Kumquat

Kumquat Citrus japonica ist eine kleinfrüchtige Zitrusart mit essbarer Schale und bittersüßem Geschmack. Die Frucht gilt als Delikatesse im Winterhalbjahr und kann roh mitsamt Schale verzehrt werden. Dieser Artikel beleuchtet die Kumquat aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Citrus japonica
Synonyme: Oval-Kumquat, Kinoto, Zwergorange, Zwergpomeranze, Fortunella ovata (veraltet).

Systematik

• Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
• Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
• Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
• Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
• Ordnung: Seifenbaumartige Sapindales
• Familie: Rautengewächse Rutaceae
• Gattung: Citrus (inkl. Fortunella)
• Art: Chinesische Kumquat

Die Gattung Fortunella wurde zwischenzeitlich als eigene Gattung geführt, ist aber phylogenetisch in Citrus eingebettet.

Kumquat, Ast mit Fruechten
Kumquats	Kumquat, aufgeschnitten

Beschreibung

• Herkunft und Verbreitung: Ursprünglich aus China stammend, wird die Kumquat heute in Südchina, Japan, im Mittelmeerraum, in Kalifornien und Florida kultiviert. Sie ist eine der kälteresistentesten Zitrusarten.

• Kennzeichen: Immergrüner, langsamwüchsiger Strauch mit kantigen und meist auch bedornten Zweigen; Blätter wechselständig, etwas lederig, Oberseite dunkelgrün glänzend, elliptisch, bis sieben Zentimeter lang und drei Zentimeter breit; Blüten einzeln oder büschlig in den Blattachseln, weiß, sehr angenehm duftend; ovale bis längliche Früchte, drei bis fünf Zentimeter im Durchmesser, orange, mit dünner, süßlicher Schale und säuerlichem Fruchtfleisch.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Die kräftig goldgelben Früchte, die wie Miniaturausgaben einer Orange aussehen, werden mit der dünnen Schale verzehrt. Das süß-säuerlich und ganz leicht bitter schmeckende Fruchtfleisch besteht im Unterschied zu den übrigen Citrus-Früchten nur aus vier bis fünf Segmenten mit zwei grünlichen Samen. Kumquats schmecken am besten, wenn sie vor dem Genuß zwischen den Fingern gerollt werden, da auf diese Weise die ätherischen Öle in der Schale freigesetzt werden. Gekühlt gelagert sind sie mehrere Wochen haltbar.

Saison: Kumquats sind fast das ganze Jahr über erhältlich.

Anzucht: Die Kumquat wird oft als mehr oder minder kleines Bäumchen angeboten.
Boden: Die Erde sollte durchlässig und leicht sauer sein.
Wasserbedarf: Wie alle Citruspflanzen besteht mäßiger Wasserbedarf. Die Wurzeln dürfen weder ständig im Wasser stehen, noch darf die Erde dauerhaft sehr naß sein, sonst zersetzen sich die feinen Haarwurzeln. Andererseits darf der Wurzelballen aber auch nicht ganz austrocknen. Das Wasser darf nicht zu kalkhaltig sein, die Pflanze geht sonst ein.
Lichtbedarf: Im Sommer möglichst sonnig. Für die Überwinterung als Kübelpflanze genügt ein einigermaßen heller, kühler Raum.
Während der Wachstumsphase mag die Kumquat Wärme. Eine Überwinterungstemperatur knapp über der Frostgrenze ist ausreichend. Die Pflanze verträgt kurzzeitig auch leichten Frost, die Wurzeln dürfen jedoch nicht einfrieren.
Sonstiges: Wie alle Citruspflanzen sollte auch Fortunella margarita vor ständiger Zugluft geschützt werden.

Nährstoffe

Nährstoff	Gehalt in Gramm pro 100g essbarem Anteil
Wasser	81,5
Kohlenhydrate	14,6
Eiweiße	0,6
Fette	0,3
Rohfasern	3,7
Mineralstoffe	0,6

Besondere Inhaltsstoffe

Kumquats enthalten neben klassischen Zitrusnährstoffen auch viele bioaktive Verbindungen in der Schale:

• Flavonoide (z. B. Hesperidin, Naringin): Antioxidativ, entzündungshemmend
• Ätherische Öle (v. a. in der Schale): Aromatisch, leicht antimikrobiell
• Pektine und Ballaststoffe: Fördern die Verdauung, senken Blutzuckerspitzen
• Vitamin C: Unterstützt Immunsystem und Zellschutz
• Carotinoide (z. B. Beta-Cryptoxanthin): Antioxidativ, augenunterstützend

Wissenswertes

• Namensgebung: Die Bezeichnung "Kumquat" leitet sich vom kantonesischen gam gwat ab, das "goldene Orange" bedeutet. Die Kumquat wurde 1847 vom englischen Pflanzensammler Robert Fortune in China entdeckt und nach Europa gebracht. Nach ihm erhielt die Pflanze ihren lateinischen Namen.

• Heilkunde: In der traditionellen chinesischen Medizin gelten Kumquats als beruhigend für Hals und Atemwege. Die ätherischen Öle wirken leicht schleimlösend und anregend auf die Verdauung.

• Nutzpflanze: Kumquats werden heute in vielen Regionen der Erde angebaut, unter anderem in vielen Mittelmeerländern, Japan, China, Indonesien, den USA, Israel und Brasilien. Aus Kreuzungen der Kumquat mit anderen Zitrusfrüchten sind weitere Sorten entstanden, etwa die Limequat (aus der Kreuzung mit der Limette), die Lemonquat (Zitrone), die Orangequat (Orange) und die Calamondin (Mandarine).

• Mythos und Geschichte: Kumquats symbolisieren in China Reichtum und Glück – besonders zum Neujahrsfest. Man verschenkt sie in kleinen Töpfen oder als Fruchtkorb für ein „goldenes Jahr“.

• Magie und Brauchtum: In der asiatischen Volkskultur stehen Kumquats für Licht, Klarheit und Wiedergeburt. Sie werden als Opfergabe für Wohlstand, Gesundheit und Harmonie eingesetzt.

• Symbolik und spirituelle Deutung: Die Kumquat symbolisiert Heiterkeit, Balance und Reife im Kleinen. Ihre leuchtende Farbe und das Zusammenspiel von süß und sauer spiegeln das harmonische Miteinander von Gegensätzen. Spirituell wird sie dem Solarplexus-Chakra zugeordnet – Zentrum von Vitalität, Selbstvertrauen und Lebensfreude.

→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre