Sassafrasbaum

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Sassafrasbaum Sassafras albidum ist ein nordamerikanischer Laubbaum mit aromatischen Blättern und Wurzeln, die traditionell als Gewürz und Heilmittel genutzt wurden. Dieser Artikel beleuchtet die Pflanze aus Sicht der instinktiven Rohkost.

Wissenschaftliche Namen: Sassafras albidum
Synonyme: Sassafras, Fenchelholzbaum, Fieberbaum, Nelkenzimtbaum, Amerikanischer Lorbeerbaum.

Systematik

  • Abteilung: Samenpflanzen Spermatophyta
  • Unterabteilung: Bedecktsamer Spermatophytina syn. Angiosperma
  • Klasse: Einfurchenpollen-Zweikeimblättrige Magnoliopsida
  • Unterklasse: Magnolienähnliche Magnoliidae
  • Ordnung: Lorbeerartige Laurales
  • Familie: Lorbeergewächse Lauraceae
  • Gattung: Sassafras
  • Art: Sassafrasbaum

Die Gattung Sassafras umfasst mehrere Arten, darunter Sassafras albidum (Nordamerika), Sassafras tzumu (China) und Sassafras randaiense (Taiwan).

Beschreibung

  • Herkunft und Verbreitung: Der Sassafrasbaum ist in den östlichen USA beheimatet, von Texas bis nach Maine. Er wächst bevorzugt an Waldrändern, Lichtungen und gestörten Standorten. Als Pionierbaum besiedelt er auch brachliegende Flächen.
  • Kennzeichen: Sommergrüner, bis zwanzig Meter hoher Baum; Rinde dunkel graubraun, dick; Blätter auf der Oberseite graugrün, auf der Unterseite weißlich, junge Blätter mit gezähnten Rändern, zwei- bis dreilappig; Blüten gelbgrün, ohne Blütenblätter, achselständig in hängenden Blütenständen, zweihäusig; Frucht dunkelblau, bis zu ein Zentimeter lang, breiiges Fruchtfleisch, einsamig.

Rohkosttipps und Erfahrungen

Essbar sind Blätter und junge Zweige, die für mache zitronenähnlich riechen und auch ebenso schmecken. Meist ist der Geschmack jedoch würzig, fenchelähnlich.

Über die Früchte liegen noch keine Erfahrungen vor. Sie dienen vielen Vogelarten und kleinen Säugetierarten als Nahrung.

Hinweis: Rinde und Wurzel enthalten Safrol, das in hoher Dosis toxisch und möglicherweise krebserregend ist.

Anzucht: Die Vermehrung erfolgt durch Aussaat im Herbst. Der Sassafrasbaum lässt sich aber auch durch Stecklinge vermehren. Er ist winterhart, jedoch sollte er vor Frosteinbrüchen im Frühjahr geschützt werden. Er bevorzugt einen nährstoffreichen, neutralen bis sauren Boden.

Besondere Inhaltsstoffe

Der Sassafrasbaum ist reich an ätherischen Ölen mit charakteristischem Duft:

  • Safrol: Hauptbestandteil des ätherischen Öls; leicht betäubend, aromatisch, jedoch in hohen Dosen toxisch und möglicherweise krebserregend
  • Eugenol: Wirkt antiseptisch, lokal betäubend (auch in Gewürznelken enthalten)
  • Tannine: Adstringierend, entzündungshemmend
  • Schleimstoffe: Reizmildernd, schützend auf Schleimhäute

Wissenswertes

  • Namensgebung: Der Name Sassafras kommt aus dem spanischen und bedeutet "steinbrechend": Sassafras wurde früher zur Behandlung von Blasensteinen eingesetzt. Der wissenschaftliche Artname albidum verweist auf den weißlichen Belag junger Zweige. Den deutsche Name "Fenchelholzbaum" verdankt die Pflanze ihrem wohlriechende Holz.
  • Heilkunde: Die Wirkung wird als stimulierend, schweißtreibend, verdauungsfördernd und antirheumatisch beschrieben.
    Traditionell wurde Sassafrastee in der nordamerikanischen Volksmedizin bei Erkältungen, Fieber, rheumatischen Beschwerden und Hautproblemen verwendet. Die Ureinwohner nutzten Blätter und Wurzeln zur Anregung, Entgiftung und als Blutreiniger. Heute ist medizinische Nutzung durch die Einschränkung von Safrol limitiert.
  • Nutzpflanze: Neben seiner historischen Bedeutung für Root Beer diente Sassafras als duftgebende Komponente für Seifen, Parfums und Insektenschutzmittel. Root Beer ist ein traditionelles nordamerikanisches Erfrischungsgetränk, das ursprünglich aus einem Sud von Wurzeln, Rinden, Kräutern und Gewürzen hergestellt wurde. Das Holz ist leicht, zäh und wird für Möbel, Bootsbau und Schnitzarbeiten verwendet.
  • Mythos und Geschichte: Sassafras war eine der ersten Pflanzen Nordamerikas, die europäische Entdecker als wertvolle „neue Heilpflanze“ nach Europa brachten. Im 17. Jahrhundert galt der Tee als Modegetränk gegen „Verstopfung des Körpers“. In den USA war Root Beer ein traditionsreiches Familiengetränk – bevor Safrol verboten wurde.
  • Magie und Brauchtum: Geschlecht: maskulin, Planet: Jupiter; Element: Feuer; Magische Kräfte: Gesundheit, Geldmittel.
    n der afroamerikanischen Hoodoo-Tradition gilt Sassafras als Schutzpflanze gegen Unglück und böse Geister. Wurzelstücke wurden als Talisman getragen. Geriebenes Pulver diente rituellen Waschungen.
  • Symbolik und spirituelle Deutung: Sassafras symbolisiert Reinigung, Neuanfang und geistige Erneuerung. Spirituell kann er dem Solarplexus-Chakra zugeordnet werden (Stärkung der inneren Mitte, Klarheit). Die Dreilappigkeit der Blätter wurde von manchen Ureinwohnern als Verbindung von Körper, Geist und Seele interpretiert.