Mandarine: Unterschied zwischen den Versionen

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Wissenschaftliche Namen: ''Citrus reticulata''<br>
'''Mandarine''' ''Citrus reticulata'' ist eine kleinfrüchtige Zitrusart mit locker sitzender Schale, süß-aromatischem Fruchtfleisch und hoher Bekömmlichkeit, die roh besonders beliebt ist. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Synonyme: Clementine, Mandarine, Satsuma.
 
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'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Citrus reticulata''<br>
'''Synonyme:''' Clementine, Mandarine, Satsuma.


===Systematik===
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===Beschreibung===
===Beschreibung===
Herkunft und Verbreitung: Heimat Südostasien; weltweit kultiviert.
*'''Herkunft und Verbreitung:''' Heimat Südostasien; weltweit kultiviert.


Kennzeichen: Immergrüner, vier bis sechs Meter hoher Baum oder Strauch mit dichter Krone, schlanken Ästen und bedornten Zweigen; Blattstiel etwa einen Zentimeter lang, schmal geflügelt, Blätter wechselständig, eiförmig, sortenabhängig mit kürzerer oder schlankerer Spitze, fein gesägt, matt dunkelgrün; Blüten weiß, einzeln oder in Trauben in den Blattachseln; Beerenfrucht von Zitrus-Typ, abgeflacht kugelig und an beiden Enden leicht eingedellt, bis zehn Zentimeter im Durchmesser; Fruchtschale reif orangegelb, äußere Fruchtwand mit ätherischen Ölen.
*'''Kennzeichen:''' Immergrüner, vier bis sechs Meter hoher Baum oder Strauch mit dichter Krone, schlanken Ästen und bedornten Zweigen; Blattstiel etwa einen Zentimeter lang, schmal geflügelt, Blätter wechselständig, eiförmig, sortenabhängig mit kürzerer oder schlankerer Spitze, fein gesägt, matt dunkelgrün; Blüten weiß, einzeln oder in Trauben in den Blattachseln; Beerenfrucht von Zitrus-Typ, abgeflacht kugelig und an beiden Enden leicht eingedellt, bis zehn Zentimeter im Durchmesser; Fruchtschale reif orangegelb, äußere Fruchtwand mit ätherischen Ölen.


===Rohkosttipps und Erfahrungen===
===Rohkosttipps und Erfahrungen===
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*'''Clementine''' ''Citrus reticulata'' &#xD7; ''Citrus sinensis'': Zufallskreuzung aus Mandarine und Apfelsine. Schale etwas dicker, Fruchtfleisch saftig und aromatisch, sehr süß und länger lagerfähig als andere Sorten.
*'''Clementine''' ''Citrus reticulata'' &#xD7; ''Citrus sinensis'': Zufallskreuzung aus Mandarine und Apfelsine. Schale etwas dicker, Fruchtfleisch saftig und aromatisch, sehr süß und länger lagerfähig als andere Sorten.
*'''Tangelo''' ''Citrus reticulata'' &#xD7; ''Citrus paradisi'': Kreuzung aus Mandarine und Grapefruit, etwas apfelsinengroß, Schale dünn, Fruchtfleisch leicht säuerlich und etwas bitter.
*'''Tangelo''' ''Citrus reticulata'' &#xD7; ''Citrus paradisi'': Kreuzung aus Mandarine und Grapefruit, etwas apfelsinengroß, Schale dünn, Fruchtfleisch leicht säuerlich und etwas bitter.
**Minneola: Hybride aus der Mandarine ''Dancy'' und der Grapefruit ''Duncan''.
*'''Minneola:''' Hybride aus der Mandarine ''Dancy'' und der Grapefruit ''Duncan''.


Saison: Oktober bis Januar.
'''Saison:''' Oktober bis Januar.


Lagerung/Haltbarkeit: Ist abhängig von der Sorte. Clementinen halten sich beispielsweise bis zu zwei Monate, Mandarinen dagegen lösen sich bei ein- bis zweiwöchiger Lagerung vom Fruchfleisch ab und verlieren an Geschmack.
'''Lagerung/Haltbarkeit:''' Ist abhängig von der Sorte. Clementinen halten sich beispielsweise bis zu zwei Monate, Mandarinen dagegen lösen sich bei ein- bis zweiwöchiger Lagerung vom Fruchfleisch ab und verlieren an Geschmack.


Anzucht: Kerne aus vollreifen Mandarinen ein bis zwei Zentimeter tief in Anzuchterde stecken. Die Keimdauer kann bis zu zwei Monate betragen. Weitere Informationen zur Anzucht siehe hier: [[Orange]].
'''Anzucht:''' Kerne aus vollreifen Mandarinen ein bis zwei Zentimeter tief in Anzuchterde stecken. Die Keimdauer kann bis zu zwei Monate betragen. Weitere Informationen zur Anzucht siehe hier: [[Orange]].


===Nährstoffe===
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===Besondere Inhaltsstoffe===
Die Mandarine ist eine aromatische Zitrusfrucht mit hohem Gehalt an ätherischen Ölen, Flavonoiden und immunstärkenden Vitaminen. Ihre Inhaltsstoffe wirken antioxidativ, verdauungsfördernd und stimmungsaufhellend:
*'''Limonen:''' Hauptbestandteil des ätherischen Öls in der Schale, wirkt antibakteriell, antiviral und stimmungsaufhellend
*'''Hesperidin:''' Flavonoid mit antioxidativer Wirkung, stärkt die Blutgefäße und unterstützt die Mikrozirkulation
*'''Synephrin:''' Natürlich vorkommendes Alkaloid mit leicht stoffwechselanregender Wirkung, vor allem in unreifen Früchten
*'''Pektin:''' Löslicher Ballaststoff in den Segmenthäuten, reguliert die Verdauung und wirkt präbiotisch


===Wissenswertes===
===Wissenswertes===
Nutzpflanze: Die Mandarine wird seit Mitte des 19. Jahrhunderts in großem Maßstab im Mittelmeerraum angebaut. Nach der Apfelsine sind die Mandarinen-Sorten die weltweit nach der Produktionsmenge bedeutendste Zitrusfrucht. Die Weltproduktion macht etwas 20% derjenigen der Apfelsine aus.
*'''Namensgebung:''' Der Name „Mandarine“ geht auf das chinesische Wort "mandar" oder "mandarino" zurück, das über portugiesische oder französische Vermittlung in Europa verbreitet wurde. Die Bezeichnung erinnert an die Mandarine (chinesische Hofbeamte), die wegen ihres orangefarbenen Gewands mit der Frucht assoziiert wurden. Der botanische Artname ''reticulata'' (lat. „netzartig“) bezieht sich auf das feine Adernetz der Fruchtschale oder Segmenthäute.
 
*'''Heilkunde:''' In der traditionellen chinesischen und europäischen Medizin wurde Mandarine zur Appetitanregung, Schleimlösung und als Tonikum genutzt. Die getrocknete Schale (Pericarpium Citri Reticulatae) wird bis heute in der TCM gegen Verdauungsbeschwerden und Atemwegserkrankungen eingesetzt. Ätherisches Mandarinenöl gilt als beruhigend und nervenstärkend.
 
*'''Nutzpflanze:''' Die Mandarine wird seit Mitte des 19. Jahrhunderts in großem Maßstab im Mittelmeerraum angebaut. Nach der Apfelsine sind die Mandarinen-Sorten die weltweit nach der Produktionsmenge bedeutendste Zitrusfrucht. Die Weltproduktion macht etwas 20% derjenigen der Apfelsine aus. Kreuzungen mit anderen Zitrusarten führten zu zahlreichen Hybriden (z. B. Clementine, Satsuma, Tangelo). In Permakultur eignet sich die Mandarine in frostfreien Zonen als niedriger Obstbaum, der durch seine frühe Reife und gute Schädlingsresistenz punktet. Die Schale wird auch zur Gewinnung von ätherischem Öl genutzt.
 
*'''Mythos/Geschichte:''' Die Mandarine stammt ursprünglich aus Südostasien und wurde bereits vor über 3.000 Jahren in China kultiviert. In China galt sie als Symbol für Glück und wurde traditionell zu Neujahr verschenkt. Über Handelswege gelangte sie im 19. Jahrhundert nach Europa. In der Kolonialzeit wurde sie rasch in Nordafrika, Südeuropa und Kalifornien verbreitet.
 
*'''Magie und Brauchtum:''' In Ostasien ist die Mandarine bis heute Teil von Glücksritualen, insbesondere im chinesischen Neujahrsfest. Sie wird als Gabe in Tempeln, als Dekoration und als Symbol für Wohlstand und Fruchtbarkeit eingesetzt. Auch in westlichen Aromatherapie-Kreisen gilt sie als Frucht des inneren Lichts und der seelischen Reinigung.
 
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Die Mandarine steht für Heiterkeit, Fülle und sanfte Öffnung des Herzens. Sie wirkt auf das Solarplexus- und Herzchakra, harmonisiert emotionale Spannungen und fördert Lebensfreude. Ihre sonnige Farbe und das süße Aroma spiegeln Leichtigkeit, Geborgenheit und einladende Wärme – besonders in dunkleren Jahreszeiten.
 


Mythos/Geschichte: Die Pflanze wird in China schon seit einigen tausend Jahren kultiviert. Von der Ursprungsregion breitete sich die Mandarine über Südostasien und Indien aus. Im 18. Jahrhundert kamen sie nach Europa.
→ Siehe auch: [[Vitamin-C-Gehalt von Lebensmitteln]], [[Instinktive Ernährung]]
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[[Kategorie:Pflanzen]]
[[Kategorie:Essbare Pflanzen]]
[[Kategorie:Früchte]]
[[Kategorie:Rautengewächse]]

Aktuelle Version vom 8. Juni 2025, 19:07 Uhr

Mandarine Citrus reticulata ist eine kleinfrüchtige Zitrusart mit locker sitzender Schale, süß-aromatischem Fruchtfleisch und hoher Bekömmlichkeit, die roh besonders beliebt ist. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Citrus reticulata
Synonyme: Clementine, Mandarine, Satsuma.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Seifenbaumartige Sapindales
  • Familie: Rautengewächse Rutaceae
  • Gattung: Zitruspflanzen Citrus
  • Art: Mandarine
Mandarine
Clementine

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Heimat Südostasien; weltweit kultiviert.
  • Kennzeichen: Immergrüner, vier bis sechs Meter hoher Baum oder Strauch mit dichter Krone, schlanken Ästen und bedornten Zweigen; Blattstiel etwa einen Zentimeter lang, schmal geflügelt, Blätter wechselständig, eiförmig, sortenabhängig mit kürzerer oder schlankerer Spitze, fein gesägt, matt dunkelgrün; Blüten weiß, einzeln oder in Trauben in den Blattachseln; Beerenfrucht von Zitrus-Typ, abgeflacht kugelig und an beiden Enden leicht eingedellt, bis zehn Zentimeter im Durchmesser; Fruchtschale reif orangegelb, äußere Fruchtwand mit ätherischen Ölen.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Wie auch bei den Orangen bleibt die Schale in Regionen mit geringeren Tag-Nacht-Temperaturschwankungen und weniger tiefen Nachttemperaturen nahezu grün. Bei der Mandarine lässt sich die Schale sehr viel leichter vom Fruchtfleisch lösen als bei anderen Zitrusfrüchten.
Es werden vier wichtige Sortengruppen unterschieden:

  • Tangerine Citrus reticulata var. deliciosa: besitzen eine orangerote, sehr locker sitzende Schale, das Fruchtfleisch ist säuerlich, relativ wenig aromatisch ohne ausgeprägten Zitrusgeschmack.
  • Satsuma Citrus reticulata var. unshiu: kräftig orange Schale, leicht ablösbares Fruchtfleisch, säurearm und daher relativ süß, kernarm oder kernlos. Reift früh und ist relativ kältefest.
  • Clementine Citrus reticulata × Citrus sinensis: Zufallskreuzung aus Mandarine und Apfelsine. Schale etwas dicker, Fruchtfleisch saftig und aromatisch, sehr süß und länger lagerfähig als andere Sorten.
  • Tangelo Citrus reticulata × Citrus paradisi: Kreuzung aus Mandarine und Grapefruit, etwas apfelsinengroß, Schale dünn, Fruchtfleisch leicht säuerlich und etwas bitter.
  • Minneola: Hybride aus der Mandarine Dancy und der Grapefruit Duncan.

Saison: Oktober bis Januar.

Lagerung/Haltbarkeit: Ist abhängig von der Sorte. Clementinen halten sich beispielsweise bis zu zwei Monate, Mandarinen dagegen lösen sich bei ein- bis zweiwöchiger Lagerung vom Fruchfleisch ab und verlieren an Geschmack.

Anzucht: Kerne aus vollreifen Mandarinen ein bis zwei Zentimeter tief in Anzuchterde stecken. Die Keimdauer kann bis zu zwei Monate betragen. Weitere Informationen zur Anzucht siehe hier: Orange.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 87,5
Kohlenhydrate 8,7
Eiweiße 0,9
Fette 0,1
Rohfasern 1,5
Mineralstoffe 0,7

Besondere Inhaltsstoffe

Die Mandarine ist eine aromatische Zitrusfrucht mit hohem Gehalt an ätherischen Ölen, Flavonoiden und immunstärkenden Vitaminen. Ihre Inhaltsstoffe wirken antioxidativ, verdauungsfördernd und stimmungsaufhellend:

  • Limonen: Hauptbestandteil des ätherischen Öls in der Schale, wirkt antibakteriell, antiviral und stimmungsaufhellend
  • Hesperidin: Flavonoid mit antioxidativer Wirkung, stärkt die Blutgefäße und unterstützt die Mikrozirkulation
  • Synephrin: Natürlich vorkommendes Alkaloid mit leicht stoffwechselanregender Wirkung, vor allem in unreifen Früchten
  • Pektin: Löslicher Ballaststoff in den Segmenthäuten, reguliert die Verdauung und wirkt präbiotisch

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Name „Mandarine“ geht auf das chinesische Wort "mandar" oder "mandarino" zurück, das über portugiesische oder französische Vermittlung in Europa verbreitet wurde. Die Bezeichnung erinnert an die Mandarine (chinesische Hofbeamte), die wegen ihres orangefarbenen Gewands mit der Frucht assoziiert wurden. Der botanische Artname reticulata (lat. „netzartig“) bezieht sich auf das feine Adernetz der Fruchtschale oder Segmenthäute.
  • Heilkunde: In der traditionellen chinesischen und europäischen Medizin wurde Mandarine zur Appetitanregung, Schleimlösung und als Tonikum genutzt. Die getrocknete Schale (Pericarpium Citri Reticulatae) wird bis heute in der TCM gegen Verdauungsbeschwerden und Atemwegserkrankungen eingesetzt. Ätherisches Mandarinenöl gilt als beruhigend und nervenstärkend.
  • Nutzpflanze: Die Mandarine wird seit Mitte des 19. Jahrhunderts in großem Maßstab im Mittelmeerraum angebaut. Nach der Apfelsine sind die Mandarinen-Sorten die weltweit nach der Produktionsmenge bedeutendste Zitrusfrucht. Die Weltproduktion macht etwas 20% derjenigen der Apfelsine aus. Kreuzungen mit anderen Zitrusarten führten zu zahlreichen Hybriden (z. B. Clementine, Satsuma, Tangelo). In Permakultur eignet sich die Mandarine in frostfreien Zonen als niedriger Obstbaum, der durch seine frühe Reife und gute Schädlingsresistenz punktet. Die Schale wird auch zur Gewinnung von ätherischem Öl genutzt.
  • Mythos/Geschichte: Die Mandarine stammt ursprünglich aus Südostasien und wurde bereits vor über 3.000 Jahren in China kultiviert. In China galt sie als Symbol für Glück und wurde traditionell zu Neujahr verschenkt. Über Handelswege gelangte sie im 19. Jahrhundert nach Europa. In der Kolonialzeit wurde sie rasch in Nordafrika, Südeuropa und Kalifornien verbreitet.
  • Magie und Brauchtum: In Ostasien ist die Mandarine bis heute Teil von Glücksritualen, insbesondere im chinesischen Neujahrsfest. Sie wird als Gabe in Tempeln, als Dekoration und als Symbol für Wohlstand und Fruchtbarkeit eingesetzt. Auch in westlichen Aromatherapie-Kreisen gilt sie als Frucht des inneren Lichts und der seelischen Reinigung.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Die Mandarine steht für Heiterkeit, Fülle und sanfte Öffnung des Herzens. Sie wirkt auf das Solarplexus- und Herzchakra, harmonisiert emotionale Spannungen und fördert Lebensfreude. Ihre sonnige Farbe und das süße Aroma spiegeln Leichtigkeit, Geborgenheit und einladende Wärme – besonders in dunkleren Jahreszeiten.


→ Siehe auch: Vitamin-C-Gehalt von Lebensmitteln, Instinktive Ernährung