Labkräuter: Unterschied zwischen den Versionen
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Wissenschaftliche Namen: ''Galium'' | '''Labkräuter''' ''Galium'' sind eine weltweit verbreitete Pflanzengruppe innerhalb der Familie der Rötegewächse. Die krautigen Pflanzen zeichnen sich durch ihre quirlig angeordneten Blätter und kleinen, oft vierzähligen Blüten aus. Einige Arten sind essbar und besitzen heilkundliche Bedeutung. Dieser Artikel bietet eine Übersicht über die Gattung aus Sicht der instinktiven Rohkost. | ||
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'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Galium'' | |||
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Vorkommen: Die meisten Arten kommen in den gemäßigten Klimazonen vor. | *'''Vorkommen:''' Die meisten Arten kommen in den gemäßigten Klimazonen vor. | ||
*'''Kennzeichen:''' Einjährige oder mehrjährige krautige Pflanzen; Blätter ganzrandig, in Quirlen stehend; Blüten weiß oder gelb, in Trugdolden, Kelch meist vier-, manchmal fünfzählig, Krone verwachsen, Fruchtknoten unterständig; zweisamige Spaltfrüchte.<br>Folgende Arten sind von größerer Bedeutung: | |||
**[[Labkraut, Kletten-|Kletten-Labkraut]] ''Galium aparine'' | |||
**[[Labkraut, Wiesen-|Wiesen-Labkraut]] ''Galium mollugo'' | |||
**[[Waldmeister]] ''Galium odoratum'' | |||
**Sumpf-Labkraut''Galium palustre'' | |||
**Niederes Labkraut ''Galium pumilum'' | |||
**Saat-Labkraut ''Galium spurinum'' | |||
**[[Labkraut, echtes|Echtes Labkraut]] ''Galium verum'' | |||
===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | |||
Einige Arten der Labkräuter gelten in kleinen Mengen als roh essbar, insbesondere in jungem Zustand. Dazu zählen etwa das milde, leicht süßlich schmeckende Wiesen-Labkraut ''Galium mollugo'', das fein duftende Echte Labkraut ''Galium verum'' mit seinen honigartigen Blüten sowie das klettende, weichtexturierte Kletten-Labkraut ''Galium aparine''. | |||
Der Rohverzehr beschränkt sich vor allem auf zarte Triebspitzen, Blätter oder Blüten. Sie eignen sich für den unmittelbaren Verzehr auf der Wiese. | |||
===Besondere Inhaltsstoffe=== | |||
* | Die Inhaltsstoffe der Labkräuter variieren je nach Art, zeigen jedoch gemeinsame Merkmale: | ||
* | *'''Iridoidglykoside (v. a. Asperulosid):''' Möglicherweise entzündungshemmend, leicht harntreibend, z. T. milchgerinnend | ||
* | *'''Kumarine (v. a. in ''Galium odoratum''):''' Wirken entspannend und duftend | ||
* | *'''Flavonoide (z. B. Luteolin, Quercetin):''' Antioxidativ, gefäßschützend | ||
*'''Gerbstoffe (v. a. in ''G. verum'' und ''G. aparine''):''' Adstringierend, leicht antimikrobiell | |||
* | *'''Kieselsäure (Spuren):''' Unterstützt Haut, Haare und Bindegewebe | ||
* | *'''Vitamin C:''' Immunstärkend, antioxidativ | ||
===Wissenswertes=== | ===Wissenswertes=== | ||
Namensgebung: | *'''Namensgebung:''' Der Name "Labkraut" geht auf seine Verwendung als Säuerungsmittel bei der Käseherstellung zurück. Der Gattungsname ''Galium'' kommt aus dem Griechischen: ''gala'' = Milch. | ||
Der Name "Labkraut" geht auf seine Verwendung als Säuerungsmittel bei der Käseherstellung zurück. Der Gattungsname ''Galium'' kommt aus dem Griechischen: ''gala'' = Milch. | |||
*'''Heilkunde:''' Viele Labkräuter wurden in der Volksmedizin als reinigende und harntreibende Pflanzen eingesetzt. Besonders das Kletten-Labkraut und das Echte Labkraut gelten als traditionelle „Lymphmittel“. Auch bei Hautkrankheiten, Drüsenschwellungen und Frühjahrsmüdigkeit kamen sie zum Einsatz. | |||
*'''Nutzpflanze:''' Labkräuter sind Färbepflanzen, ihre Wurzeln färben mit der entsprechenden Beize Wolle rot. Diese Eigenschaft kommt in dem Familiennamen "Rötegewächse" zum Ausdruck. Der im Mittelmeergebiet heimische Krapp ''Galium tinctorum'' war schon im Altertum bekannt und wurde von Karl dem Großen im europäischen Raum verbreitet. Die nordeuropäischen Arten Wiesen- und Kletten-Labkraut färben nicht ganz so intensiv wie der Krapp.<br>Labkräuter wurden auch als Füllung für Matratzen verwendet. | |||
*'''Symbolik und kulturelle Bedeutung:''' Labkräuter gelten als stille Begleiter des Menschen: sanft, verbindend und reinigend. Besonders in Ritualen des Sommers (Johanni, Mittsommer) und der Frauenheilkunde wurden sie geschätzt. Sie stehen für Sanftheit, Ordnung und feinstoffliche Reinigung.<br>Energetisch werden sie überwiegend dem Herzchakra oder Solarplexus-Chakra zugeordnet – je nach Art und Wirkung. | |||
→ Siehe auch: [[Instinktive Ernährung]], [[Die instinktive Sperre]] | |||
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[[Kategorie:Pflanzen]] | |||
[[Kategorie:Essbare Pflanzen]] | |||
[[Kategorie:Wildpflanzen]] | |||
[[Kategorie:Rötegewächse]] | |||
[[Kategorie:Heilpflanzen]] |
Version vom 13. Juni 2025, 11:49 Uhr
Labkräuter Galium sind eine weltweit verbreitete Pflanzengruppe innerhalb der Familie der Rötegewächse. Die krautigen Pflanzen zeichnen sich durch ihre quirlig angeordneten Blätter und kleinen, oft vierzähligen Blüten aus. Einige Arten sind essbar und besitzen heilkundliche Bedeutung. Dieser Artikel bietet eine Übersicht über die Gattung aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Galium
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
- Ordnung: Enzianartige Gentianales
- Familie: Rötegewächse Rubiaceae
- Gattung: Labkräuter
Beschreibung
- Vorkommen: Die meisten Arten kommen in den gemäßigten Klimazonen vor.
- Kennzeichen: Einjährige oder mehrjährige krautige Pflanzen; Blätter ganzrandig, in Quirlen stehend; Blüten weiß oder gelb, in Trugdolden, Kelch meist vier-, manchmal fünfzählig, Krone verwachsen, Fruchtknoten unterständig; zweisamige Spaltfrüchte.
Folgende Arten sind von größerer Bedeutung:- Kletten-Labkraut Galium aparine
- Wiesen-Labkraut Galium mollugo
- Waldmeister Galium odoratum
- Sumpf-LabkrautGalium palustre
- Niederes Labkraut Galium pumilum
- Saat-Labkraut Galium spurinum
- Echtes Labkraut Galium verum
Rohkosttipps und Erfahrungen
Einige Arten der Labkräuter gelten in kleinen Mengen als roh essbar, insbesondere in jungem Zustand. Dazu zählen etwa das milde, leicht süßlich schmeckende Wiesen-Labkraut Galium mollugo, das fein duftende Echte Labkraut Galium verum mit seinen honigartigen Blüten sowie das klettende, weichtexturierte Kletten-Labkraut Galium aparine.
Der Rohverzehr beschränkt sich vor allem auf zarte Triebspitzen, Blätter oder Blüten. Sie eignen sich für den unmittelbaren Verzehr auf der Wiese.
Besondere Inhaltsstoffe
Die Inhaltsstoffe der Labkräuter variieren je nach Art, zeigen jedoch gemeinsame Merkmale:
- Iridoidglykoside (v. a. Asperulosid): Möglicherweise entzündungshemmend, leicht harntreibend, z. T. milchgerinnend
- Kumarine (v. a. in Galium odoratum): Wirken entspannend und duftend
- Flavonoide (z. B. Luteolin, Quercetin): Antioxidativ, gefäßschützend
- Gerbstoffe (v. a. in G. verum und G. aparine): Adstringierend, leicht antimikrobiell
- Kieselsäure (Spuren): Unterstützt Haut, Haare und Bindegewebe
- Vitamin C: Immunstärkend, antioxidativ
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Name "Labkraut" geht auf seine Verwendung als Säuerungsmittel bei der Käseherstellung zurück. Der Gattungsname Galium kommt aus dem Griechischen: gala = Milch.
- Heilkunde: Viele Labkräuter wurden in der Volksmedizin als reinigende und harntreibende Pflanzen eingesetzt. Besonders das Kletten-Labkraut und das Echte Labkraut gelten als traditionelle „Lymphmittel“. Auch bei Hautkrankheiten, Drüsenschwellungen und Frühjahrsmüdigkeit kamen sie zum Einsatz.
- Nutzpflanze: Labkräuter sind Färbepflanzen, ihre Wurzeln färben mit der entsprechenden Beize Wolle rot. Diese Eigenschaft kommt in dem Familiennamen "Rötegewächse" zum Ausdruck. Der im Mittelmeergebiet heimische Krapp Galium tinctorum war schon im Altertum bekannt und wurde von Karl dem Großen im europäischen Raum verbreitet. Die nordeuropäischen Arten Wiesen- und Kletten-Labkraut färben nicht ganz so intensiv wie der Krapp.
Labkräuter wurden auch als Füllung für Matratzen verwendet.
- Symbolik und kulturelle Bedeutung: Labkräuter gelten als stille Begleiter des Menschen: sanft, verbindend und reinigend. Besonders in Ritualen des Sommers (Johanni, Mittsommer) und der Frauenheilkunde wurden sie geschätzt. Sie stehen für Sanftheit, Ordnung und feinstoffliche Reinigung.
Energetisch werden sie überwiegend dem Herzchakra oder Solarplexus-Chakra zugeordnet – je nach Art und Wirkung.
→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre