Quecke, gewöhnliche: Unterschied zwischen den Versionen

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Wissenschaftliche Namen: ''Elymus repens'' syn. ''Agropyron repens''<br>
'''Gewöhnliche Quecke''' ''Elymus repens'' ist ein mehrjähriges, ausdauerndes Süßgras, das in Mitteleuropa häufig als Wildkraut vorkommt. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Synonyme: Ackergras, Flechtgras, Graswurzel, Gemeine Quecke, Heublume, Hundsgras, Knotengras, Kreichweizen, Kriech-Quecke, Laufquecke, Rechgras, Ruchgras, Saatgras, Schnurgras, Schoßhalm, Spitzgras, Wurmgras, Zwecke, Zweckgras.
 
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'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Elymus repens''<br>
'''Synonyme:''' Ackergras, Flechtgras, Graswurzel, Gemeine Quecke, Heublume, Hühnergras, Hundsgras, Knotengras, Kreichweizen, Kriech-Quecke, Landquecke, Laufquecke, Rechgras, Ruchgras, Saatgras, Schnurgras, Schoßhalm, Spitzgras, Wickengras, Wurmgras, Zittergras, Zwecke, Zweckgras, ''Agropyron repens''.


===Systematik===
===Systematik===
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===Beschreibung===
===Beschreibung===
Blütezeit: Mai bis Oktober.
*'''Vorkommen:''' Die Quecke ist in Europa, Asien und Nordafrika heimisch und wurde in vielen anderen Teilen der Welt eingeschleppt; bis etwa 2000 Meter.


Vorkommen: Europa; bis etwa 2000 Meter; Felder, Gärten, Brachland; nährstoffreiche Lehm- oder Tonböden; Stickstoffzeiger.
*'''Standorte:''' Felder, Gärten, Brachland; nährstoffreiche Lehm- oder Tonböden; Stickstoffzeiger.


Kennzeichen: Vierzig bis einhundertzwanzig Zentimeter hohes, ausdauerndes Gras; Halm aufrecht, steif, kahl; Blätter grün bis graugrün, schmal, flach, mit Adern, oben rau; Ähre fünf bis fünfzehn Zentimeter lang, meist dicht, seltener locker, aufrecht, Ährchen fünf- bis siebenblütig; Wurzelstock lang, gelblichweiß.
*'''Kennzeichen:''' Vierzig bis einhundertzwanzig Zentimeter hohes, ausdauerndes Gras; Halm aufrecht, steif, kahl; Blätter grün bis graugrün, schmal, flach, mit Adern, oben rau; Ähre fünf bis fünfzehn Zentimeter lang, meist dicht, seltener locker, aufrecht, Ährchen fünf- bis siebenblütig; Blütezeit: Mai bis Oktober; Wurzelstock lang, gelblichweiß.


===Rohkosttipps und Erfahrungen===
===Rohkosttipps und Erfahrungen===
Sammelgut und Sammelzeit: Wurzeln von September bis in den Winter, Blätter die ganze Vegetationsperiode über, Samen ab Ende Juli bis zum ersten Frost.
'''Sammelgut und Sammelzeit:''' Wurzeln von September bis in den Winter, Blätter die ganze Vegetationsperiode über, Samen ab Ende Juli bis zum ersten Frost.


Die Wurzel schmeckt aufgrund ihres Gehaltes an Stärke süß, Samen und Blätter nach längerem Kauen ebenfalls.
Die Wurzel schmeckt aufgrund ihres Gehaltes an Stärke süß, Samen und Blätter nach längerem Kauen ebenfalls.
===Nährstoffe===
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! Nährstoff
! Gehalt in Gramm<br>pro 100 g essbarem Anteil (Rhizome, frisch)
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| Wasser
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===Besondere Inhaltsstoffe===
Die Pflanze enthält mehrere physiologisch relevante Verbindungen:
*'''Inulin und Fructane:''' Die Rhizome enthalten komplexe Zuckerverbindungen, die präbiotisch wirken.
*'''Saponine:''' Leicht seifenartige Stoffe mit harntreibender Wirkung.
*'''Kieselsäure:''' Fördert die Stabilität von Bindegewebe, Haut und Haaren.
*'''Vitamin C und Provitamin A:''' Besonders in jungen Blättern.
*'''Mineralien (v. a. Kalium, Magnesium):''' Unterstützen den Stoffwechsel und die Nierenfunktion.


===Wissenswertes===
===Wissenswertes===
Namensgebung: Der Name der Quecke ist aus ''queck'', ''quick'' = zählebig, lebendig entstanden. Der Artname ''repens'' kommt aus dem Lateinischen und bedeutet "kriechend".
*'''Namensgebung:''' Der Name „Quecke“ stammt vom mittelhochdeutschen quecke, das so viel wie „lebendig“, „schnell wachsend“ bedeutet – eine Anspielung auf das rasche Wachstum und die Ausläuferbildung. Die frühere Gattungsbezeichnung ''Agropyron'' bedeutet „Feld-Weizen“ (griech. ''agros'' = Feld, ''pyros'' = Weizen), wegen der Ähnlichkeit des Ährenaufbaus. Der Artname ''repens'' kommt aus dem Lateinischen und bedeutet "kriechend".
 
*'''Heilkunde:''' Die Wirkung wird als antibakteriell, blutreinigend, erweichend und harntreibend beschrieben.<br>Die Quecke gilt seit der Antike als Heilpflanze. Dioskurides und Hildegard von Bingen beschrieben sie als harntreibend und „wärmend“. Die Rhizome wurden bei Harnwegsinfekten, Nierensteinen, Gicht, Rheuma und als Frühjahrskur verwendet. Auch bei Lungenerkrankungen (als Schleimlöser) kam sie zum Einsatz. In der Naturheilkunde gilt sie als „blutreinigend“ und stoffwechselanregend.
 
*'''Mythos und Geschichte:''' In vielen Kulturen wurde die Quecke als Überlebenspflanze geschätzt. Während Hungersnöten diente sie zur Herstellung einfacher Suppen oder Brote. In der slawischen Volksmedizin wurde sie mit der Fähigkeit verbunden, „verborgene Kräfte“ freizusetzen – sowohl im Körper als auch im Land. In Norddeutschland war es Brauch, das Kraut über die Türschwelle zu legen, um Unheil fernzuhalten.
 
*'''Magie und Brauchtum:''' Geschlecht: maskulin; Planet: Jupiter; Magische Kräfte: Fröhlichkeit, Lust, Liebe, Austreibung.<br>Die Quecke galt als „Kraut der Reinigung“ und wurde in Räucherbündeln verarbeitet, um Räume zu klären. Ihre unterirdischen Ausläufer symbolisierten das „Verborgene“, das durch Licht und Bewegung zum Vorschein gebracht werden kann. In Bauernbräuchen war sie mit Fruchtbarkeit und Erdenergie verbunden.<br>Trägt man die Quecke bei sich, zieht man neue Liebespartner an und vertreibt Depressionen. Die Pflanze hilft beim Auflösen von Verhexungen und Flüchen.
 
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Die Quecke steht für Lebenskraft, Widerstandsfähigkeit und Durchsetzung. Sie symbolisiert das unterirdisch Verbundene, die unbewussten Kräfte, die bei Bedarf in Erscheinung treten. Im Chakrensystem lässt sie sich dem Wurzelchakra (Muladhara) zuordnen, das für Urvertrauen, Erdung und körperliche Vitalität steht.


Heilkunde: Die Wirkung wird als antibakteriell, blutreinigend, erweichend und harntreibend beschrieben.<br>In der Volksmedizin wird der Wurzelstock bei chronischen Hautausschlägen, rheumatischen Beschwerden und Gicht verwendet. Er wirkt außerdem schleimlösend bei Erkrankungen der Atemwege.


Magie/Brauchtum: Geschlecht: maskulin; Planet: Jupiter; Magische Kräfte: Fröhlichkeit, Lust, Liebe, Austreibung.<br>Trägt man die Quecke bei sich, zieht man neue Liebespartner an und vertreibt Depressionen. Die Pflanze hilft beim Auflösen von Verhexungen und Flüchen.
→ Siehe auch: [[Instinktive Ernährung]], [[Die instinktive Sperre]]
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[[Kategorie:Pflanzen]]
[[Kategorie:Essbare Pflanzen]]
[[Kategorie:Wildpflanzen]]
[[Kategorie:Heilpflanzen]]
[[Kategorie:Süßgräser]]

Aktuelle Version vom 9. Juli 2025, 11:16 Uhr

Gewöhnliche Quecke Elymus repens ist ein mehrjähriges, ausdauerndes Süßgras, das in Mitteleuropa häufig als Wildkraut vorkommt. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Elymus repens
Synonyme: Ackergras, Flechtgras, Graswurzel, Gemeine Quecke, Heublume, Hühnergras, Hundsgras, Knotengras, Kreichweizen, Kriech-Quecke, Landquecke, Laufquecke, Rechgras, Ruchgras, Saatgras, Schnurgras, Schoßhalm, Spitzgras, Wickengras, Wurmgras, Zittergras, Zwecke, Zweckgras, Agropyron repens.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Einkeimblättrige Liliopsida
  • Unterklasse: Commelinähnliche oder Commeliniden Commelinidae
  • Ordnung: Süßgrasartige Poales
  • Familie: Süßgräser Poaceae
  • Unterfamilie: Pooideae
  • Tribus: Triticeae
  • Gattung: Quecken Elymus
  • Art: Gewöhnliche Quecke

Zur Gattung Elymus gehören vierzig bis zweihundert Arten. In Mitteleuropa kommen u.a. folgende vor:

  • Dünen-Quecke Elymus athericus
  • Hunds-Quecke Elymus caninus
  • Graugrüne Quecke Elymus hispidus

Beschreibung

  • Vorkommen: Die Quecke ist in Europa, Asien und Nordafrika heimisch und wurde in vielen anderen Teilen der Welt eingeschleppt; bis etwa 2000 Meter.
  • Standorte: Felder, Gärten, Brachland; nährstoffreiche Lehm- oder Tonböden; Stickstoffzeiger.
  • Kennzeichen: Vierzig bis einhundertzwanzig Zentimeter hohes, ausdauerndes Gras; Halm aufrecht, steif, kahl; Blätter grün bis graugrün, schmal, flach, mit Adern, oben rau; Ähre fünf bis fünfzehn Zentimeter lang, meist dicht, seltener locker, aufrecht, Ährchen fünf- bis siebenblütig; Blütezeit: Mai bis Oktober; Wurzelstock lang, gelblichweiß.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Wurzeln von September bis in den Winter, Blätter die ganze Vegetationsperiode über, Samen ab Ende Juli bis zum ersten Frost.

Die Wurzel schmeckt aufgrund ihres Gehaltes an Stärke süß, Samen und Blätter nach längerem Kauen ebenfalls.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100 g essbarem Anteil (Rhizome, frisch)
Wasser 77,0
Kohlenhydrate 18,0
Eiweiße 2,0
Fette 0,3
Rohfasern 1,5
Mineralstoffe 1,0
Vitamin C 15–25 mg

Besondere Inhaltsstoffe

Die Pflanze enthält mehrere physiologisch relevante Verbindungen:

  • Inulin und Fructane: Die Rhizome enthalten komplexe Zuckerverbindungen, die präbiotisch wirken.
  • Saponine: Leicht seifenartige Stoffe mit harntreibender Wirkung.
  • Kieselsäure: Fördert die Stabilität von Bindegewebe, Haut und Haaren.
  • Vitamin C und Provitamin A: Besonders in jungen Blättern.
  • Mineralien (v. a. Kalium, Magnesium): Unterstützen den Stoffwechsel und die Nierenfunktion.

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Name „Quecke“ stammt vom mittelhochdeutschen quecke, das so viel wie „lebendig“, „schnell wachsend“ bedeutet – eine Anspielung auf das rasche Wachstum und die Ausläuferbildung. Die frühere Gattungsbezeichnung Agropyron bedeutet „Feld-Weizen“ (griech. agros = Feld, pyros = Weizen), wegen der Ähnlichkeit des Ährenaufbaus. Der Artname repens kommt aus dem Lateinischen und bedeutet "kriechend".
  • Heilkunde: Die Wirkung wird als antibakteriell, blutreinigend, erweichend und harntreibend beschrieben.
    Die Quecke gilt seit der Antike als Heilpflanze. Dioskurides und Hildegard von Bingen beschrieben sie als harntreibend und „wärmend“. Die Rhizome wurden bei Harnwegsinfekten, Nierensteinen, Gicht, Rheuma und als Frühjahrskur verwendet. Auch bei Lungenerkrankungen (als Schleimlöser) kam sie zum Einsatz. In der Naturheilkunde gilt sie als „blutreinigend“ und stoffwechselanregend.
  • Mythos und Geschichte: In vielen Kulturen wurde die Quecke als Überlebenspflanze geschätzt. Während Hungersnöten diente sie zur Herstellung einfacher Suppen oder Brote. In der slawischen Volksmedizin wurde sie mit der Fähigkeit verbunden, „verborgene Kräfte“ freizusetzen – sowohl im Körper als auch im Land. In Norddeutschland war es Brauch, das Kraut über die Türschwelle zu legen, um Unheil fernzuhalten.
  • Magie und Brauchtum: Geschlecht: maskulin; Planet: Jupiter; Magische Kräfte: Fröhlichkeit, Lust, Liebe, Austreibung.
    Die Quecke galt als „Kraut der Reinigung“ und wurde in Räucherbündeln verarbeitet, um Räume zu klären. Ihre unterirdischen Ausläufer symbolisierten das „Verborgene“, das durch Licht und Bewegung zum Vorschein gebracht werden kann. In Bauernbräuchen war sie mit Fruchtbarkeit und Erdenergie verbunden.
    Trägt man die Quecke bei sich, zieht man neue Liebespartner an und vertreibt Depressionen. Die Pflanze hilft beim Auflösen von Verhexungen und Flüchen.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Die Quecke steht für Lebenskraft, Widerstandsfähigkeit und Durchsetzung. Sie symbolisiert das unterirdisch Verbundene, die unbewussten Kräfte, die bei Bedarf in Erscheinung treten. Im Chakrensystem lässt sie sich dem Wurzelchakra (Muladhara) zuordnen, das für Urvertrauen, Erdung und körperliche Vitalität steht.


→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre