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'''Wissenschaftliche Namen:''' ''Malus baccata''<br> | '''Wissenschaftliche Namen:''' ''Malus baccata''<br> | ||
'''Synonyme:''' Kirschapfel, Sibirischer Wildapfel, Zierapfel, ''Pyrus baccata'' (veraltet), Siberian crabapple (engl.). | '''Synonyme:''' Kirschapfel, Sibirischer Wildapfel, Zierapfel, ''Pyrus baccata'' (veraltet), Siberian crabapple (engl.). |
Aktuelle Version vom 25. Mai 2025, 17:48 Uhr
Beerenapfel Malus baccata ist ein asiatischer Wildapfel mit kleinen, säuerlich-herben Früchten und hoher Kältetoleranz, der auch roh genossen werden kann. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Malus baccata
Synonyme: Kirschapfel, Sibirischer Wildapfel, Zierapfel, Pyrus baccata (veraltet), Siberian crabapple (engl.).
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
- Ordnung: Rosenartige Rosales
- Familie: Rosengewächse Rosaceae
- Unterfamilie: Spiraeoideae
- Tribus: Pyreae
- Gattung: Apfel Malus
- Art: Beerenapfel
Die Gattung Malus umfasst ca. fünfzig Arten, die bekannteste und wirtschaftlich bedeutendste Art ist der Kulturapfel Malus × domestica. Weitere Arten:
- Japanischer Wildapfel Malus floribunda
- Kaukasusapfel, Orientapfel Malus orientalis
- Pflaumenblättriger Apfel Malus prunifolia
Beschreibung
- Vorkommen: Malus baccata stammt aus Sibirien, der Mongolei, Nordchina und Korea. Die Pflanze wurde in Europa als frostharter Zier- und Unterlagenbaum eingeführt und ist auch in Parks und Gärten verbreitet.
- Kennzeichen: Bis zwölf Meter hoher, laubabwerfender Baum oder Strauch; Krone überhängend; Blätter wechselständig, eiförmig mit fein gesägtem Rand, drei bis acht Zentimeter lang und zwei bis dreieinhalb Zentimeter breit; Blüten weiß; Blütezeit: April bis Mai; Frucht kugelig, gelb mit roter Backe.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Sammelgut und Sammelzeit: Früchte im Herbst.
Die kleinen, herben Äpfel sind roh essbar, haben aber meist einen säuerlich-adstringierenden Geschmack mit hohem Pektingehalt. Vollreif, nach Frosteinwirkung oder durch Lagerung werden sie milder. Der Geschmack erinnert je nach Reifegrad an Berberitze, Quitte oder unreifen Apfel.
Saison: Fruchtreife: September bis Oktober; oft bis in den Winter haltbar.
Lagerung/Haltbarkeit: Im kühlen Lager mehrere Wochen bis Monate haltbar. Am besten luftig, trocken und getrennt von anderen Früchten aufbewahren.
Kultur im eigenen Garten: Der Beerenapfel ist ein beliebter Zierapfel. Er wächst in jedem guten Gartenboden und benötigt einen hellen, sonnigen Standort.
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100 g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 84,0 |
Kohlenhydrate | 12,5 |
Eiweiße | 0,3 |
Fette | 0,2 |
Rohfasern | 2,0 |
Mineralstoffe | 0,6 |
Vitamin C | 20–35 mg |
Kalzium | 8–12 mg |
Besondere Inhaltsstoffe
Wildäpfel enthalten deutlich mehr sekundäre Pflanzenstoffe als Kulturäpfel:
- Pektin: Verdauungsfördernd, cholesterinsenkend, gelierend
- Chlorogensäure, Phloridzin: Antioxidativ, antidiabetisch
- Catechine und Procyanidine: Gefäßschützend, entzündungshemmend
- Flavonoide (v. a. Quercetin): Zellschützend, antiallergisch
- Vitamin C: Immunstärkend, antioxidativ, hautstabilisierend
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Artname „baccata“ (lat. = „beerentragend“) bezieht sich auf die kleinen, kirschähnlichen Früchte. Der Gattungsname „Malus“ ist lateinisch für „Apfelbaum“.
- Heilkunde: Wildäpfel wurden volksheilkundlich bei Magenbeschwerden, Durchfall und als Mildes Abführmittel verwendet. Die hohe Konzentration an Gerbstoffen und Pektin wirkt regulierend auf die Verdauung. Äußerlich kamen sie bei Hautproblemen zum Einsatz.
- Nutzpflanze: Verwendung als robuste Unterlage für Apfelbäume, als Ziergehölz und als ökologisch wertvolle Wildfrucht für Tiere und Menschen. Die Früchte können in Fruchtmus, Kompott, Gelee oder fermentiert verarbeitet werden.
- Mythos und Geschichte: In sibirischen Kulturen galt der Wildapfel als Symbol für Gesundheit und Widerstandsfähigkeit. Der Baum wurde in traditionellen Haingärten kultiviert und geschätzt. In Asien spielte er eine Rolle als Ahnenbaum in ländlichen Schutzpflanzungen.
- Magie und Brauchtum: Der Wildapfel wurde mit dem Übergang zum Winter und mit innerer Reinigung assoziiert. Kleine Früchte galten als Schutzamulett gegen Kälte und Hunger. In alten Fruchtbarkeitsritualen symbolisierte der Apfelbaum das Gleichgewicht zwischen Licht und Dunkelheit.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Malus baccata steht für Robustheit, Konzentration und natürliche Selbstregulation. Der kleine, aber intensive Fruchtcharakter spiegelt den Archetyp des „Wesenskerns“. Spirituell wirkt er auf das Wurzel- und Herzchakra – Verbindung von Erdung und Lebenskraft.