Lichtnelke, rote: Unterschied zwischen den Versionen

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Wissenschaftliche Namen: ''Silene dioíca'' syn. ''Melandrium rubrum'' syn. ''Melandrium silvestre'' syn. ''Melandrium diurnum'' syn. ''Melandrium dioicum''<br>
'''Rote Lichtnelke''' ''Silene dioica'' ist eine auffällig blühende Wildpflanze aus der Familie der Nelkengewächse, die vor allem auf nährstoffreichen Böden in Wiesen und Waldrändern wächst. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Synonyme: Rote Nachtnelke, Rotes Leimkraut, Taglichtnelke, Herrgottsblut<br>
 
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'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Silene dioica''<br>
'''Synonyme:''' Rote Nachtnelke, Rotes Leimkraut, Taglichtnelke, Herrgottsblut, Himmelsröschen.


===Systematik===
===Systematik===
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*Unterabteilung: Bedecktsamer ''Spermatophytina'' syn. ''Angiosperma''
*Unterabteilung: Bedecktsamer ''Spermatophytina'' syn. ''Angiosperma''
*Klasse: Zweikeimblättrige Pflanzen ''Dicotyledoneae''
*Klasse: Zweikeimblättrige Pflanzen ''Dicotyledoneae''
*Unterklasse: Nelkenähnliche
*Unterklasse: Nelkenähnliche '' Caryophyllidae''
*Ordnung: Nelkenartige ''Caryophyllales''
*Ordnung: Nelkenartige ''Caryophyllales''
*Familie: Nelkengewächse ''Caryophyllaceae''
*Familie: Nelkengewächse ''Caryophyllaceae''
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===Beschreibung===
===Beschreibung===
Blütezeit: April bis September.
*'''Vorkommen:''' Europa, Asien, fehlt im Südbalkan, bis 2400 Meter.


Vorkommen: Europa, Asien, fehlt im Südbalkan, bis 2400 Meter; Auwälder, feuchte Stellen in Laubwäldern, Mischwälder und lichte Nadelforste, feuchte Wiesen; liebt nährstoffreiche, stickstoffhaltige und grundwasserdurchzogene Böden; Nässezeiger.
*'''Standorte:''' Auwälder, feuchte Stellen in Laubwäldern, Mischwälder und lichte Nadelforste, feuchte Wiesen; liebt nährstoffreiche, stickstoffhaltige und grundwasserdurchzogene Böden; Nässezeiger.


Kennzeichen: Dreißig bis neunzig Zentimeter groß, zwei- bis mehrjährig, getrenntgeschlechtlich, dicht drüsig behaart; Stängel schlaff, oben ästig; Blätter ganzrandig, ungeteilt, eiförmig, spitz zulaufend, gegenständig; Blüten duftlos, rot, fünf Kronblätter tief zweispaltig, männliche Blüten mit schlankem Kelch, weibliche mit bauchigem, Kelch stark behaart, bauchig und zehnnervig, Blüten bilden eine lockere Trugdolde, Blüten tagsüber geöffnet; Frucht: kegelige, sich zackig öffnende Kapsel; Samen mohnartig.
*'''Kennzeichen:''' Dreißig bis neunzig Zentimeter groß, zwei- bis mehrjährig, getrenntgeschlechtlich, dicht drüsig behaart; Stängel schlaff, oben ästig; Blätter ganzrandig, ungeteilt, eiförmig, spitz zulaufend, gegenständig; Blüten duftlos, rot, fünf Kronblätter tief zweispaltig, männliche Blüten mit schlankem Kelch, weibliche mit bauchigem, Kelch stark behaart, bauchig und zehnnervig, Blüten bilden eine lockere Trugdolde, Blüten tagsüber geöffnet; Blütezeit: April bis September; Frucht: kegelige, sich zackig öffnende Kapsel; Samen mohnartig.


Verwechslung: Keine, unverwechselbar. Bastardisiert leicht mit der Weißen Lichtnelke ''Silene latifolia'', die Blüten sind dann rosafarben.
*'''Verwechslung:''' Keine, unverwechselbar. Bastardisiert leicht mit der Weißen Lichtnelke ''Silene latifolia'', die Blüten sind dann rosafarben.


===Rohkosttipps und Erfahrungen===
===Rohkosttipps und Erfahrungen===
Sammelgut und Sammelzeit: grundständige Blätter das ganze Jahr, Blätter und junge Triebe April bis Oktober.
'''Sammelgut und Sammelzeit:''' grundständige Blätter das ganze Jahr, Blätter und junge Triebe April bis Oktober.


Die zarten Triebe schmecken wie junge Erbsen.
Die Blüten schmecken süßlich, die jungen Triebe erbsenartig. Die Blätter hingegen sind herb und leicht seifig, was auf den Gehalt an Saponinen zurückzuführen ist. Insgesamt ist die verzehrbare Menge meist gering, da rasch eine [[Die instinktive Sperre|Sperre]] ausgelöst wird.


Kultur im eigenen Garten: Die Rote Lichtnelke ist eine mehrjährige Pflanze, die sich leicht aus Samen ziehen lässt. Es lohnt sich, die Samen in Blumenkästen auszusäen, denn die Pflanze blüht lange, ist sehr unempfindlich und kommt in der Sonne sowie im Schatten zurecht.
'''Kultur im eigenen Garten:''' Die Rote Lichtnelke ist eine mehrjährige Pflanze, die sich leicht aus Samen ziehen lässt. Es lohnt sich, die Samen in Blumenkästen auszusäen, denn die Pflanze blüht lange, ist sehr unempfindlich und kommt in der Sonne sowie im Schatten zurecht.
 
===Besondere Inhaltsstoffe===
*'''Saponine:''' leicht seifiger Geschmack, können bei übermäßigem Verzehr Magenreizungen auslösen 
*'''Flavonoide (z. B. Anthocyane):''' antioxidativ, verantwortlich für die rote Farbe der Blüten 
*'''Gerbstoffe (in geringer Menge):''' adstringierend 
*'''Triterpene (in Spuren):''' möglich, pharmakologisch wenig erforscht


===Wissenswertes===
===Wissenswertes===
Namensgebung: Der Artname ''dioica'' kommt aus dem Griechischen: ''dioikizo'' = getrennt wohnen.
*'''Namensgebung:''' „Lichtnelke“ verweist auf die auffällige Blütenfarbe. Der Artname „dioica“ („zweihäusig“) beschreibt die getrenntgeschlechtlichen Pflanzen. Der Begriff „Leimkraut“ bezieht sich auf die klebrigen Stellen am Kelch, die Insekten an der Blütenbasis festhalten können.
 
*'''Heilkunde:''' In der Volksmedizin wurde die Wurzel gelegentlich als mildes Reinigungsmittel (wegen des Saponingehalts) verwendet. Innerlich wurde die Pflanze kaum eingesetzt.
 
*'''Nutzpflanze:''' Ökologisch wertvoll als Nektarpflanze für Schmetterlinge und Wildbienen.
 
*'''Mythos und Geschichte:'''  Die rote Blüte galt mancherorts als Symbol für das Herz und wurde zu Fronleichnam oder in Liebeszauber eingebunden. Der Name „Himmelsröschen“ verweist auf die Anmut der Blüten im sommerlichen Licht.
 
*'''Magie und Brauchtum:''' Die Pflanze wurde vereinzelt in ländlichen Liebesorakeln verwendet oder als Schutzpflanze vor Neid und Missgunst eingesetzt.
 
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' ''Silene dioica'' steht symbolisch für Sinnlichkeit, Herzensfreude und die Balance zwischen männlichem und weiblichem Prinzip. Sie wird dem Herzchakra zugeordnet und kann intuitive Feinfühligkeit anregen.
 
 
→ Siehe auch: [[Instinktive Ernährung]], [[Die instinktive Sperre]]
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[[Kategorie:Pflanzen]]
[[Kategorie:Nelkengewächse]]
[[Kategorie:Wildpflanzen]]

Aktuelle Version vom 17. Juni 2025, 19:08 Uhr

Rote Lichtnelke Silene dioica ist eine auffällig blühende Wildpflanze aus der Familie der Nelkengewächse, die vor allem auf nährstoffreichen Böden in Wiesen und Waldrändern wächst. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Silene dioica
Synonyme: Rote Nachtnelke, Rotes Leimkraut, Taglichtnelke, Herrgottsblut, Himmelsröschen.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Pflanzen Dicotyledoneae
  • Unterklasse: Nelkenähnliche Caryophyllidae
  • Ordnung: Nelkenartige Caryophyllales
  • Familie: Nelkengewächse Caryophyllaceae
  • Unterfamilie: Caryophylloideae
  • Tribus: Sileneae
  • Gattung: Leimkräuter Silene
  • Art: Rote Lichtnelke

Zur Gattung der Leimkräuter gehören ca. 600 verschiedene Arten, die hauptsächlich in den gemäßigten Zonen der Nordhalbkugel beheimatet sind.

Rote Lichtnelke
Rote Lichtnelke, Blüte

Beschreibung

  • Vorkommen: Europa, Asien, fehlt im Südbalkan, bis 2400 Meter.
  • Standorte: Auwälder, feuchte Stellen in Laubwäldern, Mischwälder und lichte Nadelforste, feuchte Wiesen; liebt nährstoffreiche, stickstoffhaltige und grundwasserdurchzogene Böden; Nässezeiger.
  • Kennzeichen: Dreißig bis neunzig Zentimeter groß, zwei- bis mehrjährig, getrenntgeschlechtlich, dicht drüsig behaart; Stängel schlaff, oben ästig; Blätter ganzrandig, ungeteilt, eiförmig, spitz zulaufend, gegenständig; Blüten duftlos, rot, fünf Kronblätter tief zweispaltig, männliche Blüten mit schlankem Kelch, weibliche mit bauchigem, Kelch stark behaart, bauchig und zehnnervig, Blüten bilden eine lockere Trugdolde, Blüten tagsüber geöffnet; Blütezeit: April bis September; Frucht: kegelige, sich zackig öffnende Kapsel; Samen mohnartig.
  • Verwechslung: Keine, unverwechselbar. Bastardisiert leicht mit der Weißen Lichtnelke Silene latifolia, die Blüten sind dann rosafarben.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: grundständige Blätter das ganze Jahr, Blätter und junge Triebe April bis Oktober.

Die Blüten schmecken süßlich, die jungen Triebe erbsenartig. Die Blätter hingegen sind herb und leicht seifig, was auf den Gehalt an Saponinen zurückzuführen ist. Insgesamt ist die verzehrbare Menge meist gering, da rasch eine Sperre ausgelöst wird.

Kultur im eigenen Garten: Die Rote Lichtnelke ist eine mehrjährige Pflanze, die sich leicht aus Samen ziehen lässt. Es lohnt sich, die Samen in Blumenkästen auszusäen, denn die Pflanze blüht lange, ist sehr unempfindlich und kommt in der Sonne sowie im Schatten zurecht.

Besondere Inhaltsstoffe

  • Saponine: leicht seifiger Geschmack, können bei übermäßigem Verzehr Magenreizungen auslösen
  • Flavonoide (z. B. Anthocyane): antioxidativ, verantwortlich für die rote Farbe der Blüten
  • Gerbstoffe (in geringer Menge): adstringierend
  • Triterpene (in Spuren): möglich, pharmakologisch wenig erforscht

Wissenswertes

  • Namensgebung: „Lichtnelke“ verweist auf die auffällige Blütenfarbe. Der Artname „dioica“ („zweihäusig“) beschreibt die getrenntgeschlechtlichen Pflanzen. Der Begriff „Leimkraut“ bezieht sich auf die klebrigen Stellen am Kelch, die Insekten an der Blütenbasis festhalten können.
  • Heilkunde: In der Volksmedizin wurde die Wurzel gelegentlich als mildes Reinigungsmittel (wegen des Saponingehalts) verwendet. Innerlich wurde die Pflanze kaum eingesetzt.
  • Nutzpflanze: Ökologisch wertvoll als Nektarpflanze für Schmetterlinge und Wildbienen.
  • Mythos und Geschichte: Die rote Blüte galt mancherorts als Symbol für das Herz und wurde zu Fronleichnam oder in Liebeszauber eingebunden. Der Name „Himmelsröschen“ verweist auf die Anmut der Blüten im sommerlichen Licht.
  • Magie und Brauchtum: Die Pflanze wurde vereinzelt in ländlichen Liebesorakeln verwendet oder als Schutzpflanze vor Neid und Missgunst eingesetzt.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Silene dioica steht symbolisch für Sinnlichkeit, Herzensfreude und die Balance zwischen männlichem und weiblichem Prinzip. Sie wird dem Herzchakra zugeordnet und kann intuitive Feinfühligkeit anregen.


→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre