Stachelannone: Unterschied zwischen den Versionen
(Seite ohne Änderung aktualisiert.) |
(Einleitung hinzugefügt.) |
||
(3 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
Wissenschaftliche Namen: ''Annona muricata'' <br> | '''Stachelannone''' ''Annona muricata'' ist eine tropische Frucht mit stacheliger Schale und weichem, süß-säuerlichem Fruchtfleisch, die in der Rohkost wegen ihres intensiven Aromas gelegentlich verwendet wird. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost. | ||
Synonyme: Corossol, Guanabana, Guyabano, Sauersack. | |||
__TOC__ | |||
'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Annona muricata'' <br> | |||
'''Synonyme:''' Corossol, Graviola, Guanabana, Guyabano, Sauersack. | |||
===Systematik=== | ===Systematik=== | ||
Zeile 21: | Zeile 24: | ||
{| | {| | ||
|[[Datei:Stachelannone, Baum.jpg|none|thumb|300px|Stachelannone, Baum]] | |[[Datei:Stachelannone, Baum.jpg|none|thumb|300px|Stachelannone, Baum]] | ||
|[[Datei:Stachelanone am Baum.jpg|none|thumb|400px|Stachelannone]] | |||
|- | |- | ||
|[[Datei:Stachelannone.JPG|none|thumb|400px|Stachelannone]] | |[[Datei:Stachelannone.JPG|none|thumb|400px|Stachelannone]] | ||
Zeile 27: | Zeile 31: | ||
===Beschreibung=== | ===Beschreibung=== | ||
Herkunft und Verbreitung: Südamerika, Karibik; kultiviert in allen tropischen Regionen. | *'''Herkunft und Verbreitung:''' Südamerika, Karibik; kultiviert in allen tropischen Regionen. | ||
Kennzeichen: Immergrüner, acht bis zwölf Meter hoher Baum mit lockerer, wenig verzweigter Krone; Blätter wechselständig, oval, verströmen beim Zerreiben einen würzigen Duft; Blüten gelbgrün und länglich, mit drei Kelch- und Kronblättern; Beerenfrucht, bis zu vierzig Zentimeter lang und vier Kilogramm schwer, Fruchthülle mit weichen Stacheln besetzt. | *'''Kennzeichen:''' Immergrüner, acht bis zwölf Meter hoher Baum mit lockerer, wenig verzweigter Krone; Blätter wechselständig, oval, verströmen beim Zerreiben einen würzigen Duft; Blüten gelbgrün und länglich, mit drei Kelch- und Kronblättern; Beerenfrucht, bis zu vierzig Zentimeter lang und vier Kilogramm schwer, Fruchthülle mit weichen Stacheln besetzt. | ||
===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ||
Das Fruchtfleisch der Stachelannone ist weiß, weich und cremig, mit einem intensiven, süß-säuerlichen Aroma, das an eine Mischung aus Erdbeere, Ananas und Banane erinnert. Es ist in der Rohkost besonders geschätzt für seinen hohen Wassergehalt, die erfrischende Wirkung und die sensorisch klare Sättigungsschwelle bei Überreife.<br>Instinktive Rohköstler berichten von starker Anziehung bei aromatischer, leicht weicher Reife, aber auch von natürlicher Sperre bei zu faserigem oder gärendem Fruchtfleisch. Wichtig ist die sorgfältige Entfernung der giftigen Samen, die keinesfalls zerkaut oder mitgegessen werden sollten.<br>Die Frucht lässt sich gut aus der Schale löffeln. | |||
'''Hinweis:''' Bei empfindlichen Personen kann übermäßiger Verzehr zu leichter Übelkeit führen – insbesondere bei unreifen oder zu säurehaltigen Exemplaren. | |||
'''Saison:''' Erntezeit ist je nach Anbauland unterschiedlich, meist jedoch zwischen Juli und Februar. In tropischen Regionen kann es mehrere Fruchtphasen pro Jahr geben. Importware aus der Karibik, Südostasien oder Südamerika ist gelegentlich ganzjährig erhältlich. | |||
Lagerung/Haltbarkeit: | '''Lagerung/Haltbarkeit:''' Unreife Früchte reifen bei Zimmertemperatur innerhalb von zwei bis fünf Tagen nach. Reife Früchte sind sehr empfindlich und sollten rasch verzehrt oder gekühlt aufbewahrt werden. Sie halten sich im Kühlschrank etwa ein bis zwei Tage, verlieren dabei aber schnell Aroma und Textur. Auf Druckempfindlichkeit achten – die Reife kann durch sanften Fingerdruck erkannt werden. | ||
Anzucht: Die Samen drei Tage in lauwarmen Wasser vorquellen und anschließend ca. eineinhalb Zentimeter in Anzuchterde stecken. Die Keimdauer beträgt ca. vier Monate. | '''Anzucht:''' Die Samen drei Tage in lauwarmen Wasser vorquellen und anschließend ca. eineinhalb Zentimeter in Anzuchterde stecken. Die Keimdauer beträgt ca. vier Monate. | ||
===Nährstoffe=== | ===Nährstoffe=== | ||
Zeile 61: | Zeile 69: | ||
|style="text-align:center"|0,6 | |style="text-align:center"|0,6 | ||
|} | |} | ||
===Besondere Inhaltsstoffe=== | |||
Die Stachelannone enthält neben Vitaminen und Mineralstoffen auch eine Vielzahl bioaktiver Substanzen mit zellschützender, entzündungshemmender und potenziell tumorhemmender Wirkung. Einige dieser Stoffe sind pharmakologisch wirksam, aber nicht unumstritten: | |||
*'''Acetogenine (z. B. Annonacin):''' Wirken zellhemmend, antiviral und antitumoral – v. a. in Blättern und Samen enthalten, im Fruchtfleisch nur in Spuren | |||
*'''Quercetin:''' Flavonoid mit antioxidativer, antientzündlicher und gefäßstärkender Wirkung | |||
*'''Kaempferol:''' Pflanzlicher Farbstoff mit zellschützenden und hormonmodulierenden Eigenschaften | |||
*'''Tannine:''' Gerbstoffe mit adstringierender Wirkung, hemmen das Wachstum schädlicher Mikroorganismen | |||
===Wissenswertes=== | ===Wissenswertes=== | ||
Namensgebung: Der Familien- und Gattungsname stammt ursprünglich aus Haiti, wo verschiedene Früchte im 16. Jahrhundert als "Anon" bezeichnet wurden, was Rahmapfel bedeutet. Linné lateinisierte den volkstümlichen Namen und änderte ihn zu ''Annona''. | *'''Namensgebung:''' Der Familien- und Gattungsname stammt ursprünglich aus Haiti, wo verschiedene Früchte im 16. Jahrhundert als "Anon" bezeichnet wurden, was Rahmapfel bedeutet. Linné lateinisierte den volkstümlichen Namen und änderte ihn zu ''Annona''. Der Artname ''muricata'' ist lateinischen Ursprungs, bedeutet "stachelig" - wegen der typischen Warzen auf der Fruchtschale. | ||
*'''Heilkunde:''' In der Volksmedizin der Karibik, Mittel- und Südamerikas wird die Pflanze gegen Fieber, Parasiten, Durchfall, Bluthochdruck, Entzündungen und Krebs eingesetzt. Die Blätter und Wurzeln werden oft als Tee verabreicht, das Fruchtfleisch bei Verdauungsbeschwerden oder zur Rekonvaleszenz. In der Naturheilkunde gilt Graviola als tonisierend, immunmodulierend und blutdrucksenkend. | |||
*'''Nutzpflanze:''' Die Stachelannone ist eine tropische Fruchtbaumart mit großer wirtschaftlicher Bedeutung in Mittel- und Südamerika, Südostasien und Afrika. Die Frucht wird frisch gegessen oder zu Säften, Sorbets, Pürees und Konfitüren verarbeitet. Die Samen enthalten giftige Alkaloide und dürfen nicht verzehrt werden. Sie werden zu Fisch- und Insektengiften verarbeitet.<br>In der Permakultur ist sie vor allem für tropisch-feuchte Klimazonen geeignet.<br>Die Blätter werden auch für Tees und Extrakte genutzt. | |||
*'''Mythos und Geschichte:''' Die Guanábana war bereits bei indigenen Völkern des Amazonas bekannt und wurde dort als „heilige Frucht“ verehrt. In der Kolonialzeit wurde sie nach Europa eingeführt, konnte sich jedoch nur in Gewächshäusern etablieren. Ihre medizinische Verwendung wurde von Missionaren dokumentiert und fand über Brasilien und Afrika weitere Verbreitung. | |||
*'''Magie/Brauchtum:''' In einigen afro-karibischen Heiltraditionen gilt Graviola als schützende und reinigende Pflanze, besonders bei spirituellen Reinigungsritualen. Die Blätter werden als Räucherwerk genutzt oder dem Badewasser zugegeben. Die Frucht symbolisiert Kraft, Fruchtbarkeit und Widerstand gegen äußere Angriffe – körperlich wie geistig.<br>Blätter des Baumes sollen für einen guten Schlaf sorgen, wenn man sie als Kopfkissen nutzt und gleichzeitig Läuse und Bettwanzen fernhalten. | |||
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Die Stachelannone steht symbolisch für tiefe Reinigung, Grenzsetzung und Lebenskraft. Ihre weiche, süß-säuerliche Frucht im Kontrast zur stacheligen Hülle verweist auf das Archetypische des inneren Schutzes. Spirituell kann sie dem Solarplexus- und Wurzelchakra zugeordnet werden – sie fördert Abgrenzung, Selbstermächtigung und Regeneration nach physischen oder emotionalen Erschöpfungsphasen. | |||
__NOEDITSECTION__ | __NOEDITSECTION__ | ||
Aktuelle Version vom 25. Mai 2025, 19:19 Uhr
Stachelannone Annona muricata ist eine tropische Frucht mit stacheliger Schale und weichem, süß-säuerlichem Fruchtfleisch, die in der Rohkost wegen ihres intensiven Aromas gelegentlich verwendet wird. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Annona muricata
Synonyme: Corossol, Graviola, Guanabana, Guyabano, Sauersack.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Einfurchenzweikeimblättrige Magnoliopsida
- Unterklasse: Magnolienähnliche Magnoliidae
- Ordnung: Magnolienartige Magnoliales
- Familie: Annonengewächse Annonaceae
- Gattung: Annona
- Art: Stachelannone
Zur Gattung Annona gehören ca. 175 Arten, von denen einige auch wirtschaftlich genutzt werden:
- Cherimoya Annona cherimola
- Atemoya Annona cherimola × Annona squamosa
- Wasserapfel Annona glabra
- Netzannone Annona reticulata
- Zimtapfel Annona squamosa
![]() |
![]() |
Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Südamerika, Karibik; kultiviert in allen tropischen Regionen.
- Kennzeichen: Immergrüner, acht bis zwölf Meter hoher Baum mit lockerer, wenig verzweigter Krone; Blätter wechselständig, oval, verströmen beim Zerreiben einen würzigen Duft; Blüten gelbgrün und länglich, mit drei Kelch- und Kronblättern; Beerenfrucht, bis zu vierzig Zentimeter lang und vier Kilogramm schwer, Fruchthülle mit weichen Stacheln besetzt.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Das Fruchtfleisch der Stachelannone ist weiß, weich und cremig, mit einem intensiven, süß-säuerlichen Aroma, das an eine Mischung aus Erdbeere, Ananas und Banane erinnert. Es ist in der Rohkost besonders geschätzt für seinen hohen Wassergehalt, die erfrischende Wirkung und die sensorisch klare Sättigungsschwelle bei Überreife.
Instinktive Rohköstler berichten von starker Anziehung bei aromatischer, leicht weicher Reife, aber auch von natürlicher Sperre bei zu faserigem oder gärendem Fruchtfleisch. Wichtig ist die sorgfältige Entfernung der giftigen Samen, die keinesfalls zerkaut oder mitgegessen werden sollten.
Die Frucht lässt sich gut aus der Schale löffeln.
Hinweis: Bei empfindlichen Personen kann übermäßiger Verzehr zu leichter Übelkeit führen – insbesondere bei unreifen oder zu säurehaltigen Exemplaren.
Saison: Erntezeit ist je nach Anbauland unterschiedlich, meist jedoch zwischen Juli und Februar. In tropischen Regionen kann es mehrere Fruchtphasen pro Jahr geben. Importware aus der Karibik, Südostasien oder Südamerika ist gelegentlich ganzjährig erhältlich.
Lagerung/Haltbarkeit: Unreife Früchte reifen bei Zimmertemperatur innerhalb von zwei bis fünf Tagen nach. Reife Früchte sind sehr empfindlich und sollten rasch verzehrt oder gekühlt aufbewahrt werden. Sie halten sich im Kühlschrank etwa ein bis zwei Tage, verlieren dabei aber schnell Aroma und Textur. Auf Druckempfindlichkeit achten – die Reife kann durch sanften Fingerdruck erkannt werden.
Anzucht: Die Samen drei Tage in lauwarmen Wasser vorquellen und anschließend ca. eineinhalb Zentimeter in Anzuchterde stecken. Die Keimdauer beträgt ca. vier Monate.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 82,8 |
Kohlenhydrate | 14,63 |
Eiweiße | 1,0 |
Fette | 0,97 |
Rohfasern | 0,79 |
Mineralstoffe | 0,6 |
Besondere Inhaltsstoffe
Die Stachelannone enthält neben Vitaminen und Mineralstoffen auch eine Vielzahl bioaktiver Substanzen mit zellschützender, entzündungshemmender und potenziell tumorhemmender Wirkung. Einige dieser Stoffe sind pharmakologisch wirksam, aber nicht unumstritten:
- Acetogenine (z. B. Annonacin): Wirken zellhemmend, antiviral und antitumoral – v. a. in Blättern und Samen enthalten, im Fruchtfleisch nur in Spuren
- Quercetin: Flavonoid mit antioxidativer, antientzündlicher und gefäßstärkender Wirkung
- Kaempferol: Pflanzlicher Farbstoff mit zellschützenden und hormonmodulierenden Eigenschaften
- Tannine: Gerbstoffe mit adstringierender Wirkung, hemmen das Wachstum schädlicher Mikroorganismen
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Familien- und Gattungsname stammt ursprünglich aus Haiti, wo verschiedene Früchte im 16. Jahrhundert als "Anon" bezeichnet wurden, was Rahmapfel bedeutet. Linné lateinisierte den volkstümlichen Namen und änderte ihn zu Annona. Der Artname muricata ist lateinischen Ursprungs, bedeutet "stachelig" - wegen der typischen Warzen auf der Fruchtschale.
- Heilkunde: In der Volksmedizin der Karibik, Mittel- und Südamerikas wird die Pflanze gegen Fieber, Parasiten, Durchfall, Bluthochdruck, Entzündungen und Krebs eingesetzt. Die Blätter und Wurzeln werden oft als Tee verabreicht, das Fruchtfleisch bei Verdauungsbeschwerden oder zur Rekonvaleszenz. In der Naturheilkunde gilt Graviola als tonisierend, immunmodulierend und blutdrucksenkend.
- Nutzpflanze: Die Stachelannone ist eine tropische Fruchtbaumart mit großer wirtschaftlicher Bedeutung in Mittel- und Südamerika, Südostasien und Afrika. Die Frucht wird frisch gegessen oder zu Säften, Sorbets, Pürees und Konfitüren verarbeitet. Die Samen enthalten giftige Alkaloide und dürfen nicht verzehrt werden. Sie werden zu Fisch- und Insektengiften verarbeitet.
In der Permakultur ist sie vor allem für tropisch-feuchte Klimazonen geeignet.
Die Blätter werden auch für Tees und Extrakte genutzt.
- Mythos und Geschichte: Die Guanábana war bereits bei indigenen Völkern des Amazonas bekannt und wurde dort als „heilige Frucht“ verehrt. In der Kolonialzeit wurde sie nach Europa eingeführt, konnte sich jedoch nur in Gewächshäusern etablieren. Ihre medizinische Verwendung wurde von Missionaren dokumentiert und fand über Brasilien und Afrika weitere Verbreitung.
- Magie/Brauchtum: In einigen afro-karibischen Heiltraditionen gilt Graviola als schützende und reinigende Pflanze, besonders bei spirituellen Reinigungsritualen. Die Blätter werden als Räucherwerk genutzt oder dem Badewasser zugegeben. Die Frucht symbolisiert Kraft, Fruchtbarkeit und Widerstand gegen äußere Angriffe – körperlich wie geistig.
Blätter des Baumes sollen für einen guten Schlaf sorgen, wenn man sie als Kopfkissen nutzt und gleichzeitig Läuse und Bettwanzen fernhalten.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Die Stachelannone steht symbolisch für tiefe Reinigung, Grenzsetzung und Lebenskraft. Ihre weiche, süß-säuerliche Frucht im Kontrast zur stacheligen Hülle verweist auf das Archetypische des inneren Schutzes. Spirituell kann sie dem Solarplexus- und Wurzelchakra zugeordnet werden – sie fördert Abgrenzung, Selbstermächtigung und Regeneration nach physischen oder emotionalen Erschöpfungsphasen.