Weißdorn, mexikanischer
Mexikanischer Weißdorn Crataegus mexicana ist ein kleiner Baum oder Strauch aus der Familie der Rosengewächse, der in Mexiko und angrenzenden Regionen beheimatet ist. Er ist bekannt für seine aromatischen, gelblich bis orangefarbenen Früchte, die in der lokalen Küche und Volksmedizin eine Rolle spielen.
Wissenschaftliche Namen: Crataegus mexicana
Synonyme: Tejocote, Manzanita, Manzanilla, Mexikanischer Hawthorn; engl. Mexican hawthorn; span. tejocote.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Rosenähnliche Rosidae
- Ordnung: Rosenartige Rosales
- Familie: Rosengewächse Rosaceae
- Unterfamilie: Kernobstgewächse Maloideae
- Gattung: Weißdorne Crataegus
- Art: Mexikanischer Weißdorn
Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Heimisch in den Hochländern Mexikos und Teilen Guatemalas, oft in Höhenlagen von 1.500–3.000 Meter.
- Standorte: Wächst an Waldrändern, in Buschland und auf Weideflächen; braucht sandige Lehm- oder Tonböden in sonniger Lage.
- Kennzeichen: Fünf bis zehn Meter hoher, immergrüner Strauch oder Baum; Blätter wechselständig, oval, vier bis acht Zentimeter lang, gezähnt, auf der Unterseite filzig behaart; Blüten in Schirmtrauben, Einzelblüte fünfzählig, weiß bis hell rosa; apfelartige Frucht, rundlich bis oval, Durchmesser bis zweieinhalb Zentimeter.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Die Fruchtschale ist gelb, teilweise rötlich, das Fruchtfleisch mehlig und saftig. Es schmeckt süß, apfelähnlich. In der Frucht befinden sich bis zu fünf Kerne, die jedoch häufig so zusammenwachsen, das der Eindruck eines einzelnen Kernes entsteht.
Saison: In ihrer Heimat sind die Früchte ganzjährig erhältlich. Die Haupterntezeit ist im Winter.
Lagerung/Haltbarkeit: Bei kühler, trockener Lagerung mehrere Wochen haltbar; Früchte reifen nach der Ernte noch etwas nach.
Anzucht: Der Mexikanische Weißdorn ist nicht ausreichend frostfest und eignet sich daher nicht für eine Kultivierung in gemäßigten Zonen.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100 g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 77,0 |
Kohlenhydrate | 21,0 |
Eiweiße | 1,0 |
Fette | 0,3 |
Rohfasern | 1,4 |
Mineralstoffe | 0,7 |
Vitamin C | 12–20 mg |
Besondere Inhaltsstoffe
- Flavonoide (Hyperosid, Vitexin): antioxidativ, gefäßschützend.
- Procyanidine (OPCs): können die Herz-Kreislauf-Funktion unterstützen.
- Pektine: Ballaststoffe, die die Verdauung fördern.
- Mineralstoffe (Kalium, Calcium, Magnesium): wichtig für Nerven- und Muskelfunktion.
Wissenswertes
- Namensgebung: Der wissenschaftliche Name Crataegus bezieht sich möglicherweise auf das feste Holz der Gattung: griechisch krataios = stark, fest. Der Name „Tejocote“ stammt aus dem Nahuatl („texocotl“) und bedeutet „harter Kern“ – in Anspielung auf die steinigen Samen im Inneren der Frucht.
- Heilkunde: In der mexikanischen Volksmedizin wird Tejocote traditionell bei Atemwegserkrankungen, Verdauungsproblemen und zur Stärkung des Herzens eingesetzt. Wurzeln und Rinde wurden für Aufgüsse genutzt, Blätter und Früchte als mildes Herztonikum.
- Nutzpflanze: Aufgrund ihres hohen Pektingehalts wird die Pflanze zur industriellen Gewinnung von Pektin verwendet. Das harte Holz eignet sich zur Herstellung von Werkzeugstielen und als Brennholz. Aus den Kernen kann ein Öl gewonnen werden.
- Mythos und Geschichte: Tejocote hat in Mexiko eine lange Geschichte als Wild- und Kulturfrucht. Bereits die Azteken nutzten die Früchte und setzten sie auch als Opfergabe bei religiösen Zeremonien ein. In der Kolonialzeit wurde der Baum auch in Gärten kultiviert.
- Magie und Brauchtum: In manchen Regionen Mexikos werden Zweige des Tejocote während bestimmter Feste als Schmuck genutzt. Früchte spielen eine symbolische Rolle bei den „Posadas“ (traditionelle mexikanische Weihnachtsfeiern).
- Symbolik und spirituelle Deutung: Der Mexikanische Weißdorn symbolisiert Beständigkeit, Fruchtbarkeit und Schutz. Er gilt als Baum, der Lebensfreude und Vitalität spendet. Die Früchte stehen für Süße nach der Mühsal und werden in manchen Regionen als Glücksbringer verschenkt.
→ Siehe auch: Rosengewächse in der Rohkost, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre