Seetraube
Seetraube Coccoloba uvifera ist eine tropische Fruchtpflanze aus der Familie der Knöterichgewächse mit traubenartigen Fruchtständen und salztoleranter Natur. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.
Wissenschaftliche Namen: Coccoloba uvifera
Synonyme: Meerestraube, Meertraubenbaum, Sea Grape (engl.).
Systematik
- Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
- Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
- Klasse: Zweikeimblättrige Bedecktsamer Rosopsida syn. Dikotyledona
- Unterklasse: Nelkenähnliche Caryophyllidae
- Ordnung: Knöterichartige Polygonales
- Familie: Knöterichgewächse Polygonaceae
- Unterfamilie: Polygonoideae
- Gattung: Coccoloba
- Art: Seetraube
Die Gattung Coccoloba besteht aus etwa 140 Arten, die alle in Mittel- und Südamerika vorkommen. Die Früchte der meisten Arten sind essbar.
Beschreibung
- Herkunft und Verbreitung: Ursprünglich aus den tropischen Küstenregionen Amerikas – vor allem Karibik, Florida, Mittelamerika. Heute auch in Afrika, Indien und Asien kultiviert.
- Kennzeichen: Acht bis zehn Meter hoher, immergrüner Baum oder Strauch; Rinde grau, glatt, später schuppig abblätternd; Blätter fünfzehn Zentimeter lang und zwanzig Zentimeter breit, Spitze abgerundet oder schwach gekerbt, Blattoberseite dunkelgrün, glatt, Blattbasis herzförmig, Blattnerven rot gefärbt; Blüten an fünfzehn bis dreißig Zentimeter langen traubigen Blütenständen, fünf Millimeter im Durchmesser; Fruchtstand weintraubenähnlich, mit vierzig bis fünfzig bis zwei Zentimeter langen Früchten, eiförmig, reif dunkelpurpur bis dunkelblau.
Rohkosttipps und Erfahrungen
Die Früchte der Seetraube schmecken süßlich-säuerlich, mit einem leicht salzigen Aroma, besonders, wenn sie in Meeresnähe gewachsen sind. In der instinktiven Rohkost kann die Seetraube durch ihre Frische und natürliche Salznote attraktiv wirken – insbesondere in heißen Klimazonen. Die Früchte reifen nicht alle gleichzeitig; oft lohnt es sich, gezielt reife Exemplare direkt vom Fruchtstand zu wählen.
Saison: Je nach Region etwa Juni bis September
Lagerung/Haltbarkeit: Frische Früchte sollten möglichst bald verzehrt werden.
Anzucht: Die Seetraube kann in gemäßigten Zonen nur als Kübelpflanze kultiviert werden. Sie liebt einen sonnigen Standort. Die Überwinterung sollte hell, möglichst nicht unter 15°C erfolgen.
Nährstoffe
Nährstoff | Gehalt in Gramm pro 100 g essbarem Anteil |
---|---|
Wasser | 80,5 |
Kohlenhydrate | 16,0 |
Eiweiße | 0,8 |
Fette | <0,5 |
Rohfasern | ca. 2,0 |
Mineralstoffe | 0,9 |
Vitamin C | ca. 20–30 mg |
Besondere Inhaltsstoffe
- Anthocyane: färbende Pflanzenstoffe mit antioxidativer Wirkung
- Gerbstoffe: leicht adstringierend, können unreife Früchte zusammenziehend wirken lassen
- Kalium, Calcium, Magnesium: wichtig für Zellstoffwechsel, Nervensystem und Elektrolytregulation
- Spurenelemente vom Küstenstandort: unter anderem Jod und Natrium in geringen Mengen, beeinflusst durch Meeresnähe
Wissenswertes
- Namensgebung: Der Name „Seetraube“ oder englisch „Sea Grape“ rührt vom traubenartigen Fruchtstand her sowie vom typischen Wuchsort in Küstennähe. Der botanische Gattungsname Coccoloba kommt aus dem Griechischen und bedeutet etwa „kernige Beere“; uvifera heißt „traubentragend“.
- Heilkunde: In der karibischen Volksmedizin gelten Blätter, Rinde und Früchte als hilfreich bei Halsentzündungen, Durchfall und Wundheilung. Der Fruchtsaft wird äußerlich zur Hautpflege verwendet. Getrocknete Blätter wurden als Antiinfektivum verwendet; die Wurzelrinde gelegentlich bei Zahnproblemen. In der modernen Phytotherapie spielt sie bislang kaum eine Rolle.
Im 18./19. Jahrhundert wurde der Pflanzensaft unter dem Namen „Westindisches Kino“ als schmerzstillendes Mittel bei Zahnbeschwerden und Halsentzündungen verwendet.
- Nutzpflanze: Die Seetraube wird als essbare Fruchtpflanze, Heckenpflanze, Windschutz und Küstenschutzbaum geschätzt. Aufgrund ihrer Salztoleranz eignet sie sich hervorragend für erosionsgefährdete Standorte. Die Rinde liefert ein farbstarkes Tannin, das früher zum Gerben verwendet wurde. Die großen Blätter dienen manchmal als natürliche Teller oder Verpackung in traditionellen Küchen. Ihr Holz wird für die Herstellung von Möbeln genutzt, der Pflanzensaft wurde zum Färben verwendet.
- Mythos und Geschichte: In indigenen Kulturen der Karibik galt die Seetraube als Pflanze des Übergangs – sie wächst dort, wo Land und Meer sich begegnen. In alten Reiseberichten wird sie als „Baum der Erfrischung“ beschrieben, da Schiffbrüchige und Seefahrer die süß-salzigen Früchte gern aßen. In der Kolonialzeit wurde sie wegen ihres dekorativen Wuchses auch in botanische Gärten eingeführt.
- Magie und Brauchtum: In afrokaribischen und kreolischen Ritualen wird die Seetraube zur Reinigung, Schutzmagie und Segnung neuer Wege eingesetzt. Die Blätter dienen symbolisch als "Hüter" für persönliche Wünsche oder Bitten, die ins Meer gegeben werden. Ihre Fähigkeit, im Übergangsbereich zu gedeihen, macht sie zu einer typischen Schwellenpflanze.
- Symbolik und spirituelle Deutung: Coccoloba uvifera wirkt auf das Wurzel- und Halschakra: Sie verbindet Erdung mit Ausdruck, Schutz mit Offenheit. Die Nähe zum Ozean verleiht ihr die Qualität des Annehmens und Loslassens, was sie zu einer hilfreichen Pflanze in Zeiten des inneren Wandels macht. Ihre Früchte stehen für Fülle, Regeneration und sinnliche Klarheit.
→ Siehe auch: Instinktive Ernährung, Die instinktive Sperre