Möhre, Garten-

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Garten-Möhre Daucus carota subsp. sativa ist ein weit verbreitetes Wurzelgemüse mit hoher kultureller Bedeutung und orangefarbener Pfahlwurzel. Dieser Artikel beleuchtet die Möhre aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Daucus carota subsp. sativa
Synonyme: Garten-Möhre, Garten-Mohrrübe, Gelbrübe, Gelbe Rübe, Möhre, Mohrrübe, Karotte, Rüebli (CH), Riebli, Wurzel.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Doldenblütlerartige Apiales
  • Familie: Doldenblütler Apiaceae
  • Gattung: Möhren Daucus
  • Art: Garten-Möhre

Die Kulturform Daucus carota subsp. sativa stammt wahrscheinlich aus einer Kreuzung der Wilden Möhre mit der im Mittelmeergebiet heimischen Riesenmöhre Daucus carota subsp. maxima und der orientalischen Art Daucus carota subsp. afghanicus.

Garten-Möhre

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Die Garten-Möhre stammt von der Wilden Möhre ab, die in Eurasien und Nordafrika heimisch ist. Die heutige Kulturform wurde in Vorderasien, Iran und Afghanistan gezüchtet. Mittlerweile wird sie weltweit angebaut.
  • Kennzeichen: Die Möhre bildet eine orange bis violett, gelb oder weiße Pfahlwurzel. Die zweijährige Pflanze hat fein gefiederte Blätter. Im zweiten Jahr entwickelt sie eine verzweigte Doldenblüte mit weißen Einzelblüten.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Die Gartenmöhre besitzt eine orange, gelbe, in der Randschicht manchmal auch tiefrot gefärbte Wurzel. Der Geschmack ist bei Bedarf süßlich, die instinktive Sperre macht sich durch einen bitteren Geschmack bemerkbar. Essbar ist nicht nur die Wurzel, sondern auch das Kraut. Beim Kauf sollte man darauf achten, dass das Kraut noch saftig ist. Frische Möhren knacken laut, wenn man sie zerbricht.

Hinweis: Bei instinktiver Rohkost ist zu beachten, dass die gezüchtete Süße und geringe Bitterkeit die natürliche Sperre reduzieren. Die Wildform besitzt eine deutlich klarere sensorische Begrenzung.

Saison: Möhren sind das ganze Jahr über erhältlich, Freilandmöhren gibt es meist nur von Juni bis November.

Lagerung/Haltbarkeit: Frische Möhren mit Kraut sind ca. eine Woche lang im Kühlschrank haltbar. Will man sie länger aufbewahren, sollte man das Kraut entfernen, da es den Wurzeln sonst Saft und Nährstoffe entzieht. Außerhalb des Kühlschranks werden sie (ohne Kraut) am besten in einer Kiste mit Sand bedeckt und kühl gelagert. So kann man sie mehrere Wochen lang aufbewahren. In vielen Fällen bildet sich während der Lagerung neues Kraut.

Nährstoffe

Möhre, jung
Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 88,2
Kohlenhydrate 4,8
Eiweiße 1,0
Fette 0,2
Rohfasern 3,6
Mineralstoffe 0,8
Möhre, alt
Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 87,7
Kohlenhydrate 7,9
Eiweiße 0,6
Fette 0,3
Rohfasern 2,5
Mineralstoffe 0,8

Besondere Inhaltsstoffe

Die Möhre enthält eine Reihe bioaktiver Pflanzenstoffe:

  • Beta-Carotin: Vorstufe von Vitamin A, wichtig für Haut, Schleimhäute und Sehkraft
  • Polyacetylene (Falcarinol): Antimikrobielle und zytotoxische Wirkung, können allergen wirken
  • Phenolsäuren und Flavonoide: Antioxidative Wirkung

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Name „Möhre“ leitet sich vom mittelhochdeutschen „morre“ ab. Der Begriff „Karotte“ stammt aus dem Französischen. „Rüebli“ ist die schweizerdeutsche Form.
  • Heilkunde: Volksmedizinisch wird Möhrensaft bei Durchfall und Verdauungsstörungen verwendet.
  • Nutzpflanze: Die Möhre ist weltweit eines der bedeutendsten Wurzelgemüse. Neben der Nahrungsnutzung auch als Futterpflanze kultiviert.
  • Mythos und Geschichte: Schon in der Antike wurden Möhren kultiviert, jedoch vor allem weiße und violette Varianten. Die heute bekannte orange Möhre stammt vermutlich aus den Niederlanden und wurde im 17. Jh. zu Ehren des Hauses Oranien gezüchtet.
  • Magie und Brauchtum: Keine ausgeprägte rituelle Verwendung bekannt. In Kindererzählungen wird die Möhre traditionell mit Kaninchen assoziiert.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Die Möhre symbolisiert Erdverbundenheit und Nüchternheit. Die Pfahlwurzel steht für Zentrierung und Durchhaltevermögen. In der Chakrenlehre wird sie dem Wurzelchakra (Muladhara) zugeordnet.

→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre, Doldenblütler in der Rohkost