Walnuss, afrikanische
Afrikanische Walnuss (Coula edulis) ist ein tropischer Baum aus Westafrika mit essbaren, nussähnlichen Samen, die roh verzehrt werden können. Die Frucht erinnert in Form und Konsistenz an Haselnüsse, ist jedoch botanisch nicht näher mit der Gattung Corylus verwandt. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Coula edulis
Synonyme: Afrikanische Haselnuss.
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Ordnung: Sandelholzartige Santales
- Familie: Olacaceae
- Gattung: Coula
- Art: Afrikanische Walnuss
Die Gattung Coula ist monotypisch – Coula edulis ist ihre einzige Art.
Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Heimisch in den feuchten Regenwäldern West- und Zentralafrikas, besonders in Ländern wie Gabun, Kamerun, Nigeria und der Elfenbeinküste. Sie wächst wild, wird aber auch lokal kultiviert.
- Kennzeichen: Immergrüner, fünfundzwanzig bis fünfunddreißig Meter hoher Baum mit dichter Krone; Zweige rotbraun, schwach behaart; Blätter wechselständig, zehn bis dreißig Zentimeter lang, vier Zentimeter breit, länglich oval, lederig, tiefgrün, glattrandig; Blüten achselständig, gelbgrün, vier bis fünf Blütenblätter; Frucht länglich, anfangs grün, später rot, mit hartschaliger Nuss im Inneren.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Die Schale der Nuss ist extrem hart und am besten mit dem Zangenschlüssel von Knipex zu öffnen. Der Geschmack ist mild und erinnert an eine Mischung aus Haselnuss, Macadamianuss und Kastanie.
Saison: Je nach Region von Juli bis November.
Lagerung/Haltbarkeit: Die Samen sind gut lagerfähig, sofern sie trocken und unversehrt aufbewahrt werden. Frische Früchte sind wegen der hohen Luftfeuchtigkeit in den Ursprungsländern nur kurz haltbar.
Besondere Inhaltsstoffe
Die Samen der Afrikanischen Haselnuss enthalten wertvolle Fette und sekundäre Pflanzenstoffe, die energetisierend und nährend wirken:
- Ölsäure (einfach ungesättigt): wirkt cholesterinsenkend, entzündungsmodulierend
- Palmitinsäure (gesättigt): energiereich, sollte jedoch in Maßen konsumiert werden
- Tocopherole (Vitamin E): wirken antioxidativ, schützen Zellmembranen
- Saponine (Spuren): können verdauungsfördernd und immunmodulierend wirken
- Vitamin B1, B6, Folat: wichtig für Nervenfunktion und Blutbildung
- Kalzium, Magnesium, Kalium, Eisen: relevant für Knochen, Muskeln, Blut
Wissenswertes
- Namensgebung: Coula ist ein afrikanischer Gattungsname. Das Art-Epitheton „edulis“ bedeutet „essbar“. Die Bezeichnung „Afrikanische Haselnuss“ bezieht sich auf Aussehen und Geschmack des Samens, ist botanisch jedoch irreführend.
- Heilkunde: In der afrikanischen Ethnomedizin gelten die Samen als stärkend, fruchtbarkeitsfördernd und nervenkräftigend. Wässrige Auszüge der Rinde werden bei Nierenproblemen angewandt.
- Nutzpflanze: Wichtige Wildsammelpflanze für die lokale Bevölkerung. Wird vereinzelt auf Märkten verkauft. Das harte Holz der Coula-Bäume ist zudem als Bauholz geschätzt („African walnut“, nicht zu verwechseln mit echten Walnüssen).
- Mythos und Geschichte: In westafrikanischen Kulturen gilt der Coula-Baum als „Baum der Langsamkeit und Ausdauer“. Die Nuss ist Symbol für innere Stärke und Unerschütterlichkeit. In manchen Regionen wird sie bei Übergangsritualen gereicht.
- Magie und Brauchtum: Die Frucht diente in manchen Stämmen als Schutzamulett gegen Hunger und Schwäche. Das Knacken der harten Schale wurde rituell mit dem Überwinden von Hindernissen assoziiert.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Die Afrikanische Haselnuss steht für verborgenes Potenzial, Erdung und Widerstandskraft. Ihr schwer zugänglicher Kern spiegelt die Reise zum inneren Reichtum. Spirituell dem Wurzelchakra zugeordnet – als Kraftnahrung und Schutzsymbol.