Sapote Mamey

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Sapote Mamey Pouteria sapota ist eine tropische Fruchtpflanze mit auffällig orangefarbenem Fruchtfleisch, die wegen ihres süß-aromatischen Geschmacks in Mittelamerika seit Jahrhunderten geschätzt wird. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Pouteria sapota
Synonyme: Marmeladenbaum, Große Sapote, Mamey Sapote, Mamey Colorado, Zapote rojo, Marmalade fruit.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Asternähnliche Asteridae
  • Ordnung: Heidekrautartige Ericales
  • Familie: Sapotengewächse Sapotaceae
  • Unterfamilie: Chrysophylloideae
  • Gattung: Pouteria
  • Art: Sapote Mamey

Die Gattung Pouteria umfasst über 150 Arten. Dazu gehören außerdem:

Die Sapote Mamey sollte nicht mit dem Mameyapfel Mammea americana verwechselt werden.

Grosse Sapote, Baum mit Früchten
Sapote Mamey
Sapote Mamey, Kern und Schale

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Die Mamey-Sapote stammt ursprünglich aus Mittelamerika und Südmexiko, insbesondere aus Regionen wie Yucatán, Veracruz und Chiapas. Heute wird sie in weiten Teilen Zentralamerikas, der Karibik sowie in tropischen und subtropischen Gebieten Südfloridas, Kubas, Venezuelas, Kolumbiens und der Dominikanischen Republik kultiviert.
  • Kennzeichen: Immergrüner zwanzig bis fünfundzwanzig Meter, selten auch bis vierzig Meter hoher Baum; alle Pflanzenteile führen Milchsaft; Stammdurchmesser bis ein Meter; Zweige waagerecht ausgebreitet; Laubblätter gehäuft an den Zweigenden, oval, oberhalb der Mitte am breitesten, an beiden Enden spitz zulaufend, zehn bis fünfzig Zentimeter lang, sieben bis sechzehn Zentimeter breit; Blüten zu sechst bis zwölft in den Blattachseln abgefallener Blätter, weiß, gelblich oder grünlich, fünfzählig; Beerenfrucht, Durchmesser sieben bis zwölf Zentimeter, mit ein bis vier Samen, schwarz, spindelförmig, acht bis zehn Zentimeter lang, drei bis sechs Zentimeter breit.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Die Sapote Mamey hat eine graubraune, feste, ledrige Schale. Zum Essen kann man die Frucht halbieren und das Fruchtfleisch auslöffeln. Es ist rötlich gefärbt, reif weich und schmeckt süß, cremig bis puddingartig und kann je nach Sorte auch einige Fasern enthalten.

Hinweis: Das Fruchtfleisch enthält ein klebriges Harz, das nicht wasserlöslich ist und sich gerne an dem zum Essen benutzten Löffel niederschlägt. Es läßt sich mit ein paar Tropfen Pflanzenöl auflösen. Anschließend entfernt man das Öl mit einem geeigneten Tensid oder Bindemittel.

Saison: Hauptsaison ist in Mittelamerika meist von Frühling bis Sommer, in anderen Regionen variabel

Lagerung/Haltbarkeit: Reife Früchte sind sehr empfindlich und sollten binnen weniger Tage verzehrt werden. Unreife Exemplare reifen bei Zimmertemperatur zuverlässig nach. Kühle Temperaturen beeinträchtigen Geschmack und Textur.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100g essbarem Anteil
Wasser 55,0 - 73,0
Kohlenhydrate 14,1 - 29,7
Eiweiße 0,2 - 2,0
Fette 0,25
Rohfasern 1,2 - 3,2
Mineralstoffe nicht bekannt

Besondere Inhaltsstoffe

Die Pflanze enthält eine Reihe physiologisch aktiver Inhaltsstoffe:

  • Carotinoide (v. a. Beta-Carotin): Verantwortlich für die orange Farbe, Vorstufe von Vitamin A, unterstützt Sehkraft, Hautregeneration und Immunfunktion
  • Vitamin E: Antioxidativ wirksam, schützt Zellmembranen
  • Tocopherole und Polyphenole: Tragen zum Schutz vor oxidativem Stress bei
  • Mineralstoffe wie Kalium, Eisen und Magnesium: Regulieren Elektrolythaushalt, Blutbildung und Muskelfunktion

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Name "Sapote" leitet sich von dem aztekischen Wort tzapotl ab, mit dem alle cremigen, süßen Früchte bezeichnet wurden. So sind auch in Deutschland Früchte ganz unterschiedlicher Familien als "Sapoten" bekannt. Der Name „Mamey“ stammt aus dem Taíno, der Sprache indigener Karibikvölker, und wurde von spanischen Kolonialisten übernommen. Das Wort „sapote“ wiederum geht auf das Nahuatl-Wort „tzapotl“ zurück, was allgemein eine weiche, essbare Frucht bezeichnet. Der wissenschaftliche Gattungsname Pouteria wurde ursprünglich aus einer brasilianischen Volksbezeichnung übernommen.
  • Heilkunde: In der mittelamerikanischen Volksmedizin wird die Mamey-Sapote als nährendes Stärkungsmittel eingesetzt, besonders für Kinder, stillende Mütter und Rekonvaleszente. Das Fruchtfleisch wirkt leicht abführend und blutbildend. Die gerösteten Samen wurden traditionell als Haarwuchsmittel verwendet: zermahlen und in Öl eingelegt sollten sie Haarausfall verhindern und das Haar stärken. Auch bei Rheuma, Hautproblemen und Darmparasiten kamen Aufgüsse oder Tinkturen aus Blättern, Rinde oder Samen zum Einsatz – wegen der enthaltenen Saponine und potenziell toxischen Stoffe jedoch nur unter erfahrener Anleitung.
  • Nutzpflanze: Die Sapote Mamey ist eine wertvolle Nutzpflanze in tropischen Gärten und Agroforstsystemen. Sie spendet Schatten, verbessert die Bodengesundheit und liefert nährstoffreiche Früchte, die zu den Grundnahrungsmitteln der Ureinwohner Mittelamerikas gehörten. Die Samen wurden in manchen Regionen zu Seife oder traditionellem Shampoo verarbeitet. Das robuste, attraktive Holz findet Verwendung im Möbel- und Bootsbau.
  • Mythos und Geschichte: Schon die Maya und Azteken kannten die Mamey und schätzten sie als „Speise der Ahnen“. Sie galt als Geschenk der Fruchtbarkeitsgöttin und wurde zu rituellen Festen gereicht. In der kolonialen Zeit wurde sie von spanischen Missionaren nach Kuba, Puerto Rico und Südamerika gebracht. In mexikanischen Codices taucht sie wiederholt in Kombination mit Festen zur Sommersonnenwende auf. In der karibischen Kultur wurde die Frucht oft mit Vitalität, Reichtum und Sinnlichkeit assoziiert.
    In Kuba galt das Teilen einer Mamey-Frucht unter Liebenden als Symbol für Vertrauen und gegenseitige Hingabe – vergleichbar dem Brotbrechen in anderen Kulturen.
  • Magie und Brauchtum: In der traditionellen mittelamerikanischen Pflanzenmagie wurde der Mamey-Baum als "Wächter der Schwelle" betrachtet – ein Baum, der zwischen Welten vermitteln kann. Die Rinde wurde verbrannt, um böse Geister zu vertreiben, während das Fruchtfleisch bei rituellen Süßspeisen für Schutz und inneres Wachstum diente. Frauen trugen kleine Anhänger mit Mamey-Samen als Fruchtbarkeitssymbole. Auch zur „Kühlung“ feuriger Gemüter wurde die Frucht verwendet – etwa nach hitzigen Diskussionen oder bei familiären Spannungen.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Die intensive orange Farbe der Frucht weist auf das Sakralchakra (Svadhisthana) hin, das für Kreativität, Sinnlichkeit und Genussfähigkeit steht. Sie wirkt ausgleichend auf emotionale Zustände, nährt nicht nur den Körper, sondern auch das Gefühl innerer Sicherheit. Als Seelenfrucht unterstützt sie Erdung und kreative Impulse – ideal in Phasen der Selbstfürsorge oder nach seelischer Erschöpfung. Ihre üppige Süße kann zudem als Einladung verstanden werden, Fülle und Lebensfreude uneingeschränkt zuzulassen.


→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre