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Wissenschaftliche Namen: ''Cyclanthera pedata'' <br> | '''Caigua''' ''Cyclanthera pedata'' ist eine kletternde Kürbisgewächspflanze aus den Anden mit hohlen, mild schmeckenden Früchten, die roh gefüllt oder als Salat genutzt werden können. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost. | ||
Synonyme: Caihua, Hörnchengurke, Inkagurke, Klettergurke, Korilla, Olivenkürbis. | |||
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'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Cyclanthera pedata'' <br> | |||
'''Synonyme:''' Caihua, Hörnchengurke, Inkagurke, Klettergurke, Korilla, Olivenkürbis. | |||
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===Beschreibung=== | ===Beschreibung=== | ||
Herkunft und Verbreitung: Peru, Bolivien | *'''Herkunft und Verbreitung:''' Die Caigua stammt aus den Andenregionen Südamerikas (Peru, Bolivien, Ecuador) und wurde dort seit präkolumbianischer Zeit kultiviert. Heute ist sie auch in tropischen und subtropischen Regionen Afrikas, Asiens und Mittelamerikas verbreitet. | ||
Kennzeichen: Einjährige Pflanze mit liegenden oder kletternden, bis zu drei Meter langen, dicht verzweigten Stängeln; Blätter wechselständig, fest, drei bis fünflappig oder geschlitzt, bis fünfzehn Zentimeter lang und zwölf Zentimeter breit; Blüten um ein Zentimeter breit, grünlich weiß, eingeschlechtlich, männliche in Trauben, weibliche auf der gleichen Pflanze einzeln; Beerenfrüchte sieben bis fünfzehn Zentimeter lang, glänzend bleichgrün, oval-elliptisch mit dornförmigen Haken an der gekrümmten Spitze und vereinzelten Stacheln auf der Schale. | *'''Kennzeichen:''' Einjährige Pflanze mit liegenden oder kletternden, bis zu drei Meter langen, dicht verzweigten Stängeln; Blätter wechselständig, fest, drei bis fünflappig oder geschlitzt, bis fünfzehn Zentimeter lang und zwölf Zentimeter breit; Blüten um ein Zentimeter breit, grünlich weiß, eingeschlechtlich, männliche in Trauben, weibliche auf der gleichen Pflanze einzeln; Beerenfrüchte sieben bis fünfzehn Zentimeter lang, glänzend bleichgrün, oval-elliptisch mit dornförmigen Haken an der gekrümmten Spitze und vereinzelten Stacheln auf der Schale. | ||
===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ||
Gegessen werden können nicht nur die Früchte und deren Samen, sondern auch die Blätter. Im Inneren der Früchte befindet sich ein sehr lockeres, weißes Gewebe, in das die schwarzen Samen eingebettet sind. Die Früchte schmecken | Gegessen werden können nicht nur die Früchte und deren Samen, sondern auch die Blätter. Im Inneren der Früchte befindet sich ein sehr lockeres, weißes Gewebe, in das die schwarzen Samen eingebettet sind. Die Früchte schmecken wie eine Mischung aus [[Paprika]] und [[Gurke]]. Die Blätter haben einen leicht bitteren Geschmack. | ||
'''Saison:''' Je nach Klima ab Spätsommer bis Herbst. In mitteleuropäischem Anbau etwa von August bis Oktober. | |||
'''Lagerung/Haltbarkeit:''' Frisch geerntete Früchte halten sich 4–7 Tage bei kühler Lagerung. Ideal ist der Verzehr unmittelbar nach der Ernte. In feuchtem Tuch oder perforierten Beuteln im Kühlschrank aufbewahren. | |||
'''Anzucht:''' Bis zum ersten Frost wachsen und fruchten die Caiguas auch in Deutschland. Sie sind leicht in jedem durchlässigen, humosen Boden zu kultivieren. | |||
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!Nährstoff | |||
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===Besondere Inhaltsstoffe=== | |||
Caigua enthält neben typischen Kürbisgewächs-Inhaltsstoffen auch spezielle sekundäre Pflanzenstoffe mit möglichen gesundheitsfördernden Effekten: | |||
*'''Saponine:''' Blutdrucksenkend, cholesterinsenkend, immunstimulierend | |||
*'''Flavonoide (z. B. Quercetin):''' Antioxidativ, entzündungshemmend, gefäßschützend | |||
*'''Sterole (v. a. Stigmasterol):''' Senkung des LDL-Cholesterins, unterstützend für Hormonsystem | |||
*'''Pektine (lösliche Ballaststoffe):''' Verdauungsfördernd, regulierend auf Blutzucker | |||
===Wissenswertes=== | ===Wissenswertes=== | ||
Heilkunde: Die Caigua | *'''Namensgebung:''' Der Name „Caigua“ stammt aus der Quechua-Sprache (ursprünglich „kaywa“). Weitere regionale Bezeichnungen sind „Achocha“ oder „Korila“. Der botanische Gattungsname ''Cyclanthera'' verweist auf die ringförmige (gr. „kyklos“) Anordnung der Staubblätter. Der Artname ''pedata'' stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „fußförmig“. Er bezieht sich auf die charakteristische Form der Blätter dieser Pflanze. | ||
*'''Heilkunde:''' In der traditionellen peruanischen Medizin wird Caigua zur Regulierung von Blutdruck und Cholesterin eingesetzt. Auch bei Übergewicht, Diabetes und Verdauungsproblemen kommt sie zum Einsatz. Teils werden auch Tees aus Blättern zur Entschlackung verwendet. Ihre Verwendung als sanftes Mittel zur Leberentlastung wird ebenfalls beschrieben. | |||
*'''Nutzpflanze:''' Caigua ist eine schnellwüchsige, rankende Pflanze, ideal für vertikale Begrünung, Sichtschutz und Spaliere. In der Permakultur eignet sie sich als Nahrungslieferant, Bodenkühler und Bienenweide. Sie bringt auch auf armen Böden gute Erträge. | |||
*'''Mythos und Geschichte:''' Die Nutzung der Caigua geht bis auf vorspanische Kulturen zurück. Archäologische Funde belegen ihre Bedeutung in den Hochkulturen der Inka und Vorläufer. In indigenen Gesellschaften wurde sie nicht nur als Nahrung, sondern auch als Heil- und Ritualpflanze eingesetzt. | |||
*'''Magie und Brauchtum:''' In Andenkulturen galt die Caigua als Pflanze der Reinigung – innerlich wie äußerlich. Sie wurde in Fastenzeiten und rituellen Entgiftungsphasen eingesetzt. In ländlichen Gegenden findet man sie manchmal noch als Hausgartenpflanze mit „gesundhaltender“ Symbolik. | |||
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Caigua steht für Durchlässigkeit, Reinigung und innere Klärung. Als Frucht mit hohlem Innenraum und mildem Wesen symbolisiert sie Offenheit, Leichtigkeit und den bewussten Umgang mit inneren Prozessen. Spirituell kann sie dem Solarplexus-Chakra zugeordnet werden – in Bezug auf Verdauung, Selbstregulation und Lebensenergie. | |||
→ Siehe auch: [[Kürbisgewächse in der Rohkost]], [[Instinktive Ernährung]] | |||
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[[Kategorie:Pflanzen]] | |||
[[Kategorie:Essbare Pflanzen]] | |||
[[Kategorie:Kürbisgewächse]] | |||
[[Kategorie:Früchte]] |
Aktuelle Version vom 7. Juni 2025, 17:25 Uhr
Caigua Cyclanthera pedata ist eine kletternde Kürbisgewächspflanze aus den Anden mit hohlen, mild schmeckenden Früchten, die roh gefüllt oder als Salat genutzt werden können. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Cyclanthera pedata
Synonyme: Caihua, Hörnchengurke, Inkagurke, Klettergurke, Korilla, Olivenkürbis.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
- Ordnung: Kürbisartige Cucurbitales
- Familie: Kürbisgewächse Cucurbitaceae
- Gattung: Cyclanthera
- Art: Caigua
Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Die Caigua stammt aus den Andenregionen Südamerikas (Peru, Bolivien, Ecuador) und wurde dort seit präkolumbianischer Zeit kultiviert. Heute ist sie auch in tropischen und subtropischen Regionen Afrikas, Asiens und Mittelamerikas verbreitet.
- Kennzeichen: Einjährige Pflanze mit liegenden oder kletternden, bis zu drei Meter langen, dicht verzweigten Stängeln; Blätter wechselständig, fest, drei bis fünflappig oder geschlitzt, bis fünfzehn Zentimeter lang und zwölf Zentimeter breit; Blüten um ein Zentimeter breit, grünlich weiß, eingeschlechtlich, männliche in Trauben, weibliche auf der gleichen Pflanze einzeln; Beerenfrüchte sieben bis fünfzehn Zentimeter lang, glänzend bleichgrün, oval-elliptisch mit dornförmigen Haken an der gekrümmten Spitze und vereinzelten Stacheln auf der Schale.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Gegessen werden können nicht nur die Früchte und deren Samen, sondern auch die Blätter. Im Inneren der Früchte befindet sich ein sehr lockeres, weißes Gewebe, in das die schwarzen Samen eingebettet sind. Die Früchte schmecken wie eine Mischung aus Paprika und Gurke. Die Blätter haben einen leicht bitteren Geschmack.
Saison: Je nach Klima ab Spätsommer bis Herbst. In mitteleuropäischem Anbau etwa von August bis Oktober.
Lagerung/Haltbarkeit: Frisch geerntete Früchte halten sich 4–7 Tage bei kühler Lagerung. Ideal ist der Verzehr unmittelbar nach der Ernte. In feuchtem Tuch oder perforierten Beuteln im Kühlschrank aufbewahren.
Anzucht: Bis zum ersten Frost wachsen und fruchten die Caiguas auch in Deutschland. Sie sind leicht in jedem durchlässigen, humosen Boden zu kultivieren.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100 g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 92,3 |
Kohlenhydrate | 3,1 |
Eiweiße | 1,3 |
Fette | 0,3 |
Rohfasern | 1,1 |
Mineralstoffe | 0,8 |
Vitamin C | 35–55 mg |
Besondere Inhaltsstoffe
Caigua enthält neben typischen Kürbisgewächs-Inhaltsstoffen auch spezielle sekundäre Pflanzenstoffe mit möglichen gesundheitsfördernden Effekten:
- Saponine: Blutdrucksenkend, cholesterinsenkend, immunstimulierend
- Flavonoide (z. B. Quercetin): Antioxidativ, entzündungshemmend, gefäßschützend
- Sterole (v. a. Stigmasterol): Senkung des LDL-Cholesterins, unterstützend für Hormonsystem
- Pektine (lösliche Ballaststoffe): Verdauungsfördernd, regulierend auf Blutzucker
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Name „Caigua“ stammt aus der Quechua-Sprache (ursprünglich „kaywa“). Weitere regionale Bezeichnungen sind „Achocha“ oder „Korila“. Der botanische Gattungsname Cyclanthera verweist auf die ringförmige (gr. „kyklos“) Anordnung der Staubblätter. Der Artname pedata stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „fußförmig“. Er bezieht sich auf die charakteristische Form der Blätter dieser Pflanze.
- Heilkunde: In der traditionellen peruanischen Medizin wird Caigua zur Regulierung von Blutdruck und Cholesterin eingesetzt. Auch bei Übergewicht, Diabetes und Verdauungsproblemen kommt sie zum Einsatz. Teils werden auch Tees aus Blättern zur Entschlackung verwendet. Ihre Verwendung als sanftes Mittel zur Leberentlastung wird ebenfalls beschrieben.
- Nutzpflanze: Caigua ist eine schnellwüchsige, rankende Pflanze, ideal für vertikale Begrünung, Sichtschutz und Spaliere. In der Permakultur eignet sie sich als Nahrungslieferant, Bodenkühler und Bienenweide. Sie bringt auch auf armen Böden gute Erträge.
- Mythos und Geschichte: Die Nutzung der Caigua geht bis auf vorspanische Kulturen zurück. Archäologische Funde belegen ihre Bedeutung in den Hochkulturen der Inka und Vorläufer. In indigenen Gesellschaften wurde sie nicht nur als Nahrung, sondern auch als Heil- und Ritualpflanze eingesetzt.
- Magie und Brauchtum: In Andenkulturen galt die Caigua als Pflanze der Reinigung – innerlich wie äußerlich. Sie wurde in Fastenzeiten und rituellen Entgiftungsphasen eingesetzt. In ländlichen Gegenden findet man sie manchmal noch als Hausgartenpflanze mit „gesundhaltender“ Symbolik.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Caigua steht für Durchlässigkeit, Reinigung und innere Klärung. Als Frucht mit hohlem Innenraum und mildem Wesen symbolisiert sie Offenheit, Leichtigkeit und den bewussten Umgang mit inneren Prozessen. Spirituell kann sie dem Solarplexus-Chakra zugeordnet werden – in Bezug auf Verdauung, Selbstregulation und Lebensenergie.
→ Siehe auch: Kürbisgewächse in der Rohkost, Instinktive Ernährung