Tellerkraut, gewöhnliches: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Tellerkraut''' ''Claytonia perfoliata'' ist ein zartes, vitaminreiches Wildkraut aus der Familie der Quellkrautgewächse mit rundlich-tellerförmigen Laubblättern. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost. | |||
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Wissenschaftliche Namen: ''Claytonia perfoliata''<br> | Wissenschaftliche Namen: ''Claytonia perfoliata''<br> | ||
Synonyme: Claytonie, Kuba-Spinat, Winterportulak, Winterpostelein. | Synonyme: Claytonie, Kuba-Spinat, Indianersalat, Winterportulak, Winterpostelein, ''Montia perfoliata'' (veraltet), Miner’s Lettuce (engl.). | ||
===Systematik=== | ===Systematik=== | ||
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*Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer ''Rosopsida'' syn. ''Dikotyledona'' | *Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer ''Rosopsida'' syn. ''Dikotyledona'' | ||
*Ordnung: Nelkenartige ''Caryophyllales'' | *Ordnung: Nelkenartige ''Caryophyllales'' | ||
*Familie: ''Montiaceae'' | *Familie: Quellkrautgewächse ''Montiaceae'' | ||
*Gattung: Tellerkräuter ''Claytonia'' | *Gattung: Tellerkräuter ''Claytonia'' | ||
*Art: Gewöhnliches Tellerkraut | *Art: Gewöhnliches Tellerkraut | ||
Verwandte Arten der Gattung ''Claytonia'' sind überwiegend in Nordamerika heimisch. | |||
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===Beschreibung=== | ===Beschreibung=== | ||
*'''Vorkommen:''' Ursprünglich stammt das Tellerkraut aus dem westlichen Nordamerika. Es wurde im 18. Jahrhundert von europäischen Einwanderern entdeckt und später als vitaminreiches Wildgemüse eingeführt. | |||
*'''Standorte:''' In kleineren, individuenreichen Beständen in Gärten, Gärtnereien und auf Friedhöfen; braucht sandigen, stickstoffsalzreichen Boden. | |||
Kennzeichen: Fünf bis zwanzig Zentimeter hohe, einjährige Pflanze; Stängel sehr kurz oder gestaucht, rhizomähnlich, im oder kaum über dem Boden; Blätter in einer Rosette, sehr lang gestielt (bis über zehn Zentimeter), Blattspreite eiförmig bis rhombisch-eiförmig, ein bis drei Zentimeter lang und einen halben bis eineinhalb Zentimeter breit, vorne meist deutlich zugespitzt; fünfzehn bis dreißig Blüten in rispen- oder traubenähnlichen, sich leicht aufbiegenden Blütenständen, die aus den Achseln der Grundblätter entspringen, Blüten unscheinbar, weiß, fünf bis acht Millimeter im Durchmesser. | *'''Kennzeichen:''' Fünf bis zwanzig Zentimeter hohe, einjährige Pflanze; Stängel sehr kurz oder gestaucht, rhizomähnlich, im oder kaum über dem Boden; Blätter in einer Rosette, sehr lang gestielt (bis über zehn Zentimeter), Blattspreite eiförmig bis rhombisch-eiförmig, ein bis drei Zentimeter lang und einen halben bis eineinhalb Zentimeter breit, vorne meist deutlich zugespitzt; fünfzehn bis dreißig Blüten in rispen- oder traubenähnlichen, sich leicht aufbiegenden Blütenständen, die aus den Achseln der Grundblätter entspringen, Blüten unscheinbar, weiß, fünf bis acht Millimeter im Durchmesser; Blütezeit: Mai bis Juni. | ||
===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ||
Sammelgut und Sammelzeit: November bis April. | '''Sammelgut und Sammelzeit:''' November bis April. | ||
Gegessen werden beim Tellerkraut sowohl die Blätter als auch die dünnen Blattstiele. Das Kraut schmeckt angenehm mild, die Blätter sind im Gegensatz zu denen des [[Portulak|Sommerportulaks]] nur leicht fleischig. | Gegessen werden beim Tellerkraut sowohl die Blätter als auch die dünnen Blattstiele. Das Kraut schmeckt angenehm mild, die Blätter sind im Gegensatz zu denen des [[Portulak|Sommerportulaks]] nur leicht fleischig. | ||
'''Lagerung und Haltbarkeit:''' Die geschnittenen Blätter können bei hoher Luftfeuchtigkeit einige Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden. | |||
'''Kultur im eigenen Garten:''' Das Tellerkraut ist winterhart, allerdings nur einjährig. Die Samen keimen erst bei einer Temperatur von unter 12°C und werden im Zeitraum September bis März ausgesät. Ernten kann man es, wenn es ca. fingerhoch gewachsen ist. Schneidet man das Kraut nicht zu dicht am Boden ab, kann es mehrmals geschnitten werden. | |||
===Nährstoffe=== | |||
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! Nährstoff | |||
! Gehalt in Gramm<br>pro 100 g essbarem Anteil | |||
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| Wasser | |||
| 93,0 | |||
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| Kohlenhydrate | |||
| 3,0 | |||
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| Eiweiße | |||
| 1,5 | |||
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| Fette | |||
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| Mineralstoffe | |||
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| Vitamin C | |||
| 35–50 mg | |||
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===Besondere Inhaltsstoffe=== | |||
Das Tellerkraut enthält eine Vielzahl gesundheitsfördernder Mikronährstoffe: | |||
*'''Vitamin C:''' unterstützt Immunsystem, antioxidativ | |||
*'''Eisen, Kalzium, Magnesium:''' blutbildend, zellstabilisierend, nervenstärkend | |||
*'''Schleimstoffe und Flavonoide:''' beruhigend auf Verdauung und Schleimhäute | |||
*'''Chlorophyll und sekundäre Pflanzenstoffe:''' fördern Reinigung und Zellregeneration | |||
===Wissenswertes=== | ===Wissenswertes=== | ||
Namensgebung: Die Familie der ''Montiaceae'' wird u.a. mit der Familie der ''Portulacaceae'' in der Unterordnung der ''Portulacineae'' zusammengefasst. Daher werden die Namen "Postelein" und "Portulak" manchmal für zwei verschiedene Kräuter verwendet: für den [[Portulak]] (Sommerpostelein oder Sommerportulak) und für das Gewöhnliche Tellerkraut (Winterpostelein oder Winterportulak).<br>Unterhalb des Blütenstandes befindet sich ein Paar Hochblätter, die miteinander zu einem kreisförmig-tellerartigen "Gesamtblatt" verwachsen sind, daher der Name "Tellerkraut". | *'''Namensgebung:''' Die Familie der ''Montiaceae'' wird u.a. mit der Familie der ''Portulacaceae'' in der Unterordnung der ''Portulacineae'' zusammengefasst. Daher werden die Namen "Postelein" und "Portulak" manchmal für zwei verschiedene Kräuter verwendet: für den [[Portulak]] (Sommerpostelein oder Sommerportulak) und für das Gewöhnliche Tellerkraut (Winterpostelein oder Winterportulak).<br>Unterhalb des Blütenstandes befindet sich ein Paar Hochblätter, die miteinander zu einem kreisförmig-tellerartigen "Gesamtblatt" verwachsen sind, daher der Name "Tellerkraut".<br>Der wissenschaftliche Artname ''perfoliata'' bedeutet „durchblättert“ – bezogen auf die durchbohrten Blattpaare. Der Gattungsname ''Claytonia'' ehrt den amerikanischen Botaniker John Clayton. Weitere volkstümliche Bezeichnungen wie „Indianersalat“ oder „Winterportulak“ spiegeln sowohl Herkunft als auch Nutzung wider. | ||
*'''Heilkunde:''' In der nordamerikanischen Volksmedizin wurde Tellerkraut traditionell von indigenen Völkern und später auch Goldgräbern als blutreinigende und stärkende Frühlingspflanze genutzt. Es wurde bei: | |||
**Frühjahrsmüdigkeit | |||
**leichten Hautproblemen und | |||
**Zahnfleischbluten (Skorbutvorbeugung) eingesetzt. | |||
:Durch den hohen Vitamin-C-Gehalt war es im 19. Jahrhundert eine wichtige Nahrungspflanze zur Vorbeugung von Skorbut. Auch in der modernen Kräuterkunde wird das Kraut als mild stoffwechselanregend und entgiftend beschrieben, besonders geeignet für Frühjahrskuren. | |||
*'''Nutzpflanze:''' Die Indianer Nordamerikas nutzten diese Pflanze als Gemüse. Durch europäische Siedler verbreitete sich das Kraut von den Küstengebieten Nordamerikas über den ganzen Kontinent bis nach Kuba und von dort aus nach Australien und Westeuropa.<br>Tellerkraut ist einfach anzubauen und kann: | |||
**als essbares Bodendeckergewächs dienen | |||
**im Garten, Hochbeet oder Balkonkasten kultiviert werden | |||
**durch Selbstaussaat leicht verwildern | |||
**auch im Winter in Gewächshäusern oder Indoor-Beeten gedeihen | |||
:Es eignet sich gut für Permakulturprojekte, da es früh wächst, schmackhaft ist und keine besonderen Anforderungen stellt. Die Pflanze ist frosttolerant, aber wärmeempfindlich – sie zieht sich bei Hitze im Sommer zurück und keimt bei kühlem Wetter neu. | |||
*'''Mythos und Geschichte:''' Eine echte mythologische Überlieferung fehlt, doch Tellerkraut war in der Zeit des nordamerikanischen Goldrauschs (Mitte 19. Jahrhundert) als „Miner’s Lettuce“ bei Siedlern und Goldgräbern überaus beliebt. Es symbolisierte Gesundheit, Hoffnung und Überleben in kargen Verhältnissen.<br>Der Einzug in europäische Gärten begann im 20. Jahrhundert, vor allem durch Naturgärtner und Wildkräuterfreunde. Heute gilt es als eine der wenigen Wildpflanzen, die sich hervorragend domestizieren lassen, ohne ihre Wildpflanzenqualitäten zu verlieren. | |||
*'''Magie und Brauchtum:''' Obwohl Tellerkraut in der europäischen Volksmagie keine Rolle spielt, könnte es in der modernen Pflanzenmagie als Reinigungskraut dienen: für Neuanfang, Frühlingskraft, Entgiftung auf geistiger Ebene. Die Form der Blätter erinnert an schützende Kreise, sodass es auch als energetischer Kreiszieher oder „grüner Schutzschild“ interpretiert werden kann. | |||
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Tellerkraut wirkt vor allem über das Herzchakra – es öffnet für neue Eindrücke, vermittelt Frische, Leichtigkeit und jugendliche Energie. Seine zarte Struktur und schnelle Entwicklung stehen für Neubeginn, Empfänglichkeit und das Aufblühen nach innerem Rückzug. Es erinnert daran, dass selbst unscheinbare Kräfte tiefe Regeneration bewirken können. | |||
→ Siehe auch: [[Instinktive Ernährung]], [[Die instinktive Sperre]] | |||
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[[Kategorie:Pflanzen]] | |||
[[Kategorie:Essbare Pflanzen]] | |||
[[Kategorie:Wildpflanzen]] | |||
[[Kategorie:Gemüse]] | |||
[[Kategorie:Quellkrautgewächse]] | |||
[[Kategorie:Heilpflanzen]] |
Aktuelle Version vom 6. August 2025, 15:21 Uhr
Tellerkraut Claytonia perfoliata ist ein zartes, vitaminreiches Wildkraut aus der Familie der Quellkrautgewächse mit rundlich-tellerförmigen Laubblättern. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Claytonia perfoliata
Synonyme: Claytonie, Kuba-Spinat, Indianersalat, Winterportulak, Winterpostelein, Montia perfoliata (veraltet), Miner’s Lettuce (engl.).
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Ordnung: Nelkenartige Caryophyllales
- Familie: Quellkrautgewächse Montiaceae
- Gattung: Tellerkräuter Claytonia
- Art: Gewöhnliches Tellerkraut
Verwandte Arten der Gattung Claytonia sind überwiegend in Nordamerika heimisch.
Beschreibung
- Vorkommen: Ursprünglich stammt das Tellerkraut aus dem westlichen Nordamerika. Es wurde im 18. Jahrhundert von europäischen Einwanderern entdeckt und später als vitaminreiches Wildgemüse eingeführt.
- Standorte: In kleineren, individuenreichen Beständen in Gärten, Gärtnereien und auf Friedhöfen; braucht sandigen, stickstoffsalzreichen Boden.
- Kennzeichen: Fünf bis zwanzig Zentimeter hohe, einjährige Pflanze; Stängel sehr kurz oder gestaucht, rhizomähnlich, im oder kaum über dem Boden; Blätter in einer Rosette, sehr lang gestielt (bis über zehn Zentimeter), Blattspreite eiförmig bis rhombisch-eiförmig, ein bis drei Zentimeter lang und einen halben bis eineinhalb Zentimeter breit, vorne meist deutlich zugespitzt; fünfzehn bis dreißig Blüten in rispen- oder traubenähnlichen, sich leicht aufbiegenden Blütenständen, die aus den Achseln der Grundblätter entspringen, Blüten unscheinbar, weiß, fünf bis acht Millimeter im Durchmesser; Blütezeit: Mai bis Juni.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Sammelgut und Sammelzeit: November bis April.
Gegessen werden beim Tellerkraut sowohl die Blätter als auch die dünnen Blattstiele. Das Kraut schmeckt angenehm mild, die Blätter sind im Gegensatz zu denen des Sommerportulaks nur leicht fleischig.
Lagerung und Haltbarkeit: Die geschnittenen Blätter können bei hoher Luftfeuchtigkeit einige Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Kultur im eigenen Garten: Das Tellerkraut ist winterhart, allerdings nur einjährig. Die Samen keimen erst bei einer Temperatur von unter 12°C und werden im Zeitraum September bis März ausgesät. Ernten kann man es, wenn es ca. fingerhoch gewachsen ist. Schneidet man das Kraut nicht zu dicht am Boden ab, kann es mehrmals geschnitten werden.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100 g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 93,0 |
Kohlenhydrate | 3,0 |
Eiweiße | 1,5 |
Fette | 0,2 |
Rohfasern | 1,1 |
Mineralstoffe | 1,0 |
Vitamin C | 35–50 mg |
Besondere Inhaltsstoffe
Das Tellerkraut enthält eine Vielzahl gesundheitsfördernder Mikronährstoffe:
- Vitamin C: unterstützt Immunsystem, antioxidativ
- Eisen, Kalzium, Magnesium: blutbildend, zellstabilisierend, nervenstärkend
- Schleimstoffe und Flavonoide: beruhigend auf Verdauung und Schleimhäute
- Chlorophyll und sekundäre Pflanzenstoffe: fördern Reinigung und Zellregeneration
Wissenswertes
- Namensgebung: Die Familie der Montiaceae wird u.a. mit der Familie der Portulacaceae in der Unterordnung der Portulacineae zusammengefasst. Daher werden die Namen "Postelein" und "Portulak" manchmal für zwei verschiedene Kräuter verwendet: für den Portulak (Sommerpostelein oder Sommerportulak) und für das Gewöhnliche Tellerkraut (Winterpostelein oder Winterportulak).
Unterhalb des Blütenstandes befindet sich ein Paar Hochblätter, die miteinander zu einem kreisförmig-tellerartigen "Gesamtblatt" verwachsen sind, daher der Name "Tellerkraut".
Der wissenschaftliche Artname perfoliata bedeutet „durchblättert“ – bezogen auf die durchbohrten Blattpaare. Der Gattungsname Claytonia ehrt den amerikanischen Botaniker John Clayton. Weitere volkstümliche Bezeichnungen wie „Indianersalat“ oder „Winterportulak“ spiegeln sowohl Herkunft als auch Nutzung wider.
- Heilkunde: In der nordamerikanischen Volksmedizin wurde Tellerkraut traditionell von indigenen Völkern und später auch Goldgräbern als blutreinigende und stärkende Frühlingspflanze genutzt. Es wurde bei:
- Frühjahrsmüdigkeit
- leichten Hautproblemen und
- Zahnfleischbluten (Skorbutvorbeugung) eingesetzt.
- Durch den hohen Vitamin-C-Gehalt war es im 19. Jahrhundert eine wichtige Nahrungspflanze zur Vorbeugung von Skorbut. Auch in der modernen Kräuterkunde wird das Kraut als mild stoffwechselanregend und entgiftend beschrieben, besonders geeignet für Frühjahrskuren.
- Nutzpflanze: Die Indianer Nordamerikas nutzten diese Pflanze als Gemüse. Durch europäische Siedler verbreitete sich das Kraut von den Küstengebieten Nordamerikas über den ganzen Kontinent bis nach Kuba und von dort aus nach Australien und Westeuropa.
Tellerkraut ist einfach anzubauen und kann:- als essbares Bodendeckergewächs dienen
- im Garten, Hochbeet oder Balkonkasten kultiviert werden
- durch Selbstaussaat leicht verwildern
- auch im Winter in Gewächshäusern oder Indoor-Beeten gedeihen
- Es eignet sich gut für Permakulturprojekte, da es früh wächst, schmackhaft ist und keine besonderen Anforderungen stellt. Die Pflanze ist frosttolerant, aber wärmeempfindlich – sie zieht sich bei Hitze im Sommer zurück und keimt bei kühlem Wetter neu.
- Mythos und Geschichte: Eine echte mythologische Überlieferung fehlt, doch Tellerkraut war in der Zeit des nordamerikanischen Goldrauschs (Mitte 19. Jahrhundert) als „Miner’s Lettuce“ bei Siedlern und Goldgräbern überaus beliebt. Es symbolisierte Gesundheit, Hoffnung und Überleben in kargen Verhältnissen.
Der Einzug in europäische Gärten begann im 20. Jahrhundert, vor allem durch Naturgärtner und Wildkräuterfreunde. Heute gilt es als eine der wenigen Wildpflanzen, die sich hervorragend domestizieren lassen, ohne ihre Wildpflanzenqualitäten zu verlieren.
- Magie und Brauchtum: Obwohl Tellerkraut in der europäischen Volksmagie keine Rolle spielt, könnte es in der modernen Pflanzenmagie als Reinigungskraut dienen: für Neuanfang, Frühlingskraft, Entgiftung auf geistiger Ebene. Die Form der Blätter erinnert an schützende Kreise, sodass es auch als energetischer Kreiszieher oder „grüner Schutzschild“ interpretiert werden kann.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Tellerkraut wirkt vor allem über das Herzchakra – es öffnet für neue Eindrücke, vermittelt Frische, Leichtigkeit und jugendliche Energie. Seine zarte Struktur und schnelle Entwicklung stehen für Neubeginn, Empfänglichkeit und das Aufblühen nach innerem Rückzug. Es erinnert daran, dass selbst unscheinbare Kräfte tiefe Regeneration bewirken können.
→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre