Seitling, Kräuter-

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Der Kräuter-Seitling Pleurotus eryngii ist ein wohlschmeckender Speisepilz aus der Familie der Seitlingsverwandten. Er gilt als besonders aromatisch und ist neben dem Austern-Seitling einer der bedeutendsten Kulturpilze.

Wissenschaftliche Namen: Pleurotus eryngii
Synonyme: Brauner Kräuterseitling, Laserkrautseitling, Königsausternpilz, Fenchelseitling, Eringium-Seitling.

Systematik

  • Reich: Pilze Fungi
  • Unterreich: Dikarya
  • Abteilung: Basidienpilze Basidiomycota
  • Unterabteilung: Ständerpilze Basidiomycetes syn. Agaricomycotina
  • Klasse: Agaricomycetes
  • Unterklasse: Hutpilze Agaricomycetidae
  • Ordnung: Blätterpilze Agaricales
  • Familie: Seitlingsartige Pleurotaceae
  • Gattung: Seitlinge Pleurotus
  • Art: Kräuter-Seitling

Die Gattung Pleurotus umfasst weltweit etwa 30 Arten. Die meisten gelten als essbar. Folgende Arten kommen in Europa vor:

  • Beschleierter Pappel- oder Espen-Seitling Pleurotus calyptratus
  • Rillstieliger Seitling Pleurotus cornucopiae
  • Beringter oder Berindeter Seitling Pleurotus dryinus
  • Kräuter-Seitling Pleurotus eryngii
  • Austern-Seitling Pleurotus ostreatus
  • Lungenseitling oder Sommer-Austern-Seitling Pleurotus pulmonarius
Kräuter-Seitling

Beschreibung

  • Vorkommen: Europa; auf Wurzeln des Feld-Mannstreu Eryngium campestre, eines Doldenblütlers; Sommer bis Herbst, kultiviert ganzjährig.
  • Merkmale:
    • Hut: zwei bis fünfzehn Zentimeter im Durchmesser, hellbraun bis graubraun, feinfilzig, Hutrand lang heruntergebogen bis eingerollt, leicht wellig; Lamellen jung weißlich, ältere gelblich bis orange, am Stiel herablaufend; Stiel weißlich, seitlich sitzend, in der Mitte verdickt
    • Lamellen: weiß, später graugelblich, stark herablaufend, entfernt stehend, weich, zum Stiel mit Querverbindungen
    • Stiel: weiß oder hell-beige, in der Mitte verdickt
    • Fleisch: weiß, dick, fest
    • Sporenpulver: weiß.
  • Verwechslung: Der Kräuter-Seitling kann mit anderen Seitlings-Arten verwechselt werden.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Der Geruch des Kräuer-Seitlings ist pilzartig, sein Fleisch weiß, fest und bei Bedarf mild im Geschmack.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 87,0
Kohlenhydrate 6,0
Eiweiße 3,6
Fette 0,3
Rohfasern 2,8
Mineralstoffe 1,1
Vitamin D₂ 0,4 – 5,0 µg (abhängig von UV-Exposition)

Hinweis: Der Vitamin-D₂-Gehalt erhöht sich deutlich, wenn die Pilze nach der Ernte Sonnenlicht oder UV-Strahlung ausgesetzt werden.

Besondere Inhaltsstoffe

  • Ergosterol – Vorstufe von Vitamin D₂.
  • Lovastatin – cholesterinsenkende Substanz, ähnlich wie im Austern-Seitling.
  • Polysaccharide – immunstimulierend, teilweise antitumoral beschrieben.

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Gattungsname Pleurotus bedeutet „seitlich stehend“, während der Artname eryngii auf die enge Verbindung zur Pflanzengattung Eryngium (Mannstreu, Doldenblütler) verweis, an deren Wurzeln er gerne wächst.
  • Ökologie: Der Kräuter-Seitling ist ein schwacher Parasiten- und Saprobiontenpilz, der bevorzugt auf abgestorbenen Wurzeln von Doldenblütlern wächst. Die Kultur des Kräuter-Seitlings erfolgt auf Heuballen oder Strohhäcksel.
  • Heilkunde: Der Kräuter-Seitling gehört zu den sogenannten Heil- oder Vitalpilzen. In Asien wird er traditionell zur Senkung des Cholesterinspiegels und zur Unterstützung des Immunsystems verwendet.
  • Mythos und Geschichte: In der traditionellen Mittelmeer-Küche galt er als Delikatesse und wird auch heute als „Königsausternpilz“ besonders geschätzt.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Durch seine feste Struktur und Verbindung zu den stacheligen Doldenblütlern wird er symbolisch mit Stärke, Schutz und Standhaftigkeit assoziiert.


→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre