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===Beschreibung=== | ===Beschreibung=== | ||
*'''Herkunft und Verbreitung:''' Rosenkohl stammt vermutlich aus dem Raum rund um Brüssel, wo er im 16. Jahrhundert erstmals gezielt angebaut wurde. Heute ist er vor allem in gemäßigten Klimazonen Europas und Nordamerikas verbreitet. | |||
Kennzeichen: | *'''Kennzeichen:''' Der aufrecht wachsende Hauptspross kann bis zu einem Meter hoch werden und trägt in den Blattachseln zahlreiche grüne, walnussgroße Knospen. Diese „Rosen“ sind dicht geschlossene Blattrosetten und die essbaren Pflanzenteile. Die Blätter sind blaugrün, der Stängel fest. Der Geschmack ist intensiver, je später im Jahr geerntet wird. | ||
===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ||
Die rohen Knospen des Rosenkohls schmecken leicht bitter und kräftig, manche empfinden einen nussigen oder leicht kohligen Nachgeschmack. | |||
Saison: Die Hauptsaison ist von November bis Dezember. | '''Saison:''' Die Hauptsaison ist von November bis Dezember. | ||
Lagerung/Haltbarkeit: Rosenkohl kann ein bis zwei Wochen im Kühlschrank gelagert werden. | '''Lagerung/Haltbarkeit:''' Rosenkohl kann ein bis zwei Wochen im Kühlschrank gelagert werden. | ||
Anzucht: Rosenkohl wird von April bis Mai direkt ins Freiland gesät. Bei zu früher Aussaat bilden sich keine Röschen aus. Rosenkohl bevorzugt einen nährstoffreichen und sandigen Lehmboden. Gute Nachbarn sind Kartoffeln, [[Spinat, echter|Spinat]], [[Gartensalat|Salat]], [[Erbse|Erbsen]], [[Sellerie]] und [[Rübe, rote|Rote Rübe]]. | '''Anzucht:''' Rosenkohl wird von April bis Mai direkt ins Freiland gesät. Bei zu früher Aussaat bilden sich keine Röschen aus. Rosenkohl bevorzugt einen nährstoffreichen und sandigen Lehmboden. Gute Nachbarn sind Kartoffeln, [[Spinat, echter|Spinat]], [[Gartensalat|Salat]], [[Erbse|Erbsen]], [[Sellerie]] und [[Rübe, rote|Rote Rübe]]. | ||
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*'''Glucosinolate:''' Senfölglycoside wie Sinigrin, die beim Zerkleinern enzymatisch in Isothiocyanate umgewandelt werden. Diese wirken antimikrobiell und krebshemmend. | |||
*'''Vitamin K1:''' Wichtig für die Blutgerinnung und den Knochenstoffwechsel. | |||
*'''Folsäure und Vitamin C:''' Unterstützen Zellteilung und Immunsystem. | |||
*'''Ballaststoffe:''' Unterstützen die Darmtätigkeit und fördern ein langes Sättigungsgefühl. | |||
*'''Kohlenhydrate als Zucker und Stärke:''' In geringen Mengen vorhanden, werden im Winter vermehrt zu Zucker umgebaut. | |||
===Wissenswertes=== | ===Wissenswertes=== | ||
Heilkunde: Dem Rosenkohl wird eine tonisierende Wirkung nachgesagt, d.h. er baut Schwächezustände und Spannungen ab. | *'''Namensgebung:''' Der Name „Rosenkohl“ leitet sich von der Form der essbaren Knospen ab, die an kleine, grüne Rosen erinnern. Im Englischen heißt die Pflanze „Brussels sprouts“, was auf die Herkunft in der Region Brüssel verweist. Auch der deutsche Begriff „Brüsseler Kohl“ war früher gebräuchlich. | ||
*'''Heilkunde:''' In der Naturheilkunde wird Rosenkohl wegen seines hohen Vitamin-C-Gehalts zur Stärkung des Immunsystems empfohlen. Die enthaltenen Senföle können entgiftend wirken und fördern die Leberfunktion. Bitterstoffe regen zudem die Verdauung an. Dem Rosenkohl wird eine tonisierende Wirkung nachgesagt, d.h. er baut Schwächezustände und Spannungen ab. | |||
*'''Nutzpflanze:''' Der Rosenkohl ist eine der Kulturformen des wilden [[Kohl|Meerkohls]], der an vielen Küsten der Erde (China, Atlantik, Mittelmeer) vorkommt. 1821 wird er in Brüssel das erste Mal beschrieben. Rosenkohl ist ein typisches Wintergemüse, das besonders frostresistent ist. In der Permakultur kann er als spättragende Kohlform wertvolle Nahrung in der kalten Jahreszeit liefern. Die Kultur ist arbeitsintensiv, da die Ernte der einzelnen Knospen von Hand erfolgt. | |||
*'''Mythos und Geschichte:''' Obwohl er erst im 16. Jahrhundert gezielt kultiviert wurde, gilt Rosenkohl in Nordeuropa heute als traditionelles Wintergemüse. In England und den Niederlanden ist er fester Bestandteil von Weihnachtsgerichten. In Kriegszeiten diente Rosenkohl als wertvolle Vitaminquelle. | |||
*'''Magie und Brauchtum:''' Eine besondere Rolle spielt Rosenkohl in der Volksmagie nicht, doch galt er im 19. Jahrhundert in manchen Regionen als „Frostzeichen“: Ein guter Geschmack der Knospen deutete auf nahenden Schnee hin. In Gärtnerkreisen spricht man auch vom „Zuckerkohl“, wenn Frost die Qualität steigert. | |||
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Rosenkohl wird dem Solarplexus-Chakra (Manipura) zugeordnet, das mit Willenskraft, Durchsetzungsvermögen und Verdauungsenergie assoziiert ist. Die dichte Form und das Wachstum entlang des Zentrums deuten auf Struktur, Selbstbewusstsein und Standhaftigkeit hin. | |||
→ Siehe auch: [[Kreuzblütler in der Rohkost]], [[Instinktive Ernährung]], [[Die instinktive Sperre]] | |||
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Aktuelle Version vom 15. Juli 2025, 02:43 Uhr
Rosenkohl Brassica oleracea convar. oleracea var. gemmifera ist ein kultiviertes Kohlgemüse aus der Familie der Kreuzblütler. Die kleinen, kugeligen Sprossknospen wachsen in großer Zahl entlang des Stängels und sind für ihren kräftigen, leicht nussigen Geschmack bekannt. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Brassica oleracea convar. oleraceae var. gemmifera
Synonyme: Brüsseler Kohl, Sprossenkohl, Kohlsprossen (Österreich).
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
- Ordnung: Kreuzblütlerartige Brassicales
- Familie: Kreuzblütengewächse Brassicaceae
- Gattung: Kohl Brassica
- Art: Gemüsekohl
Die Art Brassica oleracea umfasst auch zahlreiche andere Kulturformen, darunter Grünkohl, Wirsing, Blumenkohl, Brokkoli und Kohlrabi.
Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Rosenkohl stammt vermutlich aus dem Raum rund um Brüssel, wo er im 16. Jahrhundert erstmals gezielt angebaut wurde. Heute ist er vor allem in gemäßigten Klimazonen Europas und Nordamerikas verbreitet.
- Kennzeichen: Der aufrecht wachsende Hauptspross kann bis zu einem Meter hoch werden und trägt in den Blattachseln zahlreiche grüne, walnussgroße Knospen. Diese „Rosen“ sind dicht geschlossene Blattrosetten und die essbaren Pflanzenteile. Die Blätter sind blaugrün, der Stängel fest. Der Geschmack ist intensiver, je später im Jahr geerntet wird.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Die rohen Knospen des Rosenkohls schmecken leicht bitter und kräftig, manche empfinden einen nussigen oder leicht kohligen Nachgeschmack.
Saison: Die Hauptsaison ist von November bis Dezember.
Lagerung/Haltbarkeit: Rosenkohl kann ein bis zwei Wochen im Kühlschrank gelagert werden.
Anzucht: Rosenkohl wird von April bis Mai direkt ins Freiland gesät. Bei zu früher Aussaat bilden sich keine Röschen aus. Rosenkohl bevorzugt einen nährstoffreichen und sandigen Lehmboden. Gute Nachbarn sind Kartoffeln, Spinat, Salat, Erbsen, Sellerie und Rote Rübe.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 85,0 |
Kohlenhydrate | 3,8 |
Eiweiße | 4,5 |
Fette | 0,3 |
Rohfasern | 4,4 |
Mineralstoffe | 1,4 |
Besondere Inhaltsstoffe
Rosenkohl enthält zahlreiche bioaktive Substanzen:
- Glucosinolate: Senfölglycoside wie Sinigrin, die beim Zerkleinern enzymatisch in Isothiocyanate umgewandelt werden. Diese wirken antimikrobiell und krebshemmend.
- Vitamin K1: Wichtig für die Blutgerinnung und den Knochenstoffwechsel.
- Folsäure und Vitamin C: Unterstützen Zellteilung und Immunsystem.
- Ballaststoffe: Unterstützen die Darmtätigkeit und fördern ein langes Sättigungsgefühl.
- Kohlenhydrate als Zucker und Stärke: In geringen Mengen vorhanden, werden im Winter vermehrt zu Zucker umgebaut.
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Name „Rosenkohl“ leitet sich von der Form der essbaren Knospen ab, die an kleine, grüne Rosen erinnern. Im Englischen heißt die Pflanze „Brussels sprouts“, was auf die Herkunft in der Region Brüssel verweist. Auch der deutsche Begriff „Brüsseler Kohl“ war früher gebräuchlich.
- Heilkunde: In der Naturheilkunde wird Rosenkohl wegen seines hohen Vitamin-C-Gehalts zur Stärkung des Immunsystems empfohlen. Die enthaltenen Senföle können entgiftend wirken und fördern die Leberfunktion. Bitterstoffe regen zudem die Verdauung an. Dem Rosenkohl wird eine tonisierende Wirkung nachgesagt, d.h. er baut Schwächezustände und Spannungen ab.
- Nutzpflanze: Der Rosenkohl ist eine der Kulturformen des wilden Meerkohls, der an vielen Küsten der Erde (China, Atlantik, Mittelmeer) vorkommt. 1821 wird er in Brüssel das erste Mal beschrieben. Rosenkohl ist ein typisches Wintergemüse, das besonders frostresistent ist. In der Permakultur kann er als spättragende Kohlform wertvolle Nahrung in der kalten Jahreszeit liefern. Die Kultur ist arbeitsintensiv, da die Ernte der einzelnen Knospen von Hand erfolgt.
- Mythos und Geschichte: Obwohl er erst im 16. Jahrhundert gezielt kultiviert wurde, gilt Rosenkohl in Nordeuropa heute als traditionelles Wintergemüse. In England und den Niederlanden ist er fester Bestandteil von Weihnachtsgerichten. In Kriegszeiten diente Rosenkohl als wertvolle Vitaminquelle.
- Magie und Brauchtum: Eine besondere Rolle spielt Rosenkohl in der Volksmagie nicht, doch galt er im 19. Jahrhundert in manchen Regionen als „Frostzeichen“: Ein guter Geschmack der Knospen deutete auf nahenden Schnee hin. In Gärtnerkreisen spricht man auch vom „Zuckerkohl“, wenn Frost die Qualität steigert.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Rosenkohl wird dem Solarplexus-Chakra (Manipura) zugeordnet, das mit Willenskraft, Durchsetzungsvermögen und Verdauungsenergie assoziiert ist. Die dichte Form und das Wachstum entlang des Zentrums deuten auf Struktur, Selbstbewusstsein und Standhaftigkeit hin.
→ Siehe auch: Kreuzblütler in der Rohkost, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre