Tinda

Aus Rohkost-Wiki
Zur Navigation springenZur Suche springen

Tinda Praecitrullus fistulosus ist ein wärmeliebendes Kürbisgewächs mit apfelförmigen Früchten, das in Süd- und Südostasien kultiviert wird. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftlicher Name: Praecitrullus fistulosus
Synonyme: Indischer Rundkürbis, Apfelkürbis, Tindsi, Round melon (engl.).

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Zweikeimblättrige Rosopsida
  • Ordnung: Kürbisartige Cucurbitales
  • Familie: Kürbisgewächse Cucurbitaceae
  • Gattung: Praecitrullus
  • Art: Tinda

Die Gattung Praecitrullus ist monotypisch und umfasst nur diese eine Art.

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Tinda stammt ursprünglich aus Indien und Pakistan und wird heute vor allem in Nordindien, Bangladesch und Teilen Südostasiens kultiviert. Kleinere Anbauflächen existieren auch in tropischen Gebieten Afrikas.
  • Kennzeichen: Tinda ist eine einjährige Kletter- oder Rankpflanze mit weichen, behaarten Stängeln und tief gelappten Blättern. Die männlichen und weiblichen Blüten sind gelb und erscheinen einzeln in den Blattachseln. Die Früchte sind rundlich, apfelgroß (vier bis zehn Zentimeter im Durchmesser), hellgrün und leicht behaart. Das Fruchtfleisch ist hell und wässrig mit kleinen weißen Samen.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Die Früchte werden traditionell jung geerntet und sind dann knackig und mild im Geschmack. Roh erinnern sie an eine Mischung aus Gurke und Kürbis, mit neutraler bis leicht süßlicher Note.

Saison: In tropischen Gebieten fast ganzjährig; Hauptsaison in Indien: Sommer bis Frühherbst.

Lagerung/Haltbarkeit: Frisch geerntete Früchte sind bei kühler Lagerung bis zu einer Woche haltbar. Je jünger, desto empfindlicher gegenüber Austrocknung.

Nährstoffe

Nährstoff Gehalt in Gramm
pro 100 g essbarem Anteil
Wasser 93,5
Kohlenhydrate 3,6
Eiweiße 0,8
Fette 0,2
Rohfasern 1,2
Mineralstoffe 0,6
Vitamin C 15–18 mg

Besondere Inhaltsstoffe

Die Frucht enthält neben reichlich Wasser auch:

  • Cucurbitacine: Nur in überreifen Früchten in Spuren – können bitter schmecken
  • Saponine: Magenberuhigend in geringen Mengen
  • Vitamin C: Immunsystem, Zellschutz

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Name „Tinda“ stammt aus dem Hindi. In der englischen Literatur wird die Pflanze meist als „Indian round gourd“ oder „apple gourd“ bezeichnet. Der Gattungsname Praecitrullus weist auf eine gewisse Verwandtschaft mit der Wassermelone Citrullus hin.
  • Heilkunde: In der ayurvedischen Medizin gilt Tinda als kühlend und verdauungsfördernd. Sie wird bei Sodbrennen, Verstopfung und zur allgemeinen Magenberuhigung empfohlen.
  • Nutzpflanze: In Indien ist Tinda ein beliebtes Sommergemüse und wird meist gekocht oder gebraten. Auch unreife Samen werden gelegentlich genutzt. In Permakulturen ist die Rankpflanze nützlich zur schnellen Bodenbedeckung.
  • Mythos und Geschichte: Historisch wurde Tinda vor allem in Nordindien kultiviert und hat dort eine gewisse Bedeutung als traditionelles Gemüse. In westlichen Ländern kaum bekannt.
  • Magie und Brauchtum: Keine spezifischen überlieferten magischen Anwendungen; jedoch vereinzelt Bestandteil ayurvedischer Fastenkost.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Die runde, fruchtbare Form wird in Indien als Symbol für Nährende Weiblichkeit gesehen. Spirituell kann sie dem Sakralchakra (Svadhisthana) zugeordnet werden – verbunden mit Fruchtbarkeit, Sinnesfreude und Verdauung.


→ Siehe auch: Kürbisgewächse in der Rohkost, Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre