Stevia: Unterschied zwischen den Versionen

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Wissenschaftliche Namen: ''Stevia rebaudiana'' syn. ''Eupatorium rebaudianum''<br>
'''Stevia''' ''Stevia rebaudiana'' ist eine südamerikanische Pflanze mit außergewöhnlich süß schmeckenden Blättern und gilt als natürliche kalorienfreie Alternative zu Zucker. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Synonyme: Honigkraut, Süßblatt, Süßkraut.
 
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'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Stevia rebaudiana''<br>
'''Synonyme:''' Honigkraut, Süßblatt, Süßkraut, ''Eupatorium rebaudianum''.


===Systematik===
===Systematik===
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*Unterklasse: Asternähnliche ''Asteridae''
*Unterklasse: Asternähnliche ''Asteridae''
*Ordnung: Asternartige ''Asterales''
*Ordnung: Asternartige ''Asterales''
*Familie: Korbblütengewächse ''Asteraceae''
*Familie: Korbblütler ''Asteraceae''
*Gattung: Stevien ''Stevia''
*Gattung: Stevien ''Stevia''
*Art: Stevia
*Art: Stevia
Weitere bekannte Arten der Gattung ''Stevia'' sind größtenteils wildwachsend und nicht süß schmeckend. ''Stevia rebaudiana'' ist die bedeutendste Nutzart.


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===Beschreibung===
===Beschreibung===
Herkunft und Verbreitung: Paraguay, Brasilien; weltweit kultiviert.
*'''Herkunft und Verbreitung:''' Stevia stammt ursprünglich aus Paraguay und dem Südwesten Brasiliens. Dort wächst sie wild in feuchtwarmen Höhenlagen (bis etwa 1000 m). Heute wird sie in vielen tropischen und subtropischen Ländern kultiviert – u. a. in China, Indien, Argentinien, Japan und zunehmend auch in Europa.


Kennzeichen: Bis ein Meter hohe, mehrjährige Staude; ganze Pflanze behaart; Blätter gegenständig, länglich, in der oberen Hälfte meist gekerbt-gesägt, zwei bis drei Zentimeter lang; Blütenstände verzweigt, wenige weiße Röhrenblüten.
*'''Kennzeichen:''' Bis ein Meter hohe, mehrjährige Staude; ganze Pflanze behaart; Blätter gegenständig, länglich, in der oberen Hälfte meist gekerbt-gesägt, zwei bis drei Zentimeter lang; Blütenstände verzweigt, wenige weiße Röhrenblüten.


===Rohkosttipps und Erfahrungen===
===Rohkosttipps und Erfahrungen===
Die Blätter schmecken leicht süßlich, die Sperre macht sich durch einen bitteren Nachgeschmack bemerkbar.
Die frischen Blätter sind essbar, aber geschmacklich sehr intensiv und wirken bei vielen Menschen schnell abstoßend. Sie hinterlassen einen langen, bittersüßen Nachgeschmack.
 
'''Saison:''' In tropischen Gebieten ganzjährig, in Europa als Topf- oder Gewächshauspflanze vom Frühjahr bis Herbst.
 
'''Lagerung/Haltbarkeit:''' Frisch geerntete Blätter lassen sich luftgetrocknet gut konservieren. Die Süßkraft bleibt über viele Monate erhalten.


Anzucht: Die Pflanze ist nicht frostfest. Man erhält sie in jedem gut sortierten Gartenmarkt.
'''Anzucht:''' Die Pflanze ist nicht frostfest. Man erhält sie in jedem gut sortierten Gartenmarkt.
 
===Nährstoffe===
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! Nährstoff
! Gehalt in Gramm<br>pro 100 g essbarem Anteil
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| Wasser
| 80,0
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===Besondere Inhaltsstoffe===
Die Blätter der Steviapflanze enthalten eine Vielzahl interessanter sekundärer Pflanzenstoffe:
*'''Steviol-Glykoside (v. a. Steviosid, Rebaudiosid A):''' bis zu 300-fache Süßkraft von Zucker, kalorienfrei, hitzestabil
*'''Polyphenole und Flavonoide:''' antioxidativ, zellschützend
*'''Triterpene und ätherische Öle:''' aromatisch, geringfügig antimikrobiell
*'''Kalium, Magnesium, Eisen:''' unterstützend für Zellstoffwechsel und Kreislauf


===Wissenswertes===
===Wissenswertes===
Heilkunde: In den Herkunftsländern wird die Pflanze bei Diabetes, hohem Blutdruck und als empfängnisverhütendes Mittel verwendet.
*'''Namensgebung:''' Die Gattung ''Stevia'' wurde nach dem spanischen Botaniker Pedro Jaime Esteve (lat. „Stevus“) benannt, der im 16. Jahrhundert Kräuter aus Südamerika beschrieb. Das Artepitheton ''rebaudiana'' ehrt den paraguayischen Chemiker Ovidio Rebaudi, der im 19. Jahrhundert die süßmachenden Eigenschaften der Pflanze analysierte. Die Bezeichnungen „Süßkraut“, „Honigkraut“ oder „Süßblatt“ spiegeln den auffälligen Geschmack wider.
 
*'''Heilkunde:''' Die indigenen Guaraní nutzten Stevia seit Jahrhunderten als Süßmittel und Heilpflanze – z. B. bei Sodbrennen, Verdauungsbeschwerden oder zur Senkung des Blutzuckerspiegels. Die moderne Forschung bestätigt eine blutzuckersenkende, blutdruckregulierende und antimikrobielle Wirkung. Auch entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften sind belegt. In der Volksmedizin wird ein Tee aus den Blättern zur Unterstützung der Bauchspeicheldrüse, zur Appetithemmung und als harntreibendes Mittel eingesetzt.
 
*'''Nutzpflanze:''' Stevia ist heute weltweit als kalorienfreies Süßungsmittel bekannt – besonders in Ländern wie Japan, wo sie seit den 1970er-Jahren industriell genutzt wird. Verwendet werden sowohl die getrockneten Blätter als auch hochreine Extrakte, die in Lebensmitteln, Getränken, Zahnpflegeprodukten und Diabetikerware eingesetzt werden. In der EU sind die reinen Steviolglykoside seit 2011 als Zusatzstoff E 960 zugelassen. Die Pflanze selbst (als Ganzblatt oder Teekraut) ist in der EU jedoch nicht als Lebensmittel, sondern nur als „pflanzliches Erzeugnis“ erhältlich.
 
*'''Mythos und Geschichte:''' In Paraguay und Brasilien galt das Süßkraut als Geschenk der Götter – es wurde nicht nur als Genussmittel, sondern auch in Zeremonien gereicht. Der Mythos erzählt von einem jungfräulichen Mädchen namens „Ka’a He’ê“, das sich den Göttern opferte, um seinem Stamm Süße in Zeiten der Not zu bringen. Aus ihr soll die Pflanze hervorgegangen sein. In kolonialer Zeit war Stevia für die europäischen Siedler kaum von Bedeutung – erst ab dem 20. Jahrhundert rückte sie in wissenschaftliches Interesse.
 
*'''Magie und Brauchtum:''' Stevia galt als Pflanze der Freude und Süße des Herzens. In manchen schamanischen Traditionen wurde sie verwendet, um Bitterkeit aus Geist und Seele zu vertreiben. Getrocknete Blätter wurden zum Schutz vor Unglück mitgeführt oder als Räucherwerk bei Versöhnungsritualen verbrannt. Die Pflanze sollte dabei helfen, „den Geschmack des Lebens wiederzufinden“. In der modernen spirituellen Szene wird Stevia gelegentlich mit dem Kronenchakra assoziiert – als Ausdruck für das Empfangen reiner Freude ohne Gegenleistung.
 
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Stevia steht symbolisch für Süße, Ausgleich und die Fähigkeit, das Leben auch ohne äußere Reize zu genießen. In der Chakrenlehre kann sie mit Herz- und Kronenchakra verbunden werden – sie öffnet das Herz für Freundlichkeit, das Bewusstsein für Dankbarkeit.
 
 
→ Siehe auch: [[Korbblütler in der Rohkost]], [[Instinktive Ernährung]], [[Die instinktive Sperre]]
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[[Kategorie:Pflanzen]]
[[Kategorie:Essbare Pflanzen]]
[[Kategorie:Korbblütler]]
[[Kategorie:Heilpflanzen]]

Aktuelle Version vom 3. August 2025, 09:35 Uhr

Stevia Stevia rebaudiana ist eine südamerikanische Pflanze mit außergewöhnlich süß schmeckenden Blättern und gilt als natürliche kalorienfreie Alternative zu Zucker. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Stevia rebaudiana
Synonyme: Honigkraut, Süßblatt, Süßkraut, Eupatorium rebaudianum.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Asternartige Asterales
  • Familie: Korbblütler Asteraceae
  • Gattung: Stevien Stevia
  • Art: Stevia

Weitere bekannte Arten der Gattung Stevia sind größtenteils wildwachsend und nicht süß schmeckend. Stevia rebaudiana ist die bedeutendste Nutzart.

Stevia
Stevia, Blatt
Stevia, Blüte

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Stevia stammt ursprünglich aus Paraguay und dem Südwesten Brasiliens. Dort wächst sie wild in feuchtwarmen Höhenlagen (bis etwa 1000 m). Heute wird sie in vielen tropischen und subtropischen Ländern kultiviert – u. a. in China, Indien, Argentinien, Japan und zunehmend auch in Europa.
  • Kennzeichen: Bis ein Meter hohe, mehrjährige Staude; ganze Pflanze behaart; Blätter gegenständig, länglich, in der oberen Hälfte meist gekerbt-gesägt, zwei bis drei Zentimeter lang; Blütenstände verzweigt, wenige weiße Röhrenblüten.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Die frischen Blätter sind essbar, aber geschmacklich sehr intensiv und wirken bei vielen Menschen schnell abstoßend. Sie hinterlassen einen langen, bittersüßen Nachgeschmack.

Saison: In tropischen Gebieten ganzjährig, in Europa als Topf- oder Gewächshauspflanze vom Frühjahr bis Herbst.

Lagerung/Haltbarkeit: Frisch geerntete Blätter lassen sich luftgetrocknet gut konservieren. Die Süßkraft bleibt über viele Monate erhalten.

Anzucht: Die Pflanze ist nicht frostfest. Man erhält sie in jedem gut sortierten Gartenmarkt.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100 g essbarem Anteil
Wasser 80,0
Kohlenhydrate 11,0
Eiweiße 3,2
Fette 0,9
Rohfasern 2,5
Mineralstoffe 1,1
Vitamin C 10–15 mg

Besondere Inhaltsstoffe

Die Blätter der Steviapflanze enthalten eine Vielzahl interessanter sekundärer Pflanzenstoffe:

  • Steviol-Glykoside (v. a. Steviosid, Rebaudiosid A): bis zu 300-fache Süßkraft von Zucker, kalorienfrei, hitzestabil
  • Polyphenole und Flavonoide: antioxidativ, zellschützend
  • Triterpene und ätherische Öle: aromatisch, geringfügig antimikrobiell
  • Kalium, Magnesium, Eisen: unterstützend für Zellstoffwechsel und Kreislauf

Wissenswertes

  • Namensgebung: Die Gattung Stevia wurde nach dem spanischen Botaniker Pedro Jaime Esteve (lat. „Stevus“) benannt, der im 16. Jahrhundert Kräuter aus Südamerika beschrieb. Das Artepitheton rebaudiana ehrt den paraguayischen Chemiker Ovidio Rebaudi, der im 19. Jahrhundert die süßmachenden Eigenschaften der Pflanze analysierte. Die Bezeichnungen „Süßkraut“, „Honigkraut“ oder „Süßblatt“ spiegeln den auffälligen Geschmack wider.
  • Heilkunde: Die indigenen Guaraní nutzten Stevia seit Jahrhunderten als Süßmittel und Heilpflanze – z. B. bei Sodbrennen, Verdauungsbeschwerden oder zur Senkung des Blutzuckerspiegels. Die moderne Forschung bestätigt eine blutzuckersenkende, blutdruckregulierende und antimikrobielle Wirkung. Auch entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften sind belegt. In der Volksmedizin wird ein Tee aus den Blättern zur Unterstützung der Bauchspeicheldrüse, zur Appetithemmung und als harntreibendes Mittel eingesetzt.
  • Nutzpflanze: Stevia ist heute weltweit als kalorienfreies Süßungsmittel bekannt – besonders in Ländern wie Japan, wo sie seit den 1970er-Jahren industriell genutzt wird. Verwendet werden sowohl die getrockneten Blätter als auch hochreine Extrakte, die in Lebensmitteln, Getränken, Zahnpflegeprodukten und Diabetikerware eingesetzt werden. In der EU sind die reinen Steviolglykoside seit 2011 als Zusatzstoff E 960 zugelassen. Die Pflanze selbst (als Ganzblatt oder Teekraut) ist in der EU jedoch nicht als Lebensmittel, sondern nur als „pflanzliches Erzeugnis“ erhältlich.
  • Mythos und Geschichte: In Paraguay und Brasilien galt das Süßkraut als Geschenk der Götter – es wurde nicht nur als Genussmittel, sondern auch in Zeremonien gereicht. Der Mythos erzählt von einem jungfräulichen Mädchen namens „Ka’a He’ê“, das sich den Göttern opferte, um seinem Stamm Süße in Zeiten der Not zu bringen. Aus ihr soll die Pflanze hervorgegangen sein. In kolonialer Zeit war Stevia für die europäischen Siedler kaum von Bedeutung – erst ab dem 20. Jahrhundert rückte sie in wissenschaftliches Interesse.
  • Magie und Brauchtum: Stevia galt als Pflanze der Freude und Süße des Herzens. In manchen schamanischen Traditionen wurde sie verwendet, um Bitterkeit aus Geist und Seele zu vertreiben. Getrocknete Blätter wurden zum Schutz vor Unglück mitgeführt oder als Räucherwerk bei Versöhnungsritualen verbrannt. Die Pflanze sollte dabei helfen, „den Geschmack des Lebens wiederzufinden“. In der modernen spirituellen Szene wird Stevia gelegentlich mit dem Kronenchakra assoziiert – als Ausdruck für das Empfangen reiner Freude ohne Gegenleistung.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Stevia steht symbolisch für Süße, Ausgleich und die Fähigkeit, das Leben auch ohne äußere Reize zu genießen. In der Chakrenlehre kann sie mit Herz- und Kronenchakra verbunden werden – sie öffnet das Herz für Freundlichkeit, das Bewusstsein für Dankbarkeit.


→ Siehe auch: Korbblütler in der Rohkost, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre