Camu-Camu: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 2. Juni 2025, 11:07 Uhr

Camu-Camu Myrciaria dubia ist ein strauchartiges Myrtengewächs aus dem Amazonasgebiet mit kleinen, extrem Vitamin-C-reichen Früchten und herb-säuerlichem Geschmack. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Myrciaria dubia
Synonyme: Camo-Camo, Caçari, Kamu-Kamu.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Myrtenartige Myrtales
  • Familie: Myrtengewächse Myrtaceae
  • Gattung: Myrciaria
  • Art: Camu-Camu

Die Gattung Myrciaria umfasst rund vierzig Arten, darunter die Jaboticaba Myrciaria caulifora.

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Ursprünglich beheimatet im westlichen Amazonasgebiet von Peru, Brasilien und Kolumbien. Die Camu-Camu wächst bevorzugt in überfluteten Uferzonen entlang der Flüsse. Heute wird sie auch in anderen Teilen Amazoniens kultiviert und zunehmend exportiert.
  • Kennzeichen: Kleiner, mehrjähriger Strauch oder Baum bis etwa drei Meter Höhe; Blätter gegenständig, lanzettlich und glänzend; Blüten klein, weiß, duftend; Früchte rund, zwei bis drei Zentimeter groß, violett-rot, mit weichem, saftigem Fruchtfleisch und zwei großen Samen.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Die rohen Früchte sind essbar, jedoch extrem sauer. Wegen des hohen Vitamin-C-Gehalts wirkt der Geschmack leicht betäubend auf Schleimhäute. In Südamerika wird sie auch fermentiert oder getrocknet verarbeitet.

Saison: In den Herkunftsgebieten meist von Dezember bis April. Importiert gelegentlich als gefrorenes Fruchtmark erhältlich.

Lagerung/Haltbarkeit: Frische Früchte sind nur wenige Tage haltbar. Gekühlt oder tiefgefroren gut lagerfähig. Fruchtpulver oder getrocknetes Mark sind mehrere Monate stabil.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100 g essbarem Anteil
Wasser 94,1
Kohlenhydrate 4,7
Eiweiße 0,5
Fette 0,2
Rohfasern 0,9
Mineralstoffe 0,6
Vitamin C 1880–2280 mg

Besondere Inhaltsstoffe

Die Camu-Camu zählt zu den Vitamin-C-reichsten bekannten Früchten weltweit und enthält daneben antioxidative Pflanzenstoffe:

  • Vitamin C (Ascorbinsäure): Immunsystemstärkend, antioxidativ, unterstützt die Kollagenbildung
  • Anthocyane (z. B. Cyanidin): Zellschützend, entzündungshemmend, kapillarstabilisierend
  • Ellagsäure und andere Polyphenole: Antioxidativ, antiviral, antimutagen
  • Flavonoide (z. B. Rutin): Gefäßschutz, synergistisch mit Vitamin C
  • Vitamin B2 und B3 (Spuren): Stoffwechselunterstützend

Wissenswertes

  • Namensgebung: „Camu-Camu“ stammt aus indigenen Sprachen des westlichen Amazonas (z. B. Yagua) und ist lautmalerisch – es beschreibt den Ruf eines Vogels, der in den gleichen Regionen lebt. Der wissenschaftliche Gattungsname Myrciaria verweist auf die Zugehörigkeit zur Myrtenfamilie. Der Artname dubia stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „zweifelhaft“. Er weist auf taxonomische Unsicherheiten bei der botanischen Zuordnung der Art zur Zeit ihrer Erstbeschreibung hin. Heute ist die Art jedoch eindeutig der Gattung Myrciaria innerhalb der Familie Myrtaceae zugeordnet.
  • Heilkunde: In der peruanischen Volksmedizin wird Camu-Camu zur Stärkung von Abwehrkräften, bei Erkältungen, Stress, Gelenkbeschwerden und depressiven Verstimmungen eingesetzt. Ihr hoher Vitamin-C-Gehalt wirkt vitalisierend, antioxidativ und entzündungshemmend. Auch als Lebertonikum und bei Infektionen wird sie verwendet.
  • Nutzpflanze: Camu-Camu ist eine wichtige Wild- und Kulturfrucht im Amazonasraum. Sie wird im Überschwemmungsanbau kultiviert und liefert wertvolles Fruchtmark für den lokalen und internationalen Markt. In Permakultur kann sie in feuchten Tropenregionen als mehrjähriger Fruchtstrauch eingesetzt werden. Ihr Holz wird kaum genutzt.
  • Mythos und Geschichte: Indigene Völker verehrten die Pflanze als „Geberin des Lebenslichts“ und nutzten sie traditionell in Heil- und Reinigungsritualen. Die Camu-Camu galt als „Medizin für den Dschungelgeist“ und wurde besonders Kindern und alten Menschen gegeben.
  • Magie und Brauchtum: In der schamanischen Praxis wurde Camu-Camu zur Stärkung des Herzraums und zur „Klärung des Geistes“ verwendet – oft in Kombination mit Fasten oder Ritualen am Fluss. Die Frucht wurde manchmal auch als Schutzgabe für Reisende überreicht.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Camu-Camu steht symbolisch für Stärkung durch Klarheit und für das Licht in dunklen Zeiten. Die leuchtend saure Frucht weckt und energetisiert – geistig wie körperlich. Spirituell lässt sie sich dem Solarplexus- und Herzchakra zuordnen: Sie stärkt Lebensenergie, Widerstandskraft und emotionale Offenheit.


→ Siehe auch: Jaboticaba, Vitamin-C-Gehalt von Lebensmitteln, Instinktive Ernährung