack warnen meist allerdings recht deutlich vor einem Verzehr: Alle Pflanzenteile verströmen einen unangenehmen Geruch nach Mäusen und bei Kontakt mit Haut oder Schleimhaut tritt ein Brennen auf.
Werden diese Warnungen übergangen, kommt es zuerst zu einer Lähmung der Zunge sowie Erbrechen, so dass ein weiteres Schlucken unmöglich wird bzw. aufgenommene Giftstoffe wieder ausgeschieden werden. Werden durch Manipulationen (Verarbeitung zu Säften, Smoothies usw.) größere Mengen an Gift aufgenommen, tritt bei vollem Bewusstsein eine Lähmung der Skelettmuskulatur und letztlich eine Atemlähmung und der Tod ein.
Als erste Hilfe bei Vergiftungen dienen Maßnahmen, die eine Resorption der giftigen Stoffe verhindern. Dazu gehören die Gabe von Kohlepulver, Erbrechen lassen und Magenspülungen.
Die Pflanze wurde von instinktiven Rohköstlern, die keinerlei abstoßenden Geruch feststellen konnten, probiert. Es wurden beim Zerkauen eines kleines Blattstückes kein Brennen oder sonstige Symptome festgestellt. Dieses Ergebnis ist individuell und daher nicht auf andere Menschen übertragbar.
Besondere Inhaltsstoffe
- Coniin (Hauptalkaloid): Stark neurotoxisch, hemmt das zentrale Nervensystem
- γ-Conicein, Pseudoconhydrin, Conhydrinon: Weitere Alkaloide mit lähmender Wirkung
- Ätherische Öle und Flavonoide: Nur in Spuren, ohne ernährungsrelevante Bedeutung
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Name „Conium“ stammt vom griechischen „kṓneion“, was ursprünglich „Schierling“ bedeutete, aber auch mit „Taumel“ oder „Drehung“ in Verbindung gebracht wird – eine Anspielung auf die typische Wirkung des Gifts: Taumel, Koordinationsverlust, Lähmung. Das Artepitheton „maculatum“ bedeutet „gefleckt“ und verweist auf die charakteristischen rotvioletten Flecken am Stängel.
Im Volksmund hieß die Pflanze auch „Narrenpetersilie“, was auf die Verwechslungsgefahr mit essbaren Doldenblütlern hinweist. "Schierling" ist ein germanisches Wort.
- Heilkunde: Schon in der Antike war der Schierling für seine tödliche Wirkung bekannt – er galt aber auch als Arzneipflanze mit stark dämpfender Wirkung auf das Nervensystem. Hippokrates setzte ihn äußerlich gegen Tumore ein, Dioskurides erwähnte ihn als Schmerzmittel.
In der Homöopathie wird Conium maculatum in Hochpotenzen gegen nervöse Störungen und Drüsenerkrankungen verwendet. In der modernen Pflanzenheilkunde wird er jedoch wegen seiner extremen Toxizität nicht mehr verwendet.
- Nutzpflanze: Der Gefleckte Schierling gilt als Unkraut mit höchstem Gefahrenpotenzial. Auf Viehweiden kann er ganze Tierbestände gefährden. Früher wurde er gelegentlich in Gärten angepflanzt – heute ist der Anbau verboten oder streng reguliert.
- Mythos und Geschichte: Der Gefleckte Schierling ist berüchtigt als Hinrichtungspflanze der Antike. Der griechische Philosoph Sokrates wurde im Jahr 399 v. Chr. durch einen Schierlingsbecher hingerichtet. Die Wirkung beginnt mit Taubheitsgefühl, dann aufsteigender Lähmung und letztlich Atemstillstand bei klarem Bewusstsein – eine grausame Todesart.
Im Mittelalter war Schierling Bestandteil mancher Hexensalben, vermutlich wegen seiner halluzinogenen Effekte in Kombination mit anderen Pflanzen. Er wurde aber auch mit dem Teufel in Verbindung gebracht und galt als „verfluchte Pflanze“.
In der Literatur erscheint er als Symbol für „den bitteren Tod“, „die kalte Wahrheit“ oder „die letzte Konsequenz“. In Goethes „Faust“ wird er neben anderen Giftpflanzen im Hexenkessel erwähnt.
- Magie und Brauchtum: Geschlecht: feminin; Planet: Saturn; Element: Wasser; Gottheit: Hekate.
In der Volksmagie wurde Schierling eher gefürchtet als verwendet. Man glaubte, dass sein bloßes Berühren „die Lebensgeister verdrängt“. Trotzdem gab es Legenden über Hexen, die sich mithilfe des Krauts „aus dem Leib lösten“. Auch wurde es manchmal – gemeinsam mit Tollkirsche und Bilsenkraut – in kultischen Räucherungen zur Totenkommunikation verwendet.
In alten Ritualen wurde die Pflanze gemieden, weil sie den Zugang zur Unterwelt symbolisierte. In manchen keltischen Quellen galt sie als Schwellenpflanze zwischen Diesseits und Jenseits – eine, die man nur auf dem Weg zur Anderswelt betreten dürfe.
Der Pflanzensaft wurde auf magische Messer und Schwerter gerieben, um diese vor Gebrauch zu reinigen und ihre Kraft zu verstärken.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Der Gefleckte Schierling steht symbolisch für Trennung, Endgültigkeit, Auflösung. Er wirkt auf das Kronenchakra in seiner Schattenform – nicht als Öffnung, sondern als scharfer Schnitt. Der Schierling erinnert daran, dass Klarheit über Leben und Tod nicht intellektuell, sondern sinnlich erfahrbar ist.
→ Siehe auch: Doldenblütler in der Rohkost, Petersilie, Hundspetersilie, Vorsichtsmaßnahmen bei unbekannten rohen Lebensmitteln, Die instinktive Sperre