Veilchen, Horn-

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Horn-Veilchen Viola cornuta ist eine mehrjährige, zierende und essbare Wildpflanze aus den Pyrenäen mit hornförmigem Blütensporn und duftigen, farbenfrohen Blüten. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Viola cornuta
Synonyme: Hornveilchen, Gehörntes Veilchen, Pyrenäen-Veilchen.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
  • Unterklasse: Rosiden
  • Ordnung: Malpighienartige Malpighiales
  • Familie: Veilchengewächse Violaceae
  • Gattung: Veilchen Viola
  • Art: Horn-Veilchen

Das Hornveilchen ist Stammpflanze vieler gärtnerischer Hybriden, insbesondere von Viola × wittrockiana (Garten-Stiefmütterchen). Zur Gattung Veilchen Viola gehören über 500 verschiedene Arten. Sie sind fast überall verbreitet, es gibt sogar eine Art, die auf stark schwermetallhaltigen Böden wächst, das gelb blühende Galmeiveilchen Viola calaminaria. Weitere Arten sind u.a.:

  • Weißes Veilchen Viola alba
  • Steppen-Veilchen Viola ambigua
  • Hunds-Veilchen Viola canina
  • Hohes Veilchen Viola elatior
  • Veilchen, wohlriechendes Viola odorata
  • Sumpf-Veilchen Viola palustris
  • Wald-Veilchen Viola reichenbachiana
  • Stiefmütterchen, wildes Viola tricolor
  • Moor-Veilchen Viola uliginosa
Hornveilchen, Blüten
Hornveilchen, Blüte in Seitenansicht

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Das Horn-Veilchen stammt ursprünglich aus den Pyrenäen und angrenzenden Gebirgsregionen. Es bevorzugt halbschattige bis sonnige, kalkreiche und durchlässige Böden, wächst wild auf alpinen Wiesen und Felshängen.
  • Kennzeichen: Die mehrjährige Pflanze wird zehn bis fünfundzwanzig Zentimeter hoch, hat kriechende, wurzelnde Ausläufer und bildet dichte Polster. Die Blätter sind länglich-eiförmig bis herzförmig. Die Blüten erscheinen von Frühling bis Spätsommer, sind meist violett-blau mit einem langen, hornartigen Sporn – charakteristisches Unterscheidungsmerkmal. Es existieren zahlreiche Kulturformen in verschiedenen Farben.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Blüten und junge Blätter des Hornveilchens sind essbar. Die Blätter schmecken mild und leicht schleimig, die Blüten zart-süßlich.

Saison: Blütezeit von April bis Oktober, je nach Klima und Standort.

Lagerung/Haltbarkeit: Blüten sind sehr empfindlich, frisch am besten sofort verwenden; Blätter halten sich ein bis zwei Tage im Kühlschrank.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100 g essbarem Anteil
Wasser 85,8
Kohlenhydrate 4,3
Eiweiße 2,0
Fette 0,5
Rohfasern 3,0
Mineralstoffe 1,0
Vitamin C 35–50 mg

Besondere Inhaltsstoffe

Das Hornveilchen enthält ähnliche Inhaltsstoffe wie andere Veilchenarten:

  • Schleimstoffe: reizlindernd, gut für Schleimhäute
  • Flavonoide (z. B. Rutin): antioxidativ, gefäßstärkend
  • Saponine: auswurffördernd, entzündungshemmend
  • Anthocyane (v. a. in violetten Blüten): zellschützend, antimikrobiell
  • Vitamin C, Kalium, Magnesium: immununterstützend

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Gattungsname Viola bedeutet „Veilchen“ (lateinisch). Das Artepitheton „cornuta“ bedeutet „gehörnt“ oder „mit Sporn“ – in direktem Bezug auf den langen, dünnen Sporn der Blüte. Der deutsche Name „Hornveilchen“ bezieht sich ebenfalls auf dieses auffällige Merkmal.
  • Heilkunde: In der Volksheilkunde wird das Hornveilchen selten separat genannt, aber aufgrund seiner engen Verwandtschaft zum Wohlriechenden Veilchen Viola odorata gelten ähnliche Wirkungen:
    • reizlindernd bei Husten und Heiserkeit
    • schleimlösend bei Erkältungen
    • entzündungshemmend bei Hautproblemen
    • mild beruhigend bei nervöser Unruhe
Ein Aufguss der Blätter kann als Gurgelwasser oder milder Reinigungstee verwendet werden. Die Blüten wurden früher kandiert oder in Honig eingelegt und bei Erkältungslinderung genutzt.
  • Nutzpflanze: Das Hornveilchen ist besonders bei Gärtnern beliebt: Es blüht lange, ist winterhart und in vielen Farben erhältlich. Die Blüten sind essbar und werden in der Wildkräuterküche für Salate, Süßspeisen und Blütenbutter verwendet. In der Naturheilkunde finden sich Teemischungen mit Hornveilchen für Frühjahrsreinigungen. Aufgrund des hübschen Wuchses ist es auch ideal für Balkonkästen, naturnahe Beete oder Kräuterspiralen.
  • Mythos und Geschichte: Veilchen galten bereits in der Antike als Symbol der Frühlingsgöttinnen – bei den Griechen z. B. der Persephone. Das Hornveilchen als Wildart wurde zwar erst später gärtnerisch bekannt, doch seine enge Verbindung zu anderen Viola-Arten machte es schnell zum Bestandteil floraler Mythologie. Im viktorianischen England wurden Veilchen – insbesondere Hornveilchen – in der Sprache der Blumen als Zeichen von Demut, Verlässlichkeit und zarter Treue überreicht. Im bäuerlichen Brauchtum der Pyrenäen galt es als „Kräutlein der sanften Frauenkraft“.
  • Magie und Brauchtum: Hornveilchen wurden mit Liebe, Bescheidenheit und intuitiver Erkenntnis verbunden. Man legte Blüten unter das Kopfkissen, um „reine Träume“ zu fördern. In der Pflanzenmagie steht das Hornveilchen für Klärung, zarte Öffnung des Herzens und die Fähigkeit, „den rechten Weg zur rechten Zeit“ zu erkennen. Ein Sträußchen Hornveilchen galt als Symbol für stille Zuneigung.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Das Hornveilchen verbindet Sanftheit mit innerer Stärke. Sein kräftiger Wuchs und die ausdauernde Blüte stehen für Geduld und innere Stabilität. Die zarten Farben, der süße Geschmack und die Schönheit der Form nähren Herz und Sinne. In spirituellen Kreisen wird es mit der Herzenergie und dem Stirnchakra assoziiert – eine Pflanze der leisen Harmonie.


→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre