Lein, echter: Unterschied zwischen den Versionen

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Wissenschaftliche Namen: ''Linum usitatissimum''<br>
'''Echter Lein''' ''Linum usitatissimum'' ist eine seit Jahrtausenden kultivierte Faser- und Ölpflanze aus der Familie der Leingewächse. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Synonyme: Dreschlein, Flachs, Flachshere, Flachsleisi, Flachslinsen, Flas, Glix, Haarlinsen, Hornsamen, Klengel, Leinsamen, Leinwanzen, Saatlein, Stempenhaar.
 
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'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Linum usitatissimum''<br>
'''Synonyme:''' Dreschlein, Flachs, Flachshere, Flachsleisi, Flachslinsen, Flas, Glix, Haarlinsen, Hornsamen, Klengel, Leinsamen, Leinwanzen, Saatlein, Stempenhaar.


===Systematik===
===Systematik===
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===Beschreibung===
===Beschreibung===
Blütezeit: Juli bis August.
*'''Herkunft und Verbreitung:'''  ''Linum usitatissimum'' ist eine vom Menschen gezüchtete Kulturpflanze, die aus dem Wilden Lein ''Linum bienne'' hervorgegangen ist. Sie wurde bereits im Neolithikum kultiviert und ist heute weltweit verbreitet, vor allem in Europa, Asien und Kanada.


Vorkommen: Südeuropa, bis 800 Meter; in Mitteleuropa kultiviert, verwildert auf Schuttplätzen.
*'''Kennzeichen:''' Zwanzig Zentimeter bis ein Meter hohe, ein bis zweijährige Pflanze; Stängel kahl, aufrecht oder kurz bogig aufsteigend, einfach oder oben verzweigt, beblättert; Blätter wechselständig, sitzend, länglich und schmal, zugespitzt, ganzrandig, dreinervig, graugrün; Blüten hellblau, fünf fein bewimperte Kelchblätter, fünf Kronblätter, zehn Staubblätter, davon fünf ohne Staubbeutel, fünf Griffel mit kopfiger Narbe; Kapsel kugelig eiförmig mit meist zehn glänzend bräunlichen, glatten, flachgedrückten Samen.


Kennzeichen: Zwanzig Zentimeter bis ein Meter hohe, ein bis zweijährige Pflanze; Stängel kahl, aufrecht oder kurz bogig aufsteigend, einfach oder oben verzweigt, beblättert; Blätter wechselständig, sitzend, länglich und schmal, zugespitzt, ganzrandig, dreinervig, graugrün; Blüten hellblau, fünf fein bewimperte Kelchblätter, fünf Kronblätter, zehn Staubblätter, davon fünf ohne Staubbeutel, fünf Griffel mit kopfiger Narbe; Kapsel kugelig eiförmig mit meist zehn glänzend bräunlichen, glatten, flachgedrückten Samen.
===Rohkosttipps und Erfahrungen===
'''Sammelgut und Sammelzeit:''' Blätter und weiche Triebe von April bis Juni, Samen von September bis Oktober.


===Rohkosttipps und Erfahrungen===
Leinsamen werden in der Rohkost gelegentlich verwendet, besonders wegen ihres hohen Fett- und Schleimstoffgehalts. In der instinktiven Rohkost spielen sie eine untergeordnete Rolle, da sie instinktiv meist schnell als „neutral“ oder uninteressant empfunden werden. Die Schleimstoffe quellen beim Kauen oder Einweichen stark auf, was das Sättigungsgefühl fördern kann. Die frischen Samen sollten nur in geringen Mengen gegessen werden, da sie geringe Mengen Blausäureglykoside enthalten.
Sammelgut und Sammelzeit: Blätter und weiche Triebe von April bis Juni, Samen von September bis Oktober.


Blätter und junge Triebe habe einen angenehmen milden Geschmack. Die Samen sind fast geruchlos und schmecken schleimig, süßlich. Sie wirken leicht abführend.
Blätter und junge Triebe habe einen angenehmen milden Geschmack. Die Samen sind fast geruchlos und schmecken schleimig, süßlich. Sie wirken leicht abführend.


Kultur im eigenen Garten: Lein stellt keine besonderen Ansprüche an den Boden, er wächst in jeder Gartenerde. Die Aussaat kann im Frühling (April/Mai) erfolgen. Bei Trockenheit sollte gegossen werden, ist es allerdings zu nass, werden keine Blüten und Samen gebildet.
'''Kultur im eigenen Garten:''' Lein stellt keine besonderen Ansprüche an den Boden, er wächst in jeder Gartenerde. Die Aussaat kann im Frühling (April/Mai) erfolgen. Bei Trockenheit sollte gegossen werden, ist es allerdings zu nass, werden keine Blüten und Samen gebildet.


===Nährstoffe===
===Nährstoffe===
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!Nährstoff
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<u>Hinweis:</u> Die Angaben beziehen sich auf das getrocknete Produkt.
<u>Hinweis:</u> Die Angaben beziehen sich auf das getrocknete Produkt.
===Besondere Inhaltsstoffe===
''Linum usitatissimum'' enthält eine Vielzahl funktioneller Stoffe:
*'''Alpha-Linolensäure (Omega-3-Fettsäure):''' entzündungshemmend, zellschützend 
*'''Lignane (phytoöstrogenartige Stoffe):''' antioxidativ, hormonmodulierend 
*'''Schleimstoffe (Polysaccharide):''' verdauungsfördernd, reizlindernd 
*'''Blausäureglykoside (Linamarin):''' potenziell giftig in hohen Mengen, durch Kauen teilweise freigesetzt 
*'''Eiweiß mit hohem Arginin-Anteil:''' immunstärkend


===Wissenswertes===
===Wissenswertes===
Der Lein war die Heilpflanze des Jahres 2005.
*'''Namensgebung:''' Die Bezeichnung "Lein" kommt vom keltischen Wort ''lin'' für Faden und dem lateinischen ''linum'' = Schnur, Faden. Auch der Artname ''usitatissimum'' kommt aus dem Lateinischen und bedeutet "sehr nützlich" und bezieht sich auf die vielfältige Verwendbarkeit der Pflanze. Der deutsche Ausdruck "Flachs" leitet sich von "flechten" ab.
 
*'''Heilkunde:''' Die Wirkung wird als abführend, erweichend, entzündungshemmend, krampflösend, schmerzstillend, harntreibend und wurmtreibend beschrieben.<br>Die Samen sind aufgrund ihres Quellvermögens als mildes Abführmittel bekannt, daneben zur Reizminderung bei entzündlichen Prozessen des Verdauungsapparates und bei Katarrhen der Atemwege. Äußerlich werden die Samen in pulverisierter Form als Umschläge bei Geschwüren und Furunkeln angewandt. Die Volksheilkunde nutzte den Lein auch zur Schmerzbehandlung von Zähnen und Rheuma. Die in den Samen vorkommenden Ligane, das sind pflanzliche Östrogene, sollen hormonabhängige Krebsarten wie Brustkrebs oder Gebärmutterkrebs hemmen.<br>In der Homöopathie wird das Mittel aus den Blüten hergestellt und wirkt gegen Asthma, Harnblasenreizung, Heufieber, Heuschnupfen, chronischer Durchfall und Zungenlähmung.
 
*'''Nutzpflanze:''' Echter Lein wird sowohl zur Ölgewinnung als auch zur Faserherstellung angebaut (Öllein bzw. Faserlein). Das aus den Samen gepresste Leinöl ist reich an Omega-3-Fettsäuren. Die Fasern wurden bereits im alten Ägypten zur Herstellung von Leinenstoffen verwendet.


Namensgebung: Die Bezeichnung "Lein" kommt vom keltischen Wort ''lin'' für Faden und dem lateinischen ''linum'' = Schnur, Faden. Auch der Artname ''usitatissimum'' kommt aus dem Lateinischen und bedeutet "sehr nützlich" und bezieht sich auf die vielfältige Verwendbarkeit der Pflanze. Der deutsche Ausdruck "Flachs" leitet sich von "flechten" ab.
*'''Mythos und Geschichte:''' Der Echte Lein oder Flachs wurde schon in vorgeschichtlicher Zeit kultiviert. In Pfahlbauten wurden 3000 bis 4000 Jahre alte Samen, Stängelteile und Leingewebe gefunden. Im Orient lässt sich die Flachskultur bis ins 4. Jahrtausend vor Christus zurückverfolgen. In Ägypten war das weiße Linnen Symbol für Licht und göttliche Reinheit. Die Pharaonen wurden vor ihrer Mumifizierung in Leinentücher gehüllt, und auch die Bibel erwähnt die Pflanze. Bis etwa Mitte des 19. Jahrhunderts wurde in Mitteleuropa der Flachs in großem Stil angebaut, später wurde er mehr und mehr durch Baumwolle und Wolle verdrängt.


Heilkunde: Die Wirkung wird als abführend, erweichend, entzündungshemmend, krampflösend, schmerzstillend, harntreibend und wurmtreibend beschrieben.<br>Die Samen sind aufgrund ihres Quellvermögens als mildes Abführmittel bekannt, daneben zur Reizminderung bei entzündlichen Prozessen des Verdauungsapparates und bei Katarrhen der Atemwege. Äußerlich werden die Samen in pulverisierter Form als Umschläge bei Geschwüren und Furunkeln angewandt. Die Volksheilkunde nutzte den Lein auch zur Schmerzbehandlung von Zähnen und Rheuma. Die in den Samen vorkommenden Ligane, das sind pflanzliche Östrogene, sollen hormonabhängige Krebsarten wie Brustkrebs oder Gebärmutterkrebs hemmen.<br>In der Homöopathie wird das Mittel aus den Blüten hergestellt und wirkt gegen Asthma, Harnblasenreizung, Heufieber, Heuschnupfen, chronischer Durchfall und Zungenlähmung.
*'''Magie und Brauchtum:''' Geschlecht: maskulin; Planet: Merkur; Element: Feuer; Gottheit: Hulda; Magische Kräfte: Geldmittel, Schutz, Schönheit, übersinnliche Fähigkeit, Heilung.<br>Lein wurde in Ritualen zu Ehren der teutonischen Göttin Hulda benutzt. Sie war es, die den Sterblichen beigebracht hat, den Lein anzubauen, ihn zu verspinnen und zu Stoffen zu verweben.<br>Leinsamen werden für Geldzauber verwendet. Dazu kann man sich eine kleine Menge in die Tasche oder in den Geldbeutel stecken. Etwas Lein im Schuh bewahrt vor Armut. Die blauen Blüten der Pflanze werden zum Schutz gegen Zauberei getragen. Leinsamen wurde auch als Liebesorakel gebraucht. Mädchen legten ihn dazu in der Christnacht unters Kopfkissen, um von ihrem Zukünftigen zu träumen.


Nutzpflanze: Mit dem Öl kann man auf natürliche und giftfreie Art Holz konservieren. Aus der Faser des Stängels wird das Leinen hergestellt.
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Der Echte Lein steht für Schlichtheit, Stärke durch Feinheit und beständige Ausdauer. Energetisch wird er mit dem Hals- und Herzchakra in Verbindung gebracht – Ausdruck von Kommunikation, innerer Reinigung und Klarheit.


Mythos/Geschichte: Der Echte Lein oder Flachs wurde schon in vorgeschichtlicher Zeit kultiviert. In Pfahlbauten wurden 3000 bis 4000 Jahre alte Samen, Stängelteile und Leingewebe gefunden. Im Orient lässt sich die Flachskultur bis ins 4. Jahrtausend vor Christus zurückverfolgen. In Ägypten war das weiße Linnen Symbol für Licht und göttliche Reinheit. Die Pharaonen wurden vor ihrer Mumifizierung in Leinentücher gehüllt, und auch die Bibel erwähnt die Pflanze. Bis etwas Mitte des 19. Jahrhunderts wurde in Mitteleuropa der Flachs in großem Stil angebaut, später wurde er mehr und mehr durch Baumwolle und Wolle verdrängt.


Magie/Brauchtum: Geschlecht: maskulin; Planet: Merkur; Element: Feuer; Gottheit: Hulda; Magische Kräfte: Geldmittel, Schutz, Schönheit, übersinnliche Fähigkeit, Heilung.<br>Lein wurde in Ritualen zu Ehren der teutonischen Göttin Hulda benutzt. Sie war es, die den Sterblichen beigebracht hat, den Lein anzubauen, ihn zu verspinnen und zu Stoffen zu verweben.<br>Leinsamen werden für Geldzauber verwendet. Dazu kann man sich eine kleine Menge in die Tasche oder in den Geldbeutel stecken. Etwas Lein im Schuh bewahrt vor Armut. Die blauen Blüten der Pflanze werden zum Schutz gegen Zauberei getragen. Leinsamen wurde auch als Liebesorakel gebraucht. Mädchen legten ihn dazu in der Christnacht unters Kopfkissen, um von ihrem Zukünftigen zu träumen.
→ Siehe auch: [[Instinktive Ernährung]], [[Die instinktive Sperre]]
__NOEDITSECTION__
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[[Kategorie:Pflanzen]]
[[Kategorie:Essbare Pflanzen]]
[[Kategorie:Leingewächse]]
[[Kategorie:Heilpflanzen]]

Aktuelle Version vom 16. Juni 2025, 10:42 Uhr

Echter Lein Linum usitatissimum ist eine seit Jahrtausenden kultivierte Faser- und Ölpflanze aus der Familie der Leingewächse. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Linum usitatissimum
Synonyme: Dreschlein, Flachs, Flachshere, Flachsleisi, Flachslinsen, Flas, Glix, Haarlinsen, Hornsamen, Klengel, Leinsamen, Leinwanzen, Saatlein, Stempenhaar.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Malpighiales
  • Familie: Leingewächse Linaceae
  • Gattung: Lein Linum
  • Art: Echter Lein

Zur Gattung Linum gehören ca. 200 Arten, u.a. folgende in Mitteleuropa vorkommende:

  • Gemeiner Lein, Flachs oder Kultur-Lein Linum usitatissimum
  • Gelber Lein Linum flavum
  • Ausdauernder Lein Linum perenne
  • Alpen-Lein Linum alpinum
  • Schmalblättriger Lein Linum tenuifolium
  • Klebriger Lein Linum viscosum
  • Purgier-Lein Linum catharticum

Alle Arten sind essbar und können ähnlich verwendet werden. Einige sind aufgrund ihrer Bestandsgefährdung oder Unterschutzstellung von der Wildsammlung ausgenommen.

Echter Lein
Echter Lein, Stängel und Blatt
Echter Lein, Blüte
Leinsamen

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Linum usitatissimum ist eine vom Menschen gezüchtete Kulturpflanze, die aus dem Wilden Lein Linum bienne hervorgegangen ist. Sie wurde bereits im Neolithikum kultiviert und ist heute weltweit verbreitet, vor allem in Europa, Asien und Kanada.
  • Kennzeichen: Zwanzig Zentimeter bis ein Meter hohe, ein bis zweijährige Pflanze; Stängel kahl, aufrecht oder kurz bogig aufsteigend, einfach oder oben verzweigt, beblättert; Blätter wechselständig, sitzend, länglich und schmal, zugespitzt, ganzrandig, dreinervig, graugrün; Blüten hellblau, fünf fein bewimperte Kelchblätter, fünf Kronblätter, zehn Staubblätter, davon fünf ohne Staubbeutel, fünf Griffel mit kopfiger Narbe; Kapsel kugelig eiförmig mit meist zehn glänzend bräunlichen, glatten, flachgedrückten Samen.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Sammelgut und Sammelzeit: Blätter und weiche Triebe von April bis Juni, Samen von September bis Oktober.

Leinsamen werden in der Rohkost gelegentlich verwendet, besonders wegen ihres hohen Fett- und Schleimstoffgehalts. In der instinktiven Rohkost spielen sie eine untergeordnete Rolle, da sie instinktiv meist schnell als „neutral“ oder uninteressant empfunden werden. Die Schleimstoffe quellen beim Kauen oder Einweichen stark auf, was das Sättigungsgefühl fördern kann. Die frischen Samen sollten nur in geringen Mengen gegessen werden, da sie geringe Mengen Blausäureglykoside enthalten.

Blätter und junge Triebe habe einen angenehmen milden Geschmack. Die Samen sind fast geruchlos und schmecken schleimig, süßlich. Sie wirken leicht abführend.

Kultur im eigenen Garten: Lein stellt keine besonderen Ansprüche an den Boden, er wächst in jeder Gartenerde. Die Aussaat kann im Frühling (April/Mai) erfolgen. Bei Trockenheit sollte gegossen werden, ist es allerdings zu nass, werden keine Blüten und Samen gebildet.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100 g Leinsamen
Wasser 6,0
Kohlenhydrate 29,0
Eiweiße 18,0
Fette 42,0
Rohfasern 27,0
Mineralstoffe 3,0

Hinweis: Die Angaben beziehen sich auf das getrocknete Produkt.

Besondere Inhaltsstoffe

Linum usitatissimum enthält eine Vielzahl funktioneller Stoffe:

  • Alpha-Linolensäure (Omega-3-Fettsäure): entzündungshemmend, zellschützend
  • Lignane (phytoöstrogenartige Stoffe): antioxidativ, hormonmodulierend
  • Schleimstoffe (Polysaccharide): verdauungsfördernd, reizlindernd
  • Blausäureglykoside (Linamarin): potenziell giftig in hohen Mengen, durch Kauen teilweise freigesetzt
  • Eiweiß mit hohem Arginin-Anteil: immunstärkend

Wissenswertes

  • Namensgebung: Die Bezeichnung "Lein" kommt vom keltischen Wort lin für Faden und dem lateinischen linum = Schnur, Faden. Auch der Artname usitatissimum kommt aus dem Lateinischen und bedeutet "sehr nützlich" und bezieht sich auf die vielfältige Verwendbarkeit der Pflanze. Der deutsche Ausdruck "Flachs" leitet sich von "flechten" ab.
  • Heilkunde: Die Wirkung wird als abführend, erweichend, entzündungshemmend, krampflösend, schmerzstillend, harntreibend und wurmtreibend beschrieben.
    Die Samen sind aufgrund ihres Quellvermögens als mildes Abführmittel bekannt, daneben zur Reizminderung bei entzündlichen Prozessen des Verdauungsapparates und bei Katarrhen der Atemwege. Äußerlich werden die Samen in pulverisierter Form als Umschläge bei Geschwüren und Furunkeln angewandt. Die Volksheilkunde nutzte den Lein auch zur Schmerzbehandlung von Zähnen und Rheuma. Die in den Samen vorkommenden Ligane, das sind pflanzliche Östrogene, sollen hormonabhängige Krebsarten wie Brustkrebs oder Gebärmutterkrebs hemmen.
    In der Homöopathie wird das Mittel aus den Blüten hergestellt und wirkt gegen Asthma, Harnblasenreizung, Heufieber, Heuschnupfen, chronischer Durchfall und Zungenlähmung.
  • Nutzpflanze: Echter Lein wird sowohl zur Ölgewinnung als auch zur Faserherstellung angebaut (Öllein bzw. Faserlein). Das aus den Samen gepresste Leinöl ist reich an Omega-3-Fettsäuren. Die Fasern wurden bereits im alten Ägypten zur Herstellung von Leinenstoffen verwendet.
  • Mythos und Geschichte: Der Echte Lein oder Flachs wurde schon in vorgeschichtlicher Zeit kultiviert. In Pfahlbauten wurden 3000 bis 4000 Jahre alte Samen, Stängelteile und Leingewebe gefunden. Im Orient lässt sich die Flachskultur bis ins 4. Jahrtausend vor Christus zurückverfolgen. In Ägypten war das weiße Linnen Symbol für Licht und göttliche Reinheit. Die Pharaonen wurden vor ihrer Mumifizierung in Leinentücher gehüllt, und auch die Bibel erwähnt die Pflanze. Bis etwa Mitte des 19. Jahrhunderts wurde in Mitteleuropa der Flachs in großem Stil angebaut, später wurde er mehr und mehr durch Baumwolle und Wolle verdrängt.
  • Magie und Brauchtum: Geschlecht: maskulin; Planet: Merkur; Element: Feuer; Gottheit: Hulda; Magische Kräfte: Geldmittel, Schutz, Schönheit, übersinnliche Fähigkeit, Heilung.
    Lein wurde in Ritualen zu Ehren der teutonischen Göttin Hulda benutzt. Sie war es, die den Sterblichen beigebracht hat, den Lein anzubauen, ihn zu verspinnen und zu Stoffen zu verweben.
    Leinsamen werden für Geldzauber verwendet. Dazu kann man sich eine kleine Menge in die Tasche oder in den Geldbeutel stecken. Etwas Lein im Schuh bewahrt vor Armut. Die blauen Blüten der Pflanze werden zum Schutz gegen Zauberei getragen. Leinsamen wurde auch als Liebesorakel gebraucht. Mädchen legten ihn dazu in der Christnacht unters Kopfkissen, um von ihrem Zukünftigen zu träumen.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Der Echte Lein steht für Schlichtheit, Stärke durch Feinheit und beständige Ausdauer. Energetisch wird er mit dem Hals- und Herzchakra in Verbindung gebracht – Ausdruck von Kommunikation, innerer Reinigung und Klarheit.


→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre