Erdrauch, echter: Unterschied zwischen den Versionen
(Einleitung hinzugefügt.) |
(Kategorien hinzugefügt.) |
||
Zeile 48: | Zeile 48: | ||
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Der Erdrauch steht symbolisch für Reinigung, Loslösung und Schattenarbeit. Er unterstützt Prozesse des inneren Wandels, besonders beim Verabschieden alter emotionaler Lasten. Spirituell wird er dem Milz- und Solarplexuschakra zugeordnet, mit Verbindung zu Saturn-Archetypen: Verantwortung, Klarheit, Askese. | *'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Der Erdrauch steht symbolisch für Reinigung, Loslösung und Schattenarbeit. Er unterstützt Prozesse des inneren Wandels, besonders beim Verabschieden alter emotionaler Lasten. Spirituell wird er dem Milz- und Solarplexuschakra zugeordnet, mit Verbindung zu Saturn-Archetypen: Verantwortung, Klarheit, Askese. | ||
→ Siehe auch: [[Instinktive Ernährung]], [[Die instinktive Sperre]] | |||
__NOEDITSECTION__ | __NOEDITSECTION__ | ||
[[Kategorie:Pflanzen]] | |||
[[Kategorie:Essbare Pflanzen]] | |||
[[Kategorie:Wildpflanzen]] | |||
[[Kategorie:Heilpflanzen]] |
Aktuelle Version vom 9. Juni 2025, 09:25 Uhr
Echter Erdrauch Fumaria officinalis ist eine zierliche Ackerwildpflanze mit fein gefiederten Blättern und blassrosa Blüten, die traditionell als Bitter- und Heilpflanze genutzt wurde. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Fumaria officinalis
Synonyme: Ackerraute, Erdgalle, Erdraute, Gemeiner Erdrauch, Gewöhnlicher Erdrauch, Kratzheil, Krätzheil, Traubenkerbel.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Hahnenfußähnliche Ranunculidae
- Ordnung: Hahnenfußgewächse Ranunculaceae
- Familie: Mohngewächse Papaveraceae
- Gattung: Erdrauch Fumaria
- Art: Echter Erdrauch
Beschreibung
- Vorkommen: Europa, West- und Nordasien, Nordafrika; bis 1800 Meter; Gärten, Äcker, Schuttplätze, Weinberge; braucht nährstoffreichen, lockeren Lehmboden, der kalkarm sein kann.
- Kennzeichen: Zehn bis vierzig Zentimeter hohe einjährige Pflanze; Stängel aufrecht oder aufsteigend, nur undeutlich gerillt, verzweigt, kahl; Blätter gestielt, etwas blaugrün bereift, doppelt gefiedert, zart, Teilblättchen tief geteilt, Zipfel drei- bis sechsmal so lang wie breit und zugespitzt; zehn bis fünfzig Blüten am Ende des Stängels und der oberen Äste, Blüten sechs bis neun Millimeter lang, tief rosa, vorne braunrot oder tief purpurrot, auf der Oberlippe vorne grüner Fleck, Kelchblätter zwei bis drei Millimeter lang, eiförmig, gezähnt; Blütezeit: April bis September; Wurzel pfahlförmig, gelblichweiß; Frucht Nüsschen.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Der Geruch des Saftes kann stechend, bzw. scharf sein. In diesem Fall sollte die Pflanze nicht probiert werden. Die Blätter können sehr bitter und leicht salzig schmecken: Die Pflanze ist wahrscheinlich nur zu genießen, wenn ein therapeutischer Bedarf vorliegt.
Besondere Inhaltsstoffe
Der Erdrauch ist eine alte Heilpflanze mit komplexem Alkaloidprofil und wird in der Phytotherapie vor allem zur Leber- und Gallenregulation verwendet:
- Protopin (Alkaloid): Wirkt krampflösend auf die glatte Muskulatur, besonders der Gallenwege und des Darms
- Fumarsäure (sekundärer Pflanzenstoff): Leberstoffwechselanregend, evtl. antipsoriatisch wirksam
- Flavonoide (z. B. Rutin): Antioxidativ, gefäßstabilisierend und entzündungshemmend
- Kaliumsalze und organische Säuren: Unterstützen die Nierenfunktion, leicht harntreibend
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Gattungsname Fumaria leietet sich von dem lateinische Wort fumus = Rauch ab: Einige Arten besitzen wie angeräuchert erscheinende, grau-grüne Blätter. Der deutsche Name "Erdrauch" ist eine Lehnübersetzung des lateinischen "fumus terra" ( = Rauch der Erde). Dioscurides (griechischer Arzt, 1. Jahrhundert nach Christus) gab der Pflanze diesen Namen. Der Artname officinalis kommt ebenfalls aus dem Lateinischen und bedeutet "arzneilich verwendet".
- Heilkunde: Die Wirkung wird als abführend, appetitanregend, blutreinigend, harntreibend, tonisch und wundreinigend beschrieben.
Die Pflanze enthält neben anderen Wirkstoffen das Akaloid Fumarin (= Protopin), das eine regulierende Wirkung auf den Gallenfluss besitzt: Eine pathologisch gesteigerte Gallenabsonderung wird reduziert und eine zu geringe gesteigert.
Dioskurides und Hildegard von Bingen beschrieben ihn als „Ausleitungs- und Entgiftungspflanze“.
In der Volksheilkunde wird die Pflanze bei krampfartigen Beschwerden im oberen Verdauungstrakt, insbesondere der Gallenblase und -wege sowie bei Verstopfungen verwendet.
Arabische Ärzte gebrauchten die Pflanze als Blutreinigungsmittel, um eine gesunde Hautfarbe zu erzielen.
Homöopathische Verdünnungen werden bei chronisch juckendem Ekzem aufgrund von Leberstörungen gegeben.
- Nutzpflanze: Als Nahrungsmittel spielt der Erdrauch kaum eine Rolle, da er bitter schmeckt und Alkaloide enthält, die in größeren Mengen nicht bekömmlich sind. In homöopathischer Verdünnung oder Teemischungen hat er jedoch Bedeutung. In der Permakultur kann er als Zeigerpflanze für stickstoffreiche Böden gelten.
- Mythos und Geschichte: In der Antike wurde der aufsteigende Dampf der Pflanze beim Verbrennen mit Schutzgeistern der Unterwelt und dem „reinigenden Rauch der Erde“ assoziiert. Im Mittelalter galt er als Schutzkraut gegen Vergiftung und böse Träume. Der Erdrauch wurde auch astrologisch dem Saturn zugeordnet – dem Planeten der Reinigung und Strenge.
- Magie und Brauchtum: In Räucherritualen galt der Erdrauch als Pflanze der geistigen Reinigung und wurde zur Vertreibung von Unheil, Trägheit und "innerer Dunkelheit" eingesetzt. Seine feinen, rauchartigen Ausdünstungen symbolisierten das Loslassen alter Energien und die Öffnung für Klarheit.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Der Erdrauch steht symbolisch für Reinigung, Loslösung und Schattenarbeit. Er unterstützt Prozesse des inneren Wandels, besonders beim Verabschieden alter emotionaler Lasten. Spirituell wird er dem Milz- und Solarplexuschakra zugeordnet, mit Verbindung zu Saturn-Archetypen: Verantwortung, Klarheit, Askese.
→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre