Kohlrabi: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Kohlrabi''' ''Brassica oleracea'' var. ''gongylodes'' ist eine milde, saftige Kulturform des Gemüsekohls mit knollenförmig verdicktem Spross. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost. | |||
Synonyme: Oberkohlrübe, Oberrübe, Rübkohl, Stengelrübe. | |||
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'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Brassica oleracea'' var. ''gongylodes'' <br> | |||
'''Synonyme:''' Oberkohlrübe, Oberrübe, Kohlrübe, Rübkohl, Stengelrübe. | |||
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*Familie: Kreuzblütengewächse ''Brassicaceae'' | *Familie: Kreuzblütengewächse ''Brassicaceae'' | ||
*Gattung: Kohl ''Brassica'' | *Gattung: Kohl ''Brassica'' | ||
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===Beschreibung=== | ===Beschreibung=== | ||
*'''Herkunft und Verbreitung:''' Kohlrabi entstand vermutlich im Mittelalter aus dem Wildkohl (''Brassica oleracea'') und wurde erstmals im 16. Jahrhundert schriftlich erwähnt. Heute ist er in Europa, Westasien und zunehmend auch in Asien verbreitet. | |||
Kennzeichen: Die Knolle | *'''Kennzeichen:''' Kohlrabi ist eine zweijährige Pflanze, die im ersten Jahr eine oberirdisch verdickte Sprossknolle bildet. Die Knolle kann weißlich-grün bis blau-violett gefärbt sein, das Innere ist stets hell. Die Laubblätter sitzen langgestielt an der Knolle. Im zweiten Jahr folgt der Blütenstand mit gelben Kreuzblüten. | ||
===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ||
Kohlrabi schmeckt leicht süßlich und etwas nussig, wobei sich weißer und blauer Kohlrabi kaum unterscheiden. Weißer Kohlrabi wird schneller holzig als blauer. Am nährstoffreichsten sind die Blätter, zumindest die inneren sollte man immer mitessen. | Kohlrabi schmeckt leicht süßlich und etwas nussig, wobei sich weißer und blauer Kohlrabi kaum unterscheiden. Weißer Kohlrabi wird schneller holzig als blauer. Am nährstoffreichsten sind die Blätter, zumindest die inneren sollte man immer mitessen. | ||
Saison: | '''Saison:''' Freiland: Frühjahr bis Herbst; Frühkohlrabi ab Mai, Herbstsorten bis Oktober; Ganzjährig aus Gewächshauskultur erhältlich | ||
Lagerung/Haltbarkeit: | '''Lagerung/Haltbarkeit:''' Frisch mit Blättern nur wenige Tage haltbar. Ohne Blätter im Gemüsefach ca. eine Woche lagerfähig. | ||
Anzucht: Kohlrabi braucht nährstoffreichen Boden, ausreichend Feuchtigkeit und mäßig warmes Klima. Die Kohlrabiknolle ist schon etwa | '''Anzucht:''' Kohlrabi braucht nährstoffreichen Boden, ausreichend Feuchtigkeit und mäßig warmes Klima. Die Kohlrabiknolle ist schon etwa acht bis zwölf Wochen nach der Aussaat erntereif. Gute Nachbarn sind Bohnen, Erbsen und Kartoffeln. | ||
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Kohlrabi enthält zahlreiche gesundheitsförderliche Pflanzenstoffe, die in der Rohkost mild und gut verträglich wirken können: | |||
*'''Glucosinolate (Senfölglykoside):''' In geringen Mengen vorhanden, wirken leicht antimikrobiell | |||
*'''Ascorbinsäure (Vitamin C):''' Hoher Gehalt – unterstützt Immunsystem und Zellschutz | |||
*'''Ballaststoffe (v. a. Zellulose, Hemicellulose):''' Fördern Verdauung, sättigen ohne zu belasten | |||
*'''Flavonoide (z. B. Kaempferol):''' Antioxidativ, zellschützend | |||
===Wissenswertes=== | ===Wissenswertes=== | ||
Namensgebung: Der Kohlrabi | *'''Namensgebung:''' „Kohlrabi“ setzt sich aus „Kohl“ und dem italienischen ''rapa'' (= Rübe) zusammen. ''Gongylodes'' bedeutet „rundlich“ – bezogen auf die verdickte Knolle. Regional ist auch von „Oberrübe“ oder „Kohlrübe“ die Rede (nicht zu verwechseln mit der Steckrübe). | ||
*'''Heilkunde:''' Kohlrabi galt traditionell als leicht verdauliches Diätgemüse. Er wurde bei Magenleiden, zur Entwässerung und bei Rekonvaleszenz empfohlen. Die Blätter enthalten mehr Nährstoffe als die Knolle, wurden aber selten verwendet. | |||
*'''Nutzpflanze:''' Der Kohlrabi ist eine der Kulturformen des wilden [[Kohl|Meerkohls]], der an vielen Küsten der Erde (China, Atlantik, Mittelmeer) vorkommt. | |||
*'''Mythos und Geschichte:''' Im bäuerlichen Alltag war Kohlrabi ein günstiges, schnell wachsendes Frischgemüse. In der DDR galt er als „Volksgemüse“. In Asien (bes. Indien und Himalaya) wird eine ähnliche Form namens „Knol Khol“ genutzt. | |||
*'''Magie und Brauchtum:''' Keine bekannten rituellen oder magischen Verwendungen. Seine milde, unaufdringliche Art machte ihn zum „Alltagsgemüse“, das für Bodenständigkeit und Bescheidenheit stand. | |||
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Kohlrabi steht für Zentrierung, sanfte Erdung und milde Stabilität. Spirituell wird er dem Wurzelchakra zugeordnet – für Ausgleich, innere Ruhe und körperliche Präsenz ohne Schwere. | |||
→ Siehe auch: [[Kreuzblütler in der Rohkost]], [[Instinktive Ernährung]], [[Die instinktive Sperre]] | |||
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Aktuelle Version vom 7. Juni 2025, 16:26 Uhr
Kohlrabi Brassica oleracea var. gongylodes ist eine milde, saftige Kulturform des Gemüsekohls mit knollenförmig verdicktem Spross. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Brassica oleracea var. gongylodes
Synonyme: Oberkohlrübe, Oberrübe, Kohlrübe, Rübkohl, Stengelrübe.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
- Ordnung: Kreuzblütlerartige Brassicales
- Familie: Kreuzblütengewächse Brassicaceae
- Gattung: Kohl Brassica
- Art: Gemüsekohl Brassica oleracea
- Varietät: Kohlrabi var. gongylodes
Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Kohlrabi entstand vermutlich im Mittelalter aus dem Wildkohl (Brassica oleracea) und wurde erstmals im 16. Jahrhundert schriftlich erwähnt. Heute ist er in Europa, Westasien und zunehmend auch in Asien verbreitet.
- Kennzeichen: Kohlrabi ist eine zweijährige Pflanze, die im ersten Jahr eine oberirdisch verdickte Sprossknolle bildet. Die Knolle kann weißlich-grün bis blau-violett gefärbt sein, das Innere ist stets hell. Die Laubblätter sitzen langgestielt an der Knolle. Im zweiten Jahr folgt der Blütenstand mit gelben Kreuzblüten.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Kohlrabi schmeckt leicht süßlich und etwas nussig, wobei sich weißer und blauer Kohlrabi kaum unterscheiden. Weißer Kohlrabi wird schneller holzig als blauer. Am nährstoffreichsten sind die Blätter, zumindest die inneren sollte man immer mitessen.
Saison: Freiland: Frühjahr bis Herbst; Frühkohlrabi ab Mai, Herbstsorten bis Oktober; Ganzjährig aus Gewächshauskultur erhältlich
Lagerung/Haltbarkeit: Frisch mit Blättern nur wenige Tage haltbar. Ohne Blätter im Gemüsefach ca. eine Woche lagerfähig.
Anzucht: Kohlrabi braucht nährstoffreichen Boden, ausreichend Feuchtigkeit und mäßig warmes Klima. Die Kohlrabiknolle ist schon etwa acht bis zwölf Wochen nach der Aussaat erntereif. Gute Nachbarn sind Bohnen, Erbsen und Kartoffeln.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 91,6 |
Kohlenhydrate | 3,7 |
Eiweiße | 1,9 |
Fette | 0,1 |
Rohfasern | 1,4 |
Mineralstoffe | 0,9 |
Besondere Inhaltsstoffe
Kohlrabi enthält zahlreiche gesundheitsförderliche Pflanzenstoffe, die in der Rohkost mild und gut verträglich wirken können:
- Glucosinolate (Senfölglykoside): In geringen Mengen vorhanden, wirken leicht antimikrobiell
- Ascorbinsäure (Vitamin C): Hoher Gehalt – unterstützt Immunsystem und Zellschutz
- Ballaststoffe (v. a. Zellulose, Hemicellulose): Fördern Verdauung, sättigen ohne zu belasten
- Flavonoide (z. B. Kaempferol): Antioxidativ, zellschützend
Wissenswertes
- Namensgebung: „Kohlrabi“ setzt sich aus „Kohl“ und dem italienischen rapa (= Rübe) zusammen. Gongylodes bedeutet „rundlich“ – bezogen auf die verdickte Knolle. Regional ist auch von „Oberrübe“ oder „Kohlrübe“ die Rede (nicht zu verwechseln mit der Steckrübe).
- Heilkunde: Kohlrabi galt traditionell als leicht verdauliches Diätgemüse. Er wurde bei Magenleiden, zur Entwässerung und bei Rekonvaleszenz empfohlen. Die Blätter enthalten mehr Nährstoffe als die Knolle, wurden aber selten verwendet.
- Nutzpflanze: Der Kohlrabi ist eine der Kulturformen des wilden Meerkohls, der an vielen Küsten der Erde (China, Atlantik, Mittelmeer) vorkommt.
- Mythos und Geschichte: Im bäuerlichen Alltag war Kohlrabi ein günstiges, schnell wachsendes Frischgemüse. In der DDR galt er als „Volksgemüse“. In Asien (bes. Indien und Himalaya) wird eine ähnliche Form namens „Knol Khol“ genutzt.
- Magie und Brauchtum: Keine bekannten rituellen oder magischen Verwendungen. Seine milde, unaufdringliche Art machte ihn zum „Alltagsgemüse“, das für Bodenständigkeit und Bescheidenheit stand.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Kohlrabi steht für Zentrierung, sanfte Erdung und milde Stabilität. Spirituell wird er dem Wurzelchakra zugeordnet – für Ausgleich, innere Ruhe und körperliche Präsenz ohne Schwere.
→ Siehe auch: Kreuzblütler in der Rohkost, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre