Ochsenzunge, Acker-: Unterschied zwischen den Versionen

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Wissenschaftliche Namen: ''Anchusa arvensis'' syn. ''Lycopsis arvensis''<br>
'''Acker-Ochsenzunge''' ''Anchusa arvensis'' ist eine raue, blau blühende Wildpflanze aus der Familie der Raublattgewächse, deren junge Pflanzenteile gelegentlich roh verzehrt wurden. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Synonyme: Ackerkrummhals, Wolfsauge.
 
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'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Anchusa arvensis''<br>
'''Synonyme:''' Acker-Steinsame, Kleine Ochsenzunge, Raue Ochsenzunge, Ackerkrummhals, Wolfsauge, ''Lycopsis arvensis'' (veraltet).


===Systematik===
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===Beschreibung===
===Beschreibung===
Blütezeit: Mai bis Juli.
*'''Herkunft und Verbreitung:''' Heimisch in Europa und Westasien, eingebürgert in Nordamerika. Vorkommen auf Äckern, Brachen und trockenen Ruderalflächen.


Vorkommen: Europa; bis über 2000 Meter; Äcker, Weinberge.
*'''Kennzeichen:''' Fünfzehn bis vierzig Zentimeter hohe, einjährige Pflanze; Stängel aufrecht, einfach oder meist schon vom Grund an sparrig verzweigt, ziemlich dicht beblättert, behaart; Blätter wechselständig, bis fünfzehn Zentimeter lang und ein bis zwei Zentimeter breit, die unteren allmählich stielartig verschmälert, die oberen sitzend, am Rande wellig, unregelmäßig und entfernt buchtig gezähnt, dicht borstig behaart; Blüten zahlreich in zusammengesetzt-scheinrispigem Blütenstand am Ende des Stängels, Blütenhülle fünfzählig, Blumenkrone glockenartig, leicht zweiseitig symmetrisch, anfangs rot, später hellblau, fünf Millimeter breit, Röhre der Blumenkrone etwas gekrümmt, eingeschnittener Kelch dicht borstig behaart, fünf Staubblätter; Blütezeit: Mai bis Juli; vierteilige Spaltfrucht, Teilfrüchtchen rundlich, stark spitz zulaufend; Pfahlwurzel.
 
Kennzeichen: Fünfzehn bis vierzig Zentimeter hohe, einjährige Pflanze; Stängel aufrecht, einfach oder meist schon vom Grund an sparrig verzweigt, ziemlich dicht beblättert, behaart; Blätter wechselständig, bis fünfzehn Zentimeter lang und ein bis zwei Zentimeter breit, die unteren allmählich stielartig verschmälert, die oberen sitzend, am Rande wellig, unregelmäßig und entfernt buchtig gezähnt, dicht borstig behaart; Blüten zahlreich in zusammengesetzt-scheinrispigem Blütenstand am Ende des Stängels, Blütenhülle fünfzählig, Blumenkrone glockenartig, leicht zweiseitig symmetrisch, anfangs rot, später hellblau, fünf Millimeter breit, Röhre der Blumenkrone etwas gekrümmt, eingeschnittener Kelch dicht borstig behaart, fünf Staubblätter; vierteilige Spaltfrucht, Teilfrüchtchen rundlich, stark spitz zulaufend; Pfahlwurzel.


===Rohkosttipps und Erfahrungen===
===Rohkosttipps und Erfahrungen===
Sammelgut und Sammelzeit: Blätter und Blüten von Mai bis Juli.
'''Sammelgut und Sammelzeit:''' Blätter und Blüten von Mai bis Juli.


Die ganze Pflanze ist dicht borstig behaart. Beim Zerbeißen der rauhen Blätter ist deshalb Vorsicht angesagt. Bei Bedarf schmeckt die Acker-Ochsenzunge mild, ähnlich wie der [[Borretsch]]. Die Blätter sind stark schleimhaltig.
Die ganze Pflanze ist dicht borstig behaart. Beim Zerbeißen der rauhen Blätter ist deshalb Vorsicht angesagt. Bei Bedarf schmeckt die Acker-Ochsenzunge mild, ähnlich wie der [[Borretsch]]. Die Blätter sind stark schleimhaltig.


Kultur im eigenen Garten: Die Acker-Ochsenzunge braucht kalkarmen, aber stickstoffsalzreichen, sandig-lehmigen Boden.
'''Hinweis:''' Junge Blätter und Triebspitzen wurden traditionell als Wildgemüse genutzt. Wegen der Borstenhaare und möglicher Pyrrolizidinalkaloide ist ein roher Verzehr allerdings nur in sehr kleinen Mengen ratsam. Auf die [[Die instinktive Sperre|instinktive Sperre]] achten.  


Vorsicht: Die Pflanze enthält möglicherweise Pyrrolizidin-Alkaloide, die als Lebergifte und krebserregend gelten. Über akute Vergiftungen ist nichts bekannt.
'''Kultur im eigenen Garten:''' Die Acker-Ochsenzunge braucht kalkarmen, aber stickstoffsalzreichen, sandig-lehmigen Boden.
 
===Besondere Inhaltsstoffe===
Die Pflanze enthält eine Reihe von sekundären Pflanzenstoffen mit potenzieller Heilwirkung:
*'''Pyrrolizidinalkaloide (PA):''' In geringen Mengen enthalten – potenziell leberschädlich bei übermäßigem Verzehr
*'''Allantoin:''' Fördert Wundheilung, kommt in verwandten Arten häufiger vor
*'''Gerbstoffe, Schleimstoffe:''' Entzündungshemmend, adstringierend
*'''Kieselsäure, Kalium, Magnesium:''' Mineralstofflieferanten, unterstützend für Haut und Bindegewebe


===Wissenswertes===
===Wissenswertes===
Heilkunde: Die Pflanze wurde in der Volksheilkunde bei stumpfen Verletzungen und zu Umschlägen bei Knochen- und Gelenkerkrankungen verwendet.
*'''Namensgebung:''' Der Gattungsname ''Anchusa'' stammt aus dem Griechischen und wurde ursprünglich für Pflanzen verwendet, die als Farbstofflieferanten galten (z. B. zum Färben von Salben). Der deutsche Name „Ochsenzunge“ bezieht sich auf die raue, zungenförmige Blattform. Das lateinische „arvensis“ bedeutet „auf Äckern wachsend“.
 
*'''Heilkunde:''' In der Volksmedizin wurde die Acker-Ochsenzunge äußerlich bei Wunden und Hautproblemen genutzt. Innerlich wurde sie bei Husten oder als Blutreinigungsmittel verwendet – allerdings ist die Verwendung heute aufgrund möglicher PA-Belastung umstritten. Die Pflanze steht daher nur noch selten in modernen Heilpflanzenlisten.
 
*'''Nutzpflanze:''' In Notzeiten diente sie gelegentlich als Wildgemüse. Aufgrund ihrer attraktiven Blüten wird sie auch als Wildstaude in Naturgärten geschätzt. Sie lockt Insekten wie Bienen und Schmetterlinge an.
 
*'''Mythos und Geschichte:''' Die Ochsenzunge wurde im Mittelalter als „Lungenkraut“ geschätzt und galt als hilfreich bei Brustleiden. Manche Quellen berichten von ihrer Verwendung als Salbenfärber oder Bestandteil von Zaubertränken zur Beruhigung des Herzens.
 
*'''Magie und Brauchtum:''' In alten Kräuterbüchern wurde ihr eine reinigende Wirkung auf die „Säfte des Körpers“ zugeschrieben. Gelegentlich war sie Bestandteil schützender Haussegenkränze.
 
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Die raue Pflanze mit zarter Blüte steht symbolisch für das Prinzip „Sanftheit im Widerstand“. Sie wird dem Halschakra zugeordnet, da sie – wie andere Raublattgewächse – mit Sprache, Ausdruck und innerer Klärung in Verbindung gebracht wird. Ihre zurückhaltende Anziehungskraft verweist auf subtile Instinktsignale.
 
 
→ Siehe auch: [[Instinktive Ernährung]], [[Die instinktive Sperre]]
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[[Kategorie:Pflanzen]]
[[Kategorie:Essbare Pflanzen]]
[[Kategorie:Wildpflanzen]]
[[Kategorie:Heilpflanzen]]
[[Kategorie:Raublattgewächse]]

Aktuelle Version vom 2. Juli 2025, 16:23 Uhr

Acker-Ochsenzunge Anchusa arvensis ist eine raue, blau blühende Wildpflanze aus der Familie der Raublattgewächse, deren junge Pflanzenteile gelegentlich roh verzehrt wurden. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Anchusa arvensis
Synonyme: Acker-Steinsame, Kleine Ochsenzunge, Raue Ochsenzunge, Ackerkrummhals, Wolfsauge, Lycopsis arvensis (veraltet).

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Boraginales
  • Familie: Raublattgewächse Boraginaceae
  • Gattung: Ochsenzungen Anchusa
  • Art: Acker-Ochsenzunge

In der Gattung der Ochsenzunge Anchusa gibt es dreißig bis vierzig Arten. Die meisten Arten sind in Südeuropa und im Nahen Osten heimisch. Es sind ein-, zwei- oder mehrjährige, behaarte, für gewöhnlich große krautige Pflanzen mit kräftigem Wurzelwerk. Weitere Arten:

  • Italienische Ochsenzunge Anchusa azurea: Ihre Heimat ist das östliche Mittelmeergebiet. Sie wird in Deutschland gelegentlich als Zierpflanze angebaut und ist örtlich, wenngleich auch meist unbeständig, verwildert.
  • Gemeine Ochsenzunge: Sie wurde früher als Heilpflanze verwendet.
Acker-Ochsenzunge
Acker-Ochsenzunge, Stängel und Blatt
Acker-Ochsenzunge, Blütenstand

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Heimisch in Europa und Westasien, eingebürgert in Nordamerika. Vorkommen auf Äckern, Brachen und trockenen Ruderalflächen.
  • Kennzeichen: Fünfzehn bis vierzig Zentimeter hohe, einjährige Pflanze; Stängel aufrecht, einfach oder meist schon vom Grund an sparrig verzweigt, ziemlich dicht beblättert, behaart; Blätter wechselständig, bis fünfzehn Zentimeter lang und ein bis zwei Zentimeter breit, die unteren allmählich stielartig verschmälert, die oberen sitzend, am Rande wellig, unregelmäßig und entfernt buchtig gezähnt, dicht borstig behaart; Blüten zahlreich in zusammengesetzt-scheinrispigem Blütenstand am Ende des Stängels, Blütenhülle fünfzählig, Blumenkrone glockenartig, leicht zweiseitig symmetrisch, anfangs rot, später hellblau, fünf Millimeter breit, Röhre der Blumenkrone etwas gekrümmt, eingeschnittener Kelch dicht borstig behaart, fünf Staubblätter; Blütezeit: Mai bis Juli; vierteilige Spaltfrucht, Teilfrüchtchen rundlich, stark spitz zulaufend; Pfahlwurzel.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Blätter und Blüten von Mai bis Juli.

Die ganze Pflanze ist dicht borstig behaart. Beim Zerbeißen der rauhen Blätter ist deshalb Vorsicht angesagt. Bei Bedarf schmeckt die Acker-Ochsenzunge mild, ähnlich wie der Borretsch. Die Blätter sind stark schleimhaltig.

Hinweis: Junge Blätter und Triebspitzen wurden traditionell als Wildgemüse genutzt. Wegen der Borstenhaare und möglicher Pyrrolizidinalkaloide ist ein roher Verzehr allerdings nur in sehr kleinen Mengen ratsam. Auf die instinktive Sperre achten.

Kultur im eigenen Garten: Die Acker-Ochsenzunge braucht kalkarmen, aber stickstoffsalzreichen, sandig-lehmigen Boden.

Besondere Inhaltsstoffe

Die Pflanze enthält eine Reihe von sekundären Pflanzenstoffen mit potenzieller Heilwirkung:

  • Pyrrolizidinalkaloide (PA): In geringen Mengen enthalten – potenziell leberschädlich bei übermäßigem Verzehr
  • Allantoin: Fördert Wundheilung, kommt in verwandten Arten häufiger vor
  • Gerbstoffe, Schleimstoffe: Entzündungshemmend, adstringierend
  • Kieselsäure, Kalium, Magnesium: Mineralstofflieferanten, unterstützend für Haut und Bindegewebe

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Gattungsname Anchusa stammt aus dem Griechischen und wurde ursprünglich für Pflanzen verwendet, die als Farbstofflieferanten galten (z. B. zum Färben von Salben). Der deutsche Name „Ochsenzunge“ bezieht sich auf die raue, zungenförmige Blattform. Das lateinische „arvensis“ bedeutet „auf Äckern wachsend“.
  • Heilkunde: In der Volksmedizin wurde die Acker-Ochsenzunge äußerlich bei Wunden und Hautproblemen genutzt. Innerlich wurde sie bei Husten oder als Blutreinigungsmittel verwendet – allerdings ist die Verwendung heute aufgrund möglicher PA-Belastung umstritten. Die Pflanze steht daher nur noch selten in modernen Heilpflanzenlisten.
  • Nutzpflanze: In Notzeiten diente sie gelegentlich als Wildgemüse. Aufgrund ihrer attraktiven Blüten wird sie auch als Wildstaude in Naturgärten geschätzt. Sie lockt Insekten wie Bienen und Schmetterlinge an.
  • Mythos und Geschichte: Die Ochsenzunge wurde im Mittelalter als „Lungenkraut“ geschätzt und galt als hilfreich bei Brustleiden. Manche Quellen berichten von ihrer Verwendung als Salbenfärber oder Bestandteil von Zaubertränken zur Beruhigung des Herzens.
  • Magie und Brauchtum: In alten Kräuterbüchern wurde ihr eine reinigende Wirkung auf die „Säfte des Körpers“ zugeschrieben. Gelegentlich war sie Bestandteil schützender Haussegenkränze.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Die raue Pflanze mit zarter Blüte steht symbolisch für das Prinzip „Sanftheit im Widerstand“. Sie wird dem Halschakra zugeordnet, da sie – wie andere Raublattgewächse – mit Sprache, Ausdruck und innerer Klärung in Verbindung gebracht wird. Ihre zurückhaltende Anziehungskraft verweist auf subtile Instinktsignale.


→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre