Reflexzonentherapie
Einleitung
Zu den Reflexzonentherapien gehören alle Verfahren, die durch die Reizung bestimmter Hautpartien innere Organe behandeln. Der englische Neurologe Henry Head (1861-1840) erkannte, dass alle inneren Organe des menschlichen Körpers über Nervenfasern mit Zonen der Haut verbunden sind. Hautreize können sich also an Organen festsetzen, wie auch Veränderungen an inneren Organen auf die Hautoberfläche übertragen werden können. Die Behandlung der Reflexzone erfolgt durch Reize wie Druck, Kälte, Wärme oder elektrische Reize. Die bekannteste Reflexzonentherapie ist die der Fußreflexzonen, die in diesem Artikel näher beschrieben wird.
Geschichtliches
Ursprünglich wurden die Reflexzonen des Fußes beim Barfußgehen automatisch durch die Unebenheiten des Untergrunds stimuliert. Durch das Tragen von Schuhen fällt diese Stimulation allerdings weg.
Um diesen Verlust auszugleichen, gehört die Massage der Füße in vielen alten Kulturen vermutlich intuitiv zu den Behandlungsmethoden, die zur Erhaltung der Gesundheit und zur Behandlung der Kranken angewendet wurden. So war die Beziehung zwischen Fußreflexzonen und inneren Organen in Indien und China, aber auch bei nordamerikanischen Indianerstämmen bekannt.
In Europa veröffentlichte Dr. H. Bresslar im 19. Jahrhundert ein Buch mit dem Titel "Zonentherapie". Dieses diente als Grundlage für die Arbeiten des amerikanischen Arztes William Fitzgerald, der den Körper in zehn Zonen unterteilte und sie in Relation zu den Fußzonen setzte. Die Amerikanerin Eunice Ingham erweiterte die Methode Fitzgeralds und beschrieb ihre Erfahrungen in dem Buch "Geschichten, die die Füße erzählen können". Ihre ursprüngliche Technik des "Zerreibens" wurde nach und nach geändert, gilt aber heute noch als Grundstein für die Reflexzonentherapie am Fuß. In Deutschland wurde die Fußreflexzonentherapie vor allem von Hanne Marquardt weiterentwickelt. Sie fügte der horizontalen Einteilung W. Fitzgeralds die Einteilung in vertikale Zonen hinzu.
Indikation, Behandlung und Wirkung
Mit der Reflexzonentherapie der Füße können Beschwerden des Verdauungs- und Urogenitaltraktes, Erkrankungen der Atmungsorgane, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Hauterkrankungen und psychosomatische Beschwerden behandelt werden.
Es werden im allgemeinen fünf Grundtechniken angewandt, das Wringen, das Kneten, das Dehnen, das Fingerkreisen und das Ausstreichen. Die Intensität richtet sich nach dem Befinden des Patienten.
Häufig kommt es nach, aber auch während der Behandlung zu einer Anregung aller Ausscheidungen (Stuhl, Urin, Schweiß) und ihrer Veränderung in Konsistenz, Farbe und Geruch. Es kann außerdem zu einer kurzfristigen Verschlimmerung von Beschwerden kommen. So kann nach der Auflösung von Verspannungszonen in der Muskulatur Muskelkater auftreten.
Tipps für Rohköstler
Die Reflexzonentherapie ist eine geeignete Methode, um den Heilungsverlauf nach der Umstellung auf Rohkost-Ernährung zu fördern. Ebenso wie die Akupressur kann sie eigenverantwortlich und intuitiv angewendet werden.
Bilder
Literatur
Hanne Marquardt: Praktisches Lehrbuch der Reflexzonentherapie am Fuß. Hippokrates 2005, 203 Seiten. ISBN 3-830-45328-0 |
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Pauline Wills: Reflexzonen Massage. Mosaik 1996, 142 Seiten. ISBN 3-576-10596-4 |
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Pauline Wills: Reflexzonenmassage. Irisiana 2008, 128 Seiten. ISBN 3-720-55043-5 Buchbesprechung und Kapitelübersicht |
Informationen im Internet
Barfußlaufen
www.hobby-barfuss.de
Barfußlaufen, die einfachste Form der Fußreflexzonenmassage