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'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Sesamum indicum''<br> | |||
'''Synonyme:''' Echter Sesam, Öl-Sesam, Til (Hindi), Simsim (Afrika), Goma (Japan). | |||
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===Beschreibung=== | ===Beschreibung=== | ||
Herkunft und Verbreitung: | *'''Herkunft und Verbreitung:''' Ursprünglich vermutlich aus Ostafrika oder Indien stammend. Heute in tropischen und subtropischen Regionen weltweit angebaut. Indien, China, Myanmar und Sudan gehören zu den Hauptanbaugebieten. | ||
Kennzeichen: Einjähriges Kraut mit meist unverzweigtem Stängel; Blätter wechselständig, elliptisch zugespitzt, etwas gelappt, glattrandig oder fein gezähnt, auf der Unterseite wollig behaart; Blüten glockenförmig, einzeln oder zu mehreren in den Blattachseln, weiß oder schwach rötlich violett bis weinrot; Kapselfrucht, drei Zentimeter lang und einen Zentimeter breit, mit zahlreichen ovalen Samen, zwei bis drei Millimeter lang, je nach Sorte cremefarben grau, braun oder schwarz. | *'''Kennzeichen:''' Einjähriges Kraut mit meist unverzweigtem Stängel; Blätter wechselständig, elliptisch zugespitzt, etwas gelappt, glattrandig oder fein gezähnt, auf der Unterseite wollig behaart; Blüten glockenförmig, einzeln oder zu mehreren in den Blattachseln, weiß oder schwach rötlich violett bis weinrot; Kapselfrucht, drei Zentimeter lang und einen Zentimeter breit, mit zahlreichen ovalen Samen, zwei bis drei Millimeter lang, je nach Sorte cremefarben grau, braun oder schwarz. | ||
===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ||
Beim Kauf von Sesam sollte man darauf achten, dass er noch keimfähig ist.<br>Sesamsamen riechen kaum, ihr Geschmack ist nussartig, die Intensität ist abhängig von der Sorte. Man kann sie 24 bis 48 Stunden lang einweichen und leicht ankeimen lassen, dann sind sie milder im Geschmack. Sobald sich die Wurzel deutlich zeigt, werden sie bitter. | Beim Kauf von Sesam sollte man darauf achten, dass er noch keimfähig ist.<br>Sesamsamen riechen kaum, ihr Geschmack ist nussartig, die Intensität ist abhängig von der Sorte. Man kann sie 24 bis 48 Stunden lang einweichen und leicht ankeimen lassen, dann sind sie milder im Geschmack. Sobald sich die Wurzel deutlich zeigt, werden sie bitter. | ||
Saison: Sesam ist das ganze Jahr über erhältlich.<br> | '''Saison:''' Sesam ist das ganze Jahr über erhältlich.<br> | ||
Lagerung/Haltbarkeit: Sesam ist mehrere Monate lang haltbar. | |||
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<u>Hinweis:</u> Die Angaben beziehen sich auf das getrocknete Produkt. | <u>Hinweis:</u> Die Angaben beziehen sich auf das getrocknete Produkt. | ||
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*'''Sesamin, Sesamolin''': antioxidative Lignane mit cholesterinsenkender, leberschützender und entzündungshemmender Wirkung | |||
*'''Calcium, Magnesium, Eisen, Zink''': besonders reichlich im ungeschälten Sesam; wichtig für Knochen, Blut, Immunsystem | |||
*'''Omega-6-Fettsäuren (v. a. Linolsäure)''': essenziell, aber in Balance zu Omega-3-Fettsäuren zu konsumieren | |||
*'''B-Vitamine''': unterstützen Nervenstoffwechsel, Zellfunktion und Energiegewinnung | |||
===Wissenswertes=== | ===Wissenswertes=== | ||
Die | *'''Namensgebung:''' „Sesam“ stammt aus dem altbabylonischen „šamaššammu“ und wurde über das Griechische („sēsamon“) ins Lateinische („sesamum“) und schließlich ins Deutsche übernommen. Der Artname „indicum“ verweist auf den indischen Ursprung oder die dortige Kultivierung. | ||
*'''Heilkunde:''' In der ayurvedischen und traditionellen chinesischen Medizin wird Sesam seit Jahrtausenden verwendet – zur Stärkung von Nieren, Knochen, Haaren und innerem Gleichgewicht. Das Öl dient der Hautpflege, Entgiftung (z. B. beim Ölziehen) und allgemeinen Revitalisierung. Die Samen werden gegen Verstopfung, zur Milchbildung bei Stillenden und zur allgemeinen Kräftigung eingesetzt. Der Lezithingehalt soll sich günstig auf die Nerven- und Gehirntätigkeit auswirken. | |||
*'''Nutzpflanze:''' Sesam ist eine wichtige Kulturpflanze für Ölgewinnung, Nahrung und kosmetische Anwendungen. Das kaltgepresste Öl ist haltbar und oxidationsstabil. Die Samen sind in der Küche vielseitig einsetzbar – roh, geröstet, gemahlen oder in Pasten (Tahini). In manchen Regionen dient Sesam als Opfergabe, Handelsware und Fruchtbarkeitssymbol. Vor allem in Süd- und Südostasien und im Nahen Osten ist Sesam ein Grundnahrungsmittel. | |||
*'''Mythos und Geschichte:''' Sesam gilt als eine der ältesten Ölpflanzen der Menschheit. In Babylonien und Ägypten wurde Sesamöl für Salbungen, Körperpflege und rituelle Zwecke genutzt. Das Märchen „Sesam, öffne dich!“ aus „Tausendundeine Nacht“ machte den Namen zum Sinnbild für das Öffnen verborgener Räume – möglicherweise in Anlehnung an das Aufspringen der Sesamkapseln. In Indien gilt Sesam als heilige Speise, besonders bei Ahnenritualen und zu solaren Festen. | |||
*'''Magie und Brauchtum:''' Geschlecht: maskulin; Planet: Sonne; Element: Feuer; Magische Kräfte: Geldzauber, Sympathiemagie, Sinnlichkeit.<br>n verschiedenen Kulturen wird Sesam als Opfergabe und Segenspflanze verwendet. Die Samen symbolisieren Fülle, Lebenskraft und Reichtum. In Schutzritualen sollen sie Blockaden auflösen und verschlossene Wege öffnen. Das Sesamöl wird in der indischen Tempelmagie zur Reinigung und Energetisierung des Körpers genutzt. In alten Hochzeitsbräuchen galt schwarzer Sesam als Mittel zur Stärkung der Fruchtbarkeit.<br>Der Verzehr von Sesam soll die Sinnlichkeit erwecken. Ein mit Sesam gefülltes Gefäß, das im Haus offen stehengelassen wird, zieht Geld an. Mit Hilfe von Sesamkörnern lassen sich verlorene Gegenstände wiederfinden. | |||
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' ''Sesamum indicum'' wirkt auf das Wurzel- und Sakralchakra. Die Pflanze steht für Lebenskraft, Öffnung und das Annehmen von Fülle. Der aromatische Geschmack erinnert an die Tiefe archaischer Nahrung. | |||
→ Siehe auch: [[Fette und verwandte Lipide in der Rohkost]], [[Instinktive Ernährung]], [[Die instinktive Sperre]] | |||
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Aktuelle Version vom 28. Juli 2025, 15:18 Uhr
Sesam Sesamum indicum ist eine der ältesten bekannten Ölpflanzen der Welt, deren kleine, ölreiche Samen sowohl als Nahrungsmittel als auch in der Heilkunde geschätzt werden. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Sesamum indicum
Synonyme: Echter Sesam, Öl-Sesam, Til (Hindi), Simsim (Afrika), Goma (Japan).
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Ordnung: Lippenblütlerartige Lamiales
- Familie: Sesamgewächse Pedaliaceae
- Gattung: Sesamum
- Art: Sesam
Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Ursprünglich vermutlich aus Ostafrika oder Indien stammend. Heute in tropischen und subtropischen Regionen weltweit angebaut. Indien, China, Myanmar und Sudan gehören zu den Hauptanbaugebieten.
- Kennzeichen: Einjähriges Kraut mit meist unverzweigtem Stängel; Blätter wechselständig, elliptisch zugespitzt, etwas gelappt, glattrandig oder fein gezähnt, auf der Unterseite wollig behaart; Blüten glockenförmig, einzeln oder zu mehreren in den Blattachseln, weiß oder schwach rötlich violett bis weinrot; Kapselfrucht, drei Zentimeter lang und einen Zentimeter breit, mit zahlreichen ovalen Samen, zwei bis drei Millimeter lang, je nach Sorte cremefarben grau, braun oder schwarz.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Beim Kauf von Sesam sollte man darauf achten, dass er noch keimfähig ist.
Sesamsamen riechen kaum, ihr Geschmack ist nussartig, die Intensität ist abhängig von der Sorte. Man kann sie 24 bis 48 Stunden lang einweichen und leicht ankeimen lassen, dann sind sie milder im Geschmack. Sobald sich die Wurzel deutlich zeigt, werden sie bitter.
Saison: Sesam ist das ganze Jahr über erhältlich.
Lagerung/Haltbarkeit: Sesam ist mehrere Monate lang haltbar.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 5,0 |
Kohlenhydrate | 10,2 |
Eiweiße | 18,2 |
Fette | 50,4 |
Rohfasern | 8,0 |
Mineralstoffe | 5,3 |
Hinweis: Die Angaben beziehen sich auf das getrocknete Produkt.
Besondere Inhaltsstoffe
- Sesamin, Sesamolin: antioxidative Lignane mit cholesterinsenkender, leberschützender und entzündungshemmender Wirkung
- Calcium, Magnesium, Eisen, Zink: besonders reichlich im ungeschälten Sesam; wichtig für Knochen, Blut, Immunsystem
- Omega-6-Fettsäuren (v. a. Linolsäure): essenziell, aber in Balance zu Omega-3-Fettsäuren zu konsumieren
- B-Vitamine: unterstützen Nervenstoffwechsel, Zellfunktion und Energiegewinnung
Wissenswertes
- Namensgebung: „Sesam“ stammt aus dem altbabylonischen „šamaššammu“ und wurde über das Griechische („sēsamon“) ins Lateinische („sesamum“) und schließlich ins Deutsche übernommen. Der Artname „indicum“ verweist auf den indischen Ursprung oder die dortige Kultivierung.
- Heilkunde: In der ayurvedischen und traditionellen chinesischen Medizin wird Sesam seit Jahrtausenden verwendet – zur Stärkung von Nieren, Knochen, Haaren und innerem Gleichgewicht. Das Öl dient der Hautpflege, Entgiftung (z. B. beim Ölziehen) und allgemeinen Revitalisierung. Die Samen werden gegen Verstopfung, zur Milchbildung bei Stillenden und zur allgemeinen Kräftigung eingesetzt. Der Lezithingehalt soll sich günstig auf die Nerven- und Gehirntätigkeit auswirken.
- Nutzpflanze: Sesam ist eine wichtige Kulturpflanze für Ölgewinnung, Nahrung und kosmetische Anwendungen. Das kaltgepresste Öl ist haltbar und oxidationsstabil. Die Samen sind in der Küche vielseitig einsetzbar – roh, geröstet, gemahlen oder in Pasten (Tahini). In manchen Regionen dient Sesam als Opfergabe, Handelsware und Fruchtbarkeitssymbol. Vor allem in Süd- und Südostasien und im Nahen Osten ist Sesam ein Grundnahrungsmittel.
- Mythos und Geschichte: Sesam gilt als eine der ältesten Ölpflanzen der Menschheit. In Babylonien und Ägypten wurde Sesamöl für Salbungen, Körperpflege und rituelle Zwecke genutzt. Das Märchen „Sesam, öffne dich!“ aus „Tausendundeine Nacht“ machte den Namen zum Sinnbild für das Öffnen verborgener Räume – möglicherweise in Anlehnung an das Aufspringen der Sesamkapseln. In Indien gilt Sesam als heilige Speise, besonders bei Ahnenritualen und zu solaren Festen.
- Magie und Brauchtum: Geschlecht: maskulin; Planet: Sonne; Element: Feuer; Magische Kräfte: Geldzauber, Sympathiemagie, Sinnlichkeit.
n verschiedenen Kulturen wird Sesam als Opfergabe und Segenspflanze verwendet. Die Samen symbolisieren Fülle, Lebenskraft und Reichtum. In Schutzritualen sollen sie Blockaden auflösen und verschlossene Wege öffnen. Das Sesamöl wird in der indischen Tempelmagie zur Reinigung und Energetisierung des Körpers genutzt. In alten Hochzeitsbräuchen galt schwarzer Sesam als Mittel zur Stärkung der Fruchtbarkeit.
Der Verzehr von Sesam soll die Sinnlichkeit erwecken. Ein mit Sesam gefülltes Gefäß, das im Haus offen stehengelassen wird, zieht Geld an. Mit Hilfe von Sesamkörnern lassen sich verlorene Gegenstände wiederfinden.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Sesamum indicum wirkt auf das Wurzel- und Sakralchakra. Die Pflanze steht für Lebenskraft, Öffnung und das Annehmen von Fülle. Der aromatische Geschmack erinnert an die Tiefe archaischer Nahrung.
→ Siehe auch: Fette und verwandte Lipide in der Rohkost, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre