Kassie: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Rohkost-Wiki
Zur Navigation springenZur Suche springen
K (Einen Link aktualisiert.)
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
 
(2 dazwischenliegende Versionen derselben Benutzerin werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
Wissenschaftliche Namen: ''Cassia fistula''<br>
'''Kassie''' ''Cassia fistula'' ist ein tropischer Baum aus der Familie der Schmetterlingsblütler mit auffälligen goldgelben Blüten und langen Fruchtschoten. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Synonyme: Kassia, Purgier-Kassie, Fisett-Kassie, Indischer Goldregen.
 
__TOC__
'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Cassia fistula''<br>
'''Synonyme''': Kassia, Purgier-Kassie, Fisett-Kassie, Indischer Goldregen.


===Systematik===
===Systematik===
Zeile 11: Zeile 14:
*Gattung: Kassie ''Cassia''
*Gattung: Kassie ''Cassia''
*Art: Kassie
*Art: Kassie
Die Gattung ''Cassia'' ist außerordentlich artenreich und mit über 500 Arten nur in den Tropen verbreitet. Von verwandten ''Cassia''-Arten, die man früher in eine eigene Gattung ''Senna'' stellte, stammt das Abführmittel Sennesblätter, das man in Apotheken erhält.


{|
{|
Zeile 18: Zeile 23:


===Beschreibung===
===Beschreibung===
Herkunft und Verbreitung: Ursprünglich nur in Indien und Sri Lanka, wegen der Ähnlichkeit mit dem in Mitteleuropa bekannten Zierstrauch Goldregen ''Laburnum anagyroides'' auch Indischer Goldregen genannt. Heute fast überall in den Tropen vor allem als spektakulär blühendes Ziergehölz verbreitet.
*'''Herkunft und Verbreitung:''' Ursprünglich nur in Indien und Sri Lanka, wegen der Ähnlichkeit mit dem in Mitteleuropa bekannten Zierstrauch Goldregen ''Laburnum anagyroides'' auch Indischer Goldregen genannt. Heute fast überall in den Tropen vor allem als spektakulär blühendes Ziergehölz verbreitet.


Kennzeichen: Sommergrüner, bis zu achtzehn Meter hoher Baum mit breiter Krone; Blätter wechselständig, bis über vierzig Zentimeter lang, paarig gefiedert mit zwölf bis sechzehn Fiederpaaren, Fiedern oval, spitz, dünn, bis zehn Zentimeter lang; Blüten leuchtend gelb, in hängenden, bis fünfzig Zentimeter langen Trauben; Hülsen zwanzig bis sechzig Zentimeter lang und zwei Zentimeter breit, dunkelbraun, aber nicht abgeflacht wie beim Johannisbrotbaun, sondern rundlich.
*'''Kennzeichen:''' Sommergrüner, bis zu achtzehn Meter hoher Baum mit breiter Krone; Blätter wechselständig, bis über vierzig Zentimeter lang, paarig gefiedert mit zwölf bis sechzehn Fiederpaaren, Fiedern oval, spitz, dünn, bis zehn Zentimeter lang; Blüten leuchtend gelb, in hängenden, bis fünfzig Zentimeter langen Trauben; Hülsen zwanzig bis sechzig Zentimeter lang und zwei Zentimeter breit, dunkelbraun, aber nicht abgeflacht wie beim Johannisbrotbaun, sondern rundlich.


===Rohkosttipps und Erfahrungen===
===Rohkosttipps und Erfahrungen===
Die Stangen lassen sich mit Hilfe eines Nußknackers entlang der Naht öffnen. Im Inneren befinden sich schwarze Plättchen, die mit einem süßen Mark überzogen sind. Zwischen den einzelnen Plättchen liegt ein kleiner brauner Kern. Die Plättchen werden herausgelöst und abgelutscht. Der Geschmack erinnert ein wenig an Tamarinde und Lakritze.
Die Stangen lassen sich mit Hilfe eines Nußknackers entlang der Naht öffnen. Im Inneren befinden sich schwarze Plättchen, die mit einem süßen Mark überzogen sind. Zwischen den einzelnen Plättchen liegt ein kleiner brauner Kern. Die Plättchen werden herausgelöst und abgelutscht. Der Geschmack erinnert ein wenig an [[Tamarinde]] und [[Süßholz|Lakritze]].


Die Kassie isst man am besten morgens auf nüchternen Magen. Zu Beginn sollte man nur einige Plättchen probieren und die Wirkung abwarten. Die Abführwirkung der Kassia kann bei hoher Dosierung (ungefähr ab einer halben Stange) sehr stark werden und mit Krämpfen im Unterleib einhergehen.
Die Kassie isst man am besten morgens auf nüchternen Magen. Zu Beginn sollte man nur einige Plättchen probieren und die Wirkung abwarten. Die Abführwirkung der Kassia kann bei hoher Dosierung (ungefähr ab einer halben Stange) sehr stark werden und mit Krämpfen im Unterleib einhergehen.
Zeile 29: Zeile 34:
Wer auf Darmeinläufe verzichten möchte, kann alternativ eine Darmreinigung mit der Kassie vornehmen. Hierzu dosiert man sie so hoch, bis sie stark abführend wirkt.
Wer auf Darmeinläufe verzichten möchte, kann alternativ eine Darmreinigung mit der Kassie vornehmen. Hierzu dosiert man sie so hoch, bis sie stark abführend wirkt.


Saison: Die Kassie ist das ganze Jahr über erhältlich.
In der [[Instincto-Therapie|instinktiven Rohkost]] nach Guy-Claude Burger hatte die Kassie zeitweise einen hohen Stellenwert. Viele Instinctos begannen ihre Mahlzeiten mit der rohen Pulpa der Fruchthülsen, um eine gezielte und beschleunigte Entgiftung einzuleiten. Der abführende Effekt wurde bewusst genutzt – insbesondere in der Anfangsphase einer Umstellung auf instinktive Ernährung.


Lagerung/Haltbarkeit: Kühl und luftig gelagert ist die Kassie einige Wochen lang haltbar. Kassiestangen können bei längerer Lagerung austrocknen. Das läßt sich aber wieder rückgängig machen, indem man die Stangen in feuchte Tücher einwickelt. Das Fruchtmark wird dann wieder saftig. Stangen, die länger als etwa ein halbes Jahr gelagert wurden, verlieren stark an Wirksamkeit und sollten nicht mehr verwendet werden.
'''Saison:''' Die Kassie ist das ganze Jahr über erhältlich.
 
'''Lagerung/Haltbarkeit:''' Kühl und luftig gelagert ist die Kassie einige Wochen lang haltbar. Kassiestangen können bei längerer Lagerung austrocknen. Das läßt sich aber wieder rückgängig machen, indem man die Stangen in feuchte Tücher einwickelt. Das Fruchtmark wird dann wieder saftig. Stangen, die länger als etwa ein halbes Jahr gelagert wurden, verlieren stark an Wirksamkeit und sollten nicht mehr verwendet werden.


Artikel:
Artikel:
*[http://www.ajol.info/index.php/ajb/article/download/71772/60729 Phytochemical constituents of Cassia fistula]
*[http://www.ajol.info/index.php/ajb/article/download/71772/60729 Phytochemical constituents of Cassia fistula]
{| class="wikitable"
!Nährstoff
!Gehalt in Gramm<br>pro 100 g essbarem Anteil
|-
|Wasser
|style="text-align:center"|61,0
|-
|Kohlenhydrate
|style="text-align:center"|34,6
|-
|Eiweiße
|style="text-align:center"|2,2
|-
|Fette
|style="text-align:center"|0,5
|-
|Rohfasern
|style="text-align:center"|5,4
|-
|Mineralstoffe
|style="text-align:center"|1,3
|-
|Vitamin C
|style="text-align:center"|5–12 mg
|}
===Besondere Inhaltsstoffe===
Das Fruchtfleisch enthält anthrachinonartige Substanzen mit stark abführender Wirkung:
*'''Rhein, Chrysophanol, Sennoside:''' Anthrachinonderivate, wirken abführend durch Irritation der Darmwand
*'''Gerbstoffe:''' Adstringierend, eventuell antimikrobiell wirksam
*'''Schleimstoffe:''' Reizlindernd, bei innerlicher Anwendung jedoch kaum bedeutend


===Wissenswertes===
===Wissenswertes===
Die Gattung ''Cassia'' ist außerordentlich artenreich und mit über 500 Arten nur in den Tropen verbreitet. Von verwandten ''Cassia''-Arten, die man früher in eine eigene Gattung ''Senna'' stellte, stammt das Abführmittel Sennesblätter, das man in Apotheken erhält.
*'''Namensgebung:''' ''Cassia'' stammt aus dem Griechischen ''κασία'', über Latein, für wohlriechende Rinde. Der Artname "fistula" bezieht sich auf die röhrenförmigen Hülsen.
 
*'''Heilkunde:''' Traditionell in der ayurvedischen und arabischen Medizin als Purgiermittel. In Europa früher Bestandteil von "Purgierhonig". Anwendung heute selten.
 
*'''Nutzpflanze:''' Zierbaum in tropischen Gärten, gelegentlich auch als Schattenbaum in Agroforstsystemen. Das Fruchtfleisch wurde lokal als Volksheilmittel genutzt.<br>Die Rinde des Baums dient zum Gerben und Färben.
 
*'''Mythos und Geschichte:''' In Indien gilt der Baum als heilig. Er wird mit dem Vishnu-Fest "Vishu" in Verbindung gebracht und symbolisiert Reichtum und Fruchtbarkeit.
 
*'''Magie und Brauchtum:''' In einigen Kulturen werden Blüten zu Ehren von Schutzgottheiten geopfert oder für rituelle Waschungen verwendet.
 
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Die Kassie steht für innere Reinigung, Loslassen und Auflösung alter Lasten. Ihre energetische Wirkung kann dem Sakralchakra (Svadhisthana) zugeordnet werden.
 


Heilkunde: Im Fruchtfleisch, aber auch in den Blüten und in den grünen Laubblättern sind abführend wirkende Inhaltsstoffe enthalten, weswegen Zubereitungen aus diesen Pflanzenteilen auch arzneilich genutzt werden. In der Volksmedizin wird sie zur Blut- und Zellreinigung sowie zur allgemeinen körperlichen Entgiftung verwendet.
→ Siehe auch: [[Hülsenfrüchte in der Rohkost]], [[Instincto-Therapie]], [[Rohkost und Entgiftung]]


Nutzpflanze: Die Rinde des Baums dient zum Gerben und Färben.
__NOEDITSECTION__
__NOEDITSECTION__
[[Kategorie:Pflanzen]]
[[Kategorie:Früchte]]
[[Kategorie:Hülsenfrüchtler]]

Aktuelle Version vom 5. Juni 2025, 11:27 Uhr

Kassie Cassia fistula ist ein tropischer Baum aus der Familie der Schmetterlingsblütler mit auffälligen goldgelben Blüten und langen Fruchtschoten. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Cassia fistula
Synonyme: Kassia, Purgier-Kassie, Fisett-Kassie, Indischer Goldregen.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
  • Ordnung: Schmetterlingsblütenartige Fabales
  • Familie: Hülsenfrüchtler Fabaceae
  • Gattung: Kassie Cassia
  • Art: Kassie

Die Gattung Cassia ist außerordentlich artenreich und mit über 500 Arten nur in den Tropen verbreitet. Von verwandten Cassia-Arten, die man früher in eine eigene Gattung Senna stellte, stammt das Abführmittel Sennesblätter, das man in Apotheken erhält.

Kassie
Geöffnete Kassie

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Ursprünglich nur in Indien und Sri Lanka, wegen der Ähnlichkeit mit dem in Mitteleuropa bekannten Zierstrauch Goldregen Laburnum anagyroides auch Indischer Goldregen genannt. Heute fast überall in den Tropen vor allem als spektakulär blühendes Ziergehölz verbreitet.
  • Kennzeichen: Sommergrüner, bis zu achtzehn Meter hoher Baum mit breiter Krone; Blätter wechselständig, bis über vierzig Zentimeter lang, paarig gefiedert mit zwölf bis sechzehn Fiederpaaren, Fiedern oval, spitz, dünn, bis zehn Zentimeter lang; Blüten leuchtend gelb, in hängenden, bis fünfzig Zentimeter langen Trauben; Hülsen zwanzig bis sechzig Zentimeter lang und zwei Zentimeter breit, dunkelbraun, aber nicht abgeflacht wie beim Johannisbrotbaun, sondern rundlich.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Die Stangen lassen sich mit Hilfe eines Nußknackers entlang der Naht öffnen. Im Inneren befinden sich schwarze Plättchen, die mit einem süßen Mark überzogen sind. Zwischen den einzelnen Plättchen liegt ein kleiner brauner Kern. Die Plättchen werden herausgelöst und abgelutscht. Der Geschmack erinnert ein wenig an Tamarinde und Lakritze.

Die Kassie isst man am besten morgens auf nüchternen Magen. Zu Beginn sollte man nur einige Plättchen probieren und die Wirkung abwarten. Die Abführwirkung der Kassia kann bei hoher Dosierung (ungefähr ab einer halben Stange) sehr stark werden und mit Krämpfen im Unterleib einhergehen.

Wer auf Darmeinläufe verzichten möchte, kann alternativ eine Darmreinigung mit der Kassie vornehmen. Hierzu dosiert man sie so hoch, bis sie stark abführend wirkt.

In der instinktiven Rohkost nach Guy-Claude Burger hatte die Kassie zeitweise einen hohen Stellenwert. Viele Instinctos begannen ihre Mahlzeiten mit der rohen Pulpa der Fruchthülsen, um eine gezielte und beschleunigte Entgiftung einzuleiten. Der abführende Effekt wurde bewusst genutzt – insbesondere in der Anfangsphase einer Umstellung auf instinktive Ernährung.

Saison: Die Kassie ist das ganze Jahr über erhältlich.

Lagerung/Haltbarkeit: Kühl und luftig gelagert ist die Kassie einige Wochen lang haltbar. Kassiestangen können bei längerer Lagerung austrocknen. Das läßt sich aber wieder rückgängig machen, indem man die Stangen in feuchte Tücher einwickelt. Das Fruchtmark wird dann wieder saftig. Stangen, die länger als etwa ein halbes Jahr gelagert wurden, verlieren stark an Wirksamkeit und sollten nicht mehr verwendet werden.

Artikel:

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100 g essbarem Anteil
Wasser 61,0
Kohlenhydrate 34,6
Eiweiße 2,2
Fette 0,5
Rohfasern 5,4
Mineralstoffe 1,3
Vitamin C 5–12 mg

Besondere Inhaltsstoffe

Das Fruchtfleisch enthält anthrachinonartige Substanzen mit stark abführender Wirkung:

  • Rhein, Chrysophanol, Sennoside: Anthrachinonderivate, wirken abführend durch Irritation der Darmwand
  • Gerbstoffe: Adstringierend, eventuell antimikrobiell wirksam
  • Schleimstoffe: Reizlindernd, bei innerlicher Anwendung jedoch kaum bedeutend

Wissenswertes

  • Namensgebung: Cassia stammt aus dem Griechischen κασία, über Latein, für wohlriechende Rinde. Der Artname "fistula" bezieht sich auf die röhrenförmigen Hülsen.
  • Heilkunde: Traditionell in der ayurvedischen und arabischen Medizin als Purgiermittel. In Europa früher Bestandteil von "Purgierhonig". Anwendung heute selten.
  • Nutzpflanze: Zierbaum in tropischen Gärten, gelegentlich auch als Schattenbaum in Agroforstsystemen. Das Fruchtfleisch wurde lokal als Volksheilmittel genutzt.
    Die Rinde des Baums dient zum Gerben und Färben.
  • Mythos und Geschichte: In Indien gilt der Baum als heilig. Er wird mit dem Vishnu-Fest "Vishu" in Verbindung gebracht und symbolisiert Reichtum und Fruchtbarkeit.
  • Magie und Brauchtum: In einigen Kulturen werden Blüten zu Ehren von Schutzgottheiten geopfert oder für rituelle Waschungen verwendet.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Die Kassie steht für innere Reinigung, Loslassen und Auflösung alter Lasten. Ihre energetische Wirkung kann dem Sakralchakra (Svadhisthana) zugeordnet werden.


→ Siehe auch: Hülsenfrüchte in der Rohkost, Instincto-Therapie, Rohkost und Entgiftung