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Wissenschaftliche Namen: ''Cedrus''<br> | '''Zedern''' ''Cedrus'' sind immergrüne Nadelbäume aus der Familie der Kieferngewächse, die in den Gebirgen des Mittelmeerraums und des Himalaya heimisch sind. Sie zeichnen sich durch ihre mächtigen Wuchsformen, aromatisches Holz und symbolträchtige Bedeutung aus. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanzengattung aus Sicht der instinktiven Rohkost. | ||
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'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Cedrus''<br> | |||
'''Synonyme:''' Echte Zeder; engl. cedar; frz. cèdre. | |||
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*Libanon-Zeder ''Cedrus libani'' | *Libanon-Zeder ''Cedrus libani'' | ||
===Beschreibung=== | |||
*'''Vorkommen:''' | |||
**Altlas-Zeder: Nordafrikanische Atlas- und Rif-Gebirge. | |||
**Zypern-Zeder: Zypern. | |||
**Himalaya-Zeder: Himalaya (Hindukusch Ostafghanistans, Pakistan, nordwestliches Indien). | |||
**Libanon-Zeder: Kleinasien (Türkei, Libanon, Zypern). | |||
*'''Kennzeichen:''' Bis zu vierzig Meter hoher, immergrüner Baum; langsamwüchsig, zu Beginn pyramidenförmig, später breiten sich die Zweige etagenförmig aus; Stamm bis zu zwei Meter im Durchmesser; Rinde rotbraun, fein rissig; dunkelgrüne Nadeln, an Langtrieben einzeln stehend, an Kurztrieben zu zehn bis zwanzig in Büscheln; männliche Blüten reif gelbbraun, bis sechs Zentimeter lang, weibliche hellgrün mit violetter Tönung, sieben bis fünfzehn Zentimeter lang; Blütezeit: September bis Oktober; Zapfen aufrecht, fassförmig, Spitze gerundet, reifen von violett zu rosabraun, bei der Reife zerfallen die Zapfen in einzelne Schuppen und fallen mit den daran haftenden Samen zur Erde.<br>Alter: bis zu 1000 Jahren. | |||
=== | ===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ||
Die Gattung ''Cedrus'' liefert Samen in ihren Zapfen, die prinzipiell essbar sind. Sie sind jedoch sehr klein, hartschalig und nährstoffarm, sodass sie traditionell kaum eine Rolle als Nahrungsmittel spielten. | |||
Im Handel erhältliche „Zedernkerne“ stammen nicht von echten Zedern ''Cedrus'', sondern fast immer von der Sibirischen Zirbelkiefer ''Pinus sibirica'' oder verwandten Kiefernarten. Diese Samen sind deutlich größer, ölreich und wohlschmeckend und werden in Russland und Zentralasien traditionell verzehrt. | |||
'''Kultur im eigenen Garten:''' Die Zeder liebt einen sonnigen Standort mit normalem Boden. Sie ist leicht frostempfindlich und sollte daher etwas geschützt stehen. Man kann sie aus Samen selbst heranziehen. | |||
===Besondere Inhaltsstoffe=== | |||
*'''Ätherische Öle''' im Holz und Harz, mit aromatischem Duft, insektiziden Eigenschaften. | |||
*'''Harze''' mit Terpenen (Cedrol u. a.), in der Volksmedizin und Parfümerie verwendet. | |||
*'''Phenolische Verbindungen''' in Rinde und Nadeln, die antimikrobiell wirken können. | |||
=== | ===Wissenswertes=== | ||
*'''Namensgebung:''' Der Name „Zeder“ geht auf das griechische ''kedros'' zurück, womit verschiedene harzreiche Koniferen bezeichnet wurden. Im Deutschen wird „Zeder“ auch für andere Baumarten gebraucht (z. B. „Virginia-Zeder“ = Wacholder, „Western Red Cedar“ = Lebensbaum), was zu Verwechslungen führen kann. | |||
*'''Heilkunde:''' Traditionell wurden Harz und Öl zur Wundheilung, bei Hautkrankheiten, Atemwegsproblemen und als Desinfektionsmittel genutzt. Im Ayurveda gilt die Himalaya-Zeder ''Cedrus deodara'' als heilig und heilkräftig, ihr Öl wird bei Hautproblemen, Infektionen und in der Aromatherapie verwendet. | |||
*'''Nutzpflanze:''' Zedernholz war als Bauholz sehr begehrt. Weil das Holz kaum verrottet, wurden daraus Tempel, Götterstatuen und Särge gefertigt. Auch im Schiffsbau fand sie durch ihre Dauerhaftigkeit breite Anwendung. Zedernholzöl wird beim Mikroskopieren mit Lichtmikroskopen als Immersionsöl verwendet. Das Harz und der Balsam wurden zur Einbalsamierung Verstorbener verwendet. | |||
*'''Mythos und Geschichte:''' Die Libanon-Zeder ist ein uralter Kultur- und Symbolbaum. Schon im Alten Testament wird sie erwähnt; Salomo soll den Tempel in Jerusalem aus Zedernholz errichtet haben. Im alten Ägypten wurde Zedernöl zur Mumifizierung verwendet. In Mesopotamien galt die Zeder als heiliger Baum – Gilgamesch fällte im Gilgamesch-Epos den Zedernwald, um Holz für seine Stadt zu gewinnen. | |||
*'''Magie und Brauchtum:''' Die Zeder gilt als Baum der Unsterblichkeit und der Standhaftigkeit.<br>Die Himalaya-Zeder ''Cedrus deodara'' ist der heilige Baum der Hindus. In den alten Unsterblichkeitsriten ist die Zeder der Ort des Grabes. Sie ist zugleich Mann und Frau und damit erlösende Verschmelzung der Geschlechtlichkeit. Sie ist die Kundalini unter den Bäumen, und ihre Kraft vermittelt die Kraft des Auflebens der einzelnen Stufen und deren Ausrichtung zur Ganzheit hin. | |||
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Die Zeder symbolisiert Stärke, Dauerhaftigkeit, Erhabenheit und Schutz. Ihr immergrünes Wesen steht für Unsterblichkeit, ihre Höhe für Verbindung von Himmel und Erde. Spirituell wird sie mit dem Wurzel- und Herzchakra assoziiert: Sie erdet und verleiht Standfestigkeit, während ihr aufstrebender Wuchs Herzweite und geistige Öffnung repräsentiert. | |||
→ Siehe auch: [[Zirbelkiefer]], [[Pinie]], [[Instinktive Ernährung]], [[Die instinktive Sperre]] | |||
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Aktuelle Version vom 18. August 2025, 10:35 Uhr
Zedern Cedrus sind immergrüne Nadelbäume aus der Familie der Kieferngewächse, die in den Gebirgen des Mittelmeerraums und des Himalaya heimisch sind. Sie zeichnen sich durch ihre mächtigen Wuchsformen, aromatisches Holz und symbolträchtige Bedeutung aus. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanzengattung aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Cedrus
Synonyme: Echte Zeder; engl. cedar; frz. cèdre.
Systematik
- Überabteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Abteilung: Nadelholzgewächse Pinophyta
- Klasse: Pinopsida
- Ordnung: Kiefernartige Pinales
- Familie: Kieferngewächse Pinaceae
- Gattung: Zedern Cedrus
In der Gattung Cedrus gibt es vier Arten:
- Altlas-Zeder Cedrus atlantica
- Zypern-Zeder Cedrus brevifolia
- Himalaya-Zeder Cedrus deodara
- Libanon-Zeder Cedrus libani
Beschreibung
- Vorkommen:
- Altlas-Zeder: Nordafrikanische Atlas- und Rif-Gebirge.
- Zypern-Zeder: Zypern.
- Himalaya-Zeder: Himalaya (Hindukusch Ostafghanistans, Pakistan, nordwestliches Indien).
- Libanon-Zeder: Kleinasien (Türkei, Libanon, Zypern).
- Kennzeichen: Bis zu vierzig Meter hoher, immergrüner Baum; langsamwüchsig, zu Beginn pyramidenförmig, später breiten sich die Zweige etagenförmig aus; Stamm bis zu zwei Meter im Durchmesser; Rinde rotbraun, fein rissig; dunkelgrüne Nadeln, an Langtrieben einzeln stehend, an Kurztrieben zu zehn bis zwanzig in Büscheln; männliche Blüten reif gelbbraun, bis sechs Zentimeter lang, weibliche hellgrün mit violetter Tönung, sieben bis fünfzehn Zentimeter lang; Blütezeit: September bis Oktober; Zapfen aufrecht, fassförmig, Spitze gerundet, reifen von violett zu rosabraun, bei der Reife zerfallen die Zapfen in einzelne Schuppen und fallen mit den daran haftenden Samen zur Erde.
Alter: bis zu 1000 Jahren.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Die Gattung Cedrus liefert Samen in ihren Zapfen, die prinzipiell essbar sind. Sie sind jedoch sehr klein, hartschalig und nährstoffarm, sodass sie traditionell kaum eine Rolle als Nahrungsmittel spielten. Im Handel erhältliche „Zedernkerne“ stammen nicht von echten Zedern Cedrus, sondern fast immer von der Sibirischen Zirbelkiefer Pinus sibirica oder verwandten Kiefernarten. Diese Samen sind deutlich größer, ölreich und wohlschmeckend und werden in Russland und Zentralasien traditionell verzehrt.
Kultur im eigenen Garten: Die Zeder liebt einen sonnigen Standort mit normalem Boden. Sie ist leicht frostempfindlich und sollte daher etwas geschützt stehen. Man kann sie aus Samen selbst heranziehen.
Besondere Inhaltsstoffe
- Ätherische Öle im Holz und Harz, mit aromatischem Duft, insektiziden Eigenschaften.
- Harze mit Terpenen (Cedrol u. a.), in der Volksmedizin und Parfümerie verwendet.
- Phenolische Verbindungen in Rinde und Nadeln, die antimikrobiell wirken können.
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Name „Zeder“ geht auf das griechische kedros zurück, womit verschiedene harzreiche Koniferen bezeichnet wurden. Im Deutschen wird „Zeder“ auch für andere Baumarten gebraucht (z. B. „Virginia-Zeder“ = Wacholder, „Western Red Cedar“ = Lebensbaum), was zu Verwechslungen führen kann.
- Heilkunde: Traditionell wurden Harz und Öl zur Wundheilung, bei Hautkrankheiten, Atemwegsproblemen und als Desinfektionsmittel genutzt. Im Ayurveda gilt die Himalaya-Zeder Cedrus deodara als heilig und heilkräftig, ihr Öl wird bei Hautproblemen, Infektionen und in der Aromatherapie verwendet.
- Nutzpflanze: Zedernholz war als Bauholz sehr begehrt. Weil das Holz kaum verrottet, wurden daraus Tempel, Götterstatuen und Särge gefertigt. Auch im Schiffsbau fand sie durch ihre Dauerhaftigkeit breite Anwendung. Zedernholzöl wird beim Mikroskopieren mit Lichtmikroskopen als Immersionsöl verwendet. Das Harz und der Balsam wurden zur Einbalsamierung Verstorbener verwendet.
- Mythos und Geschichte: Die Libanon-Zeder ist ein uralter Kultur- und Symbolbaum. Schon im Alten Testament wird sie erwähnt; Salomo soll den Tempel in Jerusalem aus Zedernholz errichtet haben. Im alten Ägypten wurde Zedernöl zur Mumifizierung verwendet. In Mesopotamien galt die Zeder als heiliger Baum – Gilgamesch fällte im Gilgamesch-Epos den Zedernwald, um Holz für seine Stadt zu gewinnen.
- Magie und Brauchtum: Die Zeder gilt als Baum der Unsterblichkeit und der Standhaftigkeit.
Die Himalaya-Zeder Cedrus deodara ist der heilige Baum der Hindus. In den alten Unsterblichkeitsriten ist die Zeder der Ort des Grabes. Sie ist zugleich Mann und Frau und damit erlösende Verschmelzung der Geschlechtlichkeit. Sie ist die Kundalini unter den Bäumen, und ihre Kraft vermittelt die Kraft des Auflebens der einzelnen Stufen und deren Ausrichtung zur Ganzheit hin.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Die Zeder symbolisiert Stärke, Dauerhaftigkeit, Erhabenheit und Schutz. Ihr immergrünes Wesen steht für Unsterblichkeit, ihre Höhe für Verbindung von Himmel und Erde. Spirituell wird sie mit dem Wurzel- und Herzchakra assoziiert: Sie erdet und verleiht Standfestigkeit, während ihr aufstrebender Wuchs Herzweite und geistige Öffnung repräsentiert.
→ Siehe auch: Zirbelkiefer, Pinie, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre