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Wissenschaftliche Namen: ''Annona cherimola''<br> | '''Cherimoya''' ''Annona cherimola'' ist eine süß-aromatische Tropenfrucht mit cremigem Fruchtfleisch und schuppenartiger Schale, die in der Rohkost wegen ihres vanilleähnlichen Aromas sehr geschätzt wird. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost. | ||
Synonyme: Chirimoya, Churimoya. | |||
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'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Annona cherimola''<br> | |||
'''Synonyme:''' Chirimoya, Churimoya. | |||
===Systematik=== | ===Systematik=== | ||
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*Unterklasse: Magnolienähnliche ''Magnoliidae'' | *Unterklasse: Magnolienähnliche ''Magnoliidae'' | ||
*Ordnung: Magnolienartige ''Magnoliales'' | *Ordnung: Magnolienartige ''Magnoliales'' | ||
*Familie: Annonengewächse '' | *Familie: Annonengewächse ''Annonaceae'' | ||
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===Beschreibung=== | ===Beschreibung=== | ||
Herkunft und Verbreitung: Die ''Annona''-Arten stammen aus dem tropischen Amerika und werden heute auf allen Kontinenten kultiviert. | *'''Herkunft und Verbreitung:''' Die ''Annona''-Arten stammen aus dem tropischen Amerika und werden heute auf allen Kontinenten kultiviert. | ||
Kennzeichen: Immergrüner, bis zehn Meter hoher Baum oder großer Strauch mit tief verzweigtem Stamm; junge Triebe rotbraun behaart; Blätter wechselständig, gestielt, mit kräftiger Rippe, im Umriss oval, bis zwölf Zentimeter lang und sieben Zentimeter breit, beidseits samtig behaart; Blüten eingeschlechtlich, einzeln oder zu zwei bis drei in den Blattachseln, Kronblätter dicklich, rötlich, bis fünf Zentimeter breit; die Fruchtblätter entwicklen sich zu einer bis zwanzig Zentimeter langen Sammelbeere, Fruchtschale grün, regelmäßig schuppig gefeldert, Fruchtfleisch weiß. | *'''Kennzeichen:''' Immergrüner, bis zehn Meter hoher Baum oder großer Strauch mit tief verzweigtem Stamm; junge Triebe rotbraun behaart; Blätter wechselständig, gestielt, mit kräftiger Rippe, im Umriss oval, bis zwölf Zentimeter lang und sieben Zentimeter breit, beidseits samtig behaart; Blüten eingeschlechtlich, einzeln oder zu zwei bis drei in den Blattachseln, Kronblätter dicklich, rötlich, bis fünf Zentimeter breit; die Fruchtblätter entwicklen sich zu einer bis zwanzig Zentimeter langen Sammelbeere, Fruchtschale grün, regelmäßig schuppig gefeldert, Fruchtfleisch weiß. | ||
===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ===Rohkosttipps und Erfahrungen=== | ||
Die Cherimoya ist eine herzförmige, apfelgroße Frucht mit einer dünnen Schale. Die Haut weist eine Art Schuppenmuster auf. Im Inneren befinden viele schwarze Kerne, so groß wie Kaffebohnen, eingebettet in helles, weiches Fruchtfleisch.<br>Im Handel werden meistens unreife Früchte angeboten, die an einer harten, grünen Schale zu erkennen sind. Die Cherimoya ist essreif, wenn ihre Haut leicht schwärzlich ist und auf leichten Druck nachgibt.<br>Zum Essen die Cherimoya der Länge nach aufschneiden und den Fruchtstiel entfernen. Das Fleisch läßt sich leicht auslöffeln. Etwas lästig sind die vielen Kerne im Inneren. Das Fruchtfleisch ist cremig weich und schmeckt angenehm aromatisch, leicht säuerlich nach Ananas, Birne oder Mango, leicht zimtig.<br> | Die Cherimoya ist eine herzförmige, apfelgroße Frucht mit einer dünnen Schale. Die Haut weist eine Art Schuppenmuster auf. Im Inneren befinden viele schwarze Kerne, so groß wie Kaffebohnen, eingebettet in helles, weiches Fruchtfleisch.<br>Im Handel werden meistens unreife Früchte angeboten, die an einer harten, grünen Schale zu erkennen sind. Die Cherimoya ist essreif, wenn ihre Haut leicht schwärzlich ist und auf leichten Druck nachgibt.<br>Zum Essen die Cherimoya der Länge nach aufschneiden und den Fruchtstiel entfernen. Das Fleisch läßt sich leicht auslöffeln. Etwas lästig sind die vielen Kerne im Inneren. Das Fruchtfleisch ist cremig weich und schmeckt angenehm aromatisch, leicht säuerlich nach Ananas, Birne oder Mango, leicht zimtig.<br> | ||
Ähnlich verwendet werden auch die nahe verwandten Arten [[Netzannone]] ''Annona reticulata'' und [[Zimtapfel]] ''Annona squamosa'' oder deren Kreuzungen, wobei die Cherimoya am aromatischsten ist. Wilde Cherimoyas: Cherimoyas, deren Bäume nicht beschnitten werden, entwickeln die unterschiedlichsten Fruchtformen. | |||
'''Hinweis:'''Der Saft der Cherimoya verursacht beim Kontakt mit der Kleidung hartnäckige, schwer zu entfernende bräunliche Flecken. | |||
'''Saison:''' Die Hauptsaison der Cherimoya ist von Oktober bis Dezember. | |||
'''Lagerung und Haltbarkeit:''' Unreife Früchte kann man zum Nachreifen in Papier einschlagen. Reife Früchte sollte man rasch verzehren, sie verderben schnell. | |||
Anzucht: Zur Anzucht entfernt man die harten, dunkelbraunen bis schwarzen, abgeplatteten Samen und wäscht sie unter fließendem Wasser.<br>Substrat: Zur Anzucht ist lockere nährstoffarme Erde, wie z.B. Torf oder spezielle Anzuchterde, geeignet.<br>Keimdauer: Ungefähr ein bis drei Monate, abhängig von der Bodentemperatur.<br>Wasserbedarf: Der Wasserbedarf ist gering bis mittel. Cherimoyas sind empfindlich gegenüber Staunässe. Im Winter eher trocken halten.<br> | '''Anzucht:''' Zur Anzucht entfernt man die harten, dunkelbraunen bis schwarzen, abgeplatteten Samen und wäscht sie unter fließendem Wasser.<br>Substrat: Zur Anzucht ist lockere nährstoffarme Erde, wie z.B. Torf oder spezielle Anzuchterde, geeignet.<br>Keimdauer: Ungefähr ein bis drei Monate, abhängig von der Bodentemperatur.<br>Wasserbedarf: Der Wasserbedarf ist gering bis mittel. Cherimoyas sind empfindlich gegenüber Staunässe. Im Winter eher trocken halten.<br> | ||
Lichtbedarf: Im Sommer möglichst sonnig. Jungpflanzen mögen jedoch keine pralle Sonne. Im Winter ebenfalls möglichst hell.<br>Temperatur: Während der Wachstumsphase warm. Die Überwinterung sollte bei Raumtemperatur erfolgen. Ältere Pflanzen können auch bei ca. 10°C überwintert werden. | Lichtbedarf: Im Sommer möglichst sonnig. Jungpflanzen mögen jedoch keine pralle Sonne. Im Winter ebenfalls möglichst hell.<br>Temperatur: Während der Wachstumsphase warm. Die Überwinterung sollte bei Raumtemperatur erfolgen. Ältere Pflanzen können auch bei ca. 10°C überwintert werden. | ||
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===Besondere Inhaltsstoffe=== | |||
Die Cherimoya zeichnet sich durch ihr süßes, aromatisches Fruchtfleisch aus, das reich an leicht verdaulichen Zuckern, antioxidativen Pflanzenstoffen und beruhigend wirkenden Alkaloiden ist: | |||
*'''Annonacin (in Spuren):''' Acetogenin mit potenziell neuroaktiver Wirkung – kommt v. a. in Samen und Blättern vor, im Fruchtfleisch in sehr geringer Konzentration | |||
*'''Luteolin:''' Flavonoid mit antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften | |||
*'''Acetogenine (Gruppe):''' Sekundäre Pflanzenstoffe mit antimikrobieller und zellregulierender Wirkung, vor allem in Samen und Blättern | |||
*'''Myrcen (ätherisches Öl):''' Aromatischer Pflanzenstoff mit beruhigender und entspannender Wirkung | |||
===Wissenswertes=== | ===Wissenswertes=== | ||
Namensgebung: Der Familien- und Gattungsname stammt ursprünglich aus Haiti, wo verschiedene Früchte im 16. Jahrhundert als "Anon" bezeichnet wurden, was Rahmapfel bedeutet. Linné lateinisierte den volkstümlichen Namen und änderte ihn zu ''Annona''. Der Name "Cherimoya" kommt vom indianischen ''Chirimuya'', was "Kühle Samen" bedeutet. | *'''Namensgebung:''' Der Familien- und Gattungsname stammt ursprünglich aus Haiti, wo verschiedene Früchte im 16. Jahrhundert als "Anon" bezeichnet wurden, was Rahmapfel bedeutet. Linné lateinisierte den volkstümlichen Namen und änderte ihn zu ''Annona''. Der Name "Cherimoya" kommt vom indianischen ''Chirimuya'', was "Kühle Samen" bedeutet. | ||
*'''Heilkunde:''' In der traditionellen Heilkunde Südamerikas wurde die Cherimoya bei Magen-Darm-Beschwerden, zur Beruhigung und als nährendes Aufbaumittel bei Schwächezuständen verwendet. Die Samen wurden (zerrieben) äußerlich gegen Läuse und Parasiten eingesetzt, dürfen innerlich aber nicht konsumiert werden (toxisch!). In der Naturheilkunde gelten auch Blätter als beruhigend und entzündungshemmend (Tee, Aufgüsse). | |||
*'''Nutzpflanze''': Die in Deutschland bekannte Cherimoya stammt aus den Hochlagen der Anden. Kommerziell wird die Frucht in Spanien, Kalifornien, Argentinien, Mexiko, Chile, Peru, Bolivien, Kolumbien und Israel angebaut. Auch auf Madeira, den Kanarischen Inseln und in Neuseeland wird in kleineren Mengen produziert. Weltweit führend ist Spanien mit 20.000 Tonnen pro Jahr. Der Baum trägt mit sieben Jahren die erste Ernte.<br>Die Samen sind giftig und wurden früher als Insektenvernichtungsmittel verwendet. | |||
*'''Mythos und Geschichte:''' Die Cherimoya wurde bereits von den Inka kultiviert und galt als eine der edelsten Früchte der Anden. Mit der spanischen Kolonialisierung gelangte sie nach Europa, wo sie im 18. Jh. erstmals beschrieben wurde. Sie wurde als „Königin der tropischen Früchte“ bezeichnet und war in wohlhabenden Kreisen geschätzt. | |||
*'''Magie und Brauchtum:''' In den Andenregionen wurde die Cherimoya in Zeremonien zur Stärkung des Herzgeistes verwendet – ihr süßes Aroma galt als Ausdruck innerer Fülle und Geborgenheit. Mancherorts wurde sie zu bestimmten Mondphasen geerntet und bei Übergangsritualen (z. B. Geburt, Initiation) geteilt. Der Baum selbst galt als schützende Pflanze nahe von Wohnstätten. | |||
*'''Symbolik und spirituelle Deutung:''' Die Cherimoya steht symbolisch für Herzenswärme, Zärtlichkeit und Seelenruhe. Ihr weiches, fast sahniges Fruchtfleisch spiegelt archetypisch das Bedürfnis nach Geborgenheit. Spirituell kann sie dem Herzchakra zugeordnet werden und fördert das Gefühl von innerem Frieden, Verbundenheit und nährender Liebe. | |||
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Aktuelle Version vom 25. Mai 2025, 19:11 Uhr
Cherimoya Annona cherimola ist eine süß-aromatische Tropenfrucht mit cremigem Fruchtfleisch und schuppenartiger Schale, die in der Rohkost wegen ihres vanilleähnlichen Aromas sehr geschätzt wird. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Annona cherimola
Synonyme: Chirimoya, Churimoya.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Einfurchenpollen-Zweikeimblättrige Magnoliopsida
- Unterklasse: Magnolienähnliche Magnoliidae
- Ordnung: Magnolienartige Magnoliales
- Familie: Annonengewächse Annonaceae
- Gattung: Annona
- Art: Cherimoya
Zur Gattung Annona gehören ca. 175 Arten, von denen einige auch wirtschaftlich genutzt werden:
- Atemoya Annona cherimola × Annona squamosa
- Wasserapfel Annona glabra
- Stachelannone Annona muricata
- Netzannone Annona reticulata
- Zimtapfel Annona squamosa
Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Die Annona-Arten stammen aus dem tropischen Amerika und werden heute auf allen Kontinenten kultiviert.
- Kennzeichen: Immergrüner, bis zehn Meter hoher Baum oder großer Strauch mit tief verzweigtem Stamm; junge Triebe rotbraun behaart; Blätter wechselständig, gestielt, mit kräftiger Rippe, im Umriss oval, bis zwölf Zentimeter lang und sieben Zentimeter breit, beidseits samtig behaart; Blüten eingeschlechtlich, einzeln oder zu zwei bis drei in den Blattachseln, Kronblätter dicklich, rötlich, bis fünf Zentimeter breit; die Fruchtblätter entwicklen sich zu einer bis zwanzig Zentimeter langen Sammelbeere, Fruchtschale grün, regelmäßig schuppig gefeldert, Fruchtfleisch weiß.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Die Cherimoya ist eine herzförmige, apfelgroße Frucht mit einer dünnen Schale. Die Haut weist eine Art Schuppenmuster auf. Im Inneren befinden viele schwarze Kerne, so groß wie Kaffebohnen, eingebettet in helles, weiches Fruchtfleisch.
Im Handel werden meistens unreife Früchte angeboten, die an einer harten, grünen Schale zu erkennen sind. Die Cherimoya ist essreif, wenn ihre Haut leicht schwärzlich ist und auf leichten Druck nachgibt.
Zum Essen die Cherimoya der Länge nach aufschneiden und den Fruchtstiel entfernen. Das Fleisch läßt sich leicht auslöffeln. Etwas lästig sind die vielen Kerne im Inneren. Das Fruchtfleisch ist cremig weich und schmeckt angenehm aromatisch, leicht säuerlich nach Ananas, Birne oder Mango, leicht zimtig.
Ähnlich verwendet werden auch die nahe verwandten Arten Netzannone Annona reticulata und Zimtapfel Annona squamosa oder deren Kreuzungen, wobei die Cherimoya am aromatischsten ist. Wilde Cherimoyas: Cherimoyas, deren Bäume nicht beschnitten werden, entwickeln die unterschiedlichsten Fruchtformen.
Hinweis:Der Saft der Cherimoya verursacht beim Kontakt mit der Kleidung hartnäckige, schwer zu entfernende bräunliche Flecken.
Saison: Die Hauptsaison der Cherimoya ist von Oktober bis Dezember.
Lagerung und Haltbarkeit: Unreife Früchte kann man zum Nachreifen in Papier einschlagen. Reife Früchte sollte man rasch verzehren, sie verderben schnell.
Anzucht: Zur Anzucht entfernt man die harten, dunkelbraunen bis schwarzen, abgeplatteten Samen und wäscht sie unter fließendem Wasser.
Substrat: Zur Anzucht ist lockere nährstoffarme Erde, wie z.B. Torf oder spezielle Anzuchterde, geeignet.
Keimdauer: Ungefähr ein bis drei Monate, abhängig von der Bodentemperatur.
Wasserbedarf: Der Wasserbedarf ist gering bis mittel. Cherimoyas sind empfindlich gegenüber Staunässe. Im Winter eher trocken halten.
Lichtbedarf: Im Sommer möglichst sonnig. Jungpflanzen mögen jedoch keine pralle Sonne. Im Winter ebenfalls möglichst hell.
Temperatur: Während der Wachstumsphase warm. Die Überwinterung sollte bei Raumtemperatur erfolgen. Ältere Pflanzen können auch bei ca. 10°C überwintert werden.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 74,1 |
Kohlenhydrate | 13,4 |
Eiweiße | 1,5 |
Fette | 0,3 |
Rohfasern | 2,2 |
Mineralstoffe | 0,8 |
Besondere Inhaltsstoffe
Die Cherimoya zeichnet sich durch ihr süßes, aromatisches Fruchtfleisch aus, das reich an leicht verdaulichen Zuckern, antioxidativen Pflanzenstoffen und beruhigend wirkenden Alkaloiden ist:
- Annonacin (in Spuren): Acetogenin mit potenziell neuroaktiver Wirkung – kommt v. a. in Samen und Blättern vor, im Fruchtfleisch in sehr geringer Konzentration
- Luteolin: Flavonoid mit antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften
- Acetogenine (Gruppe): Sekundäre Pflanzenstoffe mit antimikrobieller und zellregulierender Wirkung, vor allem in Samen und Blättern
- Myrcen (ätherisches Öl): Aromatischer Pflanzenstoff mit beruhigender und entspannender Wirkung
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Familien- und Gattungsname stammt ursprünglich aus Haiti, wo verschiedene Früchte im 16. Jahrhundert als "Anon" bezeichnet wurden, was Rahmapfel bedeutet. Linné lateinisierte den volkstümlichen Namen und änderte ihn zu Annona. Der Name "Cherimoya" kommt vom indianischen Chirimuya, was "Kühle Samen" bedeutet.
- Heilkunde: In der traditionellen Heilkunde Südamerikas wurde die Cherimoya bei Magen-Darm-Beschwerden, zur Beruhigung und als nährendes Aufbaumittel bei Schwächezuständen verwendet. Die Samen wurden (zerrieben) äußerlich gegen Läuse und Parasiten eingesetzt, dürfen innerlich aber nicht konsumiert werden (toxisch!). In der Naturheilkunde gelten auch Blätter als beruhigend und entzündungshemmend (Tee, Aufgüsse).
- Nutzpflanze: Die in Deutschland bekannte Cherimoya stammt aus den Hochlagen der Anden. Kommerziell wird die Frucht in Spanien, Kalifornien, Argentinien, Mexiko, Chile, Peru, Bolivien, Kolumbien und Israel angebaut. Auch auf Madeira, den Kanarischen Inseln und in Neuseeland wird in kleineren Mengen produziert. Weltweit führend ist Spanien mit 20.000 Tonnen pro Jahr. Der Baum trägt mit sieben Jahren die erste Ernte.
Die Samen sind giftig und wurden früher als Insektenvernichtungsmittel verwendet.
- Mythos und Geschichte: Die Cherimoya wurde bereits von den Inka kultiviert und galt als eine der edelsten Früchte der Anden. Mit der spanischen Kolonialisierung gelangte sie nach Europa, wo sie im 18. Jh. erstmals beschrieben wurde. Sie wurde als „Königin der tropischen Früchte“ bezeichnet und war in wohlhabenden Kreisen geschätzt.
- Magie und Brauchtum: In den Andenregionen wurde die Cherimoya in Zeremonien zur Stärkung des Herzgeistes verwendet – ihr süßes Aroma galt als Ausdruck innerer Fülle und Geborgenheit. Mancherorts wurde sie zu bestimmten Mondphasen geerntet und bei Übergangsritualen (z. B. Geburt, Initiation) geteilt. Der Baum selbst galt als schützende Pflanze nahe von Wohnstätten.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Die Cherimoya steht symbolisch für Herzenswärme, Zärtlichkeit und Seelenruhe. Ihr weiches, fast sahniges Fruchtfleisch spiegelt archetypisch das Bedürfnis nach Geborgenheit. Spirituell kann sie dem Herzchakra zugeordnet werden und fördert das Gefühl von innerem Frieden, Verbundenheit und nährender Liebe.