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Synonyme: Därgelkirsche, Myrobalane, Sterninke, Türkenkirsche, Türkische Pflaume, Wildpflaume. | |||
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'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Prunus cerasifera''<br> | |||
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===Beschreibung=== | ===Beschreibung=== | ||
*'''Vorkommen:''' Balkan, Klein- bis Mittelasien, in Europa stellenweise eingebürgert. | |||
*'''Standorte:''' Auenwälder, Straßenränder, Waldränder. | |||
Kennzeichen: Bis acht Meter hoher laubabwerfender Strauch oder mehrstämmiger Baum; Borke längsrissig, schwarzgrau; Zweige bedornt; Blätter wechselständig, eiförmig, fein gekerbt, kahl, drei bis sieben Zentimeter lang und zwei bis dreieinhalb Zentimeter breit, auf der Oberseite glänzend dunkelgrün, Blattstiel rötlichgrün, etwa einen Zentimeter lang; Blüten vor oder mit dem Laubaustrieb erscheinend, weiß, innen schwach rosa, Durchmesser zwei bis zweieinhalb Zentimeter; kugelige Steinfrüchte, Durchmesser zwei bis drei Zentimeter; Tiefwurzler, ausläuferbildend. | *'''Kennzeichen:''' Bis acht Meter hoher laubabwerfender Strauch oder mehrstämmiger Baum; Borke längsrissig, schwarzgrau; Zweige bedornt; Blätter wechselständig, eiförmig, fein gekerbt, kahl, drei bis sieben Zentimeter lang und zwei bis dreieinhalb Zentimeter breit, auf der Oberseite glänzend dunkelgrün, Blattstiel rötlichgrün, etwa einen Zentimeter lang; Blüten vor oder mit dem Laubaustrieb erscheinend, weiß, innen schwach rosa, Durchmesser zwei bis zweieinhalb Zentimeter; Blütezeit: April bis Mai; kugelige Steinfrüchte, Durchmesser zwei bis drei Zentimeter; Tiefwurzler, ausläuferbildend. | ||
===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ||
Sammelgut und Sammelzeit: Blätter und Triebspitzen von Mai bis August, Früchte von Juli bis August. | '''Sammelgut und Sammelzeit:''' Blätter und Triebspitzen von Mai bis August, Früchte von Juli bis August. | ||
Die Früchte sind gelb, kirschrot oder blauviolett. Das Fruchtfleisch lässt sich nur schwer vom Kern lösen, der Geschmack variiert von süßsauer bis süß, die Konsistenz von saftig bis mehlig. | Die Früchte sind gelb, kirschrot oder blauviolett. Das Fruchtfleisch lässt sich nur schwer vom Kern lösen, der Geschmack variiert von süßsauer bis süß, die Konsistenz von saftig bis mehlig. | ||
Kultur im eigenen Garten: Die Kirschpflaume braucht einen sonnigen bis halbschattigen Standort, die Nährstoffansprüche sind normal bis hoch. | '''Lagerung/Haltbarkeit:''' Frisch geerntet nur wenige Tage haltbar. Sehr reife Früchte gären schnell. | ||
'''Kultur im eigenen Garten:''' Die Kirschpflaume braucht einen sonnigen bis halbschattigen Standort, die Nährstoffansprüche sind normal bis hoch. | |||
===Nährstoffe=== | |||
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! Nährstoff | |||
! Gehalt in Gramm<br>pro 100 g essbarem Anteil | |||
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===Besondere Inhaltsstoffe=== | |||
*'''Anthocyane:''' v. a. in dunklen Sorten enthalten, antioxidativ | |||
*'''Fruchtsäuren:''' z. B. Apfel- und Zitronensäure – wirken verdauungsfördernd | |||
*'''Pektin:''' unterstützt die Darmtätigkeit | |||
*'''Vitamin C:''' stärkt das Immunsystem | |||
===Wissenswertes=== | ===Wissenswertes=== | ||
Nutzpflanze: | *'''Namensgebung:''' "Cerasifera" bezieht sich auf die Ähnlichkeit mit Kirschen (lat. ''cerasus''). Der deutsche Name Kirschpflaume spiegelt dies ebenfalls wider. | ||
*'''Heilkunde:''' Die Früchte wirken leicht abführend und wurden in der Volksmedizin bei Verdauungsproblemen genutzt. Die Rinde wurde gelegentlich zur Blutreinigung eingesetzt. | |||
*'''Nutzpflanze:''' Beliebt als Unterlage für Edelpflaumen. Zierformen wie die Blutpflaume sind in Gärten weit verbreitet. Auch in Heckenanlagen anzutreffen. | |||
*'''Mythos und Geschichte:''' In Südeuropa galt die früh blühende Pflanze als Sinnbild des Neubeginns. Ihre Verwilderung steht symbolisch für Anpassungsfähigkeit. | |||
*'''Magie und Brauchtum:''' Frühe Blüten galten als Fruchtbarkeitszeichen. Blütenzweige wurden früher zum Frühlingsbeginn geschnitten und als Orakel verwendet. | |||
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Die Kirschpflaume steht für Übergänge, Reinigung und emotionale Entladung. In der Bachblütentherapie symbolisiert sie das Loslassen angestauter Emotionen. Zuordnung zum Sakralchakra (Svadhisthana). | |||
→ Siehe auch: [[Rosengewächse in der Rohkost]], [[Instinktive Ernährung]] | |||
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Aktuelle Version vom 5. Juni 2025, 10:59 Uhr
Kirschpflaume Prunus cerasifera ist ein frühblühender, wärmeliebender Fruchtbaum, der kleine, pflaumenartige Steinfrüchte hervorbringt. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Prunus cerasifera
Synonyme: Blutpflaune, Därgelkirsche, Myrobalane, Sterninke, Türkenkirsche, Türkische Pflaume, Wildpflaume.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
- Ordnung: Rosenartige Rosales
- Familie: Rosengewächse Rosaceae
- Gattung: Prunus
- Art: Kirschpflaume
Die Gattung Prunus mit etwa 430 Arten ist in mehrere Untergattungen gegliedert, zu denen zahlreiche Obstgehölzarten gehören:
- Untergattung: Prunus
- Aprikose Prunus armeniaca
- Kirschpflaume Prunus cerasifera
- Pflaume Prunus domestica
- Japanische Aprikose Prunus mume
- Sandkirsche Prunus pumila
- Chinesischer Pflaumenbaum Prunus salicina
- Sibirische Aprikose Prunus sibirica
- Schlehe Prunus spinosa
- Untergattung: Cerasus
- Kirsche Prunus avium
- Sauerkirsche Prunus cerasus
- Zwerg-Kirsche Prunus fruticosa
- Lorbeerkirsche Prunus laurocerasus
- Steinweichsel Prunus mahaleb
- Gewöhnliche Traubenkirsche Prunus padus
- Späte Traubenkirsche Prunus serotina
- Virginische Traubenkirsche Prunus virginiana
- Untergattung: Amygdalus
- Untergattung Emplectocladus
Beschreibung
- Vorkommen: Balkan, Klein- bis Mittelasien, in Europa stellenweise eingebürgert.
- Standorte: Auenwälder, Straßenränder, Waldränder.
- Kennzeichen: Bis acht Meter hoher laubabwerfender Strauch oder mehrstämmiger Baum; Borke längsrissig, schwarzgrau; Zweige bedornt; Blätter wechselständig, eiförmig, fein gekerbt, kahl, drei bis sieben Zentimeter lang und zwei bis dreieinhalb Zentimeter breit, auf der Oberseite glänzend dunkelgrün, Blattstiel rötlichgrün, etwa einen Zentimeter lang; Blüten vor oder mit dem Laubaustrieb erscheinend, weiß, innen schwach rosa, Durchmesser zwei bis zweieinhalb Zentimeter; Blütezeit: April bis Mai; kugelige Steinfrüchte, Durchmesser zwei bis drei Zentimeter; Tiefwurzler, ausläuferbildend.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Sammelgut und Sammelzeit: Blätter und Triebspitzen von Mai bis August, Früchte von Juli bis August.
Die Früchte sind gelb, kirschrot oder blauviolett. Das Fruchtfleisch lässt sich nur schwer vom Kern lösen, der Geschmack variiert von süßsauer bis süß, die Konsistenz von saftig bis mehlig.
Lagerung/Haltbarkeit: Frisch geerntet nur wenige Tage haltbar. Sehr reife Früchte gären schnell.
Kultur im eigenen Garten: Die Kirschpflaume braucht einen sonnigen bis halbschattigen Standort, die Nährstoffansprüche sind normal bis hoch.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100 g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 86,4 |
Kohlenhydrate | 10,0 |
Eiweiße | 0,8 |
Fette | 0,3 |
Rohfasern | 1,0 |
Mineralstoffe | 0,4 |
Vitamin C | 5–10 mg |
Besondere Inhaltsstoffe
- Anthocyane: v. a. in dunklen Sorten enthalten, antioxidativ
- Fruchtsäuren: z. B. Apfel- und Zitronensäure – wirken verdauungsfördernd
- Pektin: unterstützt die Darmtätigkeit
- Vitamin C: stärkt das Immunsystem
Wissenswertes
- Namensgebung: "Cerasifera" bezieht sich auf die Ähnlichkeit mit Kirschen (lat. cerasus). Der deutsche Name Kirschpflaume spiegelt dies ebenfalls wider.
- Heilkunde: Die Früchte wirken leicht abführend und wurden in der Volksmedizin bei Verdauungsproblemen genutzt. Die Rinde wurde gelegentlich zur Blutreinigung eingesetzt.
- Nutzpflanze: Beliebt als Unterlage für Edelpflaumen. Zierformen wie die Blutpflaume sind in Gärten weit verbreitet. Auch in Heckenanlagen anzutreffen.
- Mythos und Geschichte: In Südeuropa galt die früh blühende Pflanze als Sinnbild des Neubeginns. Ihre Verwilderung steht symbolisch für Anpassungsfähigkeit.
- Magie und Brauchtum: Frühe Blüten galten als Fruchtbarkeitszeichen. Blütenzweige wurden früher zum Frühlingsbeginn geschnitten und als Orakel verwendet.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Die Kirschpflaume steht für Übergänge, Reinigung und emotionale Entladung. In der Bachblütentherapie symbolisiert sie das Loslassen angestauter Emotionen. Zuordnung zum Sakralchakra (Svadhisthana).
→ Siehe auch: Rosengewächse in der Rohkost, Instinktive Ernährung