Quinoa: Unterschied zwischen den Versionen

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Wissenschaftliche Namen: ''Chenopodium quinoa''<br>
'''Quinoa''' ''Chenopodium quinoa'' ist ein ursprünglich aus den südamerikanischen Anden stammendes Pseudogetreide mit hoher Nährstoffdichte. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Synonyme: Andenhirse, Inkareis, Kiwicha, Perureis, Reismelde, Reisspinat.
 
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'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Chenopodium quinoa''<br>
'''Synonyme:''' Andenhirse, Inkareis, Kiwicha, Perureis, Quinoa-Reis, Reismelde, Reisspinat.


===Systematik===
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===Beschreibung===
===Beschreibung===
Herkunft und Verbreitung: Südamerikanische Anden.
*'''Herkunft und Verbreitung:''' Quinoa stammt ursprünglich aus dem Gebiet der Anden, insbesondere aus Peru, Bolivien und Ecuador. Bereits vor über 5000 Jahren wurde sie von den Hochkulturen der Inka kultiviert. Heute wird Quinoa weltweit in gemäßigten und tropischen Höhenlagen angebaut, zunehmend auch in Europa.


Kennzeichen: Aufrechte, bis einhundertachtzig Zentimeter hohe, krautige, kaum verzweigte Pflanze; Blätter wechselständig, lang gestielt, unregelmäßig gelappt, spitz zulaufend, breit eiförmig; Blüten in endständigen, bis zu vierzig Zentimetern langen, rispenartigen Blütenständen, Einzelblüten fünfzählig, klein, unscheinbar; einsamige, ein bis zwei Millimeter große Nussfrüchte.
*'''Kennzeichen:''' Aufrechte, bis einhundertachtzig Zentimeter hohe, krautige, kaum verzweigte Pflanze; Blätter wechselständig, lang gestielt, unregelmäßig gelappt, spitz zulaufend, breit eiförmig; Blüten in endständigen, bis zu vierzig Zentimetern langen, rispenartigen Blütenständen, Einzelblüten fünfzählig, klein, unscheinbar; einsamige, ein bis zwei Millimeter große Nussfrüchte.


===Rohkosttipps und Erfahrungen===
===Rohkosttipps und Erfahrungen===
Essbar sind die jungen Blätter der Pflanze und die kleinen Früchte. Diese lassen sich auch sehr gut keimen. Schon am Tag nach dem Ansetzen kann man die ersten kleinen Keimlinge sehen, die sehr dünn und zart bleiben.
Essbar sind die jungen Blätter der Pflanze und die kleinen Früchte. In der Samenschale befinden sich Saponine, weshalb Qunioa vor dem Verzehr gut gewaschen, am besten aber gekeimt werden sollte. Schon am Tag nach dem Ansetzen kann man die ersten kleinen Keimlinge sehen, die sehr dünn und zart bleiben. Der Geschmack variiert je nach Sorte von nussig bis leicht bitter.


Saison: Das ganze Jahr über.
'''Saison:''' Je nach Anbaugebiet; Importware ganzjährig erhältlich


Lagerung/Haltbarkeit: Die Samen sind mehrere Monate lang haltbar.
'''Lagerung/Haltbarkeit:''' Gut getrocknet mehrere Monate haltbar; licht- und luftgeschützt lagern.


===Nährstoffe===
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===Besondere Inhaltsstoffe===
Die Pflanze enthält eine Reihe bioaktiver Substanzen:
*'''Saponine:''' Bitterstoffe mit antimikrobieller Wirkung; in der Samenschale enthalten
*'''Lysin:''' Essentielle Aminosäure in hoher Konzentration – bei „echtem“ Getreide oft Mangel
*'''Phytoöstrogene und Flavonoide:''' Antioxidative und hormonell wirksame Pflanzenstoffe
*'''Eisen, Magnesium, Zink, Kalium:''' Reiche Quelle wichtiger Mineralstoffe


===Wissenswertes===
===Wissenswertes===
Nutzpflanze: Quinoa wird in den Anden seit mehr als 6000 Jahren kultiviert. Die Inka schrieben dem Korn magische Kräfte zu und benutzten es für kultische Handlungen.
*'''Namensgebung:''' Der Name „Quinoa“ stammt aus dem Quechua-Wort ''kinuwa''. Der botanische Gattungsname ''Chenopodium'' bedeutet „Gänsefuß“, benannt nach der Form der Blätter. Das lateinische ''quinoa'' wurde von spanischen Kolonisten übernommen.
 
*'''Heilkunde:''' In der Volksmedizin der Andenländer wird Quinoa als nährendes Stärkungsmittel eingesetzt – vor allem bei Blutarmut, Erschöpfung und in der Schwangerschaft. Die Blätter gelten als schleimlösend, der Samen als kräftigend. Saponinhaltige Spülungen wurden traditionell bei Hautausschlägen und zur Wundreinigung verwendet.
 
*'''Nutzpflanze:''' Quinoa ist eine der bedeutendsten Pseudogetreide weltweit. Die Pflanze wächst selbst auf nährstoffarmen, trockenen Böden in großer Höhe. Aufgrund ihrer geringen Ansprüche gilt sie als Zukunftspflanze für den ökologischen Anbau. Neben den Samen sind auch die jungen Blätter essbar. Die Ernte erfolgt meist maschinell. In der Lebensmittelindustrie wird Quinoa als glutenfreie Alternative zu Weizen, Hafer oder Reis geschätzt – unter anderem für Müslis, Cracker, Pasta oder Energieriegel.
 
*'''Mythos und Geschichte:''' Quinoa war das wichtigste Grundnahrungsmittel der Inka – sie nannten es das „Gold der Inka“. Der spanische Eroberer Francisco Pizarro ließ Anbau und Kult der Quinoa verbieten, um die indigene Kultur zu schwächen. Die Pflanze wurde durch europäische Getreide verdrängt. Erst seit den 1980er Jahren erlebt Quinoa eine Renaissance und wird heute weltweit als „Superfood“ gehandelt.
 
*'''Magie und Brauchtum:''' In der andinen Tradition wurde Quinoa zu rituellen Festen wie dem Saatfest (Pachamama Raymi) verwendet. Das erste Saatkorn wurde traditionell vom Häuptling mit einem goldenen Pflug ausgesät. Die Pflanze galt als Geschenk der Erdgöttin Pachamama.
 
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Quinoa verkörpert Unabhängigkeit, Erdverbundenheit und Resilienz. Als Pflanze, die unter extremen Bedingungen gedeiht, ist sie ein Symbol für Überlebenskraft. Im Chakra-System ließe sich Quinoa vor allem dem Wurzelchakra zuordnen – aufgrund ihrer stabilisierenden, stärkenden Wirkung und Verbindung zum Element Erde.
 
 
→ Siehe auch: [[Instinktive Ernährung]], [[Die instinktive Sperre]]
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[[Kategorie:Pflanzen]]
[[Kategorie:Essbare Pflanzen]]
[[Kategorie:Fuchsschwanzgewächse]]
[[Kategorie:Heilpflanzen]]

Aktuelle Version vom 9. Juli 2025, 16:06 Uhr

Quinoa Chenopodium quinoa ist ein ursprünglich aus den südamerikanischen Anden stammendes Pseudogetreide mit hoher Nährstoffdichte. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Chenopodium quinoa
Synonyme: Andenhirse, Inkareis, Kiwicha, Perureis, Quinoa-Reis, Reismelde, Reisspinat.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Nelkenähnliche Caryophyllidae
  • Ordnung: Nelkenartige Caryophyllales
  • Familie: Fuchsschwanzgewächse Amaranthaceae
  • Gattung: Gänsefüße Chenopodium
  • Art: Quinoa

Nahe verwandt mit der Quinoa sind der Amaranth Amaranthus und der Weiße Gänsefuß Chenopodium album .

Quinoa, Samen

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Quinoa stammt ursprünglich aus dem Gebiet der Anden, insbesondere aus Peru, Bolivien und Ecuador. Bereits vor über 5000 Jahren wurde sie von den Hochkulturen der Inka kultiviert. Heute wird Quinoa weltweit in gemäßigten und tropischen Höhenlagen angebaut, zunehmend auch in Europa.
  • Kennzeichen: Aufrechte, bis einhundertachtzig Zentimeter hohe, krautige, kaum verzweigte Pflanze; Blätter wechselständig, lang gestielt, unregelmäßig gelappt, spitz zulaufend, breit eiförmig; Blüten in endständigen, bis zu vierzig Zentimetern langen, rispenartigen Blütenständen, Einzelblüten fünfzählig, klein, unscheinbar; einsamige, ein bis zwei Millimeter große Nussfrüchte.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Essbar sind die jungen Blätter der Pflanze und die kleinen Früchte. In der Samenschale befinden sich Saponine, weshalb Qunioa vor dem Verzehr gut gewaschen, am besten aber gekeimt werden sollte. Schon am Tag nach dem Ansetzen kann man die ersten kleinen Keimlinge sehen, die sehr dünn und zart bleiben. Der Geschmack variiert je nach Sorte von nussig bis leicht bitter.

Saison: Je nach Anbaugebiet; Importware ganzjährig erhältlich

Lagerung/Haltbarkeit: Gut getrocknet mehrere Monate haltbar; licht- und luftgeschützt lagern.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 12,5
Kohlenhydrate 59,5
Eiweiße 11,0
Fette 6,4
Rohfasern nicht bekannt
Mineralstoffe nicht bekannt

Besondere Inhaltsstoffe

Die Pflanze enthält eine Reihe bioaktiver Substanzen:

  • Saponine: Bitterstoffe mit antimikrobieller Wirkung; in der Samenschale enthalten
  • Lysin: Essentielle Aminosäure in hoher Konzentration – bei „echtem“ Getreide oft Mangel
  • Phytoöstrogene und Flavonoide: Antioxidative und hormonell wirksame Pflanzenstoffe
  • Eisen, Magnesium, Zink, Kalium: Reiche Quelle wichtiger Mineralstoffe

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Name „Quinoa“ stammt aus dem Quechua-Wort kinuwa. Der botanische Gattungsname Chenopodium bedeutet „Gänsefuß“, benannt nach der Form der Blätter. Das lateinische quinoa wurde von spanischen Kolonisten übernommen.
  • Heilkunde: In der Volksmedizin der Andenländer wird Quinoa als nährendes Stärkungsmittel eingesetzt – vor allem bei Blutarmut, Erschöpfung und in der Schwangerschaft. Die Blätter gelten als schleimlösend, der Samen als kräftigend. Saponinhaltige Spülungen wurden traditionell bei Hautausschlägen und zur Wundreinigung verwendet.
  • Nutzpflanze: Quinoa ist eine der bedeutendsten Pseudogetreide weltweit. Die Pflanze wächst selbst auf nährstoffarmen, trockenen Böden in großer Höhe. Aufgrund ihrer geringen Ansprüche gilt sie als Zukunftspflanze für den ökologischen Anbau. Neben den Samen sind auch die jungen Blätter essbar. Die Ernte erfolgt meist maschinell. In der Lebensmittelindustrie wird Quinoa als glutenfreie Alternative zu Weizen, Hafer oder Reis geschätzt – unter anderem für Müslis, Cracker, Pasta oder Energieriegel.
  • Mythos und Geschichte: Quinoa war das wichtigste Grundnahrungsmittel der Inka – sie nannten es das „Gold der Inka“. Der spanische Eroberer Francisco Pizarro ließ Anbau und Kult der Quinoa verbieten, um die indigene Kultur zu schwächen. Die Pflanze wurde durch europäische Getreide verdrängt. Erst seit den 1980er Jahren erlebt Quinoa eine Renaissance und wird heute weltweit als „Superfood“ gehandelt.
  • Magie und Brauchtum: In der andinen Tradition wurde Quinoa zu rituellen Festen wie dem Saatfest (Pachamama Raymi) verwendet. Das erste Saatkorn wurde traditionell vom Häuptling mit einem goldenen Pflug ausgesät. Die Pflanze galt als Geschenk der Erdgöttin Pachamama.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Quinoa verkörpert Unabhängigkeit, Erdverbundenheit und Resilienz. Als Pflanze, die unter extremen Bedingungen gedeiht, ist sie ein Symbol für Überlebenskraft. Im Chakra-System ließe sich Quinoa vor allem dem Wurzelchakra zuordnen – aufgrund ihrer stabilisierenden, stärkenden Wirkung und Verbindung zum Element Erde.


→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre