Storchschnäbel: Unterschied zwischen den Versionen
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Wissenschaftliche Namen: ''Geranium'' | '''Storchschnäbel''' ''Geranium'' sind eine artenreiche Gattung von krautigen Pflanzen mit auffälligen, meist fünfzähligen Blüten und charakteristischen schnabelartigen Früchten. Dieser Artikel beleuchtet die Gattung aus Sicht der instinktiven Rohkost und traditioneller Nutzung. | ||
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'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Geranium''<br> | |||
'''Synonyme:''' Echte Geranien. | |||
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===Beschreibung=== | ===Beschreibung=== | ||
Vorkommen: Auf allen Kontinenten, einschließlich Arktis und Antarktis. Benötigen kühl-gemäßigtes Klima. Ödlandflächen, Hackfruchtäcker, Rodungsflächen, basen- und stickstoffsalzreiche Lehmböden. | *'''Vorkommen:''' Auf allen Kontinenten, einschließlich Arktis und Antarktis. Benötigen kühl-gemäßigtes Klima. Ödlandflächen, Hackfruchtäcker, Rodungsflächen, basen- und stickstoffsalzreiche Lehmböden. | ||
Kennzeichen: Überwiegend mehrjährige krautige Pflanzen, einige Arten immergrün; Stängel gelenkartig verbunden, mit Drüsenhaaren; Blätter rund, meist jedoch fünfteilig, jeder Blattlappen stark eingekerbt, zusätzlich an der Spitze gelappt, tief fiederspaltig; Blüte radialsymmetrisch, zwittrig an langem Stiel, fünf Kelchblätter (grün, häufig behaart), fünf Kronblätter, zehn in zwei Kreisen angeordnete Staubblätter, fünf Fruchtblätter; Frucht langgestreckt, Spaltfrucht. | *'''Kennzeichen:''' Überwiegend mehrjährige krautige Pflanzen, einige Arten immergrün; Stängel gelenkartig verbunden, mit Drüsenhaaren; Blätter rund, meist jedoch fünfteilig, jeder Blattlappen stark eingekerbt, zusätzlich an der Spitze gelappt, tief fiederspaltig; Blüte radialsymmetrisch, zwittrig an langem Stiel, fünf Kelchblätter (grün, häufig behaart), fünf Kronblätter, zehn in zwei Kreisen angeordnete Staubblätter, fünf Fruchtblätter; Frucht langgestreckt, Spaltfrucht. | ||
===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | |||
Mehrere Arten der Gattung liefern essbare Blätter und Blüten. Der Geschmack variiert von mild-herb, z. B. ''Geranium pratense'', über zusammenziehend, z. B. ''Geranium pusillum'' bis stark aromatisch ''Geranium robertianum''. Instinktiv werden manche Arten als „reinigend“ oder „klärend“ erlebt. | |||
'''Saison:''' Frühling bis Herbst (je nach Art); Blütezeit meist zwischen Mai und August. | |||
'''Lagerung/Haltbarkeit:''' Blätter und Blüten sind frisch am aromatischsten. Trocknung ist für einige Anwendungen (Tee, Räucherung) möglich. | |||
===Wissenswertes=== | ===Wissenswertes=== | ||
Nutzpflanze: Aus den Blättern der Duftgeranien wird ein Öl gewonnen, das gegen Depressionen helfen soll. | *'''Namensgebung:''' Der Name ''Geranium'' leitet sich vom griechischen „geranos“ (Kranich) ab – ein Hinweis auf die schnabelartige Fruchtform. Der deutsche Name „Storchschnabel“ hat dieselbe Bedeutung. Die Form der Frucht galt seit der Antike als Symbol für Richtung und Schutz. | ||
*'''Heilkunde:''' Viele Arten wurden volksmedizinisch genutzt – zur Blutstillung, Wundheilung, gegen Durchfall oder zur Gurgelung bei Entzündungen im Mundraum. In der Frauenheilkunde wurde der Wiesen- oder der Blutrote Storchschnabel bei Zyklusstörungen empfohlen. Die adstringierende Wirkung war ein zentrales Merkmal aller Anwendungen. Der ''Stinkende Storchschnabel'' wurde besonders wegen seiner klärenden, entzündungshemmenden Wirkung geschätzt. | |||
*'''Nutzpflanze:''' Neben ihrer heilkundlichen Rolle sind viele Storchschnabelarten heute als Zier- und Begleitpflanzen beliebt. Sie sind insektenfreundlich, pflegeleicht und werden auch in Permakulturansätzen genutzt, z. B. als Bodendecker oder Biodiversitätsförderer. Einige Arten können auch zur natürlichen Färbung von Stoffen oder als Räucherkräuter genutzt werden.<br>Aus den Blättern der Duftgeranien wird ein Öl gewonnen, das gegen Depressionen helfen soll. | |||
*'''Mythos und Geschichte:''' Die Pflanzengattung spielte bereits im Mittelalter eine Rolle in Klostergärten und Volksheilmitteln. In der Signaturenlehre wurde der „Schnabel“ als Sinnbild für Konzentration, Ausrichtung und innere Klarheit interpretiert. Manche Arten galten als „Führerpflanzen“, die dabei helfen, Entscheidungen zu treffen oder sich energetisch abzugrenzen. In der keltischen Pflanzenmagie wurde ''Geranium'' mit Übergängen und dem Element Luft in Verbindung gebracht. | |||
*'''Magie und Brauchtum:''' Storchschnäbel galten als Schutzpflanzen, insbesondere gegen Flüche, geistige Verwirrung oder das „Verirren“. Kräuterbüschel zu Mariä Himmelfahrt enthielten oft ''Geranium pratense'' oder ''G. robertianum''. Einige Arten galten als hilfreich, um „die Stimme des Herzens“ zu stärken oder Altes loszulassen. Die Fruchtform inspirierte auch Amulette – als Symbol des „gerichteten Willens“. In Liebeszaubern wurde der Storchschnabel zur Stärkung innerer Klarheit verwendet.<br>Vor allem wegen der auffälligen Form wurde Frauen, die sich vergeblich Kinder wünschten, empfohlen, die Storchschnabelwurzel als Amulett um den Hals zu tragen und viel Storchschnabeltee zu trinken. Storchschnabelarten sollten gegen Traurigkeit helfen, wenn man das pulverisierte Kraut auf Brot gestreut aß. | |||
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Storchschnabel-Arten wirken energetisch über das Wurzel- und Herzchakra. Sie fördern Klarheit, Abgrenzung, Loslösung und innere Ordnung. Ihre Blüten – zart und leuchtend – stehen für Sensibilität, ihre Fruchtform für Klarheit und Entschlossenheit. | |||
→ Siehe auch: [[Instinktive Ernährung]], [[Die instinktive Sperre]] | |||
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[[Kategorie:Storchschnabelgewächse]] | |||
[[Kategorie:Wildpflanzen]] |
Aktuelle Version vom 4. August 2025, 11:43 Uhr
Storchschnäbel Geranium sind eine artenreiche Gattung von krautigen Pflanzen mit auffälligen, meist fünfzähligen Blüten und charakteristischen schnabelartigen Früchten. Dieser Artikel beleuchtet die Gattung aus Sicht der instinktiven Rohkost und traditioneller Nutzung.
Wissenschaftliche Namen: Geranium
Synonyme: Echte Geranien.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
- Ordnung: Storchschnabelartige Geraniales
- Familie: Storchschnabelgewächse Geraniaceae
- Gattung: Storchschnäbel
Die Storchschnäbel sind mit rund 430 Arten die artenreichste Gattung der Storchschnabelgewächse. Neben zahlreichen Wildformen werden viele Sorten seit dem 16. Jahrhundert im Garten kultiviert. Wichtigste zum Verzehr geeignete einheimische Arten:
- Weicher Storchschnabel Geranium molle
- Storchschnabel, Wiesen- Geranium pratense
- Kleiner Storchschnabel Geranium pusillum
- Wald-Storchschnabel Geranium sylvaticum
- Storchschnabel, blutroter Geranium sanguineum
- Storchschnabel, stinkender Geranium robertianum

Beschreibung
- Vorkommen: Auf allen Kontinenten, einschließlich Arktis und Antarktis. Benötigen kühl-gemäßigtes Klima. Ödlandflächen, Hackfruchtäcker, Rodungsflächen, basen- und stickstoffsalzreiche Lehmböden.
- Kennzeichen: Überwiegend mehrjährige krautige Pflanzen, einige Arten immergrün; Stängel gelenkartig verbunden, mit Drüsenhaaren; Blätter rund, meist jedoch fünfteilig, jeder Blattlappen stark eingekerbt, zusätzlich an der Spitze gelappt, tief fiederspaltig; Blüte radialsymmetrisch, zwittrig an langem Stiel, fünf Kelchblätter (grün, häufig behaart), fünf Kronblätter, zehn in zwei Kreisen angeordnete Staubblätter, fünf Fruchtblätter; Frucht langgestreckt, Spaltfrucht.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Mehrere Arten der Gattung liefern essbare Blätter und Blüten. Der Geschmack variiert von mild-herb, z. B. Geranium pratense, über zusammenziehend, z. B. Geranium pusillum bis stark aromatisch Geranium robertianum. Instinktiv werden manche Arten als „reinigend“ oder „klärend“ erlebt.
Saison: Frühling bis Herbst (je nach Art); Blütezeit meist zwischen Mai und August.
Lagerung/Haltbarkeit: Blätter und Blüten sind frisch am aromatischsten. Trocknung ist für einige Anwendungen (Tee, Räucherung) möglich.
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Name Geranium leitet sich vom griechischen „geranos“ (Kranich) ab – ein Hinweis auf die schnabelartige Fruchtform. Der deutsche Name „Storchschnabel“ hat dieselbe Bedeutung. Die Form der Frucht galt seit der Antike als Symbol für Richtung und Schutz.
- Heilkunde: Viele Arten wurden volksmedizinisch genutzt – zur Blutstillung, Wundheilung, gegen Durchfall oder zur Gurgelung bei Entzündungen im Mundraum. In der Frauenheilkunde wurde der Wiesen- oder der Blutrote Storchschnabel bei Zyklusstörungen empfohlen. Die adstringierende Wirkung war ein zentrales Merkmal aller Anwendungen. Der Stinkende Storchschnabel wurde besonders wegen seiner klärenden, entzündungshemmenden Wirkung geschätzt.
- Nutzpflanze: Neben ihrer heilkundlichen Rolle sind viele Storchschnabelarten heute als Zier- und Begleitpflanzen beliebt. Sie sind insektenfreundlich, pflegeleicht und werden auch in Permakulturansätzen genutzt, z. B. als Bodendecker oder Biodiversitätsförderer. Einige Arten können auch zur natürlichen Färbung von Stoffen oder als Räucherkräuter genutzt werden.
Aus den Blättern der Duftgeranien wird ein Öl gewonnen, das gegen Depressionen helfen soll.
- Mythos und Geschichte: Die Pflanzengattung spielte bereits im Mittelalter eine Rolle in Klostergärten und Volksheilmitteln. In der Signaturenlehre wurde der „Schnabel“ als Sinnbild für Konzentration, Ausrichtung und innere Klarheit interpretiert. Manche Arten galten als „Führerpflanzen“, die dabei helfen, Entscheidungen zu treffen oder sich energetisch abzugrenzen. In der keltischen Pflanzenmagie wurde Geranium mit Übergängen und dem Element Luft in Verbindung gebracht.
- Magie und Brauchtum: Storchschnäbel galten als Schutzpflanzen, insbesondere gegen Flüche, geistige Verwirrung oder das „Verirren“. Kräuterbüschel zu Mariä Himmelfahrt enthielten oft Geranium pratense oder G. robertianum. Einige Arten galten als hilfreich, um „die Stimme des Herzens“ zu stärken oder Altes loszulassen. Die Fruchtform inspirierte auch Amulette – als Symbol des „gerichteten Willens“. In Liebeszaubern wurde der Storchschnabel zur Stärkung innerer Klarheit verwendet.
Vor allem wegen der auffälligen Form wurde Frauen, die sich vergeblich Kinder wünschten, empfohlen, die Storchschnabelwurzel als Amulett um den Hals zu tragen und viel Storchschnabeltee zu trinken. Storchschnabelarten sollten gegen Traurigkeit helfen, wenn man das pulverisierte Kraut auf Brot gestreut aß.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Storchschnabel-Arten wirken energetisch über das Wurzel- und Herzchakra. Sie fördern Klarheit, Abgrenzung, Loslösung und innere Ordnung. Ihre Blüten – zart und leuchtend – stehen für Sensibilität, ihre Fruchtform für Klarheit und Entschlossenheit.
→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre