Birkenpilz, gemeiner: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Rohkost-Wiki
Zur Navigation springenZur Suche springen
K (Kleine Änderungen im Text.)
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
 
(6 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
Wissenschaftliche Namen: ''Leccinum scabrum''<br>
Der '''Gemeine Birkenpilz''' ''Leccinum scabrum'' ist ein häufiger Speisepilz, der in Symbiose mit Birken wächst und zu den Raufußröhrlingen gehört. Er ist in Europa weit verbreitet und gilt als typischer „Einsteigerpilz“ für Pilzsammler.
Synonyme: Graugrüner Birkenpilz, Birkenraufuß, Birkenröhrling, Geißpilz, Kapuziner, Langhaxen.
 
__TOC__
'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Leccinum scabrum''<br>
'''Synonyme:''' Graugrüner Birkenpilz, Birkenraufuß, Birkenröhrling, Geißpilz, Kapuziner, Langhaxen.


===Systematik===
===Systematik===
Zeile 17: Zeile 20:


===Beschreibung===
===Beschreibung===
Vorkommen: in Wäldern und Parkanlagen unter Birken, Flachland bis Waldgrenze, häufig; Juni bis Oktober.
* '''Vorkommen:''' In Wäldern und Parkanlagen unter Birken, vom Flachland bis zur Waldgrenze; häufig; Juni bis Oktober.


Merkmale:
*'''Merkmale:''' 
*Hut im Durchmesser fünf bis zwölf Zentimeter im Durchmesser, bräunlich in verschiedenen Varianten, anfangs halbkugelig, dann gewölbt, schließlich abgeflacht, Oberfläche glatt, trocken matt, feucht leicht schmierig, Huthaut kaum abziehbar  
** '''Hut:''' 5–12 cm Durchmesser, bräunlich in verschiedenen Varianten, anfangs halbkugelig, dann gewölbt, schließlich abgeflacht. Oberfläche glatt, trocken matt, feucht leicht schmierig, Huthaut kaum abziehbar
*Röhren anfangs weißlich, später schmutzig weiß bis grau, ein bis drei Zentimeter lang, leicht ablösbar, bei Druck bräunlich verfärbend, Mündungen eng, klein und rund*
** '''Röhren:''' Anfangs weißlich, später schmutzig weiß bis grau, 1–3 cm lang, leicht ablösbar, bei Druck bräunlich verfärbend, Mündungen eng, klein und rund
*Stiel bis fünfzehn Zentimeter lang, schlank, nach oben verjüngt, etwas brüchig, Grundfarbe weißlich, mit graubraunen bis schwärzlichen Schüppchen dicht besetzt
** '''Stiel:''' Bis 15 cm lang, schlank, nach oben verjüngt, etwas brüchig, Grundfarbe weißlich, mit graubraunen bis schwärzlichen Schüppchen dicht besetzt
*Fleisch jung fest, weiß, später grauweiß und schwammig, an Bruchstellen nicht verfärbend
** '''Fleisch:''' Jung fest, weiß, später grauweiß und schwammig, an Bruchstellen nicht verfärbend
*Sporenpulver olivbraun.
** '''Sporenpulver:''' Olivbraun.  


Verwechslung: Ist mit dem Schwarzen Birkenpilz ''Leccinum melaneum'', dem Rötenden Birkenpilz ''Leccinum oxydable'' und dem Pappel-Raufuß ''Leccinum duriusculum'' möglich. Alle Arten sind ähnlich verwendbar.
*'''Verwechslung:''' Ist mit dem Schwarzen Birkenpilz ''Leccinum melaneum'', dem Rötenden Birkenpilz ''Leccinum oxydable'' und dem Pappel-Raufuß ''Leccinum duriusculum'' möglich. Alle Arten sind ähnlich verwendbar.


===Rohkosttipps und Erfahrungen===
===Rohkosttipps und Erfahrungen===
Zeile 53: Zeile 56:
  |Mineralstoffe
  |Mineralstoffe
  |align=center|1,2
  |align=center|1,2
|-
|Vitamin D₂
|align=center|0,2–5,0 mg
  |}
  |}


===Wissenswertes===
'''Hinweis:''' Der Vitamin-D₂-Gehalt schwankt stark und ist abhängig von der UV-Bestrahlung der Pilze (Sonnenlicht, Trocknung im Freien).
Der Birkenpilz steht in Deutschland wie andere Arten der Gattung ''Leccinum'' unter Naturschutz und darf nur in kleinen Mengen für den eigenen Bedarf gesammelt werden.
 
=== Besondere Inhaltsstoffe ===
* '''Ergosterol''' – Vorstufe von Vitamin D₂, die bei Sonneneinstrahlung aktiviert wird. 
* '''Beta-Glucane''' – Pilztypische Ballaststoffe mit immunmodulierender Wirkung. 
* '''Chitin''' – Bestandteil der Zellwand, der die Verdauung erschwert, aber als Faserstoff wirkt. 
 
=== Wissenswertes ===
*'''Namensgebung:''' Der Birkenpilz verdankt seinen Namen dem Standort unter Birken. Der Gattungsname ''Leccinum'' leitet sich vom lateinischen „lēcīnum“ (= Speisepilz) ab. 
 
*'''Ökologie:''' Der Birkenpilz ist ein Mykorrhizapilz und geht mit Birken eine Symbiose ein, bei der er Wasser und Mineralstoffe liefert und dafür Zucker erhält.
*'''Heilkunde:''' In der Volksmedizin wurden Raufußröhrlinge gelegentlich als harntreibend beschrieben, wissenschaftlich gesicherte Anwendungen gibt es aber nicht. 
 
*'''Mythos und Geschichte:''' In nordeuropäischen Ländern galt der Birkenpilz als „Pilz des einfachen Volkes“, weil er so häufig vorkommt und leicht zu bestimmen ist.
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Als Symbiosepartner der Birke – einem Baum, der in vielen Kulturen für Neubeginn und Reinheit steht – wird der Birkenpilz manchmal mit Reinigung, Bescheidenheit und Erdverbundenheit assoziiert.
 


Namensgebung: Der Birkenpilz verdankt seinen Namen seinem Standort.
→ Siehe auch: [[Pilze in der Rohkost]], [[Instinktive Ernährung]], [[Die instinktive Sperre]]
__NOEDITSECTION__
__NOEDITSECTION__
[[Kategorie:Pilze]] 
[[Kategorie:Essbare Pilze]]

Aktuelle Version vom 26. August 2025, 19:11 Uhr

Der Gemeine Birkenpilz Leccinum scabrum ist ein häufiger Speisepilz, der in Symbiose mit Birken wächst und zu den Raufußröhrlingen gehört. Er ist in Europa weit verbreitet und gilt als typischer „Einsteigerpilz“ für Pilzsammler.

Wissenschaftliche Namen: Leccinum scabrum
Synonyme: Graugrüner Birkenpilz, Birkenraufuß, Birkenröhrling, Geißpilz, Kapuziner, Langhaxen.

Systematik

  • Reich: Pilze Fungi
  • Unterreich: Dikarya
  • Abteilung: Basidienpilze Basidiomycota
  • Unterabteilung: Ständerpilze Basidiomycetes syn. Agaricomycotina
  • Klasse: Agaricomycetes
  • Unterklasse: Hutpilze Agaricomycetidae
  • Ordnung: Dickröhrlingsartige
  • Unterordnung: Boletineae
  • Familie: Dickröhrlingsverwandte Boletaceae
  • Unterfamilie: Leccinoideae
  • Gattung: Raufußröhrlinge Leccinum
  • Art: Gemeiner Birkenpilz

Beschreibung

  • Vorkommen: In Wäldern und Parkanlagen unter Birken, vom Flachland bis zur Waldgrenze; häufig; Juni bis Oktober.
  • Merkmale:
    • Hut: 5–12 cm Durchmesser, bräunlich in verschiedenen Varianten, anfangs halbkugelig, dann gewölbt, schließlich abgeflacht. Oberfläche glatt, trocken matt, feucht leicht schmierig, Huthaut kaum abziehbar.
    • Röhren: Anfangs weißlich, später schmutzig weiß bis grau, 1–3 cm lang, leicht ablösbar, bei Druck bräunlich verfärbend, Mündungen eng, klein und rund.
    • Stiel: Bis 15 cm lang, schlank, nach oben verjüngt, etwas brüchig, Grundfarbe weißlich, mit graubraunen bis schwärzlichen Schüppchen dicht besetzt.
    • Fleisch: Jung fest, weiß, später grauweiß und schwammig, an Bruchstellen nicht verfärbend.
    • Sporenpulver: Olivbraun.
  • Verwechslung: Ist mit dem Schwarzen Birkenpilz Leccinum melaneum, dem Rötenden Birkenpilz Leccinum oxydable und dem Pappel-Raufuß Leccinum duriusculum möglich. Alle Arten sind ähnlich verwendbar.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Der Geruch ist pilzartig bzw. neutral, das Fleisch junger Exemplare fest mit einem leicht säuerlichen, milden Geschmack. Bei älteren Exemplaren ist es dagegen wässrig und schmeckt fade.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 88,5
Kohlenhydrate 0,0
Eiweiße 3,1
Fette 0,6
Rohfasern 6,5
Mineralstoffe 1,2
Vitamin D₂ 0,2–5,0 mg

Hinweis: Der Vitamin-D₂-Gehalt schwankt stark und ist abhängig von der UV-Bestrahlung der Pilze (Sonnenlicht, Trocknung im Freien).

Besondere Inhaltsstoffe

  • Ergosterol – Vorstufe von Vitamin D₂, die bei Sonneneinstrahlung aktiviert wird.
  • Beta-Glucane – Pilztypische Ballaststoffe mit immunmodulierender Wirkung.
  • Chitin – Bestandteil der Zellwand, der die Verdauung erschwert, aber als Faserstoff wirkt.

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Birkenpilz verdankt seinen Namen dem Standort unter Birken. Der Gattungsname Leccinum leitet sich vom lateinischen „lēcīnum“ (= Speisepilz) ab.
  • Ökologie: Der Birkenpilz ist ein Mykorrhizapilz und geht mit Birken eine Symbiose ein, bei der er Wasser und Mineralstoffe liefert und dafür Zucker erhält.
  • Heilkunde: In der Volksmedizin wurden Raufußröhrlinge gelegentlich als harntreibend beschrieben, wissenschaftlich gesicherte Anwendungen gibt es aber nicht.
  • Mythos und Geschichte: In nordeuropäischen Ländern galt der Birkenpilz als „Pilz des einfachen Volkes“, weil er so häufig vorkommt und leicht zu bestimmen ist.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Als Symbiosepartner der Birke – einem Baum, der in vielen Kulturen für Neubeginn und Reinheit steht – wird der Birkenpilz manchmal mit Reinigung, Bescheidenheit und Erdverbundenheit assoziiert.


→ Siehe auch: Pilze in der Rohkost, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre