Platterbse, breitblättrige: Unterschied zwischen den Versionen
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Wissenschaftliche Namen: ''Lathyrus latifolius'' | '''Breitblättrige Platterbse''' ''Lathyrus latifolius'' ist eine ausdauernde, krautige Kletterpflanze aus der Familie der Hülsenfrüchtler, die in Europa beheimatet ist. Sie fällt durch ihre auffälligen, rosa bis purpurfarbenen Schmetterlingsblüten auf und wurde vielerorts als Zierpflanze eingeführt und verwilderte. | ||
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'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Lathyrus latifolius''<br> | |||
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*'''Vorkommen:''' Ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatet, inzwischen in vielen Teilen Europas verwildert. | |||
*'''Standorte:''' Magerwiesen, Gebüsche, lichte Wälder, Bahndämme; kalkliebend. | |||
Kennzeichen: Ausdauernde krautige Pflanze; Stängel bis zwei Meter lang, im unteren Bereich verzweigt; Fiederblätter vier bis neun Zentimeter lang und eineinhalb bis fünf Zentimeter breit; Blütenstand traubig, Einzelblüte zwei bis drei Zentimeter lang; Hülsenfrüchte sieben bis elf Zentimeter lang. | *'''Kennzeichen:''' Ausdauernde krautige Pflanze; Stängel bis zwei Meter lang, im unteren Bereich verzweigt; Fiederblätter vier bis neun Zentimeter lang und eineinhalb bis fünf Zentimeter breit; Blütenstand traubig, Einzelblüte zwei bis drei Zentimeter lang; Blütezeit: Juni bis August; Hülsenfrüchte sieben bis elf Zentimeter lang. | ||
Verwechslung: Ist mit anderen Platterbsenarten möglich. | *'''Verwechslung:''' Ist mit anderen Platterbsenarten möglich. | ||
===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ||
Sammelgut und Sammelzeit: Die jungen Triebe im Mai und Juni, Blätter, Blütenknospen und Blüten von Juni bis August, junge Schoten im Juli und August. | '''Sammelgut und Sammelzeit:''' Die jungen Triebe im Mai und Juni, Blätter, Blütenknospen und Blüten von Juni bis August, junge Schoten im Juli und August. | ||
Die jungen Triebe und Blütenknospen sind saftig und schmecken ähnlich wie junge Erbsen. Gegessen werden können auch die jungen Schoten. | Die jungen Triebe und Blütenknospen sind saftig und schmecken ähnlich wie junge Erbsen. Gegessen werden können auch die jungen Schoten. | ||
Kultur im eigenen Garten: Die Breitblättrige Platterbse bevorzugt lockeren, kalkhaltigen und eher trockenen Boden. Einmal im Garten angesiedelt sät sie sich selbst aus. | '''Hinweis:''' Die Samen enthalten in unreifem Zustand geringe Mengen des potenziell neurotoxischen Stoffes ODAP (β-ODAP). | ||
'''Kultur''' im eigenen Garten: Die Breitblättrige Platterbse bevorzugt lockeren, kalkhaltigen und eher trockenen Boden. Einmal im Garten angesiedelt sät sie sich selbst aus. | |||
===Besondere Inhaltsstoffe=== | |||
Die Pflanze enthält sekundäre Pflanzenstoffe, insbesondere: | |||
*'''ODAP (β-N-Oxalyl-L-α,β-diaminopropionsäure):''' Eine neurotoxische Aminosäure, die in hohen Dosen zu Lathyrismus führen kann – eine neurologische Erkrankung mit spastischer Lähmung. | |||
*'''Gerbstoffe:''' Leicht adstringierende Wirkung. | |||
*'''Flavonoide:''' Antioxidativ wirksam. | |||
===Wissenswertes=== | ===Wissenswertes=== | ||
Namensgebung: ''Lathyrus'' ('' | *'''Namensgebung:''' Der Gattungsname ''Lathyrus'' stammt aus dem Altgriechischen λάθυρος (láthyros) und bezeichnete eine Hülsenfrucht; möglicherweise aus vorgriechischem Ursprung. Der Artname ''latifolius'' bedeutet „breitblättrig“ und bezieht sich auf die im Vergleich zu anderen Arten auffällig breiten Fiederblätter. | ||
*'''Heilkunde:''' In der traditionellen Heilkunde spielt die Breitblättrige Platterbse keine bedeutende Rolle. Wegen des potenziellen ODAP-Gehalts werden medizinische Anwendungen vermieden. | |||
*'''Nutzpflanze:''' Die Pflanze wird hauptsächlich als robuste Zierpflanze geschätzt. Sie ist frosthart, wächst mehrjährig und bildet schnell blütenreiche Rankgewächse an Zäunen oder Spalieren. Ihre Verwendung als Futterpflanze ist umstritten wegen der toxischen Inhaltsstoffe. | |||
*'''Mythos und Geschichte:''' Die Platterbsen wurden bereits in der Antike kultiviert und als Schmuckpflanzen gepflegt. Im Gegensatz zur Duftwicke blieb die Breitblättrige Platterbse jedoch lange Zeit im Schatten der bekannteren Arten. | |||
*'''Magie und Brauchtum:''' Keine spezifischen magischen Verwendungen dokumentiert. In der Blumensymbolik stehen Platterbsen allgemein für „zarte Bindung“ und „treue Freundschaft“. | |||
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Die Rankpflanze gilt als Sinnbild für Verbindung, Wachstum und das Überwinden von Grenzen. Die üppige Blüte vermittelt Lebendigkeit, Farbfreude und emotionale Öffnung. Energetisch kann sie dem Herzchakra (Anahata) zugeordnet werden. | |||
→ Siehe auch: [[Instinktive Ernährung]], [[Die instinktive Sperre]] | |||
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Aktuelle Version vom 8. Juli 2025, 10:14 Uhr
Breitblättrige Platterbse Lathyrus latifolius ist eine ausdauernde, krautige Kletterpflanze aus der Familie der Hülsenfrüchtler, die in Europa beheimatet ist. Sie fällt durch ihre auffälligen, rosa bis purpurfarbenen Schmetterlingsblüten auf und wurde vielerorts als Zierpflanze eingeführt und verwilderte.
Wissenschaftliche Namen: Lathyrus latifolius
Synonyme: Stauden-Platterbse, Wilde Platterbse, Engl. Broad-leaved everlasting pea, Perennial sweet pea.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
- Ordnung: Schmetterlingsblütenartige Fabales
- Familie: Hülsenfrüchtler Fabaceae
- Gattung: Platterbsen Lathyrus
- Art: Breitblättrige Platterbse
Zur Gattung der Platterbsen gehören ca. 160 Arten, in Europa kommen unter anderem folgende Arten vor:
- Ranken-Platterbse, Nackte Platterbese Lathyrus aphaca
- Rote Platterbse Lathyrus cicera
- Verschiedenblättrige Platterbse Lathyrus heterophyllus
- Behaarte Platterbse Lathyrus hirsutus
- Gras-Platterbse Lathyrus nissolia
- Wohlriechende Platterbse Lathyrus odoratus
- Sumpf-Platterbse Lathyrus palustris
- Wiesen-Platterbse Lathyrus pratensis
- Wilde Platterbse Lathyrus sylvestris
- Knollen-Platterbse Lathyrus tuberosus
- Frühlings-Platterbse Lathyrus vernus
Beschreibung
- Vorkommen: Ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatet, inzwischen in vielen Teilen Europas verwildert.
- Standorte: Magerwiesen, Gebüsche, lichte Wälder, Bahndämme; kalkliebend.
- Kennzeichen: Ausdauernde krautige Pflanze; Stängel bis zwei Meter lang, im unteren Bereich verzweigt; Fiederblätter vier bis neun Zentimeter lang und eineinhalb bis fünf Zentimeter breit; Blütenstand traubig, Einzelblüte zwei bis drei Zentimeter lang; Blütezeit: Juni bis August; Hülsenfrüchte sieben bis elf Zentimeter lang.
- Verwechslung: Ist mit anderen Platterbsenarten möglich.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Sammelgut und Sammelzeit: Die jungen Triebe im Mai und Juni, Blätter, Blütenknospen und Blüten von Juni bis August, junge Schoten im Juli und August.
Die jungen Triebe und Blütenknospen sind saftig und schmecken ähnlich wie junge Erbsen. Gegessen werden können auch die jungen Schoten.
Hinweis: Die Samen enthalten in unreifem Zustand geringe Mengen des potenziell neurotoxischen Stoffes ODAP (β-ODAP).
Kultur im eigenen Garten: Die Breitblättrige Platterbse bevorzugt lockeren, kalkhaltigen und eher trockenen Boden. Einmal im Garten angesiedelt sät sie sich selbst aus.
Besondere Inhaltsstoffe
Die Pflanze enthält sekundäre Pflanzenstoffe, insbesondere:
- ODAP (β-N-Oxalyl-L-α,β-diaminopropionsäure): Eine neurotoxische Aminosäure, die in hohen Dosen zu Lathyrismus führen kann – eine neurologische Erkrankung mit spastischer Lähmung.
- Gerbstoffe: Leicht adstringierende Wirkung.
- Flavonoide: Antioxidativ wirksam.
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Gattungsname Lathyrus stammt aus dem Altgriechischen λάθυρος (láthyros) und bezeichnete eine Hülsenfrucht; möglicherweise aus vorgriechischem Ursprung. Der Artname latifolius bedeutet „breitblättrig“ und bezieht sich auf die im Vergleich zu anderen Arten auffällig breiten Fiederblätter.
- Heilkunde: In der traditionellen Heilkunde spielt die Breitblättrige Platterbse keine bedeutende Rolle. Wegen des potenziellen ODAP-Gehalts werden medizinische Anwendungen vermieden.
- Nutzpflanze: Die Pflanze wird hauptsächlich als robuste Zierpflanze geschätzt. Sie ist frosthart, wächst mehrjährig und bildet schnell blütenreiche Rankgewächse an Zäunen oder Spalieren. Ihre Verwendung als Futterpflanze ist umstritten wegen der toxischen Inhaltsstoffe.
- Mythos und Geschichte: Die Platterbsen wurden bereits in der Antike kultiviert und als Schmuckpflanzen gepflegt. Im Gegensatz zur Duftwicke blieb die Breitblättrige Platterbse jedoch lange Zeit im Schatten der bekannteren Arten.
- Magie und Brauchtum: Keine spezifischen magischen Verwendungen dokumentiert. In der Blumensymbolik stehen Platterbsen allgemein für „zarte Bindung“ und „treue Freundschaft“.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Die Rankpflanze gilt als Sinnbild für Verbindung, Wachstum und das Überwinden von Grenzen. Die üppige Blüte vermittelt Lebendigkeit, Farbfreude und emotionale Öffnung. Energetisch kann sie dem Herzchakra (Anahata) zugeordnet werden.
→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre